dieVERdener

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Moin zusammen,
Frage an die Experten im Bereich DAW:

Gibt es eine Möglichkeit, aus verschiedenen Tracks ein "Master" zu erstellen, das aber nicht einfach gerendert wird, sondern quasi eine abgemischte "Neuaufnahme" wird. Hintergrund ist, dass man ja doch manuell gern noch einmal hier den Regler ein wenig runter und dort noch etwas höher schiebt, um dann im Endeffekt einen schönen, harmonischen track zu haben.

Mir geht es in diesem Fall um die Soundspuren zu unseren Hörbüchern. Und das alles manuell mit dem Hüllkurvenwerkzeug in audacity zu erstellen, treibt einen in den Wahnsinn, weil man es nicht so fein einstellen kann, wie man es gerne hätte, bzw. man es mit Schiebereglern eben mal hinbekommt.

Vielleicht denke ich ja auch viel zu kompliziert und es gibt noch ganz andere Möglichkeiten?? Wäre für Infos und Tipps sehr dankbar.
 

7klang

Komponist/ Mixing / Mastering
Das geht mit Cubase.... schon in der Element Version
 

Delay

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Sprechprobe
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Ich habe ehrlich gesagt ein wenig Probleme damit deine Beschreibung zu verstehen?
Effekte kannst du ja in jeden Track reinladen und du kannst auch die Tracks untereinander routen sodass du bspw. Effekte nur teilweise dazu mischt.
Aber ich stimme Jonas zu, das klingt ein wenig so als würdest du Automationen verwenden wollen?
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Ansonsten bei den Reaper Videos mal schauen:

Da gibt es einen eigenen Abschnitt nur für Automation:
REAPER | Videos
 

Lupin Wolf

Klaus S. - The Evil Master of Deasaster
Sprechprobe
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Du steigst wohl gerade um von Audacity auf Reaper?

Und das alles manuell mit dem Hüllkurvenwerkzeug in audacity zu erstellen, treibt einen in den Wahnsinn, weil man es nicht so fein einstellen kann, wie man es gerne hätte, bzw. man es mit Schiebereglern eben mal hinbekommt.

