• Blut-Tetralogie   Dark Space

Ohrwell

Hell-E-Barde
Ich war schon seit ewigen Zeiten nicht mehr im Kino, einerseits aus Zeitmangel andererseits weil die Zeit zwischen Kino und DVD-Veröffentlichung eh schon so kurz ist. Ich finde es auch überschätzt, so bildgewaltige Filme Marke Avatar seien nur gut auf großer Leinwand. Die ganzen Details huschen meistens so schnell vorbei, das ich gar nicht wußte, wohin ich die Augen zu richten habe. Mittlerweile vermisse ich es gar nicht mehr, außer vielleicht das frischgemachte Popcorn, aber das geht ja auch per Mikrowelle ganz knusprig. Heute habe ich eine Werbeanzeige für unser regionales Kino gelesen, frisch renoviert und mit neuen Acessoirs sprich eigene Bar, Platz für Kleinkunst und Musikveranstaltungen,... ich finde die Idee gut, denn nur rein vom Filmzeigen her bringt so ein kleines Lichtspielhaus sicher nicht genug ein.

Wozu überhaupt noch ins Kino gehen? Wegen der Atmosphäre, als Dating-Lokalität (wo man die ersten zarten Bande im Dunkeln knüpfen kann :eek:), wegen der Akustik,... akustisch und visuelle Effekte bringt mittlerweile jede Diskont-Hifi-DVD-Anlage hin, die man bei Penny oder Aldi abstauben kann.

Also wozu noch?
 
AW: Kino im Großformat vs. Heimkino

Hi Ohrwell!

Also ich hatte ja eigentlich immer eine deutliche Meinung zu dem Thema. Was ist der Unterschied zwischen Kino und dem Filmgenuss in den eigenen 4 Wänden? Vielleicht ist es die Atmosphäre, die größere Leinwand, der pompöse Sound etc. Ich denke das wichtige am Kino war immer das Bewusstsein jetzt einen Film zu gucken und eben bewusst zu genießen. Das Problem ist doch: Zuhause bist du der Herr. Du kannst jederzeit den Film ausstellen, lauter oder leiser machen etc. Du betrachtest den Film in deiner eigenen Welt und egal ob du dir dessen wirklich bewusst bist, so ist es doch immer ein kleines bisschen "anders". Wenn du im Kino sitzt kannst du dich dem Film nicht entziehen. Etwas anderes als gucken kannst du im Saal nicht. Du hast sozusagen (fast) keine Wahl. Du kannst natürlich auch einfach das Kino verlassen, wenn der Film Dreck ist, aber bei dieser Entscheidung handelt es sich nicht nur um einen Knopfdruck (wie vielleicht zu Hause - Stichwort "Comfort Zone").

So habe ich das immer gesehen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass der Wert von Filmen als Kunst in den Köpfen der Menschen nicht mehr vorhanden ist und das auch im Kino oft deutlich zu spüren ist. Ich musste oft feststellen, dass es bei den Leuten, die mit mir im Kino wahren er so aussah, dass lautstark erzählt wird, gegessen wird oder eben auf andere Weise grenzenlose Ignoranz demonstriert wird. Das muss nicht immer so sein, kommt aber öfters vor. Ich habe auch nichts dagegen, wenn jemand etwas trinkt während er den Film guckt aber irgendwie sehe ich den Sinn von Kunst, die man betrachtet, nicht darin sich dabei vollzufressen. Isst man jetzt oder guckt man einen Film? Beides geht nur bedingt, finde ich. Das ist eher ein anderes Thema aber egal. Am Ende verstehe ich den Weg, den du einschlägst völlig. Die Karten sind sehr teuer und in meinem Fall störe ich mich eben oft an den Mitmenschen im Kino, die das Geschehen nicht würdigen.


beste grüße,
Tobi
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
Sprechprobe
Link
AW: Kino im Großformat vs. Heimkino

Tja, auch ich habe mich schon vor Jahren ganz langsam und traurig vom Kino abgewandt. Heutzutage gehe ich nur noch recht selten und dann mit meinem Nachbarn ins Kino. Meist nur um eben mit diesem mal was zu unternehmen.
Was mich am meisten nervt (und damit vom häufigen Kinobesuch abhält) sind tatsächlich die Ignoranten und anstandsbefreiten Menschen im Kino. Lautes Telefonieren, Gespräche (die sich überhaupt nicht um den Film drehen und so laut geführt dass jeder mithören kann versteht sich) und andere nervtötende Beschäftigungen werfen bei mir immer die Frage auf...warum bezahlt jemand ein teures Kino Ticket wenn ihm bzw. Ihr der Film Scheiß egal ist?

