Maryann84

Mitglied
Hallo Liebe Mitglieder, eine Frage hat mich beschäftigt. Klar ist, dass ein Sprecher mit Ausbildung sicherlich gut von seiner Stimme leben kann. Wie siehts hier jedoch mit Quereinsteiger aus, welche da per Zufall reingerutscht sind. Können diese mit Ihrer Stimme tatsächlich Geld verdienen?

Könnt Ihr davon leben ohne Hauptjob oder seit auf dem Weg dorthin? wie seid Ