• Blut-Tetralogie   Dark Space

Schneehase

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Hi,

ehrlich gesagt weiß ich wieder nicht so richtig, ob das Thema in dieses Unterforum gehört. Versuchen möchte ich es trotzdem. :)
Also: Ich würde gerne eine Art "Portfolio" aus verschiedenen Sprech- und Stimmproben zusammenstellen, um mich z.B. irgendwo zu bewerben oder einfach mal ein bisschen zu zeigen, was ich bis jetzt alles eingesprochen habe und welche Facetten ich mit meiner Stimme bedienen kann.
Ich weiß allerdings nicht so richtig, wie und wo ich anfangen soll.
Wie sieht so eine Demo-Probe aus? Schneidet man bei so einem Portfolio einfach ein paar Auszüge aus allen Projekten zusammen, bei denen man schon mitgewirkt hat? Werden dafür eher Rohaufnahmen verwendet? Wie lang sollte so eine Demo maximal sein? Ist das überhaupt üblich?
Ich würde mich riesig freuen, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte. :)

Liebe Grüße,

Annalena.
 

Ruby

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Hallo Annalena,

ich weiß nicht, ob das Thema für dich noch aktuell ist, aber ich dachte ich antworte einfach mal, vielleicht hilft es ja etwas :)

Grundlegend sind Demos immer wichtig um dich irgendwo zu bewerben. Überlege dir worauf du dich bewerben möchtest und was dafür nötig wäre. Möchtest du ins Hörspiel? In die Werbung? Dokumentation? Erklär- und Imagefilme? Oder alles durchweg? Es ist für den Kunden wichtig in kurzer Zeit eine Idee von deiner Stimme zu bekommen und zu verstehen wofür du einsatzfähig wärst. Das heißt du setzt verschiedene Takes auf, die pro Take idealerweise nicht länger als eine Minute sind. Varianz der Stimme zeigen kommt immer gut. Je nach Ziel ist es aber natürlich sehr wichtig, dass du dich dabei nicht zu sehr verstellst. Wenn du Dokumentationen einsprechen willst, interessiert sich deine Anlaufstelle eher nicht für Schauspielerei und will deine natürliche Stimme hören, usw.

Wie du das ganze gestaltest, ist ein bisschen davon abhängig, wo du dich bewirbst. Wenn du zum Beispiel Akquise betreibst und von dir aus Unternehmen, Institutionen, einzelne Personen anschreibst, reicht es in der Regel, wenn du einen Webseitenlink zuschickst wo einzelne Takes drauf zu finden sind, die klare Titel haben. Also sowas wie "Werbung - entspannt" oder "Dokumentation" oder "Hörspiel belustigt". Das hilft bei der Navigation und spart Zeit. Dafür kannst du Ausschnitte aus Produktionen verwenden oder neue Takes aufnehmen. Gut produziert macht natürlich immer Eindruck. Aber auch da kommt es ein bisschen auf deine Zielgruppe an. Sehr kleine Kunden haben oft nicht die Möglichkeit selbst zu produzieren, sodass du das dann übernehmen musst und denen das fertige Take zuschickst. Gößere Kunden haben da eventuell ihre eigenen Leute für oder zahlen dir ein Tonstudio in der Nähe, wo dann der Tontechniker alles abmischt.
Bei einer Webseite ist es auf jeden Fall auch wichtig ein paar Daten von dir mit reinzuschreiben. Stimmalter, Equipment, Vocal Range und ein bisschen was über dich. Es ist quasi deine Bewerbungsmappe und der erste Eindruck, den jemand von dir erhält.
Schau dich am besten mal auf verschiedenen SprecherInnen-Webseiten um, um dir ein Bild davon zu machen, was die so hochladen.

Wenn du dich jetzt aber direkt bei Tonstudios bewirbst, dann ist es gängig, denen direkt mp3 Files per Mail zu schicken mit der Bitte mal zu Castings eingeladen zu werden. Auch hier ist es natürlich wichtig dir zu überlegen was möchtest du, was sind deine Stärken? Bei einzelnen Files ist es super wichtig Anfangs immer schön deinen Namen zu nennen, damit die immer zugeordnet werden können und ggf. dein Name im Kopf bleibt.

