Gehen auch Multitrack WAVs hier im Forum?

[Spirit328]

Hallo liebe Hoer-Talkende!

Ich habe hier ein Experiment für Euch: Multitrack WAV.
Also diejenigen, die eine 5.1 (ITU = L, R, C, LFE, Ls, Rs) Surround Anlage haben und diese Datei abspielen, bitte ich um Feedback.
Über Stereo funktioniert es nicht wirklich, man hört zwar etwas, aber nicht Surround.

Ich habe in einem Wald an einem leicht windigen Tag eine sog. "Double MS" Aufnahme gemacht und ein kleines Flugzeug fliegt über diesen Wald, während die Aufnahme läuft.
Von wo nach wo fliegt das Flugzeug in der Aufnahme?
Ja, es rauscht! Das ist nicht mangelende Qualität, sondern der Wind in den Blättern der Bäume.

Aus der Double MS Aufnahme habe ich eine 5.1 ITU Ausgabe rendern lassen.

Die hier gerenderte Qualität ist ... mittelprächtig. Es sind knapp 20 Sekunden in 16 Bit WAV.
Das geht noch in viel besser, aber dazu müsste man hier Dateien hochladen können, mit mehr als 10 MB. Geht aber nicht, aus guten Gründen.

Worum es mir geht, funktioniert das auch bei anderen oder nur bei mir?

Ich würde mich über Feedback sehr freuen.

Achtung! Aufnahme:

(Bitte entschuldigt die Reißblende am Anfang. Ich muss Zeit sparen. )

 

[MonacoSteve]

Das wäre doch was für unseren @Spoony - soweit ich weiß, hat er ein Surround-System.

 

[Spoony]

Na klar. Das höre ich mir heute Abend gerne mal an. Gebe dann Feedback.

 

[Jonathan Preest]

cooles Experiment!
Ich habe es mir grade auf 5:1 angehört - Ich würde behaupten es funktioniert.
Ich bin nicht sonderlich gut darin, solche Bewegungen zu hören, aber ich würde tippen das Flugzeug fliegt von "Hinter mir" nach "Vor mir" (oder eben genau umgekehrt).

Sehr schönes Experiment auf jeden Fall.

 

[Nightblack]

Mhh ich habe jetzt keine Ahnung - Habe Dolby Suroundanlage - Surroundsound aber bisher nur von DVDs oder Blueray gehört - Muss ich die Datei erst auf DVD-brennen oder geht das auch anders. Habe auch einen Verstärker mit USB-Eingang. Oder müsste ich erst einen PC dolblymäßig anschließen?

 

[Jonathan Preest]

@Nightblack ich hatte es da recht einfach. Ich habe meinen Rechner mit der Anlage per Bluetooth gekoppelt und dann einen dieser witzigen 5:1 tests auf YT abgespielt, um zu prüfen ob das ging.

Bei Verbindung via Kabel wäre ich auch erstmal überfragt.

 

[Spirit328]

@Nightblack ... ein Versuch via USB Stick wäre sicherlich das Einfachste und würde auch diesen Weg überprüfen.
Wenn es also nicht zu viel Aufwand ist, würde ich mich über so einen Test sehr freuen.

 

[Nightblack]

Ok, da ich im Moment nicht bei meiner Anlage bin ist das frühestens am WE möglich. Schaun wir mal. Interessiert mich auch mal einen Shorty in 3 D zu produzieren mit Samplitude. Wenigstens 5.1Anlagen tauglich.

 

[Spirit328]

Samplitude kann sehr gut 5.1 Habe ich schon mit X3 hinbekommen. Da ich jetzt auch viel Ambisonic mache und manchmal mehr als "nur" 16 Outputs benötige, bin ich bei Reaper.
Aber das Panning im Bereich 5.1 ist bei Samplitude WESENTLICH intuitiver.

 

[Spoony]

@Spirit328 , ich habe mir das Audio-File viele Male angehört und in Reaper auch mal angesehen.

Folgendes ist mir dabei aufgefallen.
Zum einen sind die Windgeräusche schon wirklich sehr stark und überdecken die Flugzeuggeräusche schon erheblich,
sodass Laufzeitunterschiede auf den einzelnen Lautsprechern, zumindest für mich, nicht wirklich zuzuordnen sind.

