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Yüksel

Hallo liebe Leute,

ich wollte mal in die Runde fragen, ob jemand Erfahrungen mit Bändchenmikrofonen hat. Mich reizt es nämlich, mal ein solches zu kaufen und damit rumzuspielen, denn allein die Bändchentechnologie finde ich zumindest von der Therorie her sehr interessant. Und eine ganz wichtige Frage: Bringt das was für Sprache?

Hat schon jemand mit dem MXL R144? Der Preis bei Thomann ist ja schon ein Hammer:
http://www.thomann.de/de/mxl_r144.htm

Bis demnächst
Yüksel
 
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Yüksel

AW: Bändchenmikrofone

... da ich eh gerade mit Mikrofonen zugange bin, schiebe ich das mal wieder hoch, vielleicht hat ja inzwischen jemand mit Bändchenmikrofonen Erfahrungen gemacht?
 

AROCC

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AW: Bändchenmikrofone

Ich weiß, es ist nicht wirklich das Thema, Jan. Aber......ich habe vor einigen Jahren mehrere Lautsprecher testen dürfen, mit Bändchenhochtönern. Geschmeidige Sache, das war ;).

Das Thema "Erfahrung mit Bändchen-Mikrofonen" würde mich aber auch seeeehr interessieren.
 

Nee

Mitglied
Sprechprobe
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AW: Bändchenmikrofone

Bei dem Wort muss ich die ganze Zeit an Dosentelefone denken. :eek:

Und noch was zum Thema:
wikipedia.de schrieb:
Bändchenmikrofone reagieren empfindlich auf Wind, Erschütterungen und schnelle Bewegungen. Der Nahbesprechungseffekt ist wegen des Druckgradienten bei tiefen Frequenzen recht deutlich. Diese dröhnende Wirkung in der Nähe der Schallquelle kann durch Verwendung eines Bass-Cut-Filters gemindert werden.
Klingt nicht so doll.
 
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Yüksel

AW: Bändchenmikrofone

Najaaa, das ist ja gerade das, was mich bei den Bändchenmikrofonen reizt: Je nach Konstruktion sind sie empfindlich.
Und wie Ingolf ja schon andeutete, die Bändchenlautsprecher sind ein Hammer!
 

AROCC

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AW: Bändchenmikrofone

Die Empfindlichkeit hat wahrscheinlich Vor- als auch Nachteile: Das Bändchen arbeitet anscheinend unheimlich impulsschnell, was die Qualität und Signalübertragung begünstigt, zumindest ist das meine Vermutung. Der Erschütterungsempfindlichkeit kann man ja durch gezielte Massnahmen entgegenwirken. Wäre echt interessant, hierüber mehr zu erfahren.
 
AW: Bändchenmikrofone

Ich habe mal irgendwo was positives über die Bändchen von t-bone gelesen (Autor war glaube ich Andreas Hau). Schau auch mal im Archive des Keyboardforums da steht einiges drin. Von einem Selbstbauprojekte aus einem geschlachteten Folienkondensator habe ich mal in der Micbuilders-Group von Yahoo gelesen (*dunkel erinnere*) .
 

AROCC

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AW: Bändchenmikrofone

Hab ich gerade gefunden - und zeigt hier wunderschön das gefaltete Alu-Bändchen (was ich aus einigen LS-Hochtönern kenne). Fachleute sprachen damals schon von einem "erweiterten" Frequenzbereich und einer sehr impulsschnellen Signalverarbeitung.


Bändchenmikrofon



Skizze eines Bändchenmikrofons


Ein Bändchenmikrofon (engl. ribbon microphone) ist ein elektroakustischer Wandler, der wie alle dynamischen Mikrofone nach dem Prinzip der Induktion arbeitet. Beim Bändchenmikrofon sind Wandlerprinzip und akustische Bauform eng verknüpft.
Die Membran des Bändchenmikrofons ist ein im Zickzack gefalteter Aluminiumstreifen von 2–4 mm Breite und ein paar Zentimetern Länge. Der Streifen ist nur wenige Mikrometer stark. Je nach Bauart sind ein oder zwei solcher Streifen zwischen den beiden Polen eines Permanentmagneten so eingespannt, dass sie bei Anregung durch eintreffenden Schall geringfügig hin und her schwingen. Die Bewegung im Magnetfeld induziert eine der Bewegungsgeschwindigkeit proportionale Spannung, die an den Enden der Aluminiumstreifen abgegriffen wird.
Ein Übertrager muss unbedingt nachgeschaltet werden, um die sehr geringe induzierte Spannung um etwa den Faktor 30 zu erhöhen. Damit wird auch die Impedanz des Mikrofons von etwa 0,2 Ohm auf die in der Studiotechnik übliche Ausgangsimpedanz von 200 Ohm angehoben.
Bändchenmikrofone besitzen einen im Arbeitsbereich nahezu linearen Frequenzgang; die sehr geringe Masse der Membran verleiht ihnen ein gutes Impulsverhalten. Prinzipbedingt kann die Membran von beiden Seiten vom Schall erreicht werden. Ihre akustische Bauweise ist daher die eines Druckgradientenmikrofons. Daraus folgt auch die Richtcharakteristik einer Acht. Sie sind nicht für die Aufnahme tiefster Frequenzen geeignet.
Bändchenmikrofone reagieren empfindlich auf Wind, Erschütterungen und schnelle Bewegungen. Der Nahbesprechungseffekt ist wegen des Druckgradienten bei tiefen Frequenzen recht deutlich. Diese dröhnende Wirkung in der Nähe der Schallquelle kann durch Verwendung eines Bass-Cut-Filters gemindert werden.
Bändchenmikrofone erreichen sehr geringe Membranmassen und könnten daher mit Einschränkungen als Schallschnelleempfänger gesehen werden[SUP][2][/SUP]. Mikrofonentwickler widersprechen dieser Annahme und verwenden lieber das Wort Druckgradientenmikrofon oder Druckgradientenempfänger.
 