Ob die Filme nun früher besser waren ist natürlich Geschmacksache. Allerdings verspüre ich recht wenig Lust mir immer wieder das x-te Remake eines Filmes anzusehen den ich schon als Jugendlicher gesehen habe.
Die ständigen Ankündigungen, dass jetzt (mal wieder) das allerneuste und abgefahrenste Sound und Bildsystem am Start ist kann nicht über den Umstand hinwegtäuschen, dass die wirklich guten Geschichten (natürlich nur meine Meinung) meist nicht mehr in großen Kinoproduktionen erzählt werden. Ausnahmen bestätigen die Regel ;-)
 
Y

Yüksel

AW: Kino im Großformat vs. Heimkino

Hmpf, ich bin schon seit Jahren nicht mehr im Kino gewesen, schlicht und einfach, weil das Filmangebot äußerst dünn ist. Ich mache mir nichts aus diesen Blockbustern mit Bombastsound, die irgendwie alle gleich und vor allem gleich langweilig sind. Oder die ewig gleichen Komödien, respektive vorhersehbaren einfallslosen Beziehungsdramen. Dafür so viel Geld zahlen? Und dann soll ich dann noch dazu die oben genannten nervigen Zeitgenossen ertragen? Och nööööö. Die Filme, die mich wirklich reizen, besorge ich mir dann lieber auf Konserve, dann kann ich sie mir öfter ansehen. Ich brauche auch keine risiege Leinwand und 5D-Mega-Sound, um einen wirklich guten Film genießen zu können.

Bei mir ist es inzwischen einfach so, daß mein Geschmack mittlerweile sehr speziell geworden ist, und nichts entsprechendes in den erreichbaren Kinos angeboten wird. Also ist das Thema Kino für mich einfach gestrichen.
 

Woundwort

Aaron Cutter
AW: Kino im Großformat vs. Heimkino

Ich denke, Tobi hat recht. Viel zu oft werde Filme nicht als das gesehen, was sie sind: Kunstwerke. Und diese werden fuer das Kino gemacht.

Klar, um Filme, wie Avatar, zu verstehen muss man nicht ins Kino, doch es gibt Filme, bei denen ist es unabdingbar und eben deshalb ist das Kino nicht zu ersetzen.
 

ROH

Ryan
AW: Kino im Großformat vs. Heimkino

So habe ich das immer gesehen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass der Wert von Filmen als Kunst in den Köpfen der Menschen nicht mehr vorhanden ist und das auch im Kino oft deutlich zu spüren ist. Ich musste oft feststellen, dass es bei den Leuten, die mit mir im Kino wahren er so aussah, dass lautstark erzählt wird, gegessen wird oder eben auf andere Weise grenzenlose Ignoranz demonstriert wird.

Ich sehe es ähnlich - aber letztendlich ist das ein Teufelskreis, der sich selbst entwickelt hat. Nachdem Hollywood letztendlich den Boden verloren hat, aber den gesamten Verleih in der Hand, entwickelte sich auch das Kino immer weiter zum Event. Wirtschaftliche Aspekte bilden den Primärfokus und diese Spirale läuft immer am Schluss auf den Satz raus: Kleinstes Risiko, größtes Einkommen.

Das heißt unter einem künstlerischen Aspekt werden die Produkte schlechter (weil alles was von der Norm abweicht, heißt im Finanzwesen: RISIKO). Deswegen sind auch die ganzen Franchise vor die Wand gefahren. Wenn du dann nur noch solche Filme hast - ist es kein Wunder, das irgendwann das Publikum sagt: "Junge, was willst du von mir?" Und die Gegenbewegung läuft dann auf der anderen Seite ab, weil natürlich ist der Mensch intelligenter, NUR die neigt dann gerne zum anderen extrem und dann steht der Kinobetreiber da und füllt ne Nische.

Gibt da gerade in der Moderne so ein paar Beispiele:
Quantum of Solace, - ist von der Filmkunst - von der Machart - sicher der herausragenste Bondfilm, wird aber nicht so gesehen.
Prometheus. Ein Film der nur auf der Metaebene funktioniert. Liebster Diskussionspunkt, warum der Film nicht "realistisch ist".
Valhalla Rising, genau dasselbe Problem mit der Metaebene.

Die letzen beiden Filme nach Odysse 2001, Kubrick und im Internetzeitalter. Das ist eigentlich total abstrus.

