Wade Watts

Das fragmentierte Hirn
Hm, ich bastel noch, aber hier mal ein bröckeliger Anfang....

Werde ich es können, nicht mehr an der Fragmentserie schreiben? Ehrlich? Nein, ich muss einfach weitermachen. Dabei ist es egal, ob ich einen Roman parallel zu schreiben beginne oder sonst etwas Sinnvolles oder dessen Gegenteil tue. Wie ich in meinem ersten Buch schrieb „Schreiben wird meine Seele befreien“ und genau darum geht es wohl auch nur. Aus mir brechen die Worte förmlich hervor und fallen auf das Papier. Das wirklich Interessante daran ist, dass ich nur mein Textprogramm öffnen brauche und schon geht es los!

Und einen Grund brauche ich scheinbar nicht zwingend, denn ich schreibe hier vor mich hin, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden. Wahrscheinlich erkennen die Leser meiner Bücher auch auf Anhieb, aber selbst das scheint mir in meinem tiefsten Inneren egal zu sein. Es geht tatsächlich nur um das egoistische Ar*chloch an der Tastatur, mir allein! Na gut, ich bin halt der Autor und kann in meinen Welten tun und lassen, was ich möchte! Fatalerweise sind es aber keine Fantasiewelten, die mir entspringen und die ich beschreibe und mit Leben fülle, sondern meine verdammt eigene Realität und mein Leben! Ich nehme etwas wahr und schwups, inhaliere ich es einfach und entweder ist es der von mir bereits ausgiebig beschrieben Müll oder wird zu etwas Neuen oder Andersartigem vermischt und hier geschrieben. Manches Mal trifft es mich aber auch wie ein Blitz und in meinem Kopf, dessen Multiversen vor sich hin dümpeln, zischt ein Komet mit etwas heran, mit dem ich mich beschäftigen möchte. Muss, würde ich nicht wählen, weil ich muss schon einmal gar nichts, sondern kann alles, was ich mir vorstelle. Klingt natürlich nun sehr von mir überzeugt, aber keine Sorge, ist nur eine Vorstellung und nicht die Realität. Neige ich leider noch immer, mich selbst für schlecht zu halten. Darum geht es heute und in diesem Zeilen aber nicht, also entspann dich und lese ruhig weiter. Keine Ambitionen in Sachen Weltherrschaft, die es für mich nicht mehr zu erlangen gilt. Keine tiefe Verzweiflung, weil mir Antworten nicht gegeben werden, die ich mir dann selbst ersinne, sondern einfach mal eine kleine Unterhaltung.

„Wie kommst du denn dazu?“, wirst du vielleicht fragen. Das lässt sich sehr einfach beantworten oder beschreiben. Ich glaube erstens, dass ich fürchterliche Angst davor habe, einen Roman zu schreiben, der nach allen Regeln der Literatur entstehen soll und zweitens glaube ich, dass ich nur so schreiben kann, wie ich eben schreibe. Natürlich wird das irgendwann echt öde für den Leser – kann ich mir vorstellen, denn ich hätte ich keinen Bock das x-te Fragment vom Fölske lesen zu wollen. Schreiben möchte ich das natürlich schon, aber lesen? Nee, das lassen wir dann einfach mal. Ich habe auch eher daran gedacht, während ich mit dem Roman beginne, parallel an diesem Buch zu schreiben, dass dann als Tagebuch dienen kann. Ich glaube nicht einmal, dass ich diesen Kram hier veröffentlichen werden.

Sehe ich diesen Text eher, wie ein Ausprobieren, einen Test, ob es mir gelingen mag, neue Welten zu erobern und mich in die wunderbare Welt der Fantasie zu begeben und möchte daher an dieser Stelle schon einmal meine Romanwelt zu skizzieren. Wie gesagt, lehne dich zurück, nimm dir nen Keks und los geht es. Ach ja, bitte stelle dir nebenbei getragene Musik vor und eine tiefe männliche Sprechstimme, die nun endlich zu sprechen beginnt und ich halte ja schon die Klappe!

Das Jahr 2069 und die Welt steht erneut am Abgrund. Bisher ist es uns, der Menschheit, selbst von dem Planeten zu tilgen, nicht gelungen, aber bereits 70 % der, noch zu Beginn der Jahrtausends bekannten, Säugetierarten wurden ausgerottet. Die Überbevölkerung hat, trotz Kriegen, Hunger und Wasserknappheit, keine Regierung in den Griff bekommen. Noch immer siechen mehr als acht Milliarden Menschen auf dem Planeten dahin, denn ein vernünftiges Leben ist kaum noch möglich. Schnell haben die wir gelernt, dass Gier, Neid und Missgunst, die Basis unserer Kraft sind, um unserem Nachbarn das wegzunehmen, was wir zu brauchen meinen. Ein sehr kleiner Prozentsatz der Weltbevölkerung lebt jedoch noch immer wie die Maden im Speck.

Europa ist nach dem letzten Bürgerkrieg in West und Ost gespalten! Im Westen herrscht eine Pseudodemokratie mit einem Kaiser als Oberhaupt, der von vielen Kurfürsten alle 5 Jahre gewählt wird. Im Osten setzten sich die Nationalisten durch und gründeten das Ostreich unter einem Diktator. Die baltischen Staaten fielen während des letzten europäischen Krieges an Russland, welches sich zuvor die Ukraine und Weißrussland einverleibte. Dann stoppte die Expansion an dieser Stelle, denn Russland sah sich einem anderem Feind gegenüber, der bereits Japan, Korea und weite Teile des Pazifikraum erobert hatte, China!

Nordamerika tauchte weiter in die Bedeutungslosigkeit! Präsident D. Trump III führte die Abschottungspolitik seiner Väter weiter. Das ganze Land war mittlerweile fast komplett mit einer Mauer begrenzt worden, sodass kaum noch jemand aus oder in das Land kam, ohne nicht erschossen zu werden.

Die Türkei besiegelte im Jahr 2043 mit der Gründung des Neuen Osmanischen Reiches den Untergang der Nato und entwickelte sich zu einem Kalifat, mit mehr oder wenig starker Religion, jedoch einem stabilen Handel, sodass es den Osmanen besser ging, als vielen Europäern. Indien und Pakistan gab es bereits seit vielen Jahre nicht mehr, denn beide Staaten und ein Großteil der Bevölkerung wurden in einem regionalen Nuklearkrieg vernichtet und das Land für Jahrhunderte unbewohnbar. Durch den Klimawandel ist der afrikanische Kontinent ebenfalls fast menschenleer, da ein Leben dort fast unmöglich scheint. Die letzte Hungersnot in Zentralafrika forderte fast 90 % der Menschenleben, denn Hilfe aus dem Ausland gab es schon lange nicht mehr. Das, was einst der Amerikanische Präsident mit seiner Politik „America First“ lostrat, und auch zeigte, dass selbst Verrückte in hohen Ämter regieren können, infizierte förmlich alle anderen Staaten auf dem Planeten. Chancen auf einen Neuanfang in der eisfreien Antarktis, die von Flüchtlingen und Überlebenden der Krieg besiedelt wurden, liefen ins Leere, weil wir Menschen lernten, dass Solidarität nicht zu unseren Stärken gehören.

Dennoch haben einige von uns es nicht aufgegeben und versuchen noch heute, die Welt zu verbessern, um die alten Werte wieder herauszuformen. Dies stellt allerdings in den meisten Staaten eine Straftat dar und wird mit der Verbrennung bis zum Tode bestraft, weil die Lehre von Ethik und Solidarität als Anstiftung zu Revolution gilt. Bereits 2029 gab es die ersten genmanipulierten Menschen, die als Sklaven oder Soldaten dienten. Sie zu züchten, war viel günstiger, als Maschinen und deren Energieverbrauch zu bezahlen. Außerdem konnte man sie auch schnell wieder entsorgen und in die Nahrungskette einfließen lassen. Der Kreislauf des Lebens, wie uns die Regierungen erklärten. Mit dem Human-Food-Act von 2048 wurde es weltweit erlaubt, dass Menschen als Nahrungsmittel gezüchtet und angebaut werden durften. Dies wurde notwendig, weil die Säugetiere knapp wurden und nicht jeder Mensch auf Fleisch verzichten wollte. So war es schon 2050 üblich, dass wir uns gegenseitig essen konnten. Natürlich nur angebaute, angeblich nicht lebensfähige Zuchtmenschen, dienten als Nahrung. Gentechnisch war uns alles möglich!

