• Blut-Tetralogie   Dark Space

PeBu34

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Hallo Zusammen,

um das zu konkretisieren: Ich habe vor längerer Zeit mal gehört, dass man Sound- oder Sprachdateien nicht einfach so an einen anderen Cutter weitergeben kann, damit er das Hörspiel weiter schneidet.
Beispiel: Wenn ich einen Teil des Hörspiels mit Ardour schneide und irgendwann nicht weiter machen kann oder will, kann ich die von mir bereits geschnittenen Dateien anscheinend nicht einfach an jemanden schicken, der z.B. mit Reaper schneidet und ihm den Rest des Schnittes überlassen. Er kann dann nicht einfach mit meinen Dateien weiter arbeiten.

Ich hab aber nie verstanden, warum das so ist. Ich dachte immer, ich könnte meine Dateien doch in .wav, .flac oder was auch immer konvertieren und sie an den anderen Cutter schicken. Der müsste die Dateien dann nur mit seiner DAW öffnen und könnte einfach weiter machen. Das scheint aber irgendwie nicht ganz so einfach zu sein.

Weiß hier jemand wovon ich rede und hat Zeit und Lust, mir das zu erklären? :)

Liebe Grüße von
Peter :)
 

WolfsOhr

Mario Wolf
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Hi Peter, @PeBu34

die Audiodaten kannst du natürlich in jeder x-beliebigen DAW öffnen oder diese importieren. Aber beim Schnitt sind das Wichtigste die ganzen Schnittdaten. Dazu zähle ich jetzt einfach mal alle Automationen, Fade-Ins und Fade-Outs, alle Effekte wie De-Esser, Kompressor, Equalizer, um nur die grundlegendsten zu nennen, individuelle Projekteinstellungen des Cutters, das gesamte Routing der Spuren im Projekt (also z.B. Gruppenspuren, Effektspuren, AUX- und Controlroomspuren) und so weiter. Da hat natürlich jede DAW ihre eigene Struktur und Herangehensweise und auch ihre eigene Architektur.

Das jetzt nur mal kurz auf die Schnelle, aber ich hoffe es verdeutlicht, dass die eigentlich wichtigen Audiodateien im eigentlichen Cut nur eine kleine Rolle spielen (allerdings nicht deren Inhalte!), und dass es dir auch verdeutlicht warum du ein Projekt von einer DAW nicht einfach in einer anderen DAW öffnen kannst. Die Sprache ist einfach eine andere.

Sonnige Grüße
Mario
 
Y

Yüksel

Jepp, ich stimme @WolfsOhr zu. Die Übertragung würde auch voraussetzen, das auf dem Zielsystem auch die Plugins vorhanden sind, die im Projekt auf dem Quellsystem verwendet werden. Es gibt Konvertierungsprogramme, um Projekte zwischen den bekanntesten DAWs zu konvertieren. Aber das immer noch mit viel Handarbeit verbunden. Ich hab mal damit rumgespielt, Projekte zwischen Adobe CS / Audiotion und Harrison Mixbus zu übertragen, beides auf Windows 7. Ich habs dann einfach aufgegeben.
Nahezu unmöglich wird so eine Übertragung, wenn auf Quell- und Zielsystem unterschiedliche Betriebssysteme vorhanden sind.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

PeBu34

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Prüf mal ob es einen OMF-Export gibt.
Danke für den Hinweis, ich schau mir das mal an. Aber ich hab zur Zeit nicht vor so etwas auch nur zu versuchen. :) Das war nur eine Frage "für den Fall der Fälle".

Alle Effektspuren und so werden genullt
Ist das nicht genau das Problem, von dem @WolfsOhr und @Yüksel geredet haben? Wenn ich die ganzen Effekte "per Hand" wieder einfügen müsste, könnte ich doch genau so gut wieder ganz von vorne anfangen, oder verstehe ich da jetzt etwas falsch?

Liebe Grüße von
Peter :)
 

Ellerbrok

Sprecher, Cutter & Fledermaus
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Hi,

wenn alle Stricke reißen, kann man die Tracks aus der alten DAW auch incl. Effekte als neue WAV exportieren und in der neuen DAW als Tracks einfügen. Dann bleiben die Effekte erhalten. Der große Nachteil ist, dass die Effekte dann nicht mehr verändert werden können weil sie Teil der Wav geworden sind.

Gruß,
Marcel
 

WolfsOhr

Mario Wolf
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Exakt! @Ellerbrok

Irgendwelche Wege lassen sich immer finden, aber eventuell sehr aufwendig und/oder mit Verlusten und/oder Fehlern behaftet. Also ich persönlich würde mich nicht auf so einen Cut einlassen.
 