Wenn wir zwei Kinosäle eröffneten:
In A läuft Fluch der Karibik 5 (ab 12 oder 6)
In B Die Sieben Samurai in japanischen O-Ton mit Untertiteln (ab 16)
(für Nichtkenner: Die gesamten Tonspuren sind unterschiedlich inkl. Geräusche, Musik in der internationalen Fassung, daher macht es mehr Sinn den O-Ton zu zeigen)

Jeder der in A war - ist auch absolut in der Lage B nachzuvollziehen. Hauptproblem ist der Anspruch der an das gezeigte Werk gestellt wird. Nur der, der in A war, hat gelernt das Film nur Film ist und daher wird der auch argumentieren, dass B ein S/W Film ist, ohne Synchro und "ein bisschen merkwürdig von der Darstellung" - vielleicht würde er noch sagen, dass der Herr Mifune ja ein unglaublich charismatischer Schauspieler ist.
Wenn du Glück hast, findet sich noch ein Kritiker der bemerkt, wie durchschnittlich die Machart des Films war.^^ Was natürlich abstrus ohne Ende ist.

Aber das Problem ist die Messlatte. Wenn der Anspruch schon im Keller ist, darf man sich nicht darüber verwundern, dass das Publikum sich nicht wie auf ner Penthouse-Dinner-Party verhält.
Gerade in Deutschland. In den USA ist das noch ein bisschen anders und wird sich auch noch ändern, weil die eine andere Kino-Kultur haben (letzendlich haben die mehr Kinos) und die Machweise von Filmen sich ändern wird. Filmequipment kostet heute 20tsd. Dollar. Die Verbreitungsmöglichkeiten sind unglaublich und das wird jetzt solange laufen, bis die "Großen 5" (Hollywood-Studios) richtig Geld verlieren und sich neu entwicklen müssen. Und das wird auch das Kino wieder verändern und damit das Kino-Publikum.

Ich geh ansonsten, aus genau denselben Gründen, ungern ins Kino und nachdem ich irgendwo mal mit ner Internetwerbung konfrontiert wurde, dass es wohl Fast&Furious 6 gibt - komm ich da auch in keine Verlegenheit. Gebe nur weniger dem Publikum die Schuld, sondern denke, dass das System an sich (Kunst & Wirtschaft), ab dem Moment wo es angefangen hat nach den Spielregeln anderer Branchen zu spielen, daran Schuld ist.
Weil du kannst nicht was wissen, was du nicht gelernt hast.

Gruß
Ryan
 

Lupin Wolf

Klaus S. - The Evil Master of Deasaster
Sprechprobe
Link
AW: Kino im Großformat vs. Heimkino

....wegen der Akustik,... akustisch und visuelle Effekte bringt mittlerweile jede Diskont-Hifi-DVD-Anlage hin, die man bei Penny oder Aldi abstauben kann.

In dem Punkt muß ic Dir tatsächlich wiedersprechen. Ja, technisch bringen die Anlagen das - das stimmt. Aber die Raumakkustik bringt dir im winzigen Wonzimmer überhaupt nichts. 5.1 udn 7.1 verschwimmen mehr zu einem Stereo Akkustik brei mit gerade mal vorne und hinten wenn der Raum zu klein ist. Genau deswegen würde ich hier lieber ins Kino gehen.

Aber genug zum technischen Aspekt. Von der Atmosphäre dem Flair und Film als Kunst - das sind eer die Argumente die mich fern halten. Ich erinner mich an eine Großdisco mit Kino wo ich mcih in jungen Jahren früher auch gern rum getrieben habe (ist shocn über 20 JAhre her). In der Regel liefen dort Musikvideo, es gab vorne Sitzreien wie im Kino, weiter inten Bareinrichtung - alles stufig angeordnet das jeder das Leinwandgeschehen sehen konnte, egal ob sitzend oder stehend. Zwiemal die woce gab es aktuelle Filem (zumindest, da nciht offizelles kino, die Streifen die gerade aktuelle da draußen durch wahren). Trotz Barambiente war das ein einmaliges Flair. Leise Gespräche mehr über den Film, man genoß den Film und konnte anschließend in die oberen eigentlichen Disco Räume wechseln. Die Idee das auch anders zu machen mit Kino ist so an sic also nicht neu.

Aber wie die Menschen heute in den Kinos oder generell Film genießen, und wie Filmemacher ihre Streifen zurecht schnippeln, unterscheidet sich mitlerweile erheblich von dem was früer war.

Filemmacher werkeln alles nach neuester Technik aus, wenn keien Einfälle für neue Drebücher da sind gibt es Remakes. Damit sich die Remakes auch Inhaltlich unterscheiden verunstaltet man die Scripte - alles erscheint mir da mehr als Massenproduktion. Inhalt, Logiklöcer, Schlüssigkeit - all das ist Nebensache - hauptsache der Sound, Action udn 3D Effekte passen. Der Rest ist egal. Und ob der Film ein zeitlic angepasstes Remake überhaupt nötig hat, das ist ebenfalls nebensache. Sowas treibt mich nicht wirklich ins Kino. Humor, Klamauk und andere dinge dieser Art sind sicher Gescmackssache, aber es stimmt shcon - vieles davon ist eigentlich nur noch platter Natur. Ecte brüller sind seltener geworden. Tiefgründiges zu langatmig, langweilig oder zu einem Brei verarbeitet, dem man trotz allem Interesses an dem Thema einfach nciht folgen will.

