L

LBAdder

Hey Di HO,
vielleicht mag es den einen oder anderen seltsam vorkommen, dass man diese Frage gestellt bekommt, aber ich möchte sie dennoch Fragen, bevor ich dumm sterbe.
Welche Geräusche muss man wann in den Script eintragen und welche kann ruhig dem Regiesseur übergeben?

Nehmen wir mal an wir haben eine Szene im Wald. Sie ist - wie üblich - kaum beschrieben, aber dennoch möchte der Zuhörer doch eine gewisse Atmosphäre bzw Vorstellung haben. Nun ist die Frage wie man als Autor diese Richtig niederschreibt. Schreitb man einfach nur
SOUND: WALD
oder muss es schon das direktere
SOUND: Vögel, Waldboden, Wind
Letzten Endes bringt beides das selbe und beide Varianten würden den Zuhörer weiterbringen.
Nun mag da vielleicht die Möglichkeit bestehen einfach auf Sounds zu verzichten - den die Charaktere können ja noch sagen wo sie sind
Ich begab mich in den Wiener Wald. Laub bedenkte den Boden und ich glaube den einen oder anderen Vogel hören zu können

Interessant wird es aber bei den Geräuschen, die zwingend dem Handlungsstrang weiterführen.
z.B. eine Tür knallt zu, Mädchen schreit auf, eine Kettensäge geht an (um den Hauptcharakter zu ermorden)
In wie weit muss der Autor da Vorgaben machen? Reicht da ein einfaches
SOUND:KREICH VON MÄDCHEN oder sollte man da eine Notitz hinterlassen, WIE das Mädchen kreischt (geisterhaft, hoch etc)

Ich denke das Problem wäre eingekreist... ich hoffe nur das es so einen Thread nicht gibt :D
 

Brandywine

Falko Diekmann
AW: Sounds in Scripten

Ich würde alles so genau wie möglich beschreiben.

Beim Wald isses wurscht, außer vielleicht wo der Wald ist. Manche Tiere gibt´s ja nicht überall ;)

Aber es gibt schon einen erschrockenen oder überraschten Schrei...und noch viel mehr als diese beiden.

Alles was du nicht reinschreibst kann der Cutter (wenn du´s nicht selber machst) auch nicht berücksichtigen.

Würd ich als Laie jetzt mal sagen.
 

Alibaba

Erik Albrodt
AW: Sounds in Scripten

Je detaillierter, desto besser.
Alles, was dem Regisseur, dem Cutter/Mischer und dem Sprecher hilft, sich eine Situation vorzustellen, unterstützt das Spiel und die Vorstellung im Kopf des Regisseurs/Mischers.

Ich kenne Skripte, bei denen man nachfragen muss, was die Personen denn gerade machen bzw. wo sie sind. Das ist ätzend und anstrengend.

:)

CU,
Alibaba
 
G

Giallo

AW: Sounds in Scripten

Wenn dezentral produziert wird sind möglicht genaue Regieanweisungen und Produktionskommentare wichtig. Natürlich benötigst Du auch eine Regisseur, der der Hörspiel in Deinem Sinne umsetzen kann.. ;)
 

Marco Ansing

Autor und Sprecher
AW: Sounds in Scripten

So genau wie möglich... und doch den Cutter nicht zum Sklaven machen.

Klingt wie ein weiser Spruch. Ein echter Cutter mich nicht einfach ein Arbeitstier sein, er will auch kreativ arbeiten, eine Szene selbst interpretieren, ... ich finde das sollte man auch als Skripter berücksichtigen und Sounds eher als Leitlinien setzen.

"Sound: Katzenmauzen" reicht, statt
"Sound: Katze, der auf den Schwanz gereten wurde, während sie Milch trank und nun ziemlich sauer herummauzt. 6 Sekunden lang."
 
L

LBAdder

AW: Sounds in Scripten

Okay, ich denke bis dahin habe ich begriffen. Da fällt mir doch glatt eine weitere Kategorie ein: Geräusche die eien Person macht, während Sie arbeitet.
Nicht gerade wichtig für das fortkommen das geschichte, aber für die Atmo. Wir stellen usn eine Szene vor, in der ein Arbeiter einen Stein schleppt. Dabei schnaufft er. Wird dieses Schnaufen dann mit erwähnt oder bleibt Interprationssache des Sprechers bzw der Regie?
Doch wie wird dann das Schnaufen benannt, wenn nicht einfach vom Erzähler hingestzt?