Auch in Reaper sind zwischen den einzelnen Kanälen keine aussagekräftigen Pegeländerungen auszumachen,
an denen man unterstützend die korrekte Flugrichtung des Fliegers ermitteln könnte.
Es sind zwar 6 Spuren da, so wie es ja bei DTS5.1 auch sein soll, aber so ganz richtig scheint die Verortung der Kanäle nicht zu sein.
Ich verwende exakt die Konfiguration L, R, C, LFE, Ls, Rs, sowohl am PC als auch am TV.

Rein aus dem Bauch heraus hätte ich gesagt, er fliegt von vorne nach hinten, aber das ist mehr geraten, als gehört.


Ich habe für DTS5.1 ( L, R, C, LFE, Ls, Rs ) mal eine Szene manuell in Reaper erstellt.
Die Datei ist als MP4, also als Video, gerendert.
Sie kann auf dem PC neben Reaper z.B. auch mit dem VLC Media-Player angeschaut/angehört werden
oder auch mit einem USB-Stick auf dem TV/DVD-Player.
Die Szene ist frei erfunden. Es ist kein Meisterwerk, aber die Kanäle sind gut zu orten.
Man befindet sich irgendwo in der Budnik an einem unbeschrankten Bahnübergang.
Den Rest macht die Fantasie .....

 

[Spirit328]

@Spoony Vielen Dank für Dein Feedback.
Ich hatte schon den Verdacht, dass es nur bei mir richtig klingt; was es auch tut.
Da muss ich noch mal an den Export bzw. die Einstellungen ran. Irgendetwas scheint da noch nicht zu passen. Hmmmm.

Es stimmt die Stelle ist nicht optimal. Bei mir hört sich das aufkommende Rascheln der Blätter in den Bäumen ziemlich "rundherum" an.
Durch das finden eines Ausschnitts, der noch als Multitrack ins Forum passt, habe ich da nicht mehr so darauf geachtet, dass das Rauschen der Blätter das Flugzeug etwas überdeckt.

Und nun die Auflösung:
Das Flugzeug kam von ganz leicht nach rechts orientiert von hinten und flog ganz leicht nach links orientiert über mich hinweg.
Also grundsätzlich funktioniert es, aber noch nicht so ganz richtig.

Ich habe noch ein paar Probleme mit dem Routing aus dem Double MS Plug in heraus in Richtung ReaSurroundPan.
Dafür war es ja auch ein Experiment und nicht alle Experimente gelingen auf Anhieb. Leider. Aber jetzt weiß ich, dass ich meiner Abhöre nicht bedingungslos vertrauen kann, zumindest bis ich den Fehler gefunden habe.

Veilen lieben Dank allen "Helfenden"!

 

[Spoony]

Vielen Dank für Dein Feedback.

Gern geschehen.

DTS finde ich nicht uninteressant.

Denn wenn man mit dem Gedanken spielt, z.B. ein 3D-Hörspiel ( oder was auch immer ) zu kreieren,
dann macht es durchaus Sinn, es z.B. für DTS5.1 ( oder halt noch viel höher, von mir aus gleich mit Höhendaten in 5.1.2, 7.1.6 oder 22.2 )
zu erstellen.
Denn wenn es erstmal in diesem DTS-Format als 3D-Audio vorliegt, ist es ein leichtes, es unter zur Hilfenahme des entsprechen Plugins
z.B. in eine binaurale 3D-Version zu konvertieren, oder es sogar einfach nur als Stereo zu exportieren.

So kann man dann aus dem vorhanden 3D-Audio ganz einfach auch abwärtskompatible Audio-Versionen erzeugen.
Eigentlich schon genial.

DTS5.1 zu Binaural 3D konvertiert

DTS5.1 zu Stereo konvertiert

Wobei ich ehrlich sagen muss, dass mir dieses künstliche binaurale 3D-Hören über Kopfhörer nicht so zusagt.
Irgendwie funktioniert das bei mir nicht so ganz richtig.
Da ist mir ein ordentliches DTS schon viel lieber.

