- #1
Themenstarter/in
Pepo der Clown
Die Lichter der Manege verschwanden langsam hinter dem Vorhang, der sich schloss als die Vorstellung vorbei war. Der Applaus der Menge drang wie das ferne Rauschen des Meeres an seine Ohren und wurde immer leiser bis es von dem quietschenden Geräusch seiner viel zu großen Schuhen übertönt wurde, während er zum Ausgang watschelte. Kaum hatte er das Zelt verlassen tauchte er wieder in das Bad des Publikums ein. Lachende Kinder umringten ihn und wollten mit ihm ein Autogramm, ein gemeinsames Foto oder beides haben. Pepos großer, rot geschminkter Mund reichte fast von Ohr zu Ohr als er Lachte und seinen Schabernack mit Groß und Klein trieb oder verzog sich zu einem großen O, wenn er seine Überraschung vortäuschte, dass plötzlich Wasser aus der Blume, die er in der Brusttasche seines Kostüms trug, in das Gesicht seines Gegenübers spritzte. Er winke zum Abschied, als die Besucher gingen und sich der Platz vor dem Zirkuszelt langsam leerte. Als das letzte Kind in der Nacht, die Außerhalb des erhellten Kreises der Lichterketten lag, verschwunden war,
ging er in seinen Wohnwagen.
Wie immer lehnte er sich mit den Rücken an die geschlossene Tür und wartete bis er bereit war sich von seiner Rolle, die der tagtäglich verkörperte, zu lösen. Seine Schuhe schubste er mit seinen Füßen achtlos davon, riss sich die rote Nase aus dem Gesicht und warf sie hinterher, während er zum Schminktisch ging. Das Licht der Lampen, die den Spiegel umrahmten, stach in seine Augen und ließ ihn schmerzerfüllt blinzeln. Als er wieder sehen konnte, nahm er seine Perücke ab und legte sie achtsam auf den dafür vorgesehen Platz. Im Gegensatz zur Nase und den Schuhen war sie ein Geschenk von Pinky gewesen und es wär falsch sie anders zu behandeln. Sein Blick wanderte zum Spiegel, wo er sich selbst betrachtete. Im Gegensatz zur grellen Farbe seiner Perücke war sein richtiges Haar schwarz wie die Nacht und bildete einen starken Kontrast zu seinem Geschminkten Gesicht, in dem die kleine Nase, die meistens von einer übergroßen, roten Knolle verdeckt wurde, irgendwie fehl am Platze wirkte. Langsam begann Pepo sich abzuschminken, als erstes war sein geschminkter Mund dran. Dieser verfluchte, rote Mund der immerzu lachte, egal ob er es ernst meinte oder am liebsten weinen würde. Ein Clown musste Lachen und durfte nicht
traurig sein, so waren die Regeln, was unter der Schminke steckte war den Menschen egal. Unter der Schminke kamen Lippen zum Vorschein, die lange nicht mehr gelacht hatten und von einem bitteren Zug geprägt waren, der sich über das ganze Gesicht zog. Pepo stand auf, zog sich das Kostüm aus, warf sich einen Bademantel über und ging zum Nachttisch, wo ein gerahmtes Bild stand, das er in die Hand nahm. Das Bild zeigte eine Gruppe von vier Clowns die wie die Orgelpfeifen aufgereiht vor einem typischen Auto standen, das viel zu klein war um alle Aufzunehmen. Einer der Clowns war Pepo selbst, er stand zwischen dem kleineren Pinky und dem größeren Bellino, der wiederum neben dem großen Rico stand. Ein Stich ging durch Pepos Herz und Tränen tropften auf das Glas, das die Fotografie bedeckte. Das Band der Freundschaft zwischen ihnen war vom Leben gewaltsam zerschnitten worden und hatte nur Pepo zurückgelassen. Es fing damit an, dass Bellino eines Nachts seine Sachen packte und in der Nacht verschwand, Rico fing darauf an zu trinken und ertrank dann in billigem Fusel, ehe Pinky die Wand mit einer Mischung aus Schminke, Gehirn, Blut und Knochensplittern verzierte und Pepo plötzlich alleine war. Clownskrankheit nannten es die anderen Mitglieder des Zirkus, immer nur Lachen und Fröhlichkeit vortäuschen, unabhängig davon wie es einem wirklich geht, macht einen irgendwann einfach kaputt, aber die Vorstellung musste ja weiter gehen, die Menschen wollten amüsiert werden. Pepo stellte das Bild wieder auf den Nachttisch ab und legte sich ins Bett wo er seinen Gedanken nachhing. Er wusste, dass auch er irgendwann den Zirkus auf irgendeine Art verlassen würde und das wissen, dass es niemanden stören würde, da man ja einen neuen Clown finde würde, machte ihn noch trauriger. Wie jeden Abend zog er sich die Decke übers Gesicht,
rollte sich zusammen und weinte sich leise in den Schlaf.