Ich habe für meine Familie niemals, diese Nahrung in Betracht gezogen! Ach, ich habe vergessen mich vorzustellen, mein Name ist, Joshua. Meine ID-Nummer lautet WE65802177931-4 und daher werde ich kurz Joshua WE65-4 genannt. Nachnamen brauchen wir nicht mehr, die gibt es wohl schon seit den Kriegen nicht mehr. Der erste Kaiser war der Meinung, dass unsere Ident-Nummer reichen würde und so kam es dann auch.

Break

Viel schlimmer als die von mir beschriebenen Welt ist, dass ich einfach mich von meinem Schreibstil nicht abwenden kann. Mir kribbeln die Finger, wenn ich mit etwas in den Kopf schießt, sodass ich am liebsten sofort weiterschreiben möchte, was mich bewegt. Klar, es wird sicherlich schnell langweilig, wenn ich mich nicht weiterentwickele und auch mal ein anderes Genre anfange. Aber, da kann ich mich selbst beruhigen, es gibt Fortschritte, wie in meinem vorherigen Text zu erkennen ist. Natürlich werde ich weiterschreiben, denn ich habe nun einmal beschlossen, mich einem solchen Thema zu widmen und ganz so fern und fremd ist es mir nicht, schreibe ich doch bereits häufig über eine Art Weltuntergang oder, dass es so nicht weitergehen kann!

Springen wir wieder in die von mir beschriebene Zukunft und schauen, wie es dort weitergehen wird. Ehrlich gesagt, ich weiß es noch nicht und lasse mich überraschen. Also, wir beide sind also gespannt, was dort gerade so passiert.

„Ich wünsche dir noch einen schönen Tag und vielleicht sehen wir uns bald wieder.“,

lächelte ich dem Verkäufer in einer Nebenstraße zu, als er mir ein paar Äpfel für meine gesammelten Lebensmittelmarken reichte.

„Mir doch egal!“,

murmelte er vor sich hin.

„Es interessiert mich nicht, weil morgen kannst du schon tot sein!“,

setzte er nach und grummelte:

“Ich habe keine Zeit, mir die Gesichter meiner Kunden zu merken und es interessiert mich nicht!“

„Okay, okay“,

versuchte ich ihn zu beschwichtigen. Gewöhnlich versuchte ich noch immer etwas netter zu sein, als die anderen. Aber dieser Herr wünschte wohl nur meine Karten für seine Äpfel und brauchte kein Gespräch.

„Ich werde morgen noch leben, aber du vielleicht nicht mehr“,

dachte ich bei mir und verabschiedete mich mit einem Lächeln, drehte mich um und mischte mich wieder die Schlange von Menschen, die sich durch die Straße schob.

Trotz Tod und Krankheit gibt es einfach noch zu viele von uns. Gut, wir sind nun einmal sehr erfinderisch und irgendwie doch anpassungsfähig, wenn es um das Überleben geht. Damit möchte ich nicht sagen, dass ich zu den Starken gehöre, aber wir haben eine Nische für uns entdeckt, in der wir klar kommen. Körperlich gehöre ich eher zu den kräftigen und unsportlichen Männern und mit kräftig meine ich eher meine Form, als das ich in Form wäre. Ach, ich habe ganz vergessen, dir zu berichten, wer „wir“ denn sind. Wir, sind eine kleine Gemeinschaft als Menschen, die versuchen mit ihren Kindern in dieser Welt uns durchzumogeln. Das ist nicht einfach, aber klappte bisher ganz gut. Seit der Stadtrat allen Bewohnern angeboten hat, Land zu erwerben und dort zu leben, haben wir zugeschlagen. Der Preis ist allerdings auch sehr hoch, denn seit dem die Regierung in Paris, in unseren Breiten immer mehr an Einfluss verloren hat, erstarkten die Kommunalräte und deren Vorstände immer mehr und entwickelten sich zu Fürsten.

„Wenn dir der Preis zu hoch ist, kannst du dich in Paris beschweren!“,

sagte die Leiterin der Landverteilstelle.

„Nein, alles in Ordnung. Die jährliche Sonderabgabe passt.“,

ruderte ich zurück, als mir bewusst wurde, wer hier am längeren Hebel sitzt. Irgendwie werden wir es hinbekommen, redete ich mir ein und nahm die Urkunde.

Das ist nun 5 Jahre her und wir haben es immer geschafft und werden daher in Ruhe gelassen und sogar von der Stadtpolizei, vor Plünderern und Banden, beschützt. Ein weiterer Vorteil im Rahmen der jährlichen Bestechungslieferungen. Unsere Gruppe besteht aus 10 Menschen und wir konnten uns 5ha Land in der Nähe der Stadt sichern. Gerade weit genug weg, dass wir unsere Ruhe haben und Nahe genug, dass wir beschützt werden.

Break

Tja, so ist das in der Zukunft, alles nicht mehr so schön bequem wie heute, aber scheinbar haben die Vorfahren von Joshua mein Kapitel über Utopia gelesen. Schön, dass ich damit helfen konnte. Ein interessanter Gedanke, dass, obwohl ich 2069 nur noch ein Haufen Biomatsch oder Knochen bin, noch jemand etwas gelesen hat, was 51 Jahre zuvor geschrieben wurde. Und bitte, lasse dich nicht wieder darauf ein, dass du denkst:

„Ach, was in 51 Jahren ist, ist mir doch egal!“

Grundsätzlich muss ich dir recht geben, aber vielleicht sind das deine Nachkommen, von denen ich hier ab und zu schreibe und am Ende des Buches denkst du nur, verdammt, hätte ich doch bloß. Genau! Darum geht es. Wir sind nun einmal sterblich und dann kommt der große Vorhang und fällt. Aber vielleicht war dein Auftritt so toll, dass du etwas bei deinem Publikum bewegen konntest und die etwas von dir an sie vererbt hast. Wer weiß?

Aber merkst du, wie schwer es ist, sich Gedanken über die Zukunft zu machen? Aber bitte, mach dir keine Vorwürfen, wenn bei dir die Lampen ausgehen, dann ist es zu spät. Da kannst du einfach sterben und gut ist. Nur sollte es bei dir in absehbarer Zeit noch nicht so weit scheinen, dann mach was! Jetzt! Du kannst es ändern, wie wir alle, die hier noch einigermaßen fit herumlaufen. Wenn ich schon höre, dass wir erst darüber nachdenken, wenn es kaum noch Vögel in der Natur gibt, warum das plötzlich so kommt, dann ist was schiefgelaufen! Dann regst du dich womöglich noch auf, das wir teures Vogelfutter kaufen müssen, damit sich ab und zu noch ein „Flatterhannes“ in unserem betonierten Garten verirrt! Genau, wir sind dafür verantwortlich, dass es kaum noch Insekten für diese Tiere als Nahrung gibt. Die Bienen und Hummeln interessieren und nicht so sehr, denn bereits Anfang des 20ten Jahrhunderts gab es Kunsthonig. Ist dir vielleicht auch schon aufgefallen, dass Honig – der echte – ziemlich teuer geworden ist? Das liegt nicht daran, dass die Imker mehr Geld haben wollen, sondern das ist eine Reaktion auf Angebot und Nachfrage! Schon einmal gehört? Marktwirtschaft.

Nun könnten wir, da Honig kein Ablaufdatum hat, uns Tonnenweise in den Keller packen und dann an der Börse handeln und furchtbar reich werden. Noch reicher als heute? Brauchst du das? Leidest du Hunger? Hast du kein Dach über dem Kopf?

Wenn nein, dann ist deine Geldknappheit selbst verschuldet. Du gibst mehr aus, als du müsstest.

Aber das führt jetzt zu weit. Joshua braucht sich um Bienen und Vögel keine Gedanken mehr zu machen, denn die Bäume und Pflanzen müssen sie bereits seit 30 Jahren selbst bestäuben. Er weiß gar nicht mehr, wie Insekten aussehen und eine Amsel oder Meise hat er in seinem Leben noch nie gesehen.

„Es gab eine Zeit, da flogen Vögel am Himmel und es gab winzige Tiere, die einem das Blut aussaugten“, fangen häufig Gutenacht-Geschichten an.

