Ich habe tatsächlich auf thomann nochmal nach dem 102er geschaut und mir die beispiele dort angehört. dann habe ich mich durch die mikros geklickt und bin bei einem hängen geblieben dass mir von der probeaufnahme einen tick besser gefallen hat als das 102er. habe dann gesehen dass du die marke hier in deinem post ebenfalls genannt hast. es wäre das audio technica at4050. Ich finde das hört sich noch ein klein wenig klarer an und nicht so dumpf (nicht dass das 102er dumpf klingt). aber im direkten vergleich hört sich das "echter bzw authentischer" an habe ich das gefühl. Aber das 102er ist auf jeden fall ganz weit oben auf der liste.
ich denke diese beiden werde ich bei zeiten mal bestellen und dann vergleichen.
und sicher, wie gut man das sprechen mit dem mikro beherrscht und die art wie man das mikro benutzt ist schlussendlich auch ausschlaggebend für die gesamte qualität. Nur eine saubere Grundqualität würde ich gerne als sicheren standard voraussetzen. :blush:
Hey,
ich glaub hier ist was Lost in Translation gegangen und gerade dein letzter Satz, deswegen gehe ich da noch mal drauf ein.
Nimm mir das nicht krumm - aber das ist ein sehr gängiger "Anfänger"-Fehler was du da formulierst.
Das gibt es überall in der Technik, dass Leute sich Equipment kaufen, weil sie glauben, du kaufst Qualität.
Es stimmt zwar - dass du für bessere Technik bezahlst - ABER - bessere Technik heißt nicht Qualität per se.
Wenn ich dir z.B. sage - da oben der WolfsOhr der spricht von nem Shure Mikro. Kann ich dir sagen, ist das häufigste Studio-Mikro auf dem Planeten Erde. 90% wenn nicht 99% aller Tonstudios haben so ein Mikro oder ähnliches von Shure.
Kann man glauben, das wird also gut sein. Das stimmt auch. Aber nur für bestimmte Anwendungen - und vor allem im Live-Bereich.
Weil du kannst in dieses Mikro reinsprechen wie du willst, und es klingt trotzdem brauchbar und die halten ne Menge aus.
Deswegen findest du die auch auf ner Kirmes oder in nem Circus.
Wenn dir das reicht. Cool. Ist ein super Mikro. Weltweit in Gebrauch. Nur das Herausstechungsmerkmal dafür hat nix mit Ton-Qualität zu tun.
Denn wenn das der Fall wäre - würde man das auch in den Bereichen einsetzen wo es darauf ankommt.
Wenn du das Budget hast - benutzt man andere Mikros und das hat einen Grund.
Der Industriestandard bei Film hat auch nur sekundär was mit Klang zu tun. Der Hauptgrund hier - liegt auch daran, dass man ein Mikro brauchte (als Film noch auf Film gedreht wurde), dass egal welcher Umstände nicht ausfällt. Weil das teuerste am Film selbst ist das Filmmaterial gewesen. Das heißt sobald jemand sagt: Camera roll - begannen sich 30.000 Dollar aufzufressen.
Und da willst du nicht der Typ sein der sagt: Sorry, aber das Mikro ist gerade ausgefallen, weil hier ist es zu heiß, kalt was auch immer.
Beim TV hingegen - hattest du das Problem nie - weil die auf Video drehen. Deswegen konntest du hier - viel variabler auch mit Ton/Klang umgehen.
Eine der erfolgreichsten US-Serien der letzten 20 Jahre benutzt z.B. 500 Euro Mikros und keine 1000 Euro Mikros weil sie nicht diesen Hollywood-Klang wollten. Weil dieses Mikro natürlich auch mit eigenen Klangeigenschaften kommt - die vor allem nützlich waren um Stimme aufzunehmen. Das ist der zweite Grund - warum sich da ein Industriestandard etablierte.
Hat rein was mit der Anwendung zu tun und nichts - gar nichts - mit Ton-Qualität.
Das hat aber dann für die Post bedeutet - dass es einfacher ist - mit denselben Mikros Töne/Sounds aufzunehmen, so dass bis heute viele, viele Soundjungs diese Mikros auch benutzen - einfach nur damit du in der Post dasselbe Mikro hast für Stimme und Sound.