Und es gibt noch die sehr moderne Variante, die aber recht zeitaufwändig ist: Instagram. Ich höre von immer mehr SprecherInnen, dass sie einige Aufträge über Instagram-Anfragen reinbekommen. Dafür musst du dir aber natürlich auch erstmal ein Portfolio auf Instagram zusammenbauen und ein bisschen Reichweite schaffen. Dafür bist du hier aber so ziemlich ungebunden und kannst so viel oder wenig persönlich sein, wie du möchtest.

Ich hoffe das konnte dir ein bisschen weiterhelfen.
~Runa
 

LunarWingz

Voice Actor und Hörspielautor
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Grundsätzlich kannst du mit folgendem Konzept nichts falsch machen, wenn du sie auf Lager hast.

Alles steht Kopf (je 15-20s)
Freude, Wut, Trauer, Ekel, Angst

Ein paar Gefühlszwiebeln (je 15-20s)
Überraschung, Interesse, Scham, Verachtung, oder weitere Mischemotionen/gesteuerte Emotionen

Der Alltag (ca. 20s)
Ein Take, in dem du eine Alltagssituation spielst

Werbung (bis 30s)
Hörbuch (bis 30s)

Die Make-Up Crew (je 15-20s)
Chargierungen finden hier ihren Platz

Dann kannst du diese wild kombinieren, je nachdem worauf du dich bewirbst.
 

Delay

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Synchrondemo nicht länger wie eine Minute, möglichst breitbandig was Emotionen angeht, einfach verschiedene Sätze in verschiedene Emotionen machen. Bisschen die Lautstärken anpassen damit dem Hörer bei lauten Sachen nicht die Ohren wegfliegen und maximal ein Lowcut machen. Muss keine 100% Studioqualität haben, wichtig ist dass das Schauspiel stimmt.
Manche Studios bevorzugen die Sprecherdemos auf der Webseite anzuhören, manche wollen es auch via MP3 in der Email angehängt, sehr individuell.

Grüße
 

WolfsOhr

Mario Wolf
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Beim Hörbuch würde ich behaupten, dass 30 Sekunden nicht ausreichen. Damit macht sich in der Regel noch niemand ein Bild, wie lange er dir zuhören möchte. Meiner Erfahrung nach brauchst due hier eher etwas an die 5 Minuten.
 

Schneehase

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Vielen Dank für eure Antworten. :)
Die fertigen Werke, die ich ausschnittsweise benutzen darf, hab ich jetzt um die 60 Sekunden lang gehalten. Rohaufnahmen von meiner Stimme allein folgen noch... Denkt ihr euch da etwas aus? Benutzt ihr Textbeispiele, die es schon gibt? Sind reine Rohaufnahmen überhaupt notwendig?
 

Ruby

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Ich hatte mir damals meine Texte selbst geschrieben, da ich mich rechtemäßig absichern wollte. Aber ich kenne auch Sprecher, die Ausschnitte aus Film, Serie, Buch nehmen, die ohne Kontext schwer bis unmöglich wiederzuerkennen sind. Musst du denke ich für dich selbst abschätzen.

Ob man Rohaufnahmen wirklich braucht, kann ich leider nicht gut einschätzen. Ich denke verkehrt ist es nie, weil man die Stimme dann eben sehr pur hört. Wenn du aber denkst, dass deine bisherigen Aufnahmen ausreichen um einen sehr guten Eindruck deiner Stimme und deiner Fähigkeiten zu erhalten, ist es vermutlich nicht notwendig. Aber da können die anderen vermutlich noch bessere Einschätzungen zu geben :)
 

LunarWingz

Voice Actor und Hörspielautor
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Reine Aufnahmen sind natürlich z.B. für Personen mit Heimequi interessant, da ein Techniker daran den Aufwand abschätzen kann für Remoteaufnahmen.
Texte immer für die Proben selber schreiben.. Wenn du dabei Hilfe brauchst, dass die Sätze auch die Emotion supporten bzw dir die Möglichkeit bieten sollen übers Spiel und nicht das Wort zu wirken, sag Bescheid :)
 

Bene

Sprecher, Produzent, Komponist, Sounddesigner
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Also ich schreibe mir immer einige Demos in Hörspiel/Werbung und Doku/Imagefilm Version slebst unterlege die dann mit Sound und Musik und schicke die im nachgang raus. Hat bislang immer gut funktioniert.
:)

Ich biete sowas mittlerweile auch an.
 
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