Ich kann den anderen nur Zustimmen. Ich vermute mal, dass du nun auf das folgende volle Problempaket bei Audacity für deine Projekte gestoßen bist:
  • Nachträglich individuell Dinge verändern möchtest, wahlfrei MITTENDRIN, ohne anders damit auszulöschen. Geht, nur arbeitet Audacity in Stacks (Stapel)-Manier. Heißt, alles an Bearbeitung NACH dem Punkt, ab den du veränderst (also Rückgängig machst) geht beim zurücknehmen ebenfalls flöten (wenigstens in dem Track, an dem du gerade herum fummelst). Genau das willst du wahrscheinlich nicht?
  • Die Automationen und Echtzeiteffekte - was Audacity halt nicht in der Form kann (mit Ausnahme eben des Hüllkurven-Werkzeugs - und auch nicht wirklich in Echtzeit während der Wiedergabe. Das ist wirklich die einzige Automation, die Audacity kann! - Und die man nachträglich, wenn auch etwas unhandlich, ohne Probleme verändern/anpassen kann!)
  • Den Masterkanal (gibts in Audacity nicht!) selber ggf. noch unabhängig anpassen zu können (was ich persönlich äußerst selten, und auch nur mittels Peak-Begrenzungen und EQ mache - das erarbeitet man sich halt vorher über die einzelnen Tracks, Clips (in Reaper Items genannt - funktioniert dort: siehe >> HIER << - für sowas mußt du in Audacity jeden Abschnitt in einen eigenen Track verlagern) und Ein/Ausgabe Mapping (das gibt s in Audacity ebenfalls nicht!) - in Kombi mit den individuellen FX-Chains und Automationen. DAS kann Audacity so wirklich nicht, aber jede DAW deiner Wahl.
  • Nicht alle Plugins aus Fremdquellen (vor allem die nicht, die Parameter nur über eine eigene GUI einstellen können - Eine Begrenzung, die noch immer fehlt. Wobei unter Linux mit LADSPA und LV2 Filtern geht das inzwischen teilweise (INVADA Plugins rules), ich mein auch unter MacOS mit einigen AU Filtern - aber VST? - da fehlt das noch immer.) laufen leider nicht mit Audacity.
  • Sidechain kann Audacity ebenfalls nicht (sofern man das braucht - für uns mit Sprache wäre das zum Beispiel oft ein Aufgabenfeld für Ducking - es gibt dafür auch zig andere Aufgabe-Möglichkeiten, zB. für diverse Trickeffekte. (JA, ich weiß: in Audacity gibt es natürlich auch die >> Autoduck Funktion << (und gut, das sie es eingebaut haben) - Ist jetzt nur als gängiges Beispiel gemeint gewesen. Doch nachträglich händisch korrigieren bleibt dabei nicht aus. Wobei in einer DAW ließe sich das jederzeit ohne Probleme ein/ausstellen/Parameter anpassen/korrigieren oder schlicht durch andere Aktionen ersetzen - da hat Audacity wieder seine Grenzen: nicht Life-Plugin nutzung, und nur Stacks beim (evt. später) Rückgängig machen! Macht das für Nachbearbeitung viel umständlicher, wenn man das nicht gleich auf dem Punkt fertig macht.)
  • d) Paning mit Automation - das geht via Audacity wirklich nur mit dem Trick, den Track zu verdoppeln, beide jeweils nach rechts und links zuzuweisen (via dem Trackmixer-Menü), um dann umständlich händisch mit den Hüllkurvenwerkzeug das gleiche in beiden Tracks jeweils Spiegelverkehrt zu machen. DAS ist wirklich enorm umständlich und Zeitraubend (ok, manche haben da sicher auch noch zusätzlich ihre Nerven eingebüßt :D ;) ! Hier würde ich mir bei Audacity wirklich wünschen, das man die Hüllkurven-Werkzeuge um diese Funktion noch ergänzt.
Aber ich stimme nicht ganz mit dir überein: Audacity läßt sich schon recht feinfühlig mit Reglern, Eingabewerkzeugen und Hüllkurvenwerkzeug einstellen (letzteres vor allem, wenn du in die Hüllkurven rein zoomst - UND bei den Effekten noch feiner, wenn du in der Spektralansicht nur bestimmte Frequenzbereiche markierst, und die Effekte nur innerhalb der Markierung darüber laufen lässt (allgemein Spectral-Editing genannt). (Den Trick können übrigens auch nur wenige DAW's (zB. Accoustica (ab V7), Samplitude (ab X5), Sequoia, und sogar Reaper (ab V5, wenn auch ein wenig eingeschränkter)) und teure Plugins (zB. Schwa Spectro) oder Spezialprogramme wie RX oder Steinbergs SpectraLayers (ok, damit kann nichts von all dem genannten mithalten - aber den Funktions-Umfang erwartet man auch kaum in einer normalen DAW/Audioeditor)! Hier hast du sowas kostenlos frei Haus. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber ein echtes Killer-Feature.) Nur halt umfangreiche Automation und Echtzeit Filter fehlen . Aber ein Audioeditor, auch wenn Audacity zu den wenigen Mehrspur Editoren gehört, ist halt keine DAW - ist ein anderer Aufgbenschwerpunkt, auch wenn man damit relativ viel machen kann. Aber ich stimme dir zu, das gerade das bei Audacity eben sowas umständlicher/teils fummeliger ist (gerade die Renderezeiten, bis der Effekt hörbar auf alles wird, ich denke mal das du das eher gemeint hast? (die Life Tests und die 30 sec. Zeitbegrenzung zum Vorlauschen in Echtzeit zum Einstellen bringen es halt auch nicht immer, da sind DAW's klar im Vorteil)).