Den Job des Sounddesigners gibt es aber erst seit Anfang der 80er/Ende der 70er und mit der Entwicklung hat man auch angefangen da andere Mikros zu verwenden. Und mit der Digitalisierung - sind die Grenzen total aufgebrochen. Weil es ist einfacher - heute Töne zu bearbeiten als noch vor 20 bis 30 Jahren.
In einem der letzten Marvel Trailer sind Töne drin, die sind mit nem Zoom-Handyrecorder aufgenommen. Der Sohn von dem "Erfinder" des Berufs des Sound-Designers benutzte einen Zoom H2N. Hast du jemals bei einem Trailer oder nem Film gesagt: Also, dieses eine Geräusch, das klingt aber sehr nach Handyrecorder?
Wenn "Ja" kann ich dir sagen, die Hersteller von so was bezahlen solchen Leuten die so was hören können, viel Geld. Würde ich mal vielleicht über nen Job-Wechsel nachdenken.^^
Keine Frage - dass andere Mikros, die in höheren Preisklassen liegen - bessere Ergebnisse erziehlen - das ist aber nur ausschlaggebend für die Jungs die da die Post machen.
Weil da geht es wieder um Zeit und Geld.
So ein paar 1000 Mikro, brauchst du nix machen - das ist Drag&Drop in allen Bereichen. Und alle Frequenzen von oben bis unten sind total klar. NUR - im Endprodukt - und schon gar nicht in MP3 und auf nem Tablet oder Handy wirst du das hören, weil jeder der mit so was arbeitet, wird alles dafür tun, dass du es nicht hörst - weil es geht ja um was anderes - Story/Charaktere/Dialog. Verstehst du?
Worum es mir geht - ist dir klar zu machen - dass du nicht Qualität kaufst und bestimmte Mikros sich nicht durchsetzen, weil sie so toll klingen. Die haben nur bestimme Eigenschaften die sich für die Anwendung an sich eignen.
Deswegen benutzt man auch viele verschiedene Mikros für bestimmte Aufnahme-Situationen.
Ich hab gesehen du machst YT - Videos. Da reicht ein Rode Podcaster 3 Mal für. Wenn du da vom Mikro ab-levelst wirst du die Qualität an sich nicht anheben, weil niemand den Vergleich hört.
Du wirst dich nur anders anhören, aber das würde dir bei jedem Mikro passieren. Das heißt deine Community kann vielleicht sagen: Hey, du hast abgelevelt. Vorrausgesetzt die haben das Equipment um das zu hören.
Und das ist auch der Punkt den der Spirit anspricht. Ich halte sehr viel von Thomann - die haben einen Top-Service. Nur hast du jemals mit nem Richt-Mikro deine Boxen eingestellt? Hast du da überhaupt ein lineares System oder sind deine Boxen/Anlage noch auf Werkseinstellung?
Ich will dich nicht einschüchtern - oder Tech-Blah machen - worauf ich hinauswill - dass du nicht vergessen darfst, dass wie es sich bei dir anhört dir gar nix über die Klangeigenschaften eines Mikros aussagt, weil du zu 99,9% niemals bei dir den Raum eingestellt hast.
Das heißt du hörst einen verfälschten Klang und du und ich haben keine Ahnung wie Thoman da ihre Sound-Beispiele hochlädt.
Wie haben die die denn gemacht? Wir können davon ausgehen, dass sie im besten Wissen und Gewissen das machen.
Aber ich gebe dir jetzt noch eine Anekdote, in der Hoffnung da ein Bewusstsein für zu wecken.
Ich komme aus einer Herstellerfamilie für Studioequipment. Und wenn du damit aufwächst, ist das für dich normal - du machst dir keine Gedanken darüber, dass andere Menschen da überhaupt keinen Zugang zu haben. Deswegen hatte ich immer Freunde/Bekannte, dass wenn die anfingen sich für Sound zu interessieren (Musik was auch immer), die dann das Gespräch bei uns am Tisch suchten, um mal Fachwissen von jemanden zu bekommen. Und die waren immer sehr enttäuscht - weil die machen kein Geld mit Consumer-Bereichen - sondern sagten immer: Kannst du auch von der Konkurenz kaufen. Das macht bei deinem Preissegment keinen Unterschied.
