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Poldi

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Oscar Wilde & Mycroft Holmes – 14. Labyrinth der Angst

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Erster Eindruck: Unterirdische Suche mit Hindernissen...

Nach dem unerwarteten Besuch eines alten Studienkollegen verschwindet Mycroft Holmes aus dem Club, wobei der Bedienstete Mr. Mink wertvolle Hinweise geben kann. Oscar Wilde ergreift die Initiative und schart seine Verbündeten um sich, wobei schon bald ein Erpresserschreiben den Weg zur Befreiung von Holmes weist. Die Spur führt die Abenteurer zur Charles Darwin-Gesellschaft und zu einem schier unwirklichen Ort in Londons Untergrund...

Der „Zirkel der Sieben“ hat sich in der Serie um „Oscar Wilde & Mycroft Holmes“ längst als härtester Gegner des ungleichen Duos etabliert, tritt aber dennoch nicht in jeder Folge gleichermaßen in Erscheinung. Auch in der 14. Episode gibt es keine direkte Konfrontation, aber dafür jede Menge Hintergrundinformationen zur Entstehung des Geheimbundes – eine gelungene Art, die Serienhandlung weiterzubringen, ohne in bekannte Muster abzudriften. Schön auch das Thema, welches mit „Labyrinth der Angst“ schon ziemlich gut beschrieben ist. Die Entführung von Holmes ist stimmig in Szene gesetzt, Wildes Handlungen, um ihn aus der Geiselhaft zu befreien ebenfalls. Kernelement ist eine unterirdische Suche durch ein gefahrvolles Gebiet, was sehr stimmig inszeniert wurde und die Spannung konstant hoch hält. Schade nur, dass kurz zuvor noch im Schnelldurchlauf einige Charaktere vorgestellt werden. Das bedeutet nicht nur eine kurze Stagnation der Handlung, sondern sorgt auch nicht gerade für einen intensiven Eindruck dieser Rollen. Vergessen ist dies aber spätestens bei dem packenden Finale, das nach der sehr aufregenden Zeit eine interessante Begegnung in den Mittelpunkt stellt. Eine dynamische Folge mit verschiedenen Stimmungen und einem gut konstruierten Hintergrund, die der Serie eine neue Facette hinzufügt.

Peter Kirchberger gestaltet die ersten Szenen dank seiner hochgestochenen Sprechweise sehr lebendig, indem er Mr. Mink mit einer sehr besonderen Ausstrahlung versieht und Verwunderung und Aufregung gleichermaßen gekonnt darstellt. Mia Diekow ist mal wieder als Violet Ishiguro zu hören, deren Stimme hier unterschiedliche Facetten aufgreift, die harte Agentin aber immer mit einem rauen Charme ausstattet. Sven Plate bereichert diese Folge als Ning ebenfalls, sein markanter Klang passt wunderbar zu dem Charakter, der durch ihn immer sehr präsent wirkt. Weitere Sprecher sind Lutz Riedel, Tobias Schmidt und Norbert Langner.

Wieder ist es eine andere Szenerie, in die uns die Handlung versetzt, und wieder ist dafür eine passende Hintergrundgestaltung geschaffen worden. Dabei sind gerade die letzten Szenen sehr gelungen umgesetzt und schaffen ein intensives Bild von der Umgebung. Die Musik fügt sich dabei stimmig ein und sorgt für einen lebendigen Ausdruck der Folge.

Ganz so geometrisch perfekt wie auf dem Cover dargestellt wird sich das unterirdische Labyrinth zwar nicht erstrecken, das Cover entfaltet aber dennoch einen starken Reiz – besonders durch die einsame Person im Mittelpunkt des kreisförmigen Gebildes. Die Farbgebung in Sepia und rötlichen Tönen ist auch hier wieder gekonnt angewendet worden.

Fazit: Eine Folge, die kurz vor dem Hauptteil zwar einen kleinen Knick in Sachen Spannung zu verzeichnen hat, allerdings auch mit vielen phantastischen Elementen, packenden Entwicklungen inklusive Todesfällen und einem flüssigen Verlauf in der unterirdischen Suche überzeugen kann. Starke Charaktere und eine unerwartete Auflösung, dazu Bezüge zur Biologie – eine gelungene Folge der Serie!

VÖ: 29. März 2018
Label: Maritim
Bestellnummer: 978-3-7857-5641-6
 
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