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Poldi

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Der kleine Wassermann – Frühling im Mühlenweiher

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Erster Eindruck: Neues von der berühmten Kinderfigur

Langsam erwärmt die milde Frühlingssonne das Wasser des Mühlenweihers, und das ist genau die Zeit, zu der die Wassermänner aus ihrem tiefen Winterschlaf erwachen. Der kleine Wassermann ist schon ganz aufgedreht und kann es kaum erwarten, seine Freunde wiederzusehen. Und tatsächlich begegnet er bald der mürrischen Muschel, dem alten Cyprinus und den vier frechen Fröschen – doch diese haben beschlossen, den Hund des Müllers zu ärgern…

Über 50 Jahre ist es her, dass Otfried Preußlers mittlerweile zum Klassiker avancierte Werk „Der kleine Wassermann“ seinen großen Siegeszug antrat, insbesondere die Hörspielumsetzungen gehören für viele zu ihrer Kindheit untrennbar dazu. Doch nun gibt es Neues vom Wassermann und seinen Freunden, der Autor hat zusammen mit seiner Tochter neue Geschichten erdacht, die von Karussell umgesetzt werden – „Frühling im Mühlenweiher“ ist nun erschienen. Es ist ein sehr stimmungsvolles Hörspiel geworden, wieder geprägt von der unbändigen Lebens- und Entdeckerfreude der Hauptfigur. Etwas verloren geht der charmant verschrobene Blick auf die Menschenwelt – dazu ist die Handlung mit gerade einmal 40 Minuten Laufzeit vielleicht auch zu kurz – dafür gibt es in der faszinierenden Unterwasserwelt so einiges zu entdecken. Eher situationsgeprägt denn auf einen roten Faden durch die Handlung aus, macht diese Geschichte insbesondere wegen ihres Witzes den kleineren Zuhörern Spaß. Am Ende folgt dann noch eine sehr spannende und lebendig erzählte Szene vor, in denen die – sehr witzigen – frechen Frösche vor dem Hund gerettet werden müssen, ein temporeicher Abschluss ist hier gefunden worden. Ein sehr liebevolles Hörspiel mit vielen guten Ideen und eindrücklichen Stimmungen, wenn auch nicht ganz so ausgefeilt wie das Original.

Die Besetzung der Rollen ist äußerst gut geglückt, durch die Sprecher gewinnt die Umsetzung noch einmal viel Stimmungsvolles hinzu. Im Mittelpunkt steht natürlich der kleine Wassermann, gesprochen von Gustav Stolze. Seine kindliche, manchmal schon etwas naive Freude und sein unbändiger Tatendrang übertragen sich durch sein gelungenes Spiel sehr gut auf den Hörer. Friedhelm Ptok fungiert als Cyprinus nicht nur als sprechender Charakter, sondern auch als Erzähler des Hörspiels. Beide Rollen kann er mit seiner sonoren, sehr angenehmen Stimme eindrucksvoll ausfüllen. Viel Freude bereitet der wunderbare Stefan Kaminski, der gleich alle vier Frösche spricht und jedem einem so individuellen Klang verleiht, dass man meint, vier völlig verschiedene Sprecher zu hören. Mit Witz und viel Charme trägt er sehr zum Gelingen bei. Andreas Wrosch, Tania Freitag und Susanne Häusler machen ebenfalls einen sehr guten Eindruck.

Auch von der akustischen Umsetzung der kleinen Geschichte gibt es nur Positives zu berichten. Nach dem fröhlichen Titelsong, der auch am Ende noch einmal aus den Lautsprechern schallt, sind zahlreiche kleine Melodien zu hören, die dem ganzen einen angenehmen Rahmen verleihen und eine gute Untermalung der Szenen und der Übergänge bilden. Die Geräusche sind sehr treffend eingebaut und verleihen den verschiedenen Situationen jeweils ein eigenes Gesicht.

Eine typische Zeichnung des kleinen Wassermanns ist auf dem Titelbild zu sehen. Hier wandelt er auf dem Grund des Mühlenweihers umher, die Muschel, einige Kaulquappen und die lustigen Frösche sind ebenso zu sehen wie einige Wasserpflanzen. Eine sehr hübsche Ansicht, aus der die Titelfigur mit seinen kräftigen Farben heraussticht. Das Innere enthält neben den üblichen Angaben auch eine ausführliche Trackliste.

Fazit: Eine sehr charmante Geschichte um die bekannte Figur, die besonders durch ihre stimmungsvolle Erzählweise und das spannende Ende hervorzustechen weiß.

VÖ: 15.März 2013
Label: Karussell
Bestellnummer: 0602537295302
 
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