Wie sollen die Belletristen in Zukunft rezensieren?

  • Allgemeine Rezension mit geringerem Umfang und ohne Bewertung

    Stimmen: 0 0,0%
  • Detailliertes Feedback mit höherem Umfang und ohne Bewertung

    Stimmen: 1 9,1%
  • Allgemeine Rezension mit geringerem Umfang und MIT Bewertung

    Stimmen: 4 36,4%
  • Detailliertes Feedback mit höherem Umfang und MIT Bewertung

    Stimmen: 6 54,5%
  • Ich denke da an etwas ganz anderes...

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    11

Vetter Balin

Martin Beyerling
Hallo Gemeinde,

einige von euch haben vielleicht schon mal eine Rezension von mir gelesen. Ich veröffentliche hin und wieder bei uns auf diebelletristen.wordpress.com Rezensionen zu Hörspielen. In den letzten Wochen habe ich mir Gedanken zu Art und Umfang meiner Rezensionen gemacht und wäre über eure Meinungen dazu dankbar.

Erst einmal habe ich mir die Frage gestellt, was meine Rezensionen überhaupt bezwecken sollen, sprich: an wen sie sich richten. Momentan dienen sie vor allem den Machern/Sprechern der Hörspiele, weil ich z.T. sehr detailiert über Skript, Schnitt, Cover, Musik und Sprecher schreibe. Aber in dem Sinne kann ja eigentlich nur von einem "Feedback" die Rede sein, das vor allem den Machern/Sprechern hilft.
Eine Rezension im engeren Sinn soll ja Werbung für das Medium sein. Und hierbei habe ich die Befürchtung, dass meine Rezensionen zu lang, zu spezifisch sind, um jemand von außerhalb "den Mund wässrig" zu machen, soll heißen: ihn auf ein Hörspiel aufmerksam zu machen.

Nun weiß ich nicht recht, wie das Problem zu lösen ist.

Was erwartet ihr euch von einer Rezension? Welchen Umfang darf sie haben? Welche Art Rezensionen lest ihr gern durch, welche Art Rezensionen lasst ihr links liegen?

Und zum Schluss: Was haltet ihr von Bewertungen ala amazon.com? Ist eine solche hilfreich, irreführend oder sogar völlig daneben? Ehrliche Antwort ist gewünscht. Ich danke euch schon mal im Voraus.
 

MoFisch

ein mächtiger Pirat
AW: Rezension vs. Feedback - Die Belletristen suchen Rat

Puh, gute Frage - schwierig zu beantworten.
Zuerst mal muss Dir tatsächlich klar sein, für wen Du schreibst.
Ich unterscheide mal grob drei Kategorien:
1. Ein Feedback für die Macher
2. Eine Rezension für die, die das Hörspiel schon gehört haben
3. Eine Bewertung für die, die das Hörspiel noch nicht kennen

Zu 1. kann ich logischerweise nichts sagen.

Zu 2.: Nun, eine Rezension ist für mich schon eine umfangreiche Besprechung mit allem Drum und Dran. Ich unterscheide deshalb zwischen 2 und 3, weil ich im ersteren Fall nicht nur wissen will "Na, wie fand er denn das Stück?". Nein, ich möchte ganz konkret die Kritik zu Geschichte, Sprechern, Musik usw. lesen. Mit Kritik meine ich, was fandest Du gut, was schlecht, Beispiele dafür. Das hat dann Effekte wie "Was? Nö, seh ich ganz anders." oder auch "Ah, so hab ich das noch gar nicht betrachtet. Muss ich beim nächsten Mal drauf achten." Womit eine Rezension für mich nichts mit Werbung zu tun hat.
Die Länge des bisher von mir gelesenen Rezensionen ist genau richtig. Der Aufbau ist sehr übersichtlich. Durch die starre Trennung fällt das Fazit allerdings meist kurz aus, da es ja zu jedem Unterpunkt meist schon ein "Unterfazit" gibt.

Zu 3.: Natürlich kann ich als Nichtkenner auch die Rezension lesen, wird mir wahrscheinlich nur nicht viel bringen. Hier reicht meiner Meinung nach ein kurzer Bewertungstext (ja, gerne mit Bewertungsskala!). Dieser soll mir im Idealfall die Entscheidung erleichter können, ob das Stück was für mich ist oder nicht. Im Grunde ist diese Bewertung das Fazit der Rezension. Sollte dieses gut sein, können sich das dann die Macher ja unter ihren Klappentext pappen. :) (So viel zur Werbung.)

Tja, jetzt hab ich Dir wahrscheinlich unfassbar weitergeholfen. :confused:
 

Bazeley

Hoertalker
Sprechprobe
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AW: Rezension vs. Feedback - Die Belletristen suchen Rat

Normalerweise schreibe ich nicht soviel, aber da Eure Rezensionen ja manchmal auch ewig lang sind... :p

Meine Erwartungshaltung an Rezensionen /Feedback würde ich in drei Bereiche unterteilen.

