• Blut-Tetralogie   Dark Space

Poldi

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Bulle und Pelle

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Erster Eindruck: Warmherziges Hörspiel über den Tod

Bulle, der eigentlich Balduin heißt, versteht nicht so recht, dass ein Kaninchen Pelle wirklich tot ist. Irgendwo muss er doch jetzt sein. Und so macht sich Bulle auf die Suche, fragt erst einmal seine Knackoma, wo Pelle jetzt ist. Doch so recht mag die Antwort nicht überzeugen, sodass er auch ganz andere Leute fragt...

Der Tod ist immer ein schwieriges Thema für Kinder, die nicht so recht einordnen können, was da wirklich vor sich geht. Gespräche mit den Eltern kann ein Hörspiel da sicher nicht ersetzen, einen kleinen Beitrag zum Verständnis und zur Verarbeitung kann aber beispielsweise „Bulle und Pelle“ von Oetinger Audio leisten, das mit seiner geringen Spielzeit und der eher lockeren Atmosphäre auch für kleinere Zuhörer geeignet ist – in einer entsprechenden Situation kann die Altersangabe von 6 Jahren auch durchaus unterschritten werden. Sanftmütig wird hier der Frage nachgegangen, was mit Tieren (und Menschen) eigentlich nach dem Tod passiert, wohin sie gehen. Auch der Gedanke einer Seele wird aufgegriffen und Kindern nahe gebracht. Verschiedene Ansätze zur Erklärung, was mit den Verstorbenen passiert, werden angebracht, nur allzu deutlich vermögen sie sich nicht recht zu unterscheiden – hier wird eher auf eine klare Linie gesetzt, um Kinder nicht unnötig zu verwirren. Die liebevollen Figuren sind sehr gut gezeichnet, besonders die Knackoma kann mit ihrem charmanten Auftreten für warme Momente sorgen. Ein kleines Hörspiel für Kinder, die sich mit dem Thema Tod beschäftigen wollen – mehr will Bulle und Pelle auch gar nicht sein. Und als ein solches kann es auch ganz überzeugen.

Nur sechs Sprecher tauchen in diesem Hörspiel auf, und bis auf Bulle hat keiner eine wirklich große Rolle. Dieser wird von Leon Seibel gesprochen, der in dieser Rolle durchaus glaubwürdig klingt. Nur der Sprachfluss könnte manchmal etwas spontaner wirken. Wunderbar ist Katharina Thalbach als Knackoma, die mit ihrer warmen und rauen Stimme für eine sehr schöne Szene sorgt. Eine wichtige Rolle als Stadtstreicher Joe hat Andreas Fröhlich, der seiner sonnige Stimme hier eine ganz andere Facette gibt als gewohnt. Auch Erzähler Martin Baltscheit, Metzger Konstantin Graudus und Anne Moll als Mutter können überzeugen.

Ein bisschen Musik untermalt hier das Geschehen, Geräusche sind eher weniger untergebracht und spielen eigentlich keine Rolle. Die Gitarrenmelodien sind sanft und ruhig, ihnen wohnt aber ein gewisser Zauber inne, der die Atmosphäre des Hörspiels einzufangen und zu verstärken weiß.

Blau ist die dominante Farbe der Aufmachung und zieht sich durch die gesamte Gestaltung. Das Titelbild ist ansprechend und passend, dazu noch kindgerecht gezeichnet. Das Booklet enthält neben einer Auflistung der einzelnen Tracks noch Kurzinformationen und Fotos zu allen Sprechern sowie Autor Kilian Leypold.

Fazit: Eine liebevolles kleines Hörspiel, in dem das Thema Tod seinen Schrecken verliert und einige wichtige Fragen zu beantworten hilft.

VÖ: Februar 2012
Label: Oetinger Audio
Bestellnummer: 978-3-8373-0624-8
 
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