Und zu guter letzt: Wie vieler dieser Fragen sidn eigentlich sowas von irrelevant, weil ein Author lieber die Geschichte vorrang bringen sollte, anstatt sich mit Details abzumühen?
 
AW: Sounds in Scripten

Du kannst demjenigen eine Regieanweisung schreiben. Wenn der Sprecher also einen Arbeiter sprechen soll fügst du als Regieanweisung (schnaufend) hinzu. Ähnlich verhält es sich mit Rennen o.Ä.

Wenn der Arbeiter an sich keinen Text hat, kannst du ihm ein extra Take gönnen und ihn bitten Arbeitsgeräusche zu machen. Dann vermerkst du das noch zu Beginn der Szene, damit der Cutter weiß, dass das Schnaufen Teil der Atmo sein soll (also ständig im Hintergrund irgendwie zu hören).


Ich finde diese Fragen durchaus wichtig. Gerade wenn du ein Skript schreibst und dann selber keine Liveregie machen kannst, helfen dir Regieanweisungen zu Gefühlen, Empfindungen usw. sehr um dem Sprecher den Eindruck der Szene zu vermitteln, die ja erst mal nur in deinem Kopf existiert.
Ein Schnaufen (wenn eine Figur zB läuft) kann man dann auch dazu schreiben, sollte sich für den Sprecher aber durch den inhaltlichen Zusammenhang ergeben.
 

Marco Ansing

Autor und Sprecher
AW: Sounds in Scripten

Also das Schnaufen wären Emotionen. Ich mache das immer so

Peter (erschöpft): Ich kann nicht mehr.

Wenn es dann aber doch mehr sein soll, gibt es eine Regieanweisung.

(Peter schleppt schon seit Stunden einen Stein durch die Gegend)
Peter (erschöpft): Ich kann nicht mehr.

"Subtext" ist das Zauberwort. Ich sehe die Schauspieler aufstöhnen. Du kannst nämlich einen Text verschieden ausdrücken.

"Wir werden alle sterben."
Allein steht er recht doof...

Regieanweisung: Panik im Hochhaus.
(schreiend, Panik) "Wir werden alle sterben."

Regieanweisung: Kutlisten-Selbstmordgruppe
(frohlockend, glücklich) "Wir werden alle sterben."

Noch konkreter: Ein Subtext ist sozusagen die eigentliche Meinung des Charakters. Wenn er ruft "Oh mein Gott was geht hier vor", kann das so oder so gesprochen werden. Gibt man dem Schauspieler aber noch den Hinweis
Subtext: Ich werde sterben!!!!!
Dann wird der Ausruf viel dramatischer. Ich packe den Subtext manchmal als Regieanweisung hinzu. Gerade an Stellen die besonders knifflig sind.
Mehr zum Subtext hier

Das war mal ganz kurz erklärt. Hier siehste wie wichtig eine Regieanweisung sein kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Giallo

AW: Sounds in Scripten

Und zu guter letzt: Wie vieler dieser Fragen sidn eigentlich sowas von irrelevant, weil ein Author lieber die Geschichte vorrang bringen sollte, anstatt sich mit Details abzumühen?
Wenn es um Details geht hast Du sicherlich recht. Ansonsten gilt: In einem Audio-Skript gehört ALLES rein, was die Geschichte voranteibt. Dazu gehören gerade in einem Hörspiel auch gewisse Geräusche. Die Regie hat dann die Aufgabe, alles optimal in Szene zu setzen.

Beispiel:

ATMO: "BAUSTELLE"

(EIN ARBEITER SCHLEPPT EINEN SCHWEREN STEIN)

SOUND: SCHWERE, LANGSAME SCHRITTE

ARBEITER 1
(SCHNAUFEND)
____Nur noch ein paar Meter.

Auf diese Weise wird der Sinn der Sequenz klar und dem Regisseur bleibt noch genug Spielraum für eine kreative Umsetzung.

lg
Giallo
 
Oben