Im Jahr 2069 gibt uns keiner die Schuld an der Situation, denn die Menschen glauben, dass wir einfach zu dumm waren und nicht erkannt haben, was wir tun. Eher so, wie wir heute unsere Kinder das ein oder andere Mal in Schutz nehmen.

„Och, die Kleinen wussten es nicht besser!“

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, denn wie bereits erwähnt, haben sich die Menschen durch ihre Dummheit und in Kriegen fleißig selbst dahingerafft.

„Die wussten es halt nicht besser!“

Aber das interessiert unseren Joshua sehr wenig, weil es davon nichts weiß. Er wurde in die Welt hineingeboren, wie sie sich ihm zeigte. Die Vergangenheit ist für ihn weniger interessant, denn ändern kann er sie nun einmal nicht mehr und hat in seinem täglichen Leben tatsächlich keine Zeit darüber nachzudenken. Das Überleben ist wichtiger und alles ist nun einmal schwieriger im Jahr 2069.

Gerne sitzen sie abends in der Gemeinschaftsküche an der warmen Feuerstelle und lauschen den Geschichten der Alten, die nicht nur als Erzähler dienen, sondern auch die Geschicke der Gemeinschaft lenken. Es gibt tatsächlich einen Rat. Jedoch haben die Bewohner ebenfalls ein Stimmrecht, wenn es um elementare Punkte geht, ganz demokratisch wie einst in einer bereits vergangenen Zeit.

Nach der Abschaffung des Geldes im Jahr 2054 gab die Regierung in Paris Lebensmittelmarken heraus, die sich schnell als neue Währung manifestierten. Zudem gab es allerlei andere Zahlungsmittel, die von der Bevölkerung im Rahmen des Tauschhandels akzeptiert wurden. Jedoch mit dem Erlass von 2059, um den Schwarzhandel einzudämmen, gab, führte man ein Jahr später den Neu-Euro (NEuro) ein, den es allerdings ausschließlich als virtuelle Währung gab. Da es damit noch immer kein Bargeld gab, dienten die Lebensmittelmarken als paralleles Zahlungsmittel.

Politisch und wirtschaftlich gab es keine Globalisierung mehr, denn die neuen Staaten hatten das Interesse an einer Gemeinsamkeit verloren und erkannten schnell, wie wertvoll ihre Ressourcen auf ihren Staatsgebieten waren. Börsen und Welthandel waren daher ebenfalls Begriffe, die nur die Alten mit Leben füllen konnten, und zwar in ihren Geschichten von Einst.

An der Grenze zum Ostreich, der nunmehr quer durch das ehemalige Staatsgebiet von Deutschland verläuft, gibt es natürlich den kleinen Grenzhandel, sodass immer wieder interessante und andersartige Waren den Weg auf die Märkte im ganzen Land auftauchten. Die Menschen, die noch immer mächtig und reich waren, brauchen sich nie Sorgen um ihre Existenz machen, denn es gilt noch immer, wer reich ist, ist mächtig, hat Einfluss und ist so wichtig, dass es unbedingt geschützt werden muss.

Die Kirchen verloren bereits im Jahr 2031 ihren kompletten Einfluss und wurden von den Regierungen enteignet. Alles wurde verwertet und Kirchen dienten heute als Wohnhäuser oder Regierungssitze. Natürlich ist der Glaube nicht verschwunden und in den Städten und Dörfern finden noch immer Gottesdienste statt. Auch der Islam hat sich verändert, mit Ausnahme im osmanischen Reich, denn die Religionen vermischten sich zu etwas Neuem. Durch die Völkerwanderungen kam es zu neuen Kulturen und damit zu neuem Glauben.

„Von jedem das Beste. Jeder soll seinen Glauben haben dürfen!“,

hatte Kaiser Christoph IV im ‚Jahr 2040 verkündet und das gilt noch heute. An diesem Gesetz wird auch nicht gerührt, sogar nicht in den Landstrichen, in denen die Pariser Regierung kaum noch Einfluss hat. Selbstverständlich gibt es überall noch Kasernen der europäischen Armee, aber diese hat sich schnell mit den lokalen Fürsten arrangiert und hält sich weitestgehend zurück.

„Wir sind eine Armee und keine Polizei!“,

wurde seitens der Befehlshaber propagiert. Wahrscheinlich sind sie ordentlich bestochen worden und halten sich daher aus allem heraus.

Ich glaube jedoch, wir springen wieder zu unserem Joshua, der mit seinen Äpfeln und anderen leckeren Dingen, sich auf den Weg macht, um die Siedlung noch vor der Dunkelheit zu erreichen. Nachts ist es weniger schön in der Stadt, denn mangels Ordnung und Sicherheit verlieren viele dort ihre Habe oder gleich ihr Leben.

Schon wieder einmal muss ich an dieser Stelle unterbrechen, denn stelle ich doch fest, dass ich bei der Zukunft elementare Dinge vergessen haben, zu beschreiben. Ist wirklich nicht so einfach, so mit diesem Thema zu befassen, denn alleine der Punkt, eine komplette Welt nebst Charaktere zu erschaffen, lässt mich an meine Grenzen stoßen! Der arme Joshua hat es nicht leicht und seine Familie habe ich dir noch nicht einmal vorgestellt.

Daher nutze ich diese Unterbrechung und möchte zunächst noch die ein oder andere Anmerkung für die Welt 2069 loswerden.

Natürlich handelt es sich auf den Kontinenten nicht nur um ein mittelalterliche Zustände, wie wir sie aus unserer Vergangenheit kennen. Computer und solche Gerät wurde natürlich weiterentwickelt und massiv zum Einsatz gebracht. Die Regierungen, vor allem die, totalitär geführten Ländern, nutzen die Möglichkeiten zur Überwachung ihrer Bevölkerung aus. Natürlich nur zum Schutz der Menschen, aber das schien eher als eine Lüge der Propaganda. Machterhalt gehört nun einmal mit zu den wichtigsten Zielen solcher Regierungen. Wobei sich die Menschen bereits abgefunden hatten, waren sie es leid, Konflikte führen oder aufbegehren. Das Überleben steht 2069 im Vordergrund und nicht politisches Engagement. Wie hätten sich sonst auch diese Staaten bilden und halten können.

Vor allem, die Abhängigkeiten sind immer stärker geworden, sodass es teilweise nicht mehr erkennbar ist, wer die Regierungen stellt. Die Wirtschaft oder die Politiker, denn einige Unternehmen sind so mächtig geworden, dass sie mit ihren Konzernzentralen auf der ganzen Welt, wie Schattenregierungen wirken.

Neben den Märkten in die Städten gibt es nur noch Läden mit dem Namen Amazon, in denen alles gegen Geld zu kaufen ist. Alternativen wurden bereits in den frühen 40er Jahren aufgekauft und verschwanden damit von der Bildfläche. Selbst die altbekannten Unternehmen, die Automobile produzierten, gibt es nur noch von Namen her, denn dahinter steckt Amazon. Überall, auf allen Produkten kann man diesen Namen sehen. Die Konzernzentrale West Europa wurde daher auch neben dem Regierungssitz in Paris errichtet, um kurze Wege zu haben. Als das Parlamentsgebäude neu errichtet werden sollte, wurde kurzerhand beschlossen, einen Teil des Firmengebäudes zu nutzen und anzumieten. Dem Kaiser war es egal, denn für eine Regierung interessierte er sich wenig.

Für Joshua war dies allerdings alles ziemlich egal, kannte er doch auch nichts anderes. Für alle Menschen, die um die 30 Jahre alt sind, war die Welt schon immer so. Dass es eine Zeit gab, in der er anders war, kennen sie nur aus den Geschichten der Alten und aus den Büchern und dem AzNet, das vor 10 Jahren das marode Internet abgelöst hat und jedem Bürger kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Selbst hier hat sich der Konzern breit gemacht. Auch das ist Joshua egal, denn erfüllt es seinen Zweck und wie er hörte und las, gab es schon immer, mehr als genug Werbung im Netz. Außerdem könnte er durch Zahlung seinen Zugang werbefrei und schneller machen, aber das scheint nur wenigen Reichen vorbehalten zu sein.

