Jeln Pueskas

Michael Gerdes
Teammitglied
Sprechprobe
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Hallo miteinander,

bevor ihr Euch wundert, warum ich hier schreibe. Ich habe Dirk versprochen mal seine beiden Werke Road To Hell und Willkür in Wyoming zu rezensieren. Ich finde nämlich, die haben es verdient. :D Hier fange ich mal mit Road To Hell an. Die Rezension für Willkür in Wyoming mache ich dann in dem bereits erstellten Thread.

Ich habe mich immer gefragt: Was erwartet mich, wenn ich ein Hörspiel von Dirk Hardegen kaufe? Da ich ein eher skeptischer Käufer bin, war ich auch lange Zeit kritisch damit, ob die Entscheidung richtig ist. Doch dann liest man die Inhaltsangabe, hört von vielen Hörern und liest Kommentare hier im Thread und ist Feuer und Flamme. Also: Gekauft. Und es hat sich gelohnt.

Dirks "Road To Hell" ist ein Hörspiel, dass den Hörer in einen Strudel hineinzieht, die der Protagonist Douglas Winterferry nch unten zieht. Bis zum Schluss versteht sich. Ein einfacher Buchhalter, dem das Leben einen Arschtritt versetzt hat und nun mit Vollgas in den Abgrund fährt. Durch die Ich-Erzählung bleibt dem Hörer auch keine Wahl. Er folgt dem tragischen Helden auf Schritt und Tritt. Es gibt kein Entkommen. Der Plot bietet als Wegmarken immer wieder Handlungen und Personen auf, mit denen man nicht rechnet; von denen man nicht erahnt, welchen Einfluss sie auf Douglas nehmen werden. Doch nicht das allein macht die Erzählung in erster Linie tragisch. Auch die Rückblenden in das ehemals heile Leben geben noch so manche Überraschung preis. Alles in allem ist der Plot unglaublich spannend und mitreißend, dass ich ihn eigentlich nicht mehr ausmachen wollte. Aber ich habe es ja auf den Weg zur Arbeit gehört... Trotz der Ereignisse von Douglas hat man nicht das Gefühl in Schwermut zu verfallen. Alles erscheint eher mit einem kleinen Augenzwinkern einen Humor zu übertragen, der sich kontinuierlich über das gesamte Hörspiel zieht.

Aus der Sicht von Hoerspielprojekt gibt es sehr viele bekannte Stimmen. Dirk Hardegen natürlich, der perfekt die Rolle des Doug verkörpert. Detlef Tams, Sven Mattias, Tatjana Auster und Roman Ewert sind auch dabei. Sogar eine Frau Gerdes mit der ich nicht verwandt bin :D Aber auch sonst findet man mit Bert Stevens, Ron Salert, Marco Sand, Konrad Hayler, Horst Kurth und viele andere Sprecher aus dem Profilager, die ihre Rollen beherrschen. So fällt es schwer jemanden bestimmten heraus zu greifen.

Der Cut war sauber. Gerade im Panning hatte Dirk viel Bewegung drin, so dass man immer wusste, wem man nun eigentlich folgte. Die Geräuschauswahl war ebenfalls sauber. Einzig die Schussgeräusche der Pistole waren mir etwas zu flach. Ansonsten waren Sound Ambiente, Lautstärken ideal.

Die Musik ist ein besonderer Part. Während man bei manchen Produktionen auf die Stücke von der Stange zurückgreift, setzt Dirk hier auf eigene Musik, die die Szenen sehr intensiv untermalen und auf sie abgestimmt sind. Man hat dadurch ein so intensives Kopfkino, dass man sich wünscht einzig für die Musik könnte man die Szene nochmal hören.

Das Cover gibt zwar nicht viele Hinweise auf die Handlung, dafür hebt es die Stimmung sehr gut hervor. Besonderes Highlight ist das Label, dass die CD wie eine Lenoliium-Schallplatte aussehen lässt.

Ich habe den Kauf nicht bereut. Im Gegenteil. Ich kann Road To Hell jedem weiter empfehlen, der auf Road Movies steht. Aber auch andere erwachsene Hörer werden auf ihre Kosten kommen.

Viele Grüße.
 
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