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Themenstarter/in
Der Kindergeburtstag
Eine spontane Kurzgeschichte, frei nach einem Alptraum von @Chaos; erzählt von @MonacoSteve und @BumbleBea.
Wer hätte gedacht, dass dieser Kindergeburtstag dermaßen entgleisen würde?
Ich hatte nichts Böses vermutet, als ich der Einladung meiner Freundin folgte und zur Feier des 5. Geburtstags ihres Sohnes ging. Komm doch einfach dazu, hatte sie mir auf WhatApp geschrieben, es würde mich freuen, dich mal wiederzusehen, und Essen und Trinken haben wir auch immer mehr als genug. Für die Kinder gibt es ein tolles Programm, doch auch wir Erwachsene werden nicht zu kurz kommen.
Ach, hätte ich es doch bleiben gelassen.
Schon der ganze Trubel, als ich etwas verspätet im Hause meiner Freundin ankam, war mir eigentlich zu viel. Die Kinder tobten laut lachend und schreiend über den Rasen im Garten, und alle Eltern, die sich nicht an der Organisation der üblichen Aktionen wie Sackhüpfen und Eierlaufen beteiligten, hatten sich bereits um ein paar Stehtische und einen Grill versammelt und dem Bier ordentlich zugesprochen. Aber spätestens als ich unter ihnen plötzlich das Gesicht meines Exfreundes Hannes erblickte, hätte ich auf der Stelle umdrehen und die Fete verlassen müssen. Leider hatte ich das mit dem Umdrehen etwas zu wörtlich genommen und so zeigten die zwei Gläser Sekt ihre Wirkung. Mir wurde schwindelig und ich stolperte über eines der unzähligen Spielzeuge.
Die Welt kippt, als ich mit dem Gesicht im Kuchen lande. - Moment… der Kuchen fühlt sich komisch an. Ich öffne die Augen, die ich aus Angst vor dem Aufprall geschlossen hatte. Ich lache auf - es ist eine Wolke! Ich fliege? Von oben sehe ich eine kleine sich windende Straße und ein unglaublich viel zu schnelles Auto…
Da waren sie offenbar wieder, alte, lang vergessene Rachegelüste. Ausgelöst wahrscheinlich, weil ich Hannes wieder so hemmungslos mit der anwesenden Weiblichkeit flirten sah, wobei er es mit seinem ewigen Cowboy-Charme fertigbrachte, sogar jungverheiratete Mütter in albernes Gekicher ausbrechen zu lassen. Ob er mich wiedererkannte, bezweifle ich. Ich gab ihm auch kaum Gelegenheit, hielt mich etwas abseits bei den Kindern und vermied seine Nähe. Aber erst als es Abend wurde, ein Teil der Eltern mit ihren Sprösslingen abgezogen und die anderen kleinen Rabauken ins Haus gebracht worden waren, und als die erste Bierleiche unter den verbliebenen Partygästen sanft in einer Hollywood-Schaukel schnarchte, wusste ich, was ich tun musste.
Der kurze Moment, als ich mich in einen Kuchen gestürzt wähnte, und die Vision, die ich daraufhin hatte, waren mir Zeichen genug. Und daher folgte ich Hannes unauffällig, als er schließlich gegen Mitternacht sichtbar angeschlagen die als Kindergeburtstag begonnene Party verließ und zu seinem Cayenne ging. Noch bevor er mit röhrendem Auspuff losfuhr, hatte ich in meinem unauffälligen Octavia Platz genommen, und nun hängte ich mich an seine Rücklichter. Ja, wir waren wohl beide nicht mehr nüchtern, aber ich besaß zweifellos noch den klareren Verstand als er. Es war nicht ganz einfach, an ihm dran zu bleiben, denn er fuhr seinen schweren Porsche mit hoher Geschwindigkeit, auch als wir schließlich eine kurvenreiche Landstraße erreichten. Doch das kam meinen Plänen perfekt entgegen. Ich kannte diese Strecke. Sobald wir zu einem abschüssigen Serpentinenstück kamen, schloss ich dicht auf und schaltete das Fernlicht ein. Was dann geschah, war vorhersehbar.
Noch heute sehe ich den Feuerball im Rückspiegel, als Hannes‘ Wagen hinter mir in der Schlucht explodierte. Leider verlor ich in diesem Moment ebenfalls die Kontrolle über mein Fahrzeug. Jenes kurze süße Gefühl der Befriedigung, das Hannes Tod in mir auslöste, ist also längst davon überschattet, dass ich den Rest meines Lebens im Rollstuhl verbringen werde.
Ich hätte niemals auf diesen Kindergeburtstag gehen sollen.