Das AzNet stellte nicht nur die hauptsächliche Informationsquelle, sondern bietet auch alle Dienste, um Zahlungen abzuwickeln oder Verwaltungsangelegenheiten zu erledigen. Gesetze zum Datenschutz wurden kurz nach dem Krieg zur Vereinfachung und zur Förderung des Wiederaufbaus abgeschafft. Dadurch wurde vieles einfacher und Transparenz gibt es nur bei den Bürgern. Das Interessante ist, dass die Staaten, so abgeschottet sein mögen, alle das AzNet nutzen.

Wer demnach die Macht in den Ländern hatte, wurde natürlich immer klarer, aber auch das war den meisten Menschen egal. Aber von Revolution oder Aufbegehren ist nichts mehr zu spüren, denn durch die Kontrollen, die durch allmächtige Algorithmen durchgeführt werden, ist die Zensur fast perfekt. Und da kaum jemand noch echte Bücher hat, denen eine Welt von vor dem Krieg Informationen entnehmen kann, wird an den Staatsgebilden kaum gerüttelt. Einige Menschen, von denen sogar Joshua welche kennt, reden unter vorgehaltener Hand immer wieder davon, dass es so nicht weiter gehen kann, aber meist wird dies von den Zuhörern als Utopie abgetan.

Tja, und nun muss ich schon wieder unterbrechen, weil sich der Eindruck entwickelt, dass die Menschen von Heute und Morgen sich kaum verändert haben. Aber vielleicht ist das einfach so, die Menschen, die etwas ändern wollen, werden meist als Spinner oder Geschichtenerzähler abgetan. Wer weiß nur, wie das enden soll? Ich kann es mir nicht vorstellen, obwohl ich diesen Text schreibe. Dann schauen wir mal, wie es sich entwickelt. Aber das macht das Ganze spannend und ich hoffe, du hast noch nicht aufgegeben und das Buch in die Ecke geworfen.

„Die Sperrstunde beginnt in 2 Stunden. Bitte beachten Sie, dass wir danach die öffentliche Ordnung nicht mehr gewährleisten können. Wer ohne Papiere aufgegriffen wird, wird vor ein Standgericht erstellt.“,

tönte es aus den Lautsprechern an den Kameramasten, die überall zu finden sind. Diese werden nur noch selten beachtet. Joshua legte einen Schritt zu, um sein Shuttle noch Westen noch zu erreichen, denn es könnte knapp werden, wenn er zu Fuss weitergehen würde. Auch, wenn es ein paar NEuro kosten würde.

Nach 20 Uhr patrouillieren Einheiten der Bürgerwehren, die von den Kommumen unterhalten werden, durch die Straßen. Diese bestehen meist aus ziemlich finsteren und schwer bewaffneten Gesellen. Wer ihnen in die Quere kommt, wird meist erschossen oder am nächsten Baum aufgehängt. Natürlich gibt es immer eine Chance zu Überleben, aber das geht nur mit einem Schwung Lebensmittelkarten oder anderen Gefälligkeiten. Das will im Regelfall wirklich keiner und daher leeren sich fast wie auf einen Schlag die Städte, Dörfer und Gemeinden, wenn es kurz vor 20 Uhr ist.

Meist sitzen sie Menschen bereits ab der Dämmerung zu Hause, weil ab 16:00 Uhr der Strom eingeschaltet wird. Dann können die Menschen ihren alltäglichen Aufgaben nachgehen, aber auch in das AzNet abtauchen.

Selbst Amazon hatte es nicht geschafft, die Sperrstunde für Lieferanten und Boten aufzuheben, weil es nicht möglich ist, alle Bürgerwehren darüber zu informieren, dass Boten nicht erschossen werden sollen. Ist auch schwierig, weil die Kommandanten meist weniger intelligent sind, als die breite Masse. Liegt wohl daran, dass sie aus der Genfabrik stammen und nur für den einen Zweck entwickelt oder wie es so schön heißt, designed wurden. Und Geld für eine neue Generation wollte niemand ausgeben, da bleibt man doch eher bei der Sperrstunde und die Lieferanten müssen ab 6 Uhr alles zustellen, was bestellt worden ist.

Diese Form der Nachtruhe hat aber nicht nur Nachteile für Unternehmen und Nachtschwärmer, sondern auch für den Fall, dass ein Feuer ausbricht oder medizinische Hilfe benötigt wird, kommt es regelmäßig zu Schwierigkeiten, denn meist wollen die Bürgerwehren eine Art Wegezoll von den Rettungskräften kassieren und diese geben dann das ein oder andere Mal auf, weil die Kosten zu hoch sind.

„Was soll‘s!“,

hatte der Bürgermeister in seiner letzten Ansprache zum kommenden Monat verkündet.

„Dann wird halt gestorben oder wieder aufgebaut! Ihr lieben Bürgen könnt euch ja auch vorbereiten, in dem ihr Vorsorge betreibt. Schaut im Netz nach, dort gibt es entsprechende Angebote!“

Was für ein Hohn, natürlich kann man alles bestellen, aber man muss es auch bezahlen können. Die kommunalen Abgaben sind monatlich zu entrichten und wer es nicht kann, muss gehen.
 

PeBu34

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Sprechprobe
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Hallo @Wade Watts. :)

Ich habe jetzt erstmal ungefähr bis zur Hälfte gelesen, weil der Text doch recht lang ist. Du hast den Text ja in "Roman" und "Ansprache an den Leser" aufgeteilt. So nenne ich die beiden Teile erstmal, um mich im Text orientieren und darüber etwas sagen zu können. :)
Und jetzt hab ich eine Verständnisfrage: Wird der Teil "Leseransprache" am Ende auch Teil des Romans werden? Für mich ist dieser Anteil hauptsächlich dazu da, deine Leser an deinen Gedanken während der Entstehung der Geschichte teilhaben zu lassen. Habe ich das richtig verstanden?

Der Anfang des Romans gefällt mir sehr gut! Mir gefällt auch, dass du einen Ich-Erzähler einführst, der den Lesern erstmal erklärt, was in dieser Welt los ist. Der Übergang von den geschichtlichen Hintergründen zu "Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt..." gefällt mir auch gut! :)

"Schreibtechnisch" würde ich nicht nur zwischen den Sprüngen aus dem Romanteil in die "Leseransprache" einen Break setzen, sondern auch bei dem Sprung zurück in den Roman. Im Buch "Die unendliche Geschichte" hat Michael Ende das ja mit zwei unterschiedlichen Schriftfarben gelöst. Du könntest aber auch z.B. den Teil "Leseransprache" kursiv schreiben und den "Romanteil" nicht kursiv, zwei unterschiedliche Schriftarten verwenden o.ä. Da gibt es viele Möglichkeiten! Es geht mir nur darum, dass die Leser merken, was Roman und was Ansprache ist. :) Das würde helfen, sich im Text zurechtzufinden. Und: Wenn jemand erstmal "nur die Geschichte" lesen möchte, kann er die anderen Teile leichter überspringen. ;) Damit dein Schreibfluss nicht gestört wird, kannst du das natürlich auch nachträglich machen. Am PC ist das heutzutage ja kein Problem mehr.

Nachtrag: Was wird eigentlich im Hörspiel aus der "Leseransprache"? Behältst du sie bei?

So weit mein Beitrag zum "Brainstormen".

Liebe Grüße von
Peter :)
 
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Wade Watts

Das fragmentierte Hirn
Hey @PeBu34
das ist eine richtig gute Idee! Cool! Das werde ich auf jeden Fall mal machen, weil es mir selbst ebenfalls helfen wird beim Schreiben und überfliegen ....

Dankö!
 

Wade Watts

Das fragmentierte Hirn
So, kurz vor Weihnachten habe ich noch eben begonnen ein paar Charakter zu basteln. Damit das Ganze etwas mehr Leben bekommt. Vielleicht hat jemand Lust und Laune, dort noch mitzubasteln, wenn es um die Eigenschaften geht. Ich bin da total offen und baue das ein....

Aber vorher: FROHE WEIHNACHTEN!!!!!

