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Yüksel

Hallo Ihrs,

ich hätte da mal eine Frage in die Runde, da wir hier ja viele Profis im Forum haben. Und Kabel und Stecker gehören ja nun zu meinen persönlichen Lieblingsthemen. Vorweg: Ich gebe nichts auf Voodoo-Super-Duper-Hai-Änd-Fetisch-Kabel, ich komme aus der Industrieelektronik, entsprechend zählen für mir nur Zahlen und nachprüfbare technische Eigenschaften.

Seit einiger Zeit lese ich immer öfter von Kabeln von Mogami. So, wie die angepriesen werden, scheinen die ja die Lösung aller erdenklicher Proleme zu sein. Nur Kartoffeln schälen können die leider nicht.

Was ich bisher an technischen Beschreibungen gelesen habe, überzeugt mich nicht, im Gegenteil. Bei dem, was ich da teilweise gelesen habe über den positiven Einfluß der Kabel auf die Übertragung von digitalen Signalen, habe ich eher den Eindruck, daß mich jemand besch***** will.

Hat hier jemand Erfahrungen mit den Dingern? Also ich glaube ja schon, daß die gut sind, aber sind sie auch das viele Geld wert? Ist es wirklich sooooo viel besser, daß solche heftigen Meterpreise gerechtfertigt sind?

Wir haben damals, als ich noch Bühen- und Studiotechnik gemacht habe, selber zahlreiche Blindversuche gemacht. Und wenn es mal tatsächlich minimale Unterschiede gab, waren die so extrem gering, daß der Preisunterschied nicht gerechtfertigt war.

Oder liege ich total falsch, und die Mogami-Strippen sind doch der Durchbruch, auch wenn ich mir das jetzt absolut nicht vorstellen kann?

EDIT: Äh, noch ein Nachsatz: Mein Favorit ist immernoch das gute alte LiYCY-Industriekabel. Robust, bewährt, preiswert.
 

der_Michi

Er sitzt und spricht.
AW: Mogami-Kabel - wieder mal Voodoo oder ist was dran?

Laut Hersteller ist der große Vorteil der Mogami-Kabel ja die besonders niedrige Kapazität...ich kann mir schon vorstellen, dass sich das bei längeren Kabelwegen bemerkbar macht...aber wie lang der Kabelweg dann sein muss, damit der Unterschied hörbar wird, weiß ich nicht. Außerdem setzt Mogami bei den Studiokabeln auf 4- statt 2-adrige Signalführung, um noch mehr Einstreuung zu vermeiden.

Was mir bei den Bühnen- und Rundfunk-Kabeln allerdings auffiel war der doch recht dünne Querschnitt von nur 0,20mm² statt den "üblichen" 0,22mm² z.B. beim Cordial CMK 222.

Allerdings find ich Preise von ca. 75 Euro für 10m/Neutrik-Konfektioniert bzw. ca. 4-4,50 Euro pro Meter (beides sowohl für Studio- als auch Live-Kabel) schon recht heftig, wenn ich das mal mit meinen beiden Lieblings-Selbstbau-Konfektionierungen vergleiche:

10m Cordial CMK 222 mit Neutrik NC3-MXX-B/FXX-B ca. 14,65 Euro + Arbeitsaufwand

oder die Bugdet-Variante

10m the snake SMK 222 mit Amphenol AX3MB/FB für ca. 10,90 + Arbeitsaufwand.

Der Fairness halber nochmal das Mogami Bühnenkabel selbstkonfektioniert:

10 Meter Mogami 2791 (43,20 Euro) mit Neutrik NC3-MXX-B/FXX-B (3,95 + 3,20) = 50,35 Euro + Arbeitsaufwand.

Da wird man also schnell mal das 3-5fache los, selbst wenn mal selbst lötet. Ist schon ne heftige Ansage.
 
Y

Yüksel

AW: Mogami-Kabel - wieder mal Voodoo oder ist was dran?

Hmm ... genau das ist der Punkt - der hohe Preius. Und die Vierleiter-Verdrahtung ist nicht neu, aber nur bedingt wirkungsvoll, technisch sind verdrillte Adern immernoch die bessere Lösung, siehe Belden.

