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Poldi

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Sherlock Holmes – 3. Das entwendete Fallbeil

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Erster Eindruck: Kopfloses Durcheinander

Das bekannte Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds, mittlerweile von ihrem Nachfahren John geführt, sucht die Hilfe von Sherlock Holmes, um einen Diebstahl diskret aufklären zu können. Das Fallbeil, mit dem einst Marie Antoinette enthauptet wurde, ist in einer Nacht gestohlen worden. Zunächst vermutet der Privatdetektiv den Täter unter den entlassenen Mitarbeitern des Museums...

Wie der erste Teil der noch recht jugendlichen Sherlock Holmes-Serie von Titania Medien spielt die dritte Folge mit bekannten Thema und bringt auch historische Fakten mit in die fiktive Handlung ein – dieses mal wird gerade zu Beginn auf die Geschichte des berühmten Wachsfigurenkabinetts von Madame Tussauds eingegangen, das sich auch heute noch großer Beliebtheit erfreut. Dieses einbringen von zahlreichen Fakten wirkt etwas gezwungen, was dem späteren spannenden Verlauf jedoch keinen Abbruch tut. Bei den Ermittlungen ist der Meisterdetektiv voll in seinem Element, und hier kann tatsächlich stark an die Vorlagen von Sir Athur Conan Doyle erinnert werden. Wissenschaftliche Analysen und scharfe Beobachtungsgabe führen Holmes und Watson langsam auf die richtig Spur, was sehr unterhaltsam dargestellt ist. Als Hörer rätselt man begeistert mit und hat selbst den einen oder anderen Verdachtsmoment – bis man einen großen Wissensvorsprung vor den Protagonisten erhält und schon einige Kapitel vor Schluss die eigentliche Lösung präsentiert bekommt. Schade, denn hier fällt die Spannung stark ab, das Unbekannte weicht aus der Folge und macht einer zwar kurzweilig erzählten, aber eben nicht mehr spannenden Schlusssequenz Platz. Hier hätte man mehr herausholen können, zumal das schlichte Weglassen eben jeder Szene definitiv noch mehr Verwirrung beim Hörer gestiftet hätte. Die ungewohnt gewalttätige Darstellung ist aber ein gelungener und unerwarteter Schockmoment. Lange Zeit kommt hier wirklich neben der tollen Atmosphäre der Gedanke an die klassischen Geschichten auf, bis diese leider doch noch einknickt.

Till Endemann spricht die Rolle des John Tussaud und prägt das Bild des gradlinigen Charakters mit einer präzisen Aussprache und einer glaubhaften Anpassung an die jeweiligen Umstände. Auch Marie Koschny macht eine gute Figur als Ellen Tussaud, die mal emotional gefühlvoll, mal sachlich und etwas kühl einen gelungenen Wandel vollzieht. Auch Michael Pan kann als Edward White überzeugen, seine prägnante Stimme sorgt auch hier wieder für einen hohen Wiedererkennungswert. Weitere Sprecher sind Simon Jäger, Axel Lutter und Christian Stark.

Passend zu den neuen, von Marc Gruppe verfassten Geschichten bekommt Sherlock Holmes auch akustisch ein neues Gewand geschneidert, das ihm sehr gut steht. Wie vom Label gewohnt geht es hier recht atmosphärisch zu, was insbesondere durch den Einsatz von zahlreichen Musikstücken erzielt wird. Dennoch drängen sich die Melodien hier keineswegs auf, sondern beeinflussen die Stimmung dezent aus dem Hintergrund.

Auf dem Cover, das wie immer von Firuz Askin stammt, ist Marie Antoinette zu sehen, das besagte entwendete Fallbeil ziert den Hintergrund. Wieder wurde hier eine hübsche Stimmung erzeugt, während der schlichte schwarze Rahmen und der unaufdringliche Schriftzug eher Sachlichkeit vermittelt. Die restliche Illustrationen auf CD und Booklet sind bekannt, aber auch hier hübsch anzusehen.

Fazit: Eigentlich ein typischer Sherlock Holmes-Fall, bis der Hörer durch eine zusätzliche Szene und nicht durch Holmes' Schlussfolgerungen den Täter präsentiert bekommt. Trotzdem gute Krimiunterhaltung.

VÖ: 11.November 2011
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 978-3-7857-4526-7
 

Markus

Befahrener Ernutzer
AW: Sherlock Holmes – 3. Das entwendete Fallbeil

So ich hab mir das jetzt auch angehört und bin schlicht und ergreifend enttäuscht worden!
Die Geschichte zieht sich wie ein Kaugummi über 80 Minute dahin. Die Story ist furchtbar langatmig und langweilt nur. Gefühlte Stunden werden darauf verwendet um zum Beispiel zu erklären was ein Fallbeil ist, und und und.
Zu den Sprechern: ich nehme Detlef Bierstedt den weinerlichen, ängstlichen Watson leider nicht ab. Wenn man ihn mit dem Watson von Peter Groeger aus der Martim Serie vergleicht, dann liegen Welten dazwischen. Ich mag Herrn Bierstedt, aber hier ist er für mich eine Fehlbesetzung. Die anderen Sprecher sind so naja, wirklich vom Hocker reißen sie mich auch nicht!
Mein Fazit, wer Sherklock Homes Hörspiele möchte, sollte sich die Maritim-Folgen kaufen.
 
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