Jonah Buchrieder / Lisa Buchrieder
geb. 2032 (37 Jahre) / geb. 2031 (36 Jahre)
#Held / #Heldin

Sohn Timo / Tochter Josy
geb. 2058 (11 Jahre) / geb. 2055 (14 Jahre)
#Außenseiter / #Frohnatur


Lars Westfels / Jule Westfels
geb. 2026 (43 Jahre) / geb. 2029 (40 Jahre)
#Freund / #Mutter

Sohn Tore / Tochter Donna
geb. 2054 (15 Jahre) / geb. 2053 (16 Jahre)
#BadBoy / #Kriegerin

Jannis Helfenbrok / Nelli Helfenbrok
geb. 2041 (28 Jahre) / geb. 2040 (29 Jahre)
#Abenteurer / #Abenteurerin


Ela Meerlocher
geb. 2017 (52 Jahre)
#Ingenieurin


Jannis Rauhstedt
geb. 2021 (48 Jahre)
#Frohnatur


#Held und #Heldin
sind vom Typ her eine Mischung aus allem, weil sie in die Breschen springen können müssen, aber natürlich haben sie ihren individuellen Persönlichkeiten und Fähigkeiten, die ich noch herausarbeiten muss und werde. Beim Held werde ich einfach das ein oder andere von mir selbst einbringen und für die Heldin ein paar Eigenschaften aus meinem persönlichen Umfeld. Das hilft mir, die Charaktere vom Grundsatz her schon einmal zu haben. Was daraus wird, weiß ich noch nicht.
Held ist unbekümmert und geht seinen Weg. Will das Ruder in der Hand halten und erwartet, dass ihm gefolgt wird. Kämpft für seine Gruppe und seine Ideale bis aufs Blut. Ist nicht doof und kann gut Reden und Verhandeln. Muss nicht unbedingt mit Gewalt vorgehen.

#Abenteurer
Verwegen, mutiger als die anderen, aber nicht doof. Im Herzen treu und verlässlich doch vergisst er manchmal auch die guten Vorsätze und begibt sich in Gefahr. Ist der Gruppe aber ein ehrlicher BegleiterIn. Die Kindvariante entspricht der Richtung, aber eben mit mehr Flexibilität und „Kindsein“ je nach Alter.

#Außenseiter
Vorsichtig, mehr beobachtend, immer etwas tiefgängiger und gefühlvoller. Hat öfter Angst, aber kann auch ab und zu über seinen Schatten springen und überraschen.

#Fohnatur
Impulsiv, unbekümmert und authentisch, mutig. Folgt ihrem/seinem Herzen. Heiter und lustig, aber auch gerne das ein oder andere Fettnäpfchen.

#Freund
Der „Immerda“, hilfreich und verlässlich. Der Kumpel, der zuhört, ausgeglichen und versucht gerecht zu sein. Mit ihm kann man durch dick und dünn gehen. Könnte aber vielleicht gefährlich werden, wenn ihn keiner beachtet oder seine Befindlichkeiten zur Kenntnis nimmt.

#Mutter
Sie hält die Gruppe zusammen und ist wie der Freund, hilfsbereit, geduldig. Kümmert sich halt, wie eine Mutter. Krankenschwester und schafft Geborgenheit. Aber Achtung: Bei Gefahren geht sie vielleicht zu schnell auf Bedingungen ein.

#BadBoy
Cool, launisch, missachtet Regeln, ist eigentlich eher ein Außenseiter, aber wenn es ums Feiern geht oder draufgängerisch zu sein, ist er dabei. Auf das andere Geschlecht wirkt er/sie sehr anziehend. Wagemutig.
Kann auch mal der/die Böse sein, dem man begegnet. Mal schauen.

#KriegerIn
Entschlossen, mutig und selbstsicher. Kämpferisch für sich und die Gruppe. Er/Sie geht seinen/ihren Weg, manchmal auch alleine, aber ist dennoch treu und geschickt um Umfang mit Gefahrensituationen. Kann aber auch mal gefühlvoll sein.

#IngenieurIn
Logisch, konzentriert und verlässlich. Echt ein schlauer Mensch. Meist eine technische Ausbildung und hat MacGyver als Vorbild. Kann aus allem Möglichen und Unmöglichen etwas basteln, was hilft. Repariert und ist analytisch, struktiert und manchmal etwas träge oder vorsichtigt. Macht andere gerne nervös.
 

PeBu34

Mitglied
Sprechprobe
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Jonah Buchrieder / Lisa Buchrieder
geb. 2032 (37 Jahre) / geb. 2031 (36 Jahre)
#Held / #Heldin
Wenn er 2032 geboren wurde und sie 2031 müsste sie doch ein Jahr älter sein als er und nicht umgekehrt, oder?

Eine Verständnisfrage: Deine Charakterbeschreibungen klingen für mich sehr nach Charakterklassen aus Rollenspielen wie "Das schwarze Auge" o.ä.. Dort gibt es ja Bezeichnungen wie: Dieb, Krieger, Priester, Zwerg u.a.. Hast du vor etwas in der Art eines Rollenspiels zu schreiben?

Mehr kann ich im Moment noch nicht sagen, weil mir viele verschiedene Gedanken zu dem Thema durch den Kopf gehen, die ich erstmal "sortieren" muss.

Liebe Grüße von
Peter :)
 

Wade Watts

Das fragmentierte Hirn
@PeBu34
Hihi, ja, wer rechnen kann, ist klar im Vorteil :)
Ach so, nee das soll kein Rollenspielzeugs werden. War nur für mich als einfachere Zuordnung
Bin ja erst angefangen und muss nun die eigentliche Typen herausfeilen.
 

PeBu34

Mitglied
Sprechprobe
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Bin ja erst angefangen und muss nun die eigentliche Typen herausfeilen.
Gut, dann weiß ich Bescheid! Danke für deine Antwort! :)

War nur für mich als einfachere Zuordnung
Ich entwickle meine Charaktere selten vorab, weil sie bei mir einfach während des Schreibens entstehen. Wenn du Charaktere entwickeln willst, gibt es ein paar einfache, grundsätzliche Fragen, die du dir beantworten kannst.

1. Zur Person selbst:
Falls das in der Geschichte erwähnt wird: Größe, Statur, Haarfarbe, Augenfarbe, Gewicht u.a.

Wichtiger finde ich aber meistens z.B. Fragen nach dem Familienstand, Beruf, Hobbies, Charakterzüge (was du ja schon ansatzweise gemacht hast).

Auch interessant können z.B. Ängste sein, die die Person in ihrem Handeln einschränken oder auch besondere Fähigkeiten, die ihr in bestimmten Situationen helfen.
Oder: Ist die Person z.B. besonders ungepflegt oder achtet besonders auf ihr Äußeres. Auch das kann bestimmte Handlungsweisen der Person vorgeben oder auch Reaktionen aus dem Umfeld hervorrufen. Stell dir z.B. mal vor, du begegnest einem Menschen der "stinkt, wie ein Iltis" und stell dir deine Reaktion vor. ;)

Lebt die Person in einem Haus, in einer Wohnung? Was für ein Auto fährt die Person - wenn überhaupt. (Zu einem "kleinen Angestellten" würde z.B. ein teurer Mercedes vielleicht nicht passen. - Wenn er doch ein großes Auto hat, wirft das in Krimis ja regelmäßig Fragen nach der Herkunft des Geldes auf. :))

Wenn ich mich richtig erinnere hat z.B. die Skriptsoftware Celtx einen Bereich mit einem großen Fragenkatalog zum Thema der Charaktere. Dort kannst du, wenn du willst, alles bis in Kleinigkeiten hinein festlegen.

Ich hab auch mal von eine Autor gehört, der seine Charaktere in einem "gedachten" Dialog sozusagen interviewt - oder sich einfach mit ihnen unterhält, genau weiß ich das nicht mehr. Durch "ihre Antworten und Reaktionen" werden sie für ihn lebendig.

Vielleicht helfen dir diese Ideen ja ein bisschen weiter.

Liebe Grüße von
Peter :)
 
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Wade Watts

Das fragmentierte Hirn
@PeBu34

Gute Hilfe. Ich habe mal angefangen, bei einem Charakter die Feile anzusetzen :) Oder Bastelschere und Kleber :)

Ela stammt ursprünglich aus Belgien und wurde im Jahr 2017 geboren. Sie hat die meisten Veränderungen auf dem Kontinent selbst erleben müssen, konnte aber ihren Weg gehen. Mit ihren 52 Jahren ist sie die älteste Bewohnerin in der Gemeinschaft.

Sie ist Ingenieurin. Manchmal steht sie versonnen vor den Maschinen und streichelt sie: sind sie nicht viel verlässlicher und logischer als Menschen? Sie verstehen, sie funktionieren und es gibt exakte Handbücher.