Und ja, ich würde für Bühnenkabel beim Inneneliter auch immer einen größeren Querschnitt bevorzugen.

Allerdings hast du mit der niedrigen Kapazität Recht, das könnte gerade bei Gitarrre / Baß mit den hochohmigen Tonabnehmern weniger Höhenverlust bringen. Aber selbst wenn dem so ist .... es gibt ja aktive Leitungstreiber ....

Naja, wie auch immer, der Preis ist einfach heftig, selbst bei Kabelringen ab 100m.
 

AROCC

vintage style
AW: Mogami-Kabel - wieder mal Voodoo oder ist was dran?

Ich hatte damals zwischen meinem CD-Spieler (mit Röhrenvorstufe) und zwischen meinem Röhrenamp ein Käbelchen gewählt von einem Hifi-Händler meines Vertrauens im Wohnort. Ein pfiffiges Kerlchen war das. Hierbei handelte es sich um verdrillte Silberlitze (mehradrig, rel. dünn). Hab damals Nf-Stecker von WBT (so hiessen sie glaube ich) drangebruzzelt. Und fertig war ein - für meine Begriffe - wunderbar aufspielendes NF-Kabel ;).

Dieser ganze Hype um die Kabelstrippen ist, na ja, ein wenig zwiespältig. Diskussionsstoff ohne Ende. Letztlich ist es ja immer die "ganze Kette", die zusammenpassen sollte. Das ist dann "nicht nur" eine Kabelfrage. Hausshaltsstrom......war ja auch mal (oder ist es noch) so´n Thema.

Ich habe mir damals all das, was ich testen und vor allem hören wollte, nach Hause geholt. Ob Lautsprecher, Verstärker, Zuspielgeräte oder Kabel. Und dann liefen die großen A/B-Vergleiche (grinst) - dafür sollte man genügend Kaltgetränke (braune Flaschen) gesichert haben.


Also: Nix vormachen lassen, sondern selber hören und dann.....entscheiden ;)

Highfive !
 
Y

Yüksel

AW: Mogami-Kabel - wieder mal Voodoo oder ist was dran?

Ingolf, das ist eine andere Geschichte. Mir gings speziell um Erfahrungen im Bühnen- oder Studioberich, und da können so Kleinigkeiten sehr wohl einen erhgeblichen Einfluß haben.
Bitte verwechsle diese Anwengungen das nicht mit dem High-End-Voodo, der mitunter getrieben wird.
 
Y

Yüksel

AW: Mogami-Kabel - wieder mal Voodoo oder ist was dran?

Badda, mit genau sowas habe ich gerechnet ... bisher hat sich jeder dieser Hypes als purer Marketing-Gag herausgestellt, und ich nehme an, daß es mit Mogami auch so sein wird. Mich hat halt einfach interessiert, ob es diesmal evtl. anders ist.

Wie gesagt, ich bin ein Fan von Industriekabel LiYCY ... kostet nur wenige Ct/m und funktioniert wunderbar :D
 
AW: Mogami-Kabel - wieder mal Voodoo oder ist was dran?

Naja das Ding ist zugegebenermaßen etwas polemisch...
Wenn man Kabelstrecken von Mikrofonen mit mehreren zich Metern als Maßstab nimmt, bei denen es um den Verstärkungsfaktor größer 1000 geht, sieht die Sache natürlich anders aus. Hier kommen dann Bewertungskriterien wie Transitentenabbildung und Stereotiefe usw ins Spiel und dessen Bewertung ist irgendwie subjektiv. Und schon sind wir beim Voodoo...
Um Kabel und D/A-A/D Wandler braucht man sich als Privatperson eigentlich nie Sorgen machen, solange man nicht die Möglichkeit hat das Aufgenommene richtig zu beurteilen. Hierzu braucht man mindestens eine gute Raumakustik und vernünftige Boxen (ab 1,5kEuro das Paar + ca 500Euro für den Raum). Das ist natürlich nur meine Meinung ;-)
 
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