Das war immer sehr ernüchternd und die haben fast alle - unterschiedliche Leute - also wie gesagt ich bin damit aufgewachsen - bin also ein Live-Zeuge über 10 Jahre - dann immer gesagt: Ja, aber in dem Test oder Review oder was auch immer...
Und das war immer der Moment wo meine Leute mit den Augen rollten und sagten: Hör mal, wie haben die denn den Test gemacht?
Die haben doch überhaupt nicht die Location dafür oder die Mittel oder die Leute die das hören können.
Unser Konzern investiert in so was hundertausende von Euros, bis in die Millionen. Glaubst du wir sind so inkompetent, dass wenn wir das auch in ner Zeitungsredaktion machen könnten, wir das Geld nicht einsparen würden?
Jetzt guck dich mal um- auch im Netz - wie viele Tests es gibt, über egal was im Audio/Video-Bereich.
70% von denen (und nur weil ich Video mit reinnehme) kannst du in die Tonne kloppen. Ich kann dir sagen, es gibt ein Medium, da haben deutsche Fachmagazine über Jahrzehnte hinweg Unterschiede festgestellt, die kein Konzern feststellen konnte, weil die natürlich auch die Konkurenz abchecken. Die machten dieselben Tests. Du guckst immer was die Konkurenz macht.
Heute hast du nur den Vorteil, dass du mehr unterschiedliche Tester hast - so dass du weltweit Jungs hast, die dir ein besseren Eindruck vermitteln können.
Aber mein Punkst: Es ist immer - das aller beste - du bewegst dich in einen größeren Musikladen - weil die haben die Räume dafür (die haben da investiert für) - und testest Equipment dort live vor-ort. Weil um so besser die Grundvoraussetzungen um so weniger verfälscht ist auch dein Bild. Weil du brauchst den Raum und die Mikro-Position, sonst kannst du dir auch ein 1000 Euro Mikro kaufen - und ein 200 Euro Rode hört sich genau so an, vielleicht sogar besser, weil das Mikro den Raum anders aufnimmt.
Und dann kommt es darauf an, was du damit machen willst, dann wirst du nämlich merken - das obwohl es gleich klingt, das eine ne klarere Auflösung hat als das andere. Da siehst du dann den Unterschied im Preis.
Und da wir hier von Stimm-Aufnahmen reden - kannst du auf beiden ähnliche Ergebnisse erziehlen - bei dem einen wirst du nur mehr wissen müssen wie als bei dem anderen. Das ist dann Zeit und Geld, was du mehr investierst und der Grund, warum - in nem professionellen Bereich sich Mikros durchsetzen gegenüber anderen.
Aber wenn du da nicht irgendwas audiophiles machst - wirst du da keine Qualität kaufen, weil du zu nem hohen Prozentsatz nich mal die Grundvoraussetzungen erfüllst, weil dir Lautsprecher/Einstellung/Raum etc. einfach fehlen.
Nur geh da weg von - Marke X ist gleich Y. Die ATs von denen ich sprach liegen bei 1000 Euro. Das AT was du dir da angeguckt hast, ist hauptsächlich für Musiker und Studio konzipiert. Deswegen wenn du dir auch Reviews durchliest musst du gucken, was die Leute damit machen und wo die herkommen.
Ein Studio-Besitzer der z.B. ne Menge Bands abmischt - oder Durchgangsverkehr hat - der macht was ganz anderes als jemand der z.B. Sprecher ist oder für Platten-Labels Bands abmischt. Deswegen musst du da ein bisschen aufpassen, von wem was kommt. Auch gerade bei GearLultz und so was. Wenn da jemand sagt - ich benutze X seit Jahren im Studio - guck dir den Mann an.