Ela fiel schon früh mit ihrer Begabung auf, sie lernte sehr früh lesen, übersprang mehrere Klassen der staatlichen Schulen und war jüngste Studentin an der Eliteuniversität in Brüssel. Sie schätzt penible Ordnung, Pünktlichkeit und einwandfreie Arbeitskleidung. Sonst ist ihr Kleidungsstil, wie bei allen anderen auch, eher einfach und praktisch angelegt. Ihr rationelles Denkvermögen ist legendär, wie ein Rechenmaschine geht sie Probleme an und lässt es ab, wenn sie es gelöst hat. Intuition ist ihr fremd, Emotionen hält sie für Schwäche.

Ela hat nie geheiratet, weil sie meinte, dass Beziehungen und Kinder nur Zeiträuber darstellen und vom Wichtigen im Leben ablenken. Ich glaube, dass sie es schon ab und zu bereut und daher sich uns angeschlossen hat.

Um einen Kompromiss für ihren analytischen Geist zu finden, erklärte sie sich bereit, sich in der kleinen Gemeinschaft einzubringen. Zwar liebt sie Regeln und Ordnung, aber für stellt diese Form von Leben ein für sie neues Experiment da. Im Laufe der Zeit hat sie sogar viele positive Dinge im Leben einer Gemeinschaft gelernt und findet es mittlerweile sehr gut, aufgrund ihres Könnens von allen geschätzt zu werden.

Zu ihren Schwächen gehören nicht nur die sozialen Defizite, sondern auch, dass sie beim Schaffen von neuen Lösungen nicht immer schnell genug vorankommt, was aber meist an ihr und ihrer eigenen Ungeduld zu liegen scheint. Mittlerweile kann sie sich ein anderes Leben kaum noch vorstellen, denn sie hat eine Nische für sich entdeckt, die ihr sehr viel Freiheit in ihrem Schaffen gibt.

Selbst den Kindern hat sie schon viel gezeigt und beibringen können, was ihr anfangs extrem schwerfiel, denn der Umgang mit Menschen ist nun einmal nicht ihr Ding.
 

Wade Watts

Das fragmentierte Hirn
und einen habe ich noch ...

Das junge Paar Jannis und Nelli stammen aus dem ehemaligen Südwesten Deutschlands und sind 28 und 29 Jahre alt. Für die beiden ist Welt wie ein großer Spielplatz und nichts ist zu schwer, um es nicht zu lösen. Die beiden haben sich scheinbar gesucht und gefunden, denn ihre Interessen scheinen absolut identisch zu sein und sie wirken wie eine perfekte Einheit. Na gut, mit der Treue nehmen es die beiden manchmal nicht so genau und wenn sie mal unter Menschen sind, dann wird geflirtet und geprahlt was das Zeug hält. In der Öffentlichkeit will jeder besser sein als der andere. Aber es scheint wie ein Wettbewerb zwischen den beiden. Andere beziehen sie in den Wettstreit selten ein und wenn einer der beiden sich in einer brenzligen Situation befindet, kann er sich stets auf den anderen verlassen. Draufgängertum und Adrenalin sind ihre Haupteigenschaften, was für die Gemeinschaft immer recht hilfreich ist. Na ja, manchmal übertreiben es die beiden. Vor allem, wenn es um Arbeiten mit dem altersschwachen Traktor geht, den sie gerne als Rennwagen benutzen wollen und Ela musste schon so die ein oder andere Nacht damit verbringen, das Gefährt wieder klar zu bekommen.

Vielleicht sind sie ihr so geworden, weil ihre Eltern einer der Säuberungsaktionen eines der Kurfürsten zum Opfer gefallen sind und sie sich schon als Kinder in einem Heim scheinbar gesucht und gefunden haben. Sie sind wie Geschwister, die aber keine sind und ein Paar gebildet haben. Kinder wollen sie nicht haben, weil das nur vom Leben abhalten würde und ihre Freiheit beschränkt. Dennoch sind sie zu den Kindern der Gemeinschaft immer gut und hilfsbereit. Nelli wirkt von ihrem Körperbau eher wir eine zierliche und schlanke, ja einen Beschützer-Instinkt auslösende, Person. Aber das sieht nur so aus, denn sie hat es in sich und schwach ist sie überhaupt nicht. Dennoch legt sie viel Wert auf ihr Äußeres und weiß mit ihren Reizen umzugehen und diese gezielt einzusetzen. Sie will halt Spass haben und dafür benötigt sie einen gut aussehenden und gut trainierten Körper.

Jannis ist, da eher wirkt körperlich wie ein durch trainierter 2 Meter Supersportler und sieht dabei ebenfalls noch richtig gut aus. Er ist eher stumpf, aber ein ganz lieber. Schule und Bildung waren nie seins und wahrscheinlich könnte er heute noch immer nicht lesen, wenn Nelli es ihm nicht beigebracht hätte. Dennoch ist er ein echter Charmeur, der, wenn er nicht weiter weiß, mit seinem Körper auftrumpfen kann. Beide sprechen neben deutsch auch fast fließend französisch, was ihrer Herkunft geschuldet ist.
 

PeBu34

Mitglied
Sprechprobe
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Guten Morgen @Wade Watts :D
Na das nenn ich Charakterbeschreibungen! Toll! Damit könnte m.E. auch jeder Sprecher/jede Sprecherin etwas anfangen um die Rollen zu gestalten!

In einer kompletten Charakterbeschreibung würde ich die Informationen etwa so zusammenfassen:

Ela Meerlocher
geb. 2017 (52 Jahre)
#Ingenieurin

Ela stammt ursprünglich aus Belgien und wurde im Jahr 2017 geboren. Sie hat die meisten Veränderungen auf dem Kontinent selbst erleben müssen, konnte aber ihren Weg gehen. Mit ihren 52 Jahren ist sie die älteste Bewohnerin in der Gemeinschaft.

Sie ist Ingenieurin. Manchmal steht sie versonnen vor den Maschinen und streichelt sie: sind sie nicht viel verlässlicher und logischer als Menschen? Sie verstehen, sie funktionieren und es gibt exakte Handbücher.

Ela fiel schon früh mit ihrer Begabung auf, sie lernte sehr früh lesen, übersprang mehrere Klassen der staatlichen Schulen und war jüngste Studentin an der Eliteuniversität in Brüssel. Sie schätzt penible Ordnung, Pünktlichkeit und einwandfreie Arbeitskleidung. Sonst ist ihr Kleidungsstil, wie bei allen anderen auch, eher einfach und praktisch angelegt. Ihr rationelles Denkvermögen ist legendär, wie ein Rechenmaschine geht sie Probleme an und lässt es ab, wenn sie es gelöst hat. Intuition ist ihr fremd, Emotionen hält sie für Schwäche.

Ela hat nie geheiratet, weil sie meinte, dass Beziehungen und Kinder nur Zeiträuber darstellen und vom Wichtigen im Leben ablenken. Ich glaube, dass sie es schon ab und zu bereut und daher sich uns angeschlossen hat.

Um einen Kompromiss für ihren analytischen Geist zu finden, erklärte sie sich bereit, sich in der kleinen Gemeinschaft einzubringen. Zwar liebt sie Regeln und Ordnung, aber für stellt diese Form von Leben ein für sie neues Experiment da. Im Laufe der Zeit hat sie sogar viele positive Dinge im Leben einer Gemeinschaft gelernt und findet es mittlerweile sehr gut, aufgrund ihres Könnens von allen geschätzt zu werden.

Zu ihren Schwächen gehören nicht nur die sozialen Defizite, sondern auch, dass sie beim Schaffen von neuen Lösungen nicht immer schnell genug vorankommt, was aber meist an ihr und ihrer eigenen Ungeduld zu liegen scheint. Mittlerweile kann sie sich ein anderes Leben kaum noch vorstellen, denn sie hat eine Nische für sich entdeckt, die ihr sehr viel Freiheit in ihrem Schaffen gibt.

Selbst den Kindern hat sie schon viel gezeigt und beibringen können, was ihr anfangs extrem schwerfiel, denn der Umgang mit Menschen ist nun einmal nicht ihr Ding.

Noch ein kleiner Hinweis des Perfektionisten in mir. Du musst das natürlich nicht umsetzen, es ist nur eine Idee!