Als Hörer von kommerziellen Hörspielen
lese ich Rezensionen nur selten. Eigentlich nur von Hörspielen, bei denen ich mich entweder nicht entscheiden kann ob ich sie kaufen soll oder nicht, oder wenn ich Lust habe mir einfach irgendeins zu kaufen und mich dann von Rezensionen inspirieren lassen möchte. In beiden Fällen muss die Rezension für mich folgendes enthalten:
Das wichtigste ist für mich eine Beschreibung der Geschichte. Natürlich länger als der Klappentext aber auch nicht zu ausufernd. Das jetzt einzugrenzen ist schwer. Es hängt natürlich auch vom Hörspiel ab und was gerade dieses auszeichnet. z.B. kann näher auf die Figurenzeichnung eingegangen werden wenn diese das Hörspiel tragen.
Eine Aufzählung der Sprecher ist für mich nur insofern interessant, dass ich daraus ableiten kann, ob Sprecher dabei sind die ich absolut genial finde oder welche die ich überhaupt nicht hören mag. Eine Beschreibung der Leistungen der Sprecher interessiert mich dagegen überhaupt nicht mehr, es sei denn, es gibt gravierende Abweichungen von der Norm. Ansonsten erwarte ich von kommerziellen Hörspielen einfach, dass die Sprecher gut sind und nicht gelangweilt klingen oder ähnliches.
Auch eine Beschreibung / Bewertung der Musik oder vom Schnitt interessiert mich überhaupt nicht, es sei denn, auch hier, es gibt gravierende Abweichungen von der Norm.
Zum Cover braucht gar nichts geschrieben werden. Das sehe ich ja. Höchstens Hintergrundinfos. Ist für mich aber nun gar nicht kaufentscheidend.
(Das soll nicht heissen, dass ich die Musik etc. in einem Hörspiel nicht wichtig finde, aber wenn das in einer Rezension steht, ist es für mich nunmal nicht kaufentscheidend)
Nochmals, das gilt alles nur für KOMMERZIELLE Hörspiele. :achtung:

Als Hörer von Hörspielen aus der freien Szene
lese ich Rezensionen/Feedback wesentlich häufiger, da ich zum einen interessant finde, wie andere die kreativen Ideen und Leistungen der Macher finden und welche Verbesserungsvorschläge oder Zustimmungen zu den einzelnen Bereichen gemacht werden.
Hier finde ich, je mehr geschrieben wird, desto besser. Gilt für ALLE Bereiche. Cover, Musik, Schnitt etc.

Als Mit-Macher bei Hörspielen der freien Szene
z.B. Cutter oder Sprecher (ok, bisher noch nicht, aber was nicht ist ...), würde ich Feedback sehr gerne lesen. Sowohl ein kurzes als auch ein detailliertes. Es ist für mich zwar nur ein Hobby, dass ich mache weil ich Spaß daran habe und deshalb auch keine "Bezahlung" (Feedback) brauche, aber ich würde schon gerne wissen wie das Endergebnis bei anderen ankommt. Und in den Bereichen wie z.B. Schnitt und Musik (äh, also musikalisch bin ich nun gar nicht, nur mal rein hypothetisch) kann man durch Ideen und Kritik von anderen weiter versuchen sich zu verbessern.


Das hilft Dir wahrscheinlich alles überhaupt nicht was ich hier schreibe, aber Du wolltest ja Meinungen hören. Und das ist meine. :)
 

Vetter Balin

Martin Beyerling
AW: Rezension vs. Feedback - Die Belletristen suchen Rat

Das waren schon mal zwei gute Kommentare, aber ich will mal nicht zu früh schon Stellung dazu beziehen, um nix vorweg zu nehmen oder die Diskussion in eine falsche Richtung zu lenken. Momentan bin ich nur am Sammlen von Eindrücken... :)
 

Vetter Balin

Martin Beyerling
AW: Rezension vs. Feedback - Die Belletristen suchen Rat

Hm... ich push das mal - vielleicht ist der Thread untergegangen. Zwei, drei Stellungnahmen hätte ich doch noch gerne.
 

MetalWarrior

Michael Schreiber
Sprechprobe
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AW: Rezension vs. Feedback - Die Belletristen suchen Rat

Moin Martin,
ich selbst lese als Interessierter gerne Rezensionen in beiden Formen: Allgemein informativ wie in der c't, mit Berwertung der einzelnen Aspekte wie bei thomann.
Zum Einen lese ich gern Info, um mir selbst ein Bild zu machen, vom Genre, von der Umsetzung, NICHT aber vom Plot - ich hasse Spoiler! *g*

Die Bewertungen sind für mich bei Hörspielen nicht als Entscheidungshilfe nützlich, sondern insofern interessant, um zu sehen, wie weit mein eigenes Empfinden von dem Anderer abweicht. Natürlich: Habe ich einen Rezensenten, der offenbar einen ähnlichen Geschmack hat, wie ich, dann werde ich dessen Bewertung sicher auch nutzen, um im Meer der Hörspielwelt zu sondieren ^^ Aber generell lasse ich mich von Bewertungen nicht abhalten, etwas zu hören oder zu sehen. Lediglich beim Kauf von Dingen ziehe ich die tatsächlich zu Rate.

