AW: Hier nun auch mal ein bisschen Musik von mir
Jo die Einstellung ist gut. Viele fühlen sich ja schnell mal angegriffen. Also, habe mich noch einmal detailierter drangesetzt (jetzt fast eine Stunde.. holla

). Um es etwas übersichtlicher zu machen und auch einfacher zum Schreiben für mich, hier eine Legende:
"-": um was es geht
"->": was mich dazu veranlasst das zu schreiben
"-->": Verbesserungsvorschlag
Action-Thema:
- der Beat ist zu weit hinten, klingt platt, kommt nicht zur Geltung
-> er ist leiser als der Rest
--> siehe Mixtipps (unten)
- der Beat ist wie ein Pattern, das du, als sei es copy&paste, nur druntergelegt hättest
-> wiederholt sich ständig
--> bringe auch mal ein paar Breaks ein, variiere den Beat
- generell klingts etwas dünn (a) und unstrukturiert (b)
--> (a): mehr Stimmen, vor allem Bass ... den habe ich kaum gehört
-> (b): Töne bei dir: c c' g, danach einfach auf eb geschoben, dann db -> ab und dann d !? 'd' passt irgendwie nicht ins Konzept. Vom ab zu d ist es ein Tritonus; meist sehr schräges Intervall und vom Grundton aus kommst du auf keine gewohnte Funktion / Stufe, wenn du über besagtem Ton einen Akkord bauen willst (um es mal ganz stumpf zu erklären, einiger Musiker verzeihen mir dies bitte einfach mal). Kann man trotzdem machen, wenn sich eine Thematik herausbildet. Bei dir klingts allerdings eher nach einer chromatischen Willkür.
--> siehe Thementipps
Erzähler-Thema 1:
- viel zu dünn
-> sind nur 2 Stimmen (dieser etwas sehr flächige Synth) und der Beat
--> mehr Stimmen, vor allem Bass! Ganz gleich welche Musikrichtung du machst, Bass kommt überall gut und gibt dem Stück ein ordentlilches Fundament!
- sehr abwechslungsarm, auch wenn es nur für Backing gedacht ist
-> kommt fast stets das gleiche
--> siehe Thementipps
Erzähler-Thema 2:
- Sampledefizit / klingt nicht authentisch und sehr starr
--> Versuche schelchte Samples, wie bereits oben erwähnt, zu vertuschen
--> verwende, wenn möglich, lieber echte Instrumente
--> besseres Equipment kaufen
- sehr repititiv
-> die Streicher spielen ständig ihr Pizzicatoding, bzw. nur die eh... Celli?
-> das Glockensynthding spielt auch immer nur vereinzelt Töne als gehörten die zur Harmonie; und diese immer und immer wieder im selben Prinzip
--> siehe Thementipps
Verlorene Schreie:
- sehr starr
-> Klavier spielt hier nur langsame Arpeggios / Akkordtöne
-> alles nur Mollakkorde!
-> Streicher hauen nur Akkorde drunter mit stets gleichem Notenwert
--> siehe Thementipps
Der goldene Berg / Der Fluch der Maske:
- Percussion wirken nicht zum Stück gehörig
-> stechen zu sehr heraus und heben sich von den Instrumenten am Anfang sehr ab
--> lass die anderen Instrumente mehr auf den Rhythmus der Percussion eingehen
--> lasse die bisherigen Instrumente doch auch beim Percussionpart spielen
- klingt sehr dünn und willkürlich
-> zu den Percussion spielt nur mal ein Synthbass und E-Gitarre
--> Percussion wirken meiner Erfahrung am besten, wenn sie nicht ständig alleine sind; also ruhig noch chromatische Instrumente dazu komponieren
--> siehe Thementipps
Im Berg:
- klingt willkürlich
-> Streicher gehen nur auf und ab
--> siehe Thementipps
Überfall:
- siehe "Fluch der Maske"
Zu spät:
- zugegeben, hier merke ich, wie vermutlich versucht wurde, dieses chromatisches Motiv thematisch handzuhaben
-> wirkt auf mich persölnich aber nicht so gelungen, da es meist nur dieses Motiv im Bass ist ohne Unterstützung anderer Instrumente.