Ich mache meine Charakterbeschreibungen - zumindest für längere Stücke - meistens tabellarisch. Ich denke, das ist für die Sprecher/innen übersichtlicher und sie finden sich leichter zurecht. (Das ist aber Ansichtssache! :)) Als Anschauungsmaterial hänge ich dir an diesen Beitrag die Charakterbeschreibungen zu meinem Western "Rache für Bud Stinger". Ach ja: Die Takezahlen hier noch mit unterzubringen ist meinem Wunsch geschuldet, dass diese Charakterbeschreibung so perfekt wie möglich sein sollte. Das machen nur wenige Leute im Forum, weil es nicht unbedingt nötig ist! :) (Das Ist - wie gesagt - nur eine Möglichkeit! Du kannst das natürlich so aufbauen, wie es dir am Besten liegt! (Ist er nicht wieder großzügig heute, der PeBu?! ;)) - Ich hoffe, ich habe damit jetzt nicht übertrieben! Ich möchte ja nicht aufdringlich sein!

Liebe Grüße von
Peter :)
 

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Wade Watts

Das fragmentierte Hirn
@PeBu34
Super! Vielen lieben Dank. Wir bekommen das schon gemeinsam hin :) und ich freue mich wirklich über deine Tipps, Anmerkungen etc. damit nimmt das Ganze an Fahrt auf und ich hänge nicht so rum :)
 

Wade Watts

Das fragmentierte Hirn
Nachtrag: Das coole ist, dass es vielleicht wirklich gelingt, während des Schreibens an der Story ein kleines Hörspiel-Projekt parallel zu entwickeln. Das wollte ich ja gerne ... mal schauen.

So, nun aber euch allen hier FROHE WEIHNACHTEN!!

Ich werde aber hier wahrscheinlich zwischendurch posten, weil habe noch "kreative-Ader-Reste" ;-)
 

Wade Watts

Das fragmentierte Hirn
@PeBu34

noch ein Nachtrag:
[...]
Mit dem wohlbekannten Knarzen schiebt sich das Tor wieder zu und verriegelt sich. Ich latsche über den Weg und kann in der Ferne schon die Häuser sehen! Da kommen auch schon die Kinder, sie haben mich entdeckt.

„Papa!“,

ruft mir mit Josy zu! Sie ist wirklich flink und ich wundere mich immer, wie es sein kann, dass sie so sportlich ist. Weil wir, als ihre Eltern, eher das Gegenteil ist. Hinter Josy sehe ich die anderen jungen Menschen unserer Gemeinde, Tore und Donna, trotten mir entgegen.

Und hinter den beiden geht mein Sohn Timo, wie immer, denn er ist mehr der ruhige Typ. Mit seinen 11 Jahren ist er eher ein verschlossenes Kind. Meine Frau und ich wissen nicht, warum er so ist, wie er ist, denn wir haben es immer versucht, dass es den Kindern gut geht und wir alle negativen Einflüsse fernhalten. Wenn ich ehrlich bin, sind wir natürlich keine Vorzeigeeltern und lassen ihnen auch viele Freiheiten. Manchmal vielleicht auch zuviel sind wir einfach sehr locker. Es gibt auch noch die kaiserliche Schule, auf die sie bis zu ihrem 15ten Lebensjahr gehen. Mehr schulische Bildung gibt es nicht mehr und auch die Schulzweige, die es noch Anfang des Jahrhunderts gab, wurden abgeschafft. Gleich Bildung für alle und keine Unterschiede, hatte die Regierung verkündet und sehr schnell im Land umgesetzt.

Ich glaube, dass es gewollt war, weil die Wirtschaft Arbeiter braucht, die nicht zu schlau sind.

Josy springt mir mit Anlauf um den Hals, sodass ich fast den Halt verliere und nach hinten überkippe.

„Hey, hey, nicht so stürmisch!“,

sagte ich wankend und finde den Halt wieder.

„Hast du mir was mitgebracht?“,

fragt sich, als sie mich wieder loslässt.

„Aha, daher weht der Wind dieser freudigen Begrüßung.“,

lache ich sie an:

„Bestimmt! Aber nun lass uns erst einmal zum Haupthaus gehen und schauen. Die anderen sind bestimmt auch neugierig.“

„Mir doch egal!“,

sagt sie mit einem Zwinkern und geht an meiner Seite in Richtung Haus. Mittlerweile haben Tore und Donna uns erreicht und grüßen freundlich:

„Hallo Jonah, wie war es in der Stadt? Hast du unsere Bestellungen dabei?“,

fragt Tore und Donna fährt fort:

„Und, hast du schon gehört, was ständig in den Nachrichten gesagt wird? Haben sich die Leute in der Stadt darüber unterhalten?“

„Nachrichten? Was?“,

ich hatte gar nichts mitbekommen in dem Gewusel auf den Straßen und bei der Behörde. Mir schien es, als wäre es der normale Wahnsinn gewesen. Da fiel mir ein, dass ich während der Shuttlefahrt auf mein Wischphone hätte schauen können, aber warum auch, ich war in Gedanken versunken und habe die Fahrt mehr oder weniger genossen.

„Nein, ich habe nichts mitbekommen, aber ihr könnt es mir gleich erzählen. Ist es denn wichtig?“,

schmunzelte ich und blieb stehen, denn Timo stand nun vor uns:

„Das ist mal wieder typisch Papa, du bekommst nie etwas mit. Hast du meinen Kram dabei?“,

sagte er und schaute mich ernst an. Timo strahlte nicht unbedingt die kindliche Freude aus, die man von einem 11-Jährigen erwarten würde.

„Hey Timo, äh, ja habe ich! Alles gut?“,

„Jupp!“,

und schon setzten wir uns in Bewegung. Wie eine Karavane gingen wir weiter. Während Josy bereits begann meine Taschen zu untersuchen.

„Stop, gleich, nun lasse mich doch erst einmal ankommen“,

sagte ich und schob ihre Hände beiseite.

„Endlich zu Hause!“, dachte ich, als ich den Gemeinschaftsraum betrat und meine Sachen auf den großen Tisch abstellte. Etwas verwundert schaute ich in die Gesichter der anderen Erwachsenen, die dort saßen und auf das an der Wand befestigte Display schauten.

„Guten Tag, ihr seid schon alle da?“,

fragte ich verwundert und schaute sie an. Währenddessen wurde mein Rucksack geplündert und danach stoben alle wieder auseinander und verschwanden.

„Hallo! Ja, hast du es noch gar nicht gehört?“,

schaute mich Jule an.

Jule, die Frau von Lars, die mit uns die Gemeinde zusammen aufgebaut hatten. Eigentlich haben alle dabei mitgeholfen, aber die beiden waren während der Planungsphase schon dabei gewesen.

„Da bist du in der Stadt, siehst und hörst nichts?“,

frotzelte Nelli wie immer.

Jannis boxte ihr in die Seite:

„Nun lasse ihn doch erst ankommen und dann können wir darüber reden.“

„Aua, Blödmann!“, grinste Nelli und trat ihm gegen das Schienbein.

„Ey, du“, blickte er sie böse an.

Das junge Paar Jannis und Nelli stammt aus dem ehemaligen Südwesten Deutschlands und ist 28 und 29 Jahre alt. Für die beiden ist Welt wie ein großer Spielplatz und nichts ist zu schwer, um es nicht zu lösen. Die beiden haben sich scheinbar gesucht und gefunden, denn ihre Interessen scheinen absolut identisch zu sein und sie wirken wie eine perfekte Einheit. Na gut, mit der Treue nehmen es die beiden manchmal nicht so genau und wenn sie mal unter Menschen sind, dann wird geflirtet und geprahlt was das Zeug hält. In der Öffentlichkeit will jeder besser sein als der andere.

Aber es scheint wie ein Wettbewerb zwischen den beiden. Andere beziehen sie in den Wettstreit selten ein und wenn einer der beiden sich in einer brenzligen Situation befindet, kann er sich stets auf den anderen verlassen. Draufgängertum und Adrenalin sind ihre Haupteigenschaften, was für die Gemeinschaft immer recht hilfreich ist. Na ja, manchmal übertreiben es die beiden. Vor allem, wenn es um Arbeiten mit dem altersschwachen Traktor geht, den sie gerne als Rennwagen benutzen wollen und Ela musste schon so die ein oder andere Nacht damit verbringen, das Gefährt wieder klar zu bekommen.