PeBu34

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Der große Nachteil ist, dass die Effekte dann nicht mehr verändert werden können weil sie Teil der Wav geworden sind.
Das wäre ja absolut kontraproduktiv. :)

Also ich persönlich würde mich nicht auf so einen Cut einlassen.
Also wäre die beste Lösung in so einem Fall, die Originaldateien (Sprach- und Sounddateien) von einem Cutter zum anderen schicken zu lassen oder in einer Cloud zu speichern. :) Sehe ich das richtig?

Liebe Grüße von
Peter :)
 
Y

Yüksel

Also wäre die beste Lösung in so einem Fall, die Originaldateien (Sprach- und Sounddateien) von einem Cutter zum anderen schicken zu lassen oder in einer Cloud zu speichern. :) Sehe ich das richtig?
Das kann man so pauschal nicht beantworten. Es ist meiner MEinung nach auch eine Frage, wie weit der Schnitt schon fortgeschritten ist. Wenn es noch ganz am Anfang ist, würde ich einfach neu anfangen. Wenn das Projekt aber schon weit fortgeschritten ist, könnte der von @Ellerbrok beschribene Weg, also das Zwischenergebnis als Audiodatei zu exportieren, durchaus sinnvoll sein.
 

WolfsOhr

Mario Wolf
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Das hängt davon ab, wie weit das PRojekt in der ersten DAW ist. Wenn ein Cut soweit fortgeschritten ist, dass da bereits Effekte drauf liegen und oder auch Fades und Ähnliches, dann würde ich es nur in der gleichen Software und nach Möglichkeit auch inder gleichen Version weiter bearbeiten. Wenn lediglich ein roher Dialogschnitt gemacht wurde und sonst nichts (das ist nun wieder eine Frage der Herangehensweise des Cutters), dann würde ich mir jeweils die Gesamtspur jedes Charakters einzeln exportieren lassen und diese dann in der nächsten DAW wieder importieren und hier ein neues Projekt anfangen. Zerhackt werden können die Spuren dann dirt ja wieder bei Bedarf.
 
Y

Yüksel

@WolfsOhr :D

Ganz konkret hatte ich mal den Fall, daß ich ein Projekt abgegeben habe, als es noch relativ am Anfang war. Der neue Cutter und ich haben festgestellt, daß es in diesem Fall einfacher war, wenn er die Projekte neu aufbaut. Er hat von mir nur die Auswahl der Audioschnipsel als Liste übernommen und damit neu angefangen.
 

PeBu34

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Wow! Das ging ja jetzt schnell! :) Herzlichen Dank für eure Antworten! Ich hab wieder was gelernt und Stoff zum Nachdenken gibt es auch noch. :)

Liebe Grüße von
Peter :)
 

WolfsOhr

Mario Wolf
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Ha ha, @PeBu34 Ich kommuniziere momentan eh den ganzen Tag mit mehreren Leuten und Systemen gleichzeitig, da kommt‘s auf das eine mehr auch nicht mehr drauf an Peter. Aber jetzt ist Feierabend.
 

Beolo

Mitglied
Hallo Zusammen,

das ist ein ganz allgemeines Problem mit den Formaten. In den seltensten Fällen funktioniert eine Konvertierung problemlos. Ob das nun DAW ist, eine 3d-Anwendung, oder Grafik, geht ja schon bei Textprogammen los. Ein Rohformat können die meisten Progamme importieren, aber es geht dabei viel verloren. Ich habe das Problem eher selten, wenn dann innerhalb meiner Programme. Manchmal benötige ich ein Soundspur im 3d-Programm, um die Animationen zu synchronisieren, oder eine nur für diesen Zweck angefertige Filmspur in der DAW, also der umgekehrte Weg. Doch das ist nicht problematisch Dann nehme ich eben das Format, welches das andere Programm unterstützt. Doch um beim Thema zu bleiben, der einfachste Weg ist, alle Spuren einzeln als Wav zu rendern, doch dann ist eine nachträgliche Bearbeitung kaum möglich. Ist eben wie beim Kuchen backen, nachträglich die Eier wieder rauszuholen geht nicht.

Ich habe die Erfahrung gemacht, eine angefangene Arbeit zu vervollständigen, ist meistens kontraproduktiv. Es braucht das dreifache an Zeit, als wenn ich neu beginne. Aber ich rede hier mehr von meinen Erfahrungen der Spielerstellung als über eine Hörspiel-Produktion. Ist eben, wie alles, nicht so einfach. Aber man findet immer Lösungen und nimmt halt jene, welche am geeignetsten ist.

LG, Gert
 
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