 

[Spirit328]

@Spoony .
Wie hast Du die Spuren in DTS 5.1 encoded?
In Reaper habe ich nichts gefunden, wie man das macht. Mit welcher DAW arbeitest Du und braucht man dazu noch zusätzliche Komponenten?
Vielleicht würde es einen Kreativitätsschub hier im Forum geben, wenn Du freundlicherweise mal kurz erkläst, wie man aus den einzelnen Spuren ein Surround Erlebnis mit DTS 5.1 macht?
Ich würde mich sehr freuen!

 

[Spirit328]

Bei meinen Recherchen zum Thema habe ich diesen ARTIKEL gefunden.
"Objektbasierte Musikproduktion
Entwicklung eines kombinierten Workflows für Dolby Atmos Music und 360 Reality Audio auf Basis einer bereits bestehenden Stereo-Mischung"
Das geht zwar ein bißchen über das hinaus, was ich gerade versuche in den Griff zu bekommen, aber es kann nie schaden nicht nur über den Tellerrand, sondern auch noch über den Rand des Tisches hinauszusehen.

 

[Spoony]

@Spoony .
Wie hast Du die Spuren in DTS 5.1 encoded?
In Reaper habe ich nichts gefunden, wie man das macht. Mit welcher DAW arbeitest Du und braucht man dazu noch zusätzliche Komponenten?
Vielleicht würde es einen Kreativitätsschub hier im Forum geben, wenn Du freundlicherweise mal kurz erkläst, wie man aus den einzelnen Spuren ein Surround Erlebnis mit DTS 5.1 macht?
Ich würde mich sehr freuen!

Hi @Spirit328 . Reaper kann das von Haus aus. Für den Encode zu DTS und auch den Export sind keine weiteren Plugins erforderlich.
Als Komponente verwende ich ReaSurroundPan. Damit lässt sich das 3D-Panning problemlos durchführen.

 

[Spoony]

Bei meinen Recherchen zum Thema habe ich diesen ARTIKEL gefunden.
"Objektbasierte Musikproduktion
Entwicklung eines kombinierten Workflows für Dolby Atmos Music und 360 Reality Audio auf Basis einer bereits bestehenden Stereo-Mischung"
Das geht zwar ein bißchen über das hinaus, was ich gerade versuche in den Griff zu bekommen, aber es kann nie schaden nicht nur über den Tellerrand, sondern auch noch über den Rand des Tisches hinauszusehen.

Das ist halt wie bei der Software-Entwicklung. Ein gut strukturierter Workflow zahlt sich, speziell bei größeren Projekten, einfach aus. Vor allem dann, wenn mehrere Personen daran arbeiten.
Eine gut kommentierte objektorientierte Programmierung ist beim Debuggen und vor allem für die spätere Softwarewartung einfach unerlässlich.
Das kann viele Stunden Sucharbeit sparen. Und wenn vernünftig programmiert wurde, kann die Software normalerweise auch problemlos immer erweitert werden, ohne in einem völligen Chaos aus unauffindbaren Speicherzugriffsverletzungen, speziell bei Multithread-Anwendungen, zu enden.

Ich habe mir den Artikel "Objektbasierte Musikproduktion" jetzt nicht durch-, sondern nur mal kurz reingelesen. Der ist mir eindeutig zu lang.
Ich denke aber auch, wenn man ein gut strukturiertes Audioprojekt hat ( in meinem Fall wären das aktuell tatsächlich nur Hörspiele ) ,
sollte es im Nachgang durchaus auch aufwärtskompatibel sein. Ist nur die Frage, ob sich der Aufwand einer nachträglichen 3D-Konvertierung
eines bereits vorhanden (alten) Hörspiels überhaupt lohnen würde. Da sehe ich ehrlich gesagt jetzt nicht so den Sinn.
Aber da ich das hier alles ja auch nur als Hobby betreibe und ausschließlich nicht kommerziell mache, muss ich mir dahingehend ja zum Glück auch
keine Gedanken machen.