Vielleicht sind sie ihr so geworden, weil ihre Eltern einer der Säuberungsaktionen eines der Kurfürsten zum Opfer gefallen sind und sie sich schon als Kinder in einem Heim scheinbar gesucht und gefunden haben. Sie sind wie Geschwister, die aber keine sind und ein Paar gebildet haben. Kinder wollen sie nicht haben, weil das nur vom Leben abhalten würde und ihre Freiheit beschränkt. Dennoch sind sie zu den Kindern der Gemeinschaft immer gut und hilfsbereit. Nelli wirkt von ihrem Körperbau eher wir eine zierliche und schlanke, ja einen Beschützer-Instinkt auslösende, Person. Aber das sieht nur so aus, denn sie hat es in sich und schwach ist sie überhaupt nicht. Dennoch legt sie viel Wert auf ihr Äußeres und weiß mit ihren Reizen umzugehen und diese gezielt einzusetzen. Sie will halt Spass haben und dafür benötigt sie einen gut aussehenden und gut trainierten Körper.

Jannis ist, da eher wirkt körperlich wie ein durch trainierter 2 Meter Supersportler und sieht dabei ebenfalls noch richtig gut aus. Er ist eher stumpf, aber ein ganz lieber. Schule und Bildung waren nie seins und wahrscheinlich könnte er heute noch immer nicht lesen, wenn Nelli es ihm nicht beigebracht hätte. Dennoch ist er ein echter Charmeur, der, wenn er nicht weiter weiß, mit seinem Körper auftrumpfen kann. Beide sprechen neben deutsch auch fast fließend französisch, was ihrer Herkunft geschuldet ist.

„So, stopp, was ist los?“,

fragte ich und hing meine Jacke auf.

„Erst einmal gibt es einen Kaffee!“,

sagte Jule und stelle mir einen Becher auf den Tisch. Ja, so ist sie unsere Jule, immer darauf bedacht, dass es allen gut geht und die Stimmung stabil bleibt. Sie ….. BESCHREIBUNG Jule!

„Wo ist eigentlich Lisa?

Sie müsste doch schon wieder da sein, oder irre ich mich. Ich schaute auf die alte Uhr, die über der Tür hing.
 

Wade Watts

Das fragmentierte Hirn
Und hier noch Tochter Josy

Josy ist die Tochter von Jonah und Lisa und ist erst trotz ihrer 14 Jahre ein kleiner Leuchtturm. Sie ist impulsiv, unbekümmert und manchmal schon sehr authentisch. Kurz gesagt, sie folgt ihrem Herzen, ist aber trotzdem intelligent und kann durch ihre Art polarisieren. Ihr einmal richtig böse zu sein fällt allen schwer. Sie ist für jeden Spaß zu haben, den sie gut findet oder den sie erfunden hat. Ihre Gesellschaft lieben alle sehr, doch unter der oft heiteren Maske steckt ein wacher Geist. Sie ist lebenslustig und sehr sportlich. Für ihr Alter sieht sich bereits sehr fraulich aus, trägt ihr langes Haar gerne als Zopf und ist bei Fragen der Bekleidung sehr eigenwillig. Oft hat sie witzige Einfälle und vertritt, vielleicht ihrem Alter geschuldet, eine verrückte Logik. Zickig kann sie natürlich auch sein, wenn es einmal nicht nach ihrem Willen geht. Was andere von ihr denken, scheint absolut an ihr abzuprallen. Ein wacher Geist in einem sportlichen Körper. Sport und Bewegung ist ihr Ding, denn sie klettert wie ein Äffchen, rennt und springt wie eine Raubkatze und verrät sich beim Verstecken meist nur, weil sie lachen und albern sein muss.

Sehr wichtig für sie ist, dass sie trotz einer überwiegend egoistischen Ader, eine sehr soziale Einstellung und ein starkes Gerechtigkeitsempfinden hat. Jungen in ihrem Alter verdreht sie gerne den Kopf, gibt sich dann aber meist unnahbar, was scheinbar gar nicht zu ihr passt. Sie spielt halt gerne. Aber nicht mit elektronischen Geräten, sondern viel in der Natur. Ihr Wischphone ist mehr Mittel zum Zweck und findet nicht so häufig Beachtung.
 

Wade Watts

Das fragmentierte Hirn
Ja, so ist sie unsere Jule, immer darauf bedacht, dass es allen gut geht und die Stimmung stabil bleibt. Sie ist der Kit, der alle zusammenhält, wenn es einmal schwierig wird und Streit aufkommen droht. Geduld und Ruhe sind in solchen Situationen ihre Stärke und sie wirkt, als können sie nichts auf dieser Welt erschüttern. Wenn sie ihren Mitmenschen helfen kann, ist sie glücklich. Für die Gruppe ist sie die Krankschwester, Pflegerin und Zuhörerin zugleich. Das setzt einen Mut und Tatendrang in ihr frei, den sie nicht als Person ausstrahlt. Sie ist hübsch, kleidet sich eher wie ein Mauerblümchen und in einigen Punkten eher spießig und angepasst. Sie liebt jedoch Ketten mit Anhänger, die Glück bringen sollen und freut sich über kleinen extravaganten, selbstgebastelten Schmuck, den sie offensiv trägt. Pflichtbewusst und gut organisiert achtet sie auf die Belange der Gruppe und kann auch resolut und fordend sein, damit alles wie am Schnürchen klappt. Die Gefahr bei ihr ist, dass sie in ihrer Aufgabe aufgeht und eher im Stillen leidet. Sie achtet nicht auf ihre Befindlichkeit oder ihr Seelenheil, sondern stellt die anderen über ihre eigenen Ansprüche. Allen soll es gut gehen, dabei vergisst sie gerne sich. Woher sie die Kraft schöpft weiss niemand so genau, aber wahrscheinlich ist ihr Mann Lars die Stütze und ihr Anker.
Ursprünglich stammt sie aus dem Grenzgebiet zum Ostreich und gehört zu den Flüchtlingen, die diesem Regime entkommen wollten. Zusammen mit ihrem Mann hat sie 2 Kinder und ist mit einer unbändigen Überzeugung bei der Gruppe!
Das einzige was wir wissen ist, dass sie in einer Großfamilie aufgewachsen ist und ihr Vater deportiert wurde und auch ihre Mutter in ein Arbeitslager kam. Früh musste sie Verantwortung für ihre 6 Geschwister übernehmen.
 

Wade Watts

Das fragmentierte Hirn
Ach ja, ich dachte so an einen Titel wie "Das Leben lässt sich nicht besiegen!"

Schöne Weihnachten und so ....
 

PeBu34

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Sprechprobe
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Hallo @Wade Watts,
wow, bist du fleißig! Dich hat ja anscheinend ein richtiges Schreibvirus erwischt! :D Toll, wie du vorwärts kommst! :)

Was mir beim ersten Lesen aufgefallen ist, sind ein paar Rechtschreibfehler ein paar Fehler beim Satzbau und einige unverständliche Formulierungen. Die Frage ist, ob du sie jetzt schon korrigieren willst oder ob wir damit warten, bis die Geschichte fertig ist. Dann könnten wir das "in einem Rutsch" machen. Außerdem fehlen jetzt ja noch einige Zusammenhänge, die vielleicht die eine oder andere Formulierung erklären. Du scheinst die Teile so zu schreiben, wie sie dir in den Sinn kommen, also quasi erst Kapitel 1, dann einen Teil von Kapitel 3, dann einen von Kapitel 5 und wieder zurück zu 3. :) Das kannst du machen, für Testleser ist es dann allerdings schwierig den Text zu verstehen und die Teile richtig zuzuordnen. Auch deshalb wäre es m.E. sinnvoll, erstmal den kompletten Text zu haben und ihn dann zu korrigieren. :) Sonst korrigiert man vielleicht Dinge weg, die später noch wichtig werden.

Liebe Grüße von
Peter :)
 

Wade Watts

Das fragmentierte Hirn
@PeBu34
Ja ... ich schicke dir mal das Manuskript .... ist ja noch in der enstehungsphase ;)
Und ja, ich bin sehr sprunghaft .... deshalb ja auch ein romanversuch um das ganze mal langsam anzugehen
Korrektoren kommt wohl später, außer jemand macht das hier kostenfrei *muharhar* nein, bisher habe ich das Zeug direkt nach dem Schreiben hier in Fragmenten gepostet. Also ich habe es nicht gelesen oder korrigiert :)
 
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