Eine spontane Kurzgeschichte, frei nach einem Alptraum von @Chaos; erzählt von @MonacoSteve und @BumbleBea.
Wer hätte gedacht, dass dieser Kindergeburtstag dermaßen entgleisen würde?
Ich hatte nichts Böses vermutet, als ich der Einladung meiner Freundin folgte und zur Feier des 5. Geburtstags ihres Sohnes ging. Komm doch einfach dazu, hatte sie mir auf WhatApp geschrieben, es würde mich freuen, dich mal wiederzusehen, und Essen und Trinken haben wir auch immer mehr als genug. Für die Kinder gibt es ein tolles Programm, doch auch wir Erwachsene werden nicht zu kurz kommen.
Ach, hätte ich es doch bleiben gelassen.
Schon der ganze Trubel, als ich etwas verspätet im Hause meiner Freundin ankam, war mir eigentlich zu viel. Die Kinder tobten laut lachend und schreiend über den Rasen im Garten, und alle Eltern, die sich nicht an der Organisation der üblichen Aktionen wie Sackhüpfen und Eierlaufen beteiligten, hatten sich bereits um ein paar Stehtische und einen Grill versammelt und dem Bier ordentlich zugesprochen. Aber spätestens als ich unter ihnen plötzlich das Gesicht meines Exfreundes Hannes erblickte, hätte ich auf der Stelle umdrehen und die Fete verlassen müssen. Leider hatte ich das mit dem Umdrehen etwas zu wörtlich genommen und so zeigten die zwei Gläser Sekt ihre Wirkung. Mir wurde schwindelig und ich stolperte über eines der unzähligen Spielzeuge.
Die Welt kippt, als ich mit dem Gesicht im Kuchen lande. - Moment… der Kuchen fühlt sich komisch an. Ich öffne die Augen, die ich aus Angst vor dem Aufprall geschlossen hatte. Ich lache auf - es ist eine Wolke! Ich fliege? Von oben sehe ich eine kleine sich windende Straße und ein unglaublich viel zu schnelles Auto…
Da waren sie offenbar wieder, alte, lang vergessene Rachegelüste. Ausgelöst wahrscheinlich, weil ich Hannes wieder so hemmungslos mit der anwesenden Weiblichkeit flirten sah, wobei er es mit seinem ewigen Cowboy-Charme fertigbrachte, sogar jungverheiratete Mütter in albernes Gekicher ausbrechen zu lassen. Ob er mich wiedererkannte, bezweifle ich. Ich gab ihm auch kaum Gelegenheit, hielt mich etwas abseits bei den Kindern und vermied seine Nähe. Aber erst als es Abend wurde, ein Teil der Eltern mit ihren Sprösslingen abgezogen und die anderen kleinen Rabauken ins Haus gebracht worden waren, und als die erste Bierleiche unter den verbliebenen Partygästen sanft in einer Hollywood-Schaukel schnarchte, wusste ich, was ich tun musste.
Der kurze Moment, als ich mich in einen Kuchen gestürzt wähnte, und die Vision, die ich daraufhin hatte, waren mir Zeichen genug. Und daher folgte ich Hannes unauffällig, als er schließlich gegen Mitternacht sichtbar angeschlagen die als Kindergeburtstag begonnene Party verließ und zu seinem Cayenne ging. Noch bevor er mit röhrendem Auspuff losfuhr, hatte ich in meinem unauffälligen Octavia Platz genommen, und nun hängte ich mich an seine Rücklichter. Ja, wir waren wohl beide nicht mehr nüchtern, aber ich besaß zweifellos noch den klareren Verstand als er. Es war nicht ganz einfach, an ihm dran zu bleiben, denn er fuhr seinen schweren Porsche mit hoher Geschwindigkeit, auch als wir schließlich eine kurvenreiche Landstraße erreichten. Doch das kam meinen Plänen perfekt entgegen. Ich kannte diese Strecke. Sobald wir zu einem abschüssigen Serpentinenstück kamen, schloss ich dicht auf und schaltete das Fernlicht ein. Was dann geschah, war vorhersehbar.
Noch heute sehe ich den Feuerball im Rückspiegel, als Hannes‘ Wagen hinter mir in der Schlucht explodierte. Leider verlor ich in diesem Moment ebenfalls die Kontrolle über mein Fahrzeug. Jenes kurze süße Gefühl der Befriedigung, das Hannes Tod in mir auslöste, ist also längst davon überschattet, dass ich den Rest meines Lebens im Rollstuhl verbringen werde.
Ich hätte niemals auf diesen Kindergeburtstag gehen sollen.
