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Poldi

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Gruselkabinett – 61. Der Ring des Thot

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Erster Eindruck: Ein kostbares Elexier

John Vansittart Smith ist völlig in seine Forschungen über das alte Ägypten vertieft. So kommt er auch mit dem Museumswächter Sosra ins Gespräch, der ihm seine Lebensgeschichte offenbart. Und die begann damit, dass Sosra ebenfalls diverse Forschungen angestellt hat und eine unglaubliche Entdeckung in aus der Bahn geworfen hat...

Definitiv gehört das Gruselkabinett zu den momentan beliebtesten und erfolgreichsten Serien im Hörspielsektor, und darauf hat auch immer die geschickte Auswahl der Stücke seinen Teil zu beigetragen. Hier werden ganz unterschiedliche Geschichten präsentiert, die die ganze Bandbreite des Genres zeigen. Die 61. Folge stammt wieder aus der Feder von Sir Arthur Conan Doyle und ist anfangs sehr erzählerlastig. Teilweise hat man schon fast das Gefühl, einer inszenierten Lesung zu lauschen. Und auch wenn Thomas Pieper seine Sache recht gut macht und versucht, den Hörer bei Laune zu halten, sind seine Passagen einfach zu lang geraten. Da wird in großer Ausführlichkeit über John Smith berichtet – der in der eigentlichen Kerngeschichte keine Rolle spielt. Nicht, dass diese Teile unbedeutend oder langweilig wären, aber ein wenig mehr Schwung hätte dem Ganzen hier doch gut getan. In der eingebauten Erzählung von Sosra geht es dann aber richtig zur Sache, mythische Elemente paaren sich hier mit einer spannenden und dramatischen Handlung. Diese Kernerzählung ist es, was die Folge ausmacht und was ihr auch zu Spannung verleiht, sie ist perfekt gelungen und bleibt lange im Gedächtnis. Hätte man die Rahmenhandlung etwas knapper gefasst, hätte eine weitere Knaller-Folge entstehen können, so bleibt aber immer noch eine sehr gute und atmosphärische Erzählung.

Bei der Besetzung der Sprecher ist wie immer Großartiges geleistet worden, jede Rolle hat einen passenden Sprecher bekommen. Patrick Roche spricht den John Vansittart Smith mit einer glaubwürdigen Intensität, den etwas kauzigen Mann nimmt man ihm sofort ab. Sosra wird von Christian Weygand gesprochen, der seine Passagen sehr lebendig und vielfältig erscheinen lässt. Annina Braunmiller gefällt mit in der Rolle der Atma äußerst gut, hier kann sie die ganze Melancholie in ihrer Stime präsentieren. Weitere Sprecher sind Tim Schwarzmaier, Thomas Pieper und Max Felder.

Die atmosphärische Musik tritt hier an einigen Stellen zugunsten einer etwas nüchterneren Darstellungsweise in den Hintergrund, ist aber immer noch das prägende Stilelement der Serie. Wieder werden genau Stimmungen herausgearbeitet, die der Geschichte Leben verleihen. Einige Szenen wirken so besonders intensiv und werden in ihrer Wichtigkeit betont.

Das altägyptische Hintergrundthema wird natürlich auf dem Cover aufgegriffen, Sosra steht dabei vor einem Sarkophag und beschwört mit gewichtigem Blick. Wieder wirkt die verspielte Romantik passend und anziehend, viele Details lassen die Zeichnung alles andere als langweilig wirken. Die restliche Aufmachung ist schon von den vorigen Folgen bekannt.

Fazit: Hier hätte alles etwas gestaucht werden können, die eigentliche Geschichte gehört aber zu den Highlights der Serie.

VÖ: 16.März 2012
Label: Titania Medien
Bestellnummer: 978-3-7857-4638-7
 
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