Herzlichen Glückwunsch, du hast nun offensichtlich die Grenzen von Audacity für deine Vorhaben erreicht, um langsam in die DAW Welt einzutauchen, die dir solche Dinge dann wesentlich vereinfachen und weit jenseits des normalen Recordings und simplen Beschneidens liegt ;)

(Was die meisten Sprecher ohne zu Tonstudio-Schneidemenschen zu mutieren jetzt auch nicht brauchen werden. Audacity ist schon klasse als Audioeditor und für reines Recording an sich auch schon mehr, als dafür nötig. Nicht das mitlesende Sprecher nun unbedingt wegen all dem oben angesprochenen nun zwingend umsteigen müssen - tut das nicht, wenn ihr das nicht braucht. Eine DAW überlädt euch dann noch mehr - wäre wie mit Kanonen auf Spatzen zu schießen! Daneben ist Audacity ist ein guter Einstieg in sowas, und als zusätzlicher Audioeditor gehört es IMHO in jedes Heim-Software-Equipment, selbst neben einer DAW.)
 
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dieVERdener

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erst einmal vielen Dank an alle! Um das hier zu verstehen und umzusetzen brauche ich ja dann mindestens genau so lange, wie ich gebraucht habe, um ein "Monsterkapitel" unseres derzeitigen Hörbuchprojektes zu cutten (13 Minuten Text mit Wind, Sturm, Gewitter, verschiedenen Tiergeräuschen, Dingen, die ins Wasser fallen, springen, platschen. Rufen, Donnerschlag und absoluter Ruhe unter Wasser ..... ). Da wäre ich zwischenzeitlich fast abgedreht und war deshalb soweit, meinem geliebten audacity den Tritt in den A.... zu geben.
Ich habe es dann doch noch alles hinbekommen - für unsere Bedürfnisse reicht es vollkommen - habe aber dennoch nun tatsächlich Interesse an einer DAW-Software gefunden. Mal schauen, wie lange es dauert, bis ich mich parallel zu laufenden Projekten da reinfummeln kann.
 

dieVERdener

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Delay schrieb:
Ich habe ehrlich gesagt ein wenig Probleme damit deine Beschreibung zu verstehen....

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Sorry, kann ich mir vorstellen :)
Ich denke da halt immer noch in Kategorien der guten, alten Bandmaschine. 16 Spuren aufgenommen und die werden dann zu einer Stereospur gemischt. Und da hattest du bei Überspielen alle Möglichkeiten der Welt, in diesem Überspielprozess die eine oder andere Spur noch ein wenig zu korrigieren, bzw. bestimmte Effekte (meist ging es da ja dann um den Hall) erst dann dazu zu setzen.

Is´ heute alles anders. Schneller. Besser. Teilweise, aber auch nur teilweise, einfacher. Für mich gilt: Computer schaffen Probleme, die ich ohne Computer nie gehabt hätte. Aber ohne Computer würde ich heute auch nicht mit meiner Frau Hörbücher für die Enkel produzieren *gg
 

dieVERdener

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So. Und nun ist endgültig die Zeit gekommen! (Kurzarbeit bringt ja durchaus auch Vorteile mit sich)

Audacity ich liebe dich!! Wir bleiben Freunde, versprochen. Und ich frage auch nach, wenn ich darf, ob du mir bei bestimmten Dingen helfen kannst (dafür kennen wir uns einfach schon zu lange, als das wir nicht aufeinander eingespielt wären!)
Nimm es um Gottes Willen nicht persönlich, wenn ich mich jetzt mehr und mehr mit einer anderen vertraut mache und um ihre Zuneigung buhle. Aber es ist halt alles genau so, wie es von @Lupin Wolf analysiert wurde! Macht schon Sinn, auf Therapeuten zu hören, glaub es mir, mein geliebtes audacity. Und bestimmt gibt es auch Sachen, wo wir zu dritt viel Spaß haben können .....
 
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