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Poldi

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Geister-Schocker – 77. Die todbringende Nixe

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Während sich Christoph Schwarz mit einem Werwolf herumschlagen muss, untersucht seine Partnerin Conny Blank einige merkwürdige Ereignisse in Magdeburg. Denn dort häufen sich die Berichte über Nixen, die ihre Opfer in den Tod führen. Doch bei ihren Ermittlungen stellt Conny fest, dass mehr hinter den Attacken steckt als sie anfangs vermutet hätte...

Ein wirklicher Zweiteiler ist es zwar nicht, da voneinander unabhängige Geschichten erzählt werden, die lediglich einen gemeinsamen Beginn haben. Dennoch sind dadurch natürlich „Der Werwolf von Epprath“ und die 77. Episode von Geister-Schocker mit dem Titel „Die todbringende Nixe“ eng miteinander verbunden. Der Perspektivwechsel mit Conny als neuer Ermittlerin ist hingegen nicht der beste Impuls, den die Reihe bekommen konnte, da sie recht wenig Strahlkraft hat und ein paar mehr einzigartige Merkmale vertragen hätte. Ansonsten wird der Stil der Christoph Schwarz-Serie innerhalb der Reihe weiter fortgeführt, es steht also wieder eher ein Krimi denn ein Gruselhörspiel an. Die unheimlichen Stellen sind dann auch tatsächlich eher begrenzt dargestellt, was ich mir mit mehr Gänsehaut-Flair gewünscht hätte. Die Nixen bergen ein recht ungewöhnliches Geheimnis, welches nach einiger Zeit gelüftet wird und der gesamten Handlung einen neuen Kniff verleiht – ein klassischer Plt-Twist, der anschließend gut aufgegriffen und weitererzählt wird. Dennoch konnte mich „Die todbringende Nixe“ leider nicht so richtig abholen, trotz des interessanten Themas, den vielen Hintergrundinformationen und einigen spannenden Szenen. Mir hat die große Spannung ebenso gefehlt wie eine charismatische Hauptfigur.

Die wundervolle Karen Schulz-Vobach setzt ihre Stimme sehr engagiert ein und hat eine ebenso passende wie eingängige Sprechweise, kann aber eben der etwas flachen Figur auch nicht mehr entlocken, als in ihr steckt. Sven Matthias steht ihr als Hauptkommissar Kirschner zur Seite und liefert ebenfalls eine saubere und treffsichere Leistung ab, die gut in die Atmosphäre der Folge passt. Tanja Nienhoff ist ebenfalls zu hören und verleiht der Rolle der Chiara das gewisse Etwas, sodass diese wichtige Nebenfigur einen angemessenen Platz im Gefüge der Handlung erhält. Weitere Sprecher sind Kerstin Draeger, Christiane Marx und Detlef Tams.

Für den Sound der Folge ist wieder Tom Steinbrecher verantwortlich, der seine routinierte Arbeitsweise erneut ausspielt und die einzelnen Szenen so sicher einkleidet. Das ist mal mit stimmiger Musik unterlegt, mal mit einigen Hintergrundgeräuschen, die die Szenerie lebendiger wirken lassen, mal werden Effekte und Stimmverzerrer eingesetzt, um einen Hauch mehr Grusel einzubringen.

Das Cover dieser Folge überrascht mit seinem rein weißen Hintergrund, auf dem einige hübsch nostalgische Zeichnungen zu sehen sind – ein Mann mit grauer Haut und stechenden roten Augen, eine am Boden liegende Schönheit, eine Frau mit schreckverzerrtem Gesicht. Im Inneren gibt es statt eines ausführlichen Booklets wieder ein kleines Faltblatt, bei dem immerhin die Fotos einiger Sprecher zu sehen sind.

Fazit: Das Nixen-Thema gefällt mir gut und ist mit einigen interessanten Informationen über die Mythologie ergänzt, auch der Plot-Twist kann überzeugen und lenkt die Handlung noch einmal in ganz andere Bahnen. Doch so richtig punkten kann die Folge nicht, dazu fehlt der Gruselfaktor, zumal die Handlung auch etwas mehr Tempo vertragen hätte.

VÖ: 21. September 2018
Label: Romantruhe Audio
Bestellnummer: 978-3-86473-341-3
 
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