 

[Nightblack]

Samplitude kann sehr gut 5.1

Erklär mir mal wie ich das abspeichern muss und meinetwegen aud DVD brennen kann. Hatte es bei 3 Versuchen nicht hinbekommen. Weiß aber noch nicht woran es genau lag.
Habe PRO X3 Suite

 

[Spirit328]

Ich kann dem Beitrag von @Spoony nur zustimmen.
Der Aufwand ist ERHEBLICH größer, wenn man etwas in Surround, Ambisonic, Immersive Audio ... macht.
Für Stereo-Aufnahmen genügt ein ordentlicher Handheld-Rekorder und mittlerweile sind die mitgelieferten Mikrofone sogar ganz brauchbar. Kurz gesagt, das passt in eine etwas größere Jackentasche.
Ich habe am WE mal einen sog. Corey/Martin Tree aufgebaut und ein bißchen modifiziert und schon ist da viel Equipment im Einsatz.
Links sieht man zwei "Nieren", die im Original Setup nach oben zeigen. Ich habe sie mal nach hinten zeigen lassen, um etwas auszuprobieren. Nach (akustisch) Links und Rechts zeigen je ein Päärchen aus einer Niere und einer Kugel, die ich koinzident übereinander gepackt habe.
Dadurch kann man eine "breite Niere" bilden und ihre Charakteristik sogar noch in Post-Pro verändern. Außerdem kann ich aus den beiden "Kugeln" noch ein LFE Signal bauen, das auch bis weit nach unten geht.
Im Center habe ich eine Hyperniere platiziert, um ein homogeneres Surroundbild zu erzeugen. Da ist mir eine Niere ein bißchen zu "breit" und überlappt mit den breiten Nieren doch recht deutlich.

Damit das ganz mechanisch funktioniert sind zwei Stative notwendig, denn zwischen dem vorderen und dem hinteren System sollen 60 cm liegen. Aber auch hier gelten die Gesetzes des Hebels und wenn man das zweite Stativ weglässt, wird es schon sehr wackelig und nicht so richtig stabil. Insbesondere, wenn da noch Windschutze aufgesetzt werden müssen. Das Schwingen hört man schon als Phasing und das ist nicht schön.
Dann sind ja sieben Mikrofone im Einsatz. Also kommt der Zoom F8n zum Einsatz, zwei 4er Multicore Kabel, mit den entsprechenden Splices, eine dickere Powerbank ...
Das rechte Stativ ist sehr stabil und trägt bis zu 10 kg, ist aber dadurch auch kein Leichtgewicht mehr.
Kurz gesagt: Das ist schon sehr viel aufwendiger zu transprotieren, dauert im Aufbau länger und alles wieder zurück.
Dafür ist das Klangbild "rundherum", sehr homogen und durch die veränderbare Charakteristik der breiten Nieren auch noch (in gewissen Grenzen) veränderbar N A C H der Aufnahme.

Doch für den Transport zum Aufnahmeort im Wald habe ich einen kleinen, klappbaren Handwagen eingesetzt. Das ist auf die Dauer doch etwas schwer.

 

[Spoony]

@Spirit328 , Donnerwetter, was für ein Geraffel

 

[Spirit328]

@Spoony ... und das ist nicht einmal die Hälfte
Da fehlen noch ein paar Kisten Kabel, Multicores, Stromkabel und -leisten, Stative, noch mehr Mikrofone, eine ganze PA (für 400 Personen Rock 'n Roll), Outboard, Mischpult, Licht (aber nur ein paar Funzeln), die gesamte "Musik-IT" (wie ich das nenne, um sie von der beruflichen zu unterscheiden), Multitrack- und Handheld Rekorder, zwei 24 Spur Harddiskrekorder, Zylia ZM-1 inkl. Laptop und noch viele, viele Kleinteile.

Als ich das noch beruflich gemacht habe, war ein 32t LKW ... VOLL und ich meine VOLL
Das heutige Equipment geht zwar nicht mehr alles in meinen PKW, aber doch schon recht vieles. Im Vergleich zu "früher", ist das aber sehr übersichtlich geworden und ich kann es alleine ein-, aus-, wieder ein- und ausladen an einem Tag.