Dennis Künstner

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Liebe Leute,

- am heutigen Sonntag wird auf SWR 2 um 18:20 Uhr das Hörspiel "Geständnisse eines Mediums" von A.L. Kennedy urgesendet. Das 1879 spielende, im Original für die BBC geschriebene Werk, ist eine Geschichte über den Gläubigkeitswahn der Menschen und diejenigen, die ihn für sich ausnutzen. In den Hauptrollen Stephan Kampwirth und Florian Lukas, in weiteren Rollen Sebastian Schwab, Christoph Gawenda, Renate Schroeter, Thessy Kuhls, Bodo Primus, Berth Wesselmann und Lena Drieschner. Die Musik stammt von Jan-Peter Pflug.

- in Vorbereitung sind insgesamt vier weitere Hörspiele, die allesamt noch dieses Jahr erscheinen bzw. produziert werden! Und zwar zunächst "Kritik der mörderischen Vernunft" nach dem Roman von Jens Johler, ein Zweiteiler für den NDR. Dann "Ben und die Zaubergäste vom Strandhotel" von Annette Herzog, ein fantasievolles Kinderhörspiel für den RBB-"Ohrenbär", das an Heiligabend ausgestrahlt wird. Desweiteren der nächste NDR- RadioTatort namens "Schlick" mit den gewohnten Ermittlern Martin Reinke und Sandra Borgmann, der ebenfalls noch im Dezember ausgestrahlt wird.

Und schließlich - und das ist eine Premiere - ein selbst geschriebenes Hörspiel mit dem Titel "Böses Ende", das ich Ende August bei FX-One-Audioproduktionen in Hamburg aufnehmen werde. "Böses Ende" ist eine Kriminalkomödie rund um zwei Call-Center-Agenten (ich greife hierbei auf vier leidvolle Jahre Selbsterfahrung aus Studienzeiten zurück), die unversehends in einen Mordfall stolpern. Endlich passiert mal was, denken sich die beiden, und mutieren von tapsigen Ermittlern zu ungelenken Erpressern. Warum das Ganze dann "Böses Ende" heißt, muss man hören.

Geschrieben wurden die Hauptrollen auf die Leiber von Florian Lukas und Bjarne Mädel, mit denen ich nach "Herr Lehmann" und "Der kleine Bruder" unbedingt eine weitere Geschichte aufnehmen wollte. Und da es kein greifbares Material gab, musste ich halt welches erschaffen. Auch in den weiteren Rollen habe ich glücklicherweise alle Wunschbesetzungen bekommen: Stephan Schad, Ulrike C. Tscharre, Gerd Baltus, Lutz Herkenrath, Kerstin Draeger und Mareike Fell treffen sich also mit Kay Poppe (der auch für die Musik schreibt) und mir im Studio. Was dann hinterher mit dem Werk geschieht, wird man sehen... Sicherlich wird das Hörspiel auch auf CD erscheinen, wo ist allerdings noch unklar. Ich will es erst mal machen, und dann mal gucken.

- Für ein weiteres, von mir (allerdings noch nicht fertig) geschriebenes Stück namens "Die netten Nachbarn" freue ich mich übrigens über ein Schreib-Stipendium der Filmförderung NRW - ja, die vergeben auch Hörspielförderungen. Auch dieses Stück soll noch binnen Jahresfrist fertig gestellt werden, zumindest das Manuskript. Die Produktion ist dann für nächstes Frühjahr angedacht.

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- Neuerscheinung: Ende August erscheint beim DAV "Die Hassliste" von Jennifer Brown; eine Lesung von Anna Carlsson, die ich Euch sehr ans Herz legen möchte. Inhaltlich wie formal ist das Hörbuch, denke ich, sehr gelungen. Meiner Meinung nach sollte das, ähnlich wie "zu meiner Zeit" Morton Rhues "Die Welle" oder Gudrun Pausewangs "Die Wolke", Schulstoff werden.

- Ebenfalls schon mal als Vorankündigung: Ich schrieb vor Monaten schon mal von einer größeren Produktion, über die ich noch nicht sprechen durfte. Jetzt darf ich es: Es geht um "Das Boot" von Lothar G. Buchheim. Dieses Mammutwerk erscheint im Oktober als 160 Minuten langes Hörspiel bei Eurovideo und geht dabei weit über das gängige und kostengünstige "O-Ton-Hörspiel" hinaus, obwohl die Zutaten ähnlich sind.
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Der Unterschied: Ich hatte für die Bearbeitung die Romanvorlage sowie die einzelnen Tonspuren der kompletten Fernseh-Serie zur Verfügung und konnte daraus eine völlig eigene, hörspielartige Form erstellen. Da alle Spuren einzeln verfügbar waren, musste man sich nicht an Timing und Schnitt des Films halten und konnte genau wie im "richtigen" Hörspiel alle Geräusche, Musiken, Dialoge und Schnitte frei um die Erzählersätze herum montieren. Und das Beste an diesem Projekt: Genau wie im Roman wird die Geschichte nun aus der Perspektive Leutnant Werners erzählt (der übrigens nur im Film diesen Namen trägt - im Buch ist er namenlos), und genau wie im Film ist es auch in der Hörspielfassung Herbert Grönemeyer, der diesen Part übernimmt, und der unter der Regie Ralf Weigands in München dreißig Jahre später erneut den Leutnant Werner gab!

Soviel für heute und viel Spaß beim Hören,

Sven Stricker
 
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