Die Lichter der Manege verschwanden langsam hinter dem Vorhang, der sich schloss als die Vorstellung vorbei war. Der Applaus der Menge drang wie das ferne Rauschen des Meeres an seine Ohren und wurde immer leiser bis es von dem quietschenden Geräusch seiner viel zu großen Schuhen übertönt wurde, während er zum Ausgang watschelte. Kaum hatte er das Zelt verlassen tauchte er wieder in das Bad des Publikums ein. Lachende Kinder umringten ihn und wollten mit ihm ein Autogramm, ein gemeinsames Foto oder beides haben. Pepos großer, rot geschminkter Mund reichte fast von Ohr zu Ohr als er Lachte und seinen Schabernack mit Groß und Klein trieb oder verzog sich zu einem großen O, wenn er seine Überraschung vortäuschte, dass plötzlich Wasser aus der Blume, die er in der Brusttasche seines Kostüms trug, in das Gesicht seines Gegenübers spritzte. Er winke zum Abschied, als die Besucher gingen und sich der Platz vor dem Zirkuszelt langsam leerte. Als das letzte Kind in der Nacht, die Außerhalb des erhellten Kreises der Lichterketten lag, verschwunden war,
ging er in seinen Wohnwagen.
Wie immer lehnte er sich mit den Rücken an die geschlossene Tür und wartete bis er bereit war sich von seiner Rolle, die der tagtäglich verkörperte, zu lösen. Seine Schuhe schubste er mit seinen Füßen achtlos davon, riss sich die rote Nase aus dem Gesicht und warf sie hinterher, während er zum Schminktisch ging. Das Licht der Lampen, die den Spiegel umrahmten, stach in seine Augen und ließ ihn schmerzerfüllt blinzeln. Als er wieder sehen konnte, nahm er seine Perücke ab und legte sie achtsam auf den dafür vorgesehen Platz. Im Gegensatz zur Nase und den Schuhen war sie ein Geschenk von Pinky gewesen und es wär falsch sie anders zu behandeln. Sein Blick wanderte zum Spiegel, wo er sich selbst betrachtete. Im Gegensatz zur grellen Farbe seiner Perücke war sein richtiges Haar schwarz wie die Nacht und bildete einen starken Kontrast zu seinem Geschminkten Gesicht, in dem die kleine Nase, die meistens von einer übergroßen, roten Knolle verdeckt wurde, irgendwie fehl am Platze wirkte. Langsam begann Pepo sich abzuschminken, als erstes war sein geschminkter Mund dran. Dieser verfluchte, rote Mund der immerzu lachte, egal ob er es ernst meinte oder am liebsten weinen würde. Ein Clown musste Lachen und durfte nicht
traurig sein, so waren die Regeln, was unter der Schminke steckte war den Menschen egal. Unter der Schminke kamen Lippen zum Vorschein, die lange nicht mehr gelacht hatten und von einem bitteren Zug geprägt waren, der sich über das ganze Gesicht zog. Pepo stand auf, zog sich das Kostüm aus, warf sich einen Bademantel über und ging zum Nachttisch, wo ein gerahmtes Bild stand, das er in die Hand nahm. Das Bild zeigte eine Gruppe von vier Clowns die wie die Orgelpfeifen aufgereiht vor einem typischen Auto standen, das viel zu klein war um alle Aufzunehmen. Einer der Clowns war Pepo selbst, er stand zwischen dem kleineren Pinky und dem größeren Bellino, der wiederum neben dem großen Rico stand. Ein Stich ging durch Pepos Herz und Tränen tropften auf das Glas, das die Fotografie bedeckte. Das Band der Freundschaft zwischen ihnen war vom Leben gewaltsam zerschnitten worden und hatte nur Pepo zurückgelassen. Es fing damit an, dass Bellino eines Nachts seine Sachen packte und in der Nacht verschwand, Rico fing darauf an zu trinken und ertrank dann in billigem Fusel, ehe Pinky die Wand mit einer Mischung aus Schminke, Gehirn, Blut und Knochensplittern verzierte und Pepo plötzlich alleine war. Clownskrankheit nannten es die anderen Mitglieder des Zirkus, immer nur Lachen und Fröhlichkeit vortäuschen, unabhängig davon wie es einem wirklich geht, macht einen irgendwann einfach kaputt, aber die Vorstellung musste ja weiter gehen, die Menschen wollten amüsiert werden. Pepo stellte das Bild wieder auf den Nachttisch ab und legte sich ins Bett wo er seinen Gedanken nachhing. Er wusste, dass auch er irgendwann den Zirkus auf irgendeine Art verlassen würde und das wissen, dass es niemanden stören würde, da man ja einen neuen Clown finde würde, machte ihn noch trauriger. Wie jeden Abend zog er sich die Decke übers Gesicht,
rollte sich zusammen und weinte sich leise in den Schlaf.