Schöne Grüße,
Michael
 

Vetter Balin

Martin Beyerling
AW: Rezension vs. Feedback - Die Belletristen suchen Rat

Ich danke euch für eure Antworten. Natürlich ist die Umfrage nun wenig repräsentativ bei gerade mal fünf Stimmabgaben, was auch ein bisschen zeigt, dass generell das Interesse an Rezensionen nicht sehr hoch ist, aber ich sehe dennoch die Tendenz, dass vor allem beim freien Hörspiel eine tiefere Rezension hauptsächlich für die Macher und aktiven Hörer gewünscht wird und darüber hinaus auch eine Bewertung. Mal sehen, wie ich das umsetze...
 

Kolibri

Hannah
Sprechprobe
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AW: Rezension vs. Feedback - Die Belletristen suchen Rat

Hallo Martin,

Also ich lese deine Rezensionen über die einzelnen Hörspiele sehr sehr gern.
Ich finde du gehst dabei sehr gut vor und mir geällt auch eine Bewertung, weil ich mir dann irgendwie ein Bild davon machen kann, wie du das ganze siehst.
Allerdings habe ich bis jetzt nur Rezensionen von Hörspielen gelesen, die ich auch selbst gehört habe.
Ich weiß nicht, ob ich jetzt aufgrund deiner genauen Rezensionen diese auch lesen würden, wenn ich das Hörspiel noch nicht kennen würde und mich entscheiden müsste, ob ich es lese. Vielleicht schon.
Bei den Sachen von Hörspielprojekt finde ich es auch immer schön einzelne Sprecher von dir bewertet zu hören und auch generell finde ich da eine Bewertung interessant, da du meiner Meinung nach auf gute Sachen achtest und mir das einen besseren Blickwinkel ermöglicht.

Trotzdem weiß ich nicht, wie das auf Außenstehende wirkt, die nichts vom Hörspielprojekt kennen.
Vielleicht wirkt es ihnen zu voll und vielleicht interessiert sie der Schnitt nicht, vielleicht aber auch doch und es regt sie an Hörspiele vom Hörspielprojekt zu hören.

Mein Fazit heißt daher:
Lass die Rezensionen genauso wie sie sind, ich lese sie immer gerne und ich glaube auch, dass sie für die Macher der Hörspiele immer sehr schön sind.
 

Thuda Dragon

Admin in Pension
Teammitglied
AW: Rezension vs. Feedback - Die Belletristen suchen Rat

Ich denke auch in erster Linie solltest Du die Form Deiner Rezensionen so gestalten wie Du Dich damit wohl fühlst. Umso authentischer ist das Ergebnis und Du verlierst auch selbst nicht den Spaß daran. :laechel:
 

Tim Gössler

Musiker, Sprecher, Cutter
Sprechprobe
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AW: Rezension vs. Feedback - Die Belletristen suchen Rat

Ich denke auch, dass du deine Rezensionen so gestalten solltest, wie es dir richtig erscheint und wie du es möchtest. Für meinen Geschmack kann es nie ausführlich genug sein, gerade im Detail liegt ja die Tücke, aber mir ist klar, dass du wahrscheinlich nicht zu allen Punkten ausführlich schreiben kannst. Außerdem sind deine Rezensionen ja nicht ausschließlich für dich Hörspiel"Macher", sondern vor allem für Interessierte und "Konsumenten". Es ist das beste, dass du dir über den Adressaten klar bist und was den Interessieren könnte, eine Rezension in der Form, wie du sie bis jetzt pflegst, ist deswegen nicht verkehrt, denke ich. Ich bitte dich nur, dich so gut es geht vor allzu durchgenudelten Floskeln zu bewahren, was jetzt keine Unterstellung sein soll.
 

Vetter Balin

Martin Beyerling
AW: Rezension vs. Feedback - Die Belletristen suchen Rat

Danke für eure Beiträge. Natürlich mach ich am Ende ohnehin, was mir selbst am Besten in den Kram passt, aber ich wollte mal Eindrücke und Meinungen sammeln.
Und folgendes werde ich verändern bzw. wird sich noch ändern:

- es bleibt beim detaillierten Feedback, allerdings wird das Fazit ein bisschen länger ausfallen und die einzelnen Kategorien ein kleines bisschen gekürzt
- ein Bewertungssystem wird wieder eingeführt, allerdings ohne Einzelwertungen, sondern als Gesamteinschätzung
- die Rezensionen werden in einer Liste gesammelt

Ihr seid herzlich eingeladen, mal reinzuschauen und eure Meinung zu äußern. Natürlich fällt auf, dass es nur positive Wertungen bisher gibt - das liegt eindeutig daran, dass ich bisher nur Hörspiele rezensiert habe, die mir gefallen. Wenn irgendein Hörspiel mal eine 2er- oder 3er-Wertung bekommen sollte, bitte ich, das nicht persönlich zu nehmen. Bewertungen sind und bleiben zu gewissen Teilen willkürlich.
 
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