- #1
Themenstarter/in
Ich wünsche viel Spaß beim Lesen/Einsprechen/Vertonen
Die verlorene Zeit des Uhrmachers
Kleine Staubpartikel tanzten wirr im Sonnenlicht, dass durch ein Dachfenster in die kleine, unaufgeräumte Werkstatt fiel. Nur ein kleiner Tisch, an dem ein alter, gebeugter Mann werkelte, war von der Unordnung verschont geblieben. Der Mann bastelte an einer kleinen Spieluhr herum und murmelte ununterbrochen in seinen langen, grauen Bart hinein. Die Spieluhr war sein Meisterwerk und er konnte sie nicht einfach zu seinen anderen Werken, legen, die langsam verstaubten und dem Zahn der Zeit zum Opfer fielen. Sie durfte nicht aufhören zu spielen, er musste sie wieder zum Laufen bringen. Musste! Mühsam unterdrückte er das Zittern in den Händen, als er die Federn und die Zahnräder ersetzte. Ein letztes Mal überprüfte er sie, ehe er die Abdeckung verschloss. Mehrere Male drehte er sie in seinen Händen und betrachtete sie. Obwohl der Zahn der Zeit sie nicht verschont hatte, war sie immer noch so wunderschön wie am ersten. Ihre Farben waren schon verblichen und an manchen Stellen war das Metall schon angelaufen, aber sie funktionierte noch immer. Er setzte sich auf einen Stuhl, zog die Spieluhr auf, stellte sie auf den Tisch und sah ihr zu.
Eine kleine Ballerina erhob sich mit ruckelnden Bewegungen und tanzte zu der Melodie der Spieluhr, ehe sie wieder wie ein kleines Häufchen Elend zusammenbrach. Immer wieder Zog der Mann die Uhr auf und sah ihr zu. Er fing an zu lachen, aber das Lachen verwandelte sich bald in ein schmerzerfülltes Schluchzen und der Blick auf die kleine Figur wurde von Tränen verschleiert, die seine Augen füllten und über sein Gesicht liefen. Die Ballerina besaß ihre Augen und ihren Anmut, der in der kleinen Figur für alle Zeiten festgehalten wurde. Er spürte dieselbe Wärme wie damals, als er die Liebe zu seiner Frau in dieser Figur verewigte.
Sein Herz schlug schneller vor Freude doch plötzlich verspürte er ein Stechen in seiner Brust und kippte vom Stuhl. Krümmte sich vor Schmerz auf den Boden zusammen. Unsichtbare Bänder aus Stahl schnürten sich immer fester um seine Brust. Sein Arm kam ihm unendlich schwer vor, als er ihn anhob und nach der kleinen Figur, die unbeirrt weiter tanzte, ausstreckte. Er sah nur noch sie. Inständig wünschte er sich, dass sie ihm helfen würde. Doch sie tanzte einfach weiter und als sie wieder zusammensank, brach auch der Mann zusammen. Sein Atem pfiff unregelmäßig und er konnte nur undeutliche Laute ausstoßen. Seine Augenlieder schienen Tonnen zu wiegen und schlossen sich langsam, aber dennoch sah er wie sich die kleine Figur bewegte. Sie stand auf, kletterte langsam von der Spieluhr herunter und wuchs dabei immer weiter in die Höhe. Als sie vom Tisch stieg, was sie so groß wie seine geliebte Frau. Ein sanftes Lächeln lag auf ihren Lippen und streckte sie ihre Hand aus, die er zögernd ergriff. Ihr Haut sich warm und sanft, nicht kalt und starr, wie er erwartete. Spielend leicht half sie ihm auf die Beine und umarmte ihn langsam, denn nach all den Jahren waren sie endlich wieder vereint. Nach einer Weile lösten sich die Beiden voneinander und gingen, Hand in Hand, ins Licht.
Die verlorene Zeit des Uhrmachers
Kleine Staubpartikel tanzten wirr im Sonnenlicht, dass durch ein Dachfenster in die kleine, unaufgeräumte Werkstatt fiel. Nur ein kleiner Tisch, an dem ein alter, gebeugter Mann werkelte, war von der Unordnung verschont geblieben. Der Mann bastelte an einer kleinen Spieluhr herum und murmelte ununterbrochen in seinen langen, grauen Bart hinein. Die Spieluhr war sein Meisterwerk und er konnte sie nicht einfach zu seinen anderen Werken, legen, die langsam verstaubten und dem Zahn der Zeit zum Opfer fielen. Sie durfte nicht aufhören zu spielen, er musste sie wieder zum Laufen bringen. Musste! Mühsam unterdrückte er das Zittern in den Händen, als er die Federn und die Zahnräder ersetzte. Ein letztes Mal überprüfte er sie, ehe er die Abdeckung verschloss. Mehrere Male drehte er sie in seinen Händen und betrachtete sie. Obwohl der Zahn der Zeit sie nicht verschont hatte, war sie immer noch so wunderschön wie am ersten. Ihre Farben waren schon verblichen und an manchen Stellen war das Metall schon angelaufen, aber sie funktionierte noch immer. Er setzte sich auf einen Stuhl, zog die Spieluhr auf, stellte sie auf den Tisch und sah ihr zu.
Eine kleine Ballerina erhob sich mit ruckelnden Bewegungen und tanzte zu der Melodie der Spieluhr, ehe sie wieder wie ein kleines Häufchen Elend zusammenbrach. Immer wieder Zog der Mann die Uhr auf und sah ihr zu. Er fing an zu lachen, aber das Lachen verwandelte sich bald in ein schmerzerfülltes Schluchzen und der Blick auf die kleine Figur wurde von Tränen verschleiert, die seine Augen füllten und über sein Gesicht liefen. Die Ballerina besaß ihre Augen und ihren Anmut, der in der kleinen Figur für alle Zeiten festgehalten wurde. Er spürte dieselbe Wärme wie damals, als er die Liebe zu seiner Frau in dieser Figur verewigte.
Sein Herz schlug schneller vor Freude doch plötzlich verspürte er ein Stechen in seiner Brust und kippte vom Stuhl. Krümmte sich vor Schmerz auf den Boden zusammen. Unsichtbare Bänder aus Stahl schnürten sich immer fester um seine Brust. Sein Arm kam ihm unendlich schwer vor, als er ihn anhob und nach der kleinen Figur, die unbeirrt weiter tanzte, ausstreckte. Er sah nur noch sie. Inständig wünschte er sich, dass sie ihm helfen würde. Doch sie tanzte einfach weiter und als sie wieder zusammensank, brach auch der Mann zusammen. Sein Atem pfiff unregelmäßig und er konnte nur undeutliche Laute ausstoßen. Seine Augenlieder schienen Tonnen zu wiegen und schlossen sich langsam, aber dennoch sah er wie sich die kleine Figur bewegte. Sie stand auf, kletterte langsam von der Spieluhr herunter und wuchs dabei immer weiter in die Höhe. Als sie vom Tisch stieg, was sie so groß wie seine geliebte Frau. Ein sanftes Lächeln lag auf ihren Lippen und streckte sie ihre Hand aus, die er zögernd ergriff. Ihr Haut sich warm und sanft, nicht kalt und starr, wie er erwartete. Spielend leicht half sie ihm auf die Beine und umarmte ihn langsam, denn nach all den Jahren waren sie endlich wieder vereint. Nach einer Weile lösten sich die Beiden voneinander und gingen, Hand in Hand, ins Licht.
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