CogitoAudio

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Ich habe einen Essay geschrieben mit dem Titel „Klarheit ohne Trost“.
Darin geht es um die Frage, was von Bewusstsein bleibt, wenn man alle gewohnten Bedeutungszuschreibungen wegnimmt – keine Moral, keine Funktion, kein Trost. Nur das, was ist.

Der Text versucht, bewusstseinstheoretisch zu denken, ohne in Selbstüberhöhung oder Bedeutungspathos zu verfallen. Wer sich für posthumanes Denken, Philosophie des Geistes oder erkenntnistheoretische Nüchternheit interessiert, könnte etwas damit anfangen.

Ein Anschlussessay ist bereits in Arbeit – diesmal mit einem metaphysischen Ausblick, in dem es um die Frage geht, ob Bewusstsein auch als Teil einer tieferliegenden Ordnung verstanden werden kann, nicht nur als innerer Zustand. Aber dazu später mehr.

Würde mich über Rückmeldungen freuen.
 

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MonacoSteve

... nicht ganz Dichter
Teammitglied
Nun, ich habe deinen Text gelesen. Komplett, in einem Zug. Obwohl ich ihn zunächst eigentlich nur "anlesen" wollte, um herauszufinden, ob es sich lohnt, ihn ("eventuell") später weiterzulesen. Dann bin ich zwar hängengeblieben, wollte ihn aber dafür zwischendurch mehrmals wieder weglegen, wenn ich auf Sachverhalte stieß, die sich mir auch auch nach zweimaliger Wiederholung nicht erschlossen haben, weil ich mit mancher Begrifflichkeit schlichtweg nicht vertraut bin. Aber ich wurde im Nachfolgenden stets wieder aufgefangen, habe die Lücke also akzeptiert, und plötzlich war ich durch.

Und was sage ich jetzt? Dass dies ein kluger und reflektierter Text ist, der Leser fordert und überfordert zugleich; nur das Verhältnis zwischen diesen beiden Rektionen wird sehr unterschiedlich und individuell ausfallen. Mein spontaner Eindruck (du hast zwar um Rückmeldung und nicht um Rat gebeten, aber es klingt nun vielleicht doch ein wenig wie letzterer), der schon bei der Lektüre entstand, ist der, dass du letztlich ein anderes Publikum dafür brauchst als eine Hobby-Hörspiel-Community. Doch Achtung! Damit will ich keineswegs sagen, dass du hier keinen Rezipienten begegnest, die deinen Gedanken folgen und sich mit ihnen auseinandersetzen können und wollen - vermutlich sogar deutlich mehr als in einer rein zufällig ausgewählten Bevölkerungs-Stichprobe. Letztendlich aber müsste ein Essay wie dieser - und angedachte Fortsetzungen dazu - auf eine Plattform gelangen, die - zumindest theoretisch - weiter reicht, und weitere erreicht. Ich würde mich wundern, wenn es nicht - selbst heute noch! - gelänge, einen Verlag zu finden, der sich philosophischen und (gesellschafts)kritischen Themen nicht nur widmet, sondern sie auch einem Leserkreis zuführt, mit dem du tiefsinnigere Diskussionen eingehen kannst, als du sie allein in unserem Kreis bekommen dürftest.
 
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