Und die Zuschauer - jung, statt leiserem Popcorn lieber Chips. Das Handy bimmelt (gut, wenn an es vergisst auszuschalten ok aber:) und dann wird stundenlang über weiß Gott was gequatscht und getratscht. SMS, Chatgebimel von Whatsup und weiß der Kuckuck noch alles - ohje.
Dann sitzt man endlich in einen Film der einen anlockt und bemerkt, die MAsse bewundert die totale Action, 3D und Surround Effekte - aber der Filmstoff selber geht an den Leuten vorbei.

Jetzt frage ich mich: macht die Filmindustrie solche Machwerke einfach aus Langeweile, oder weil die Gesellschaft so Oberflächlich geworden ist?

Film ist für mich ja auch nciht nur Kunst, es soll auch Unterhalten. Aber ich bin entweder shcon zu Alt für die moderne Form der aktuellen Unterhaltung oder sie ist tatsächlich schlechter geworden?

Fakt ist, ich tue mir selten Filmpremieren an, gehe nciht sofort ins Kino bei einem neuen Film, wenn ich denn mal gehe. Ich lasse ein wenig Zeit verstreichen damit der Saal leerer geworden ist und mich das Hippe Handygeklingle und die Chipsverfressenen nicht mehr so nerven. Anders kann ich im Kino kaum noch einen Film genießen. Die Zeiten sind anders geworden. Einfach den Film genießen, Großbild das ich zuhause so nie habe udn der Sound plus guter Gesellschaft sind immer ncoh das was Kino für mich ausmachen. Vieleicht auch der Dating faktor, aber das ist alles zu altmodisch fürchte ich.
 

Chaos

Schneewittchen
Teammitglied
Sprechprobe
Link
AW: Kino im Großformat vs. Heimkino

Nachdem soviel "Anti-Kino" gesagt wurde, fühle ich mich dazu getrieben, mal was positives zu sagen. Ich geh gerne ins Kino. Und ich geh am liebsten immer mit den gleichen Leuten (meine beste Freundin ist auch meine beste Kinofreundin) und wenn wenig Menschen außer uns drinsitzen (was bei uns keine Seltenheit ist). Ich finde, ins Kino zu gehen ist eine Art besonderes Erlebnis, ich bin viel fixierter auf den Film, nichts lenkt mich ab. Ich liebe außerdem dieses Gefühl, wenn der Anspann läuft und man wieder "zu sich kommen" muss, weil man so ganz und gar in diese andere Welt auf der Leinwand abgetaucht ist. Das geht natürlich nicht bei jedem Film, aber ich habe das Gefühl bedeutend stärker, als wenn ich den gleichen Film zuhause aufm Sofa schaue. Sobald ich den Saal betrete, ist es wie "Welt aus, Film an" und dafür gebe ich auch ab und an mal gerne Geld aus. :)
 
Y

Yüksel

AW: Kino im Großformat vs. Heimkino

... aber um doch nochmal dagegen zu hauen: Jetzt wird ja intensiv "R.I.P.D." beworben. Der Werbung nach kommt mir das wie eine Mischung aus "Men in Black" und "Van Helsing" vor ...... och nöööööö ... bitte nicht ....
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
Sprechprobe
Link
AW: Kino im Großformat vs. Heimkino

In dem Punkt muß ic Dir tatsächlich wiedersprechen. Ja, technisch bringen die Anlagen das - das stimmt. Aber die Raumakkustik bringt dir im winzigen Wonzimmer überhaupt nichts. 5.1 udn 7.1 verschwimmen mehr zu einem Stereo Akkustik brei mit gerade mal vorne und hinten wenn der Raum zu klein ist. Genau deswegen würde ich hier lieber ins Kino gehen.

Also da möchte ich dir aber wiedersprechen ;-)

Mit einer ordentlichen 5.1 Anlage (richtig aufgestellt und eingerichtet...) habe ich eine exakte Darstellung der Abmischung.
Gerade die Ereignisse im Off (Hinten links oder rechts bzw. von hinten nach vorn) werden aufgrund meiner Sitzposition quasi zwischen den den rückwertigen Lautsprechern sehr sauber dargestellt. Im Kino müsste ich schon genau in der Mitte des Kinos sitzen um die optimale Sitzposition einzunehmen......und da ist es immer voll blöd wenn man während des Films mal wohin muss ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hoerspielprojekt.de

Neu

Discord
Oben