AROCC

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AW: Bändchenmikrofone

....und *hüstelt*.....hier noch was - der "Jet"-Hochtöner der Firma Elac. Vor einigen Jahren besaß ich ein Elac-LS-Pärchen mit diesen Hochtönern - absolut genial. Es waren Kompakt-Lautsprecher mit einem wahnsinnig schnellen "Antritt" - toller Durchzeichnung und wunderbar straffem Bass. So, jetzt hör ich auf zu schwärmen .......:eek:

audio104_jetteile.jpg

Kieler Jet-Set: Der Elac-Hochtöner

"Die Concorde unter den Tweetern: Die schematische Darstellung zeigt den komplexen Aufbau des Elac-Jet-Hochtöners."

"Der Elac-Jet-Tweeter geht auf den von Oscar Heil entwickelten AIR-Motion-Transformer zurück. Elac kultivierte das Prinzip und machte es zum modernen Klassiker. Die Aufgaben einer konventionellen Membran übernimmt eine hauchdünne, zieharmonika-ähnliche gefaltete Kunststoff-Folie mit aufgedampften Leiterbahnen. Von vorn betrachtet wirkt diese Faltung wie das feine Lamellengeflecht eines Pilzes. Breitet man eine solche Folie aus, so ist deren Fläche erstaunlich groß, ihr Gewicht extrem gering: beste Voraussetzung für hohe Impulstreue und guten Wirkungsgrad. Der konnte im neuen Jet (Jet-3) dank eines veränderten und noch kräftigeren Antriebes gar gesteigert werden. Den Jet 3 kann man bereits recht tief an die anderen Töner ankoppeln, und nach oben hin will die aktuelle Version gar die 50-kHz-Hürde nehmen...."
 

pio

Autor, Audio Engineer (BA), Sprecher und Musiker
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AW: Bändchenmikrofone

Bändchen sind schon recht empfindlich (besonders auf anliegende Phantomspeisung achten! Das killt die meisten Bändchen)....
Auch die Lagerung ist nicht ohne. Wie guter Wein sollten die Bändchen nicht zu lange in einer Position gelagert werden, dadurch kann sich das Bändchen "durch hängen"....
Und (die meisten) Bändchen brauchen ordentlich Schub vom Mikrophonamp da es dynamische Mikros sind....

Aber, die Teile haben auch einen ganz eigenen Klang ;-) Das bedeutet, sie färben den Klang recht deutlich ein.
Meiner Meinung nach nicht unbedingt etwas für (Rollen)Sprecher....Aber für Lesungen bzw. Erzählerparts kann der Klang genau das Richtige sein.
 

AROCC

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@pio

Hm ja, was du gerade geschrieben hast, lese ich gerade in einem Erfahrungsbericht: Es dämpft eine Stimme in den Höhen ein wenig. Und trotzdem wird dem Mikrofon dabei ein sehr angenehmer Klang bescheinigt. Seidig und warm. Wenn man an diesem "Charakter" festhalten wollte, müßte man u.U. die Stimme mit nem EQ dezent in den Höhen nachbearbeiten.
Irgendwie erinnert mich die Thematik an den Vergleich: Hören mit Transistor- oder Röhrenamps :cool::gitarre:
 
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Yüksel

AW: Bändchenmikrofone

Ingolf, genau diese Elac-Tweeter finde ich nämlich auch klasse - wie sowieos das Elac-Gerümpel. Interessanterweise sind die heutzutage kaum noch bekannt, obwohl die deutlich besser sind also so manche "Markenware".

Aber das ist der Punkt, genau weil ich eben Bändchentweeter sehr gut finde, reizen mich ja auch Bändchenmikrofone.
Elektrostaten habe ich schon selbst gebaut, erstaunlich, was man mit Kaninchengitter und Alufolie so alles machen kann. Bändchentweeter kommen noch.
 
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