Sonntagsreime

[Simistral]

Ein Auto ist ein Fahrgestell,
mal langsam, manchmal auch sehr schnell,
und dient mir zur Bequemlichkeit,
denn damit spar' ich tüchtig Zeit.

Ich bin kein Auto-Fetischist:
Wie wertvoll so 'ne Karre ist,
ist mir im Grunde ganz egal,
solang es fährt, meint Simistral.

 

[Telliminator]

Es ist Aus und ganz vorbei,
die Platten sind entzwei.
Keine Datensicherung greift
Der Server nur mehr pfeift.

Eine Neuinstallation für das System
Die Maschine läuft ich habs geshen
Aber wir schalten Alles aus und ab.
Zu vieles Andere hält uns auf Trab.

 

[Wolke]

Menno



Gelegentlich kommt mir in‘ Sinn,
tatsächlich, dass ich älter bin.
Während meiner Jugend noch,
da gab es wundersame Worte.
Produktwerbung, die hieß Reklame
und die bot uns derweil feil:
fürs Wäschewaschen Weißer Riese
oder den Rat von Clementine.
Aber meine erste Wahl-
die Frauenverwandlung dank General.
Wir wuchsen auf mit Miracoli,
ein Wunder war das jedoch nie.
Vielmehr ein Nudelfertiggericht,
heut wär ich drauf nicht mehr erpicht.
Die Bärenmarke gab’s im Kännchen
und in die Luft ging’s HB Männchen.

So zogen Jahr um Jahr ins Land,
ohne dass ich es wurd‘ gewahr-
und daran gibt es nichts zu kritteln,
man glaubt es kaum-
beinahe schon, das letzte Lebensdrittel
es ist da.
Es sendet manches Pausenzeichen,
Veränderungen ohnegleichen.
Ist’s das schwindend Östrogen
oder nur unverträgliches Gluten?
Während mich quält die Insomnie,
geb ich mich hin, der Poesie.

 

[MonacoSteve]

Nicht dass ich es feig verhehle:
@Wolke spricht mir aus der Seele.
Ungeschminkt auch ich nun sage:
Hin sind meine Jugendtage.
Und das gilt schon ziemlich lange.
Fast wird mir ein bisschen bange.
Damals in der Pubertät
schien die Rente endlos spät.
Zeit! Wie schnell doch flogst du fort!
Denn jetzt bin ich trotzdem dort.

S‘ knirscht und knackt an mancher Stelle;
reduziert wird Hast und Schnelle,
und wenn‘s geht, das Autofahren.
Ja, was hat man noch an Jahren?
Doch ich mag mich nicht beklagen.
Darum will ich dies euch sagen:
Wichtig ist, der Kopf bleibt jung!
Das verleiht erstaunlich Schwung,
und für meiner Würde Wahrung
hab ich schließlich jetzt: Erfahrung !

 

[Simistral]

Noch jung ist der und regsam bleibt,
der ab und zu gern Unfug treibt.

 

[Telliminator]

Ein ersts Licht erhellt heute die beginnende Weihnachtszeit
für manchen bedeutes dies Stress und auch Einsamkeit
Die ersten Weihnachtsmärkte eröffnen ihre Pforten
Man schaut und stöbert eifrig durch alle Plätzchensorten.
Der Duft von gerösteten Nüssen, Mandeln und Krokant,
Wirkt unter Glühwein-Alkoholkonsum wie fast verbrannt
Trotzdem kauft und säuft man´s jährlich immer wieder
Und denkt, "hoffentlich, fährt mich hier kein Auto nieder."
Passt auf Euch auf, wenn ihr heute alle nach draußen geht,
wenn etwas hinter Euch hupt und quietscht ist meist zu spät.

 

[SeGreeeen]

Ich wollte auch mal wieder was dichten, und ergoss mich in einen Quell unersättlicher Weisheit - hier:

Mein Magen knurrt den ganzen Tag
Mein Leben ist ein Sorgenkind
Da kann man machen, was man mag
Und selbst wenn ich es einst verspiel’
Wer viel frisst, der scheißt auch viel

Die Antwort ist schnell hingerotzt
Wer morgen lacht, ist heute froh
Und wenn auch das Weib dann motzt
Ich hau mich voll bis unterm Kiel
Wer viel frisst, der scheißt auch viel

Die Welt ist nichts als eine Kugel
Und mag da auch was hinter sein
Ich verlier mich in des Lebens Trubel
Wo kein Schütze, da kein Ziel
Wer viel frisst, der scheißt auch viel

Das soll auf meinem Grabstein stehn
Ich würd mich freun, wenn’s alle wüssten
Und wenn es auch alle sehn
Bescheidenheit ist nicht mein Stil
Wer viel frisst, der scheißt auch viel

 

[Telliminator]

Dein dunkler Fäkalhumor drückt auf die Drüsen
Wer viel frisst, tut auch viel Scheißen müssen.
Doch Wohl dem, dem die Reime derart gut gelingen.
Der darf Essen was er will und alles runter schlingen.

Das Werk zuvor war ein echter Felix von @SeGreeeen,
zwar nicht ganz so sozial, dafür wundschön.