Ich hab da mal ein MHK (klassisches Richt-Mikro von Sennheiser) Review von nem Heavy/Death-Metal Ton-Studio aus der Provinz in Kanada gelesen. Ich frage mich bis heute - wie viele Heavy/Death-Metal Bands in den Wäldern Kanadas spielen und wieso die da diese Richtmikros einsetzen für Studio-Musik und dann auf den Trichter kommen, dass das ne ziemlich dumme Idee ist, weil das Mikro andere Klangeigenschaften hat. Das der Typ nur ein Heavy-Metal-Tonstudio in der hinterletzen Ecke von Kanada betreibt - das steht nicht im Review.
Da steht nur Tonstudio und Kanada. Könnte also auch Toronto-Central sein und für die Top 10 der Kanadischen Musik.^^
Und klar kannst du das MHK auch für Studio-Aufnahmen verwenden - du musst nur wissen wie. Es gibt jemanden der hat damit schon nen Grammy gewonnen (Mix). Nur der nahm Live-Musik in nem Raum auf und nicht gerade Death-Metal oder was auch immer das war für ne Album-Produktion in nem Studio. Frag den mal - ob der zu denselben Ergebnissen kommt. Verstehst du worauf ich hinaus will?
Deswegen guck dir die Dinger am besten Live und Vorort an in der bestmöglichen Location. Ich weiß, das machen viele nicht.
Aber glaube nicht du kaufst Qualität an Stimme/Endprodukt, wenn du mehr Geld auf die Ladentheke legst, weil es gibt (s.o.) 10 Variable - die davon mit abhängig sind. Und die Jungs die du mit nem Mikro-Namen beeindrucken kannst - die kannst du in der Regel knicken - weil jeder der sich damit auskennt weiß - es kommt total darauf an, wo, wie, warum du was verwendest und wofür und es letzendlich nur auf das Endprodukt ankommt. Und nur weil du dir eine Gretsch kaufst (ist ne Gitarre) - bist du nicht Brian Setzer (ist ein ziemlich guter Gitarrist).^^
Der kann sich auch mit ner Wandergitarre auf die Dom-Platte stellen - und die Leute werden dem zuhören. Und der Grund dafür ist der Mensch und was der kann und danach kommt erst das Tool/das Werkzeug, was er dafür verwendet.
Dir das Denken zu vermitteln, darum ging es mir.^^
Wie gesagt - das ist ein ganz Irrglaube in ganz vielen Bereichen (da können wir auch über Bücher reden, oder Schauspiel oder was auch immer), dass wenn du in Equipment investierst du automatisch bessere Ergebnisse erziehlst oder die Qualität anhebst. Die Jungs/Mädchen die damit die Qualität anheben können, machen das mit dem was vor dem Werkzeug passiert, das Werkzeug hilft denen nur mehr rauszuholen.
Und es gibt ne Menge - Gelaber. Eine letzte Anekdote dazu. Ich kam aus den USA - dort haben wir was geschnitten, für Werbung mit ner Software. Ich komme nach Deutschland und rede mit nem Kameramann hier - da fragte der mich, welche Programme ich kenne.
Ich nannte das Programm. Da sagte der mir: Das sei doch nur was für den Consumer-Bereich. Das ist, leider, eine sehr typisch deutsche Einstellung (leider weil ich wünschte mir - wir wären da progressiver - weil der Kern dieser Einstellung, ist mit ein Grund dafür, dass wir keine Konkurenz auf dem internationalen Markt sind). Das Ding was wir da gemacht haben ist von mehr Menschen gesehen worden, als was der jemals in ner Quote erreicht, schneller und billiger und wer gibt den Ton an - was im TV läuft? Die Amerikaner oder wir?
Würde mich nicht wundern, wenn der bist heute von mir als Witzfigur redet. Aber das hast du in allen Technik-Bereichen, bis in den Profi-Bereich. Deswegen musst du dir die Leute angucken die was sagen und das auch in Relation stellen zu dem was sie machen und was du willst.
So - bessere Tips kann ich dir nicht mehr geben.
Kauf das Mikro was dich glücklich macht. Investier nur nichts in Equipment was du am Schluss bereust.
Mir geht es nur darum, diesen Gedanken zu torpedieren, das teuer = besser ist und wieso das nicht so - automatisch - stimmt.