--> Thema mal durchdachter ausarbeiten und auch ruhig vorstellen mit weiteren Motiven, oder typischen Begleitungsformen
- wikrt dünn
-> nur eine Melodielinie
--> siehe Thementipps
Musik für den Trailer:
- unspektakulär
-> nur Liegetöne am Anfang
--> siehe Thementipps
- ab Mitte dann extrem unüberzeugend
-> schelchte Samples
-> alle Stimmen sinid obendrein unisono
-> "Motiv" klingt sehr willkürlich, da chromatisch nur verschoben wird, ohne Einhalt an thematischer Struktur
--> siehe Thementipps
Nerviger Handyton:
- den kann ich kaum kritisieren, weil du hier vermutlich sagen würdest, dass das alles so gewollt ist

-> hier hört man aber besonders dein Vorgehen mit Vorliebe für chromatische Verschiebung
--> siehe Thementipps
- er ist sehr lang und zu willkürlich
--> ein Klingelton hat für mich stets ein Motiv, das sich wiederholt, bei dir scheint es alleridngs durchgehend gegen Ende immer mehr Neues zu geben
Mit Beat:
- zu dünn
-> nur zwei Stimmen spielen, Handy und Beat
--> wiedermals Bass fehlt (mir)!
--> mehr Abwechslung im Beat, auch mal Breaks etc. einbauen
- zu lasch
--> siehe Mixtipps
- - - - - - - - - - - - - - -
Um alles konstruktiv zu machen nun noch generell Tipps, die sich auch mitunter auf Obiges beziehen.
- - - - - - - - - - - - - - -
Thementipps:
- erst Thema/Motive überlegen
-> für diese/s Variationen ausdenken
-> Harmonisieren
- Abwechslung:
-> bringe B-Parts mit ein
-> lasse Stimmen Frage und Antwort spielen
-> Moduliere in einer andere Tonart
-> Variiere Themen
-> bring inhaltlich interessante Effektspielerein mit rein
- lasse Motive / Melodien leben
-> nicht nur einzelne Töne hin und her klimpern (es seidem das passt an der Stelle)
-> beharre nicht auf nur einen Notenwert, es gibt unzählige Werte; interessant sind auch Triolen
-> behandle die Melodien wie etwas rganisches; alles kann sich auch gerne beeinflussen gegenseitig
- zum von mir als willkürlich empfundenen Klang einiger deiner Motive:
-> versuch anfangs erst einmal etwas mehr mit Tonleitern zu arbeiten und nicht gleich auszubrechen in eventuell versuchter Atonalität (?)
Mixtipps:
- informiere dich über EQ, Kompressor, Hall, Limiter, etc.
- suche nach Tutorials für's Mixen und Mastern; gibt nicht immer "das Rezept", aber du wirst sehen, das folgende Dinge grob umschrieben wichtig sein werden:
-> Frequenztrennungen (unwichtige Frequenzen rausnehmen) kann Transparenz bringen
-> Kompressor kann gerade bei Drums mehr Druck verleihen
-> Hall bringt Räulmichkeit rein und macht (auch elektrische Musik) authentischer
Allgemeiner Tipp zum Vorgehen:
(Beim Vertonen eines Hörspiels)
- Cue-Points überlegen, wann was passieren soll im Hörspiel
- diese Cue-Points sollten natürlich eine dramaturgische Gewichtung haben
- Cue-Points aussagend bezeichnen
-> Hörspiel-Szene
AUS machen (!!) und erst einmal versuchen nur anhand der Cue-Points Musik zu machen (dadurch wirst du erst einmal nicht durch die Szene an sich beeinflusst)
- danach Musik mit Szene anhören und Mängel notieren und überarbeiten
- überarbeiten, überarbeiten, ... überarbeiten
- - - - - - - - - - - -
So, mal wieder extrem viel geschrieben, hoffe aber, dass dir, oder eventuell wem anders das ja etwas bringt. Mal sehen, ob ich nicht einfach mal ein extre Thread für solche Tipps schreiben könnte. Kann ich nachher einfach darauf verweisen, hehe. Viel Erfolg weiterhin. Lass dann gerne mal Neues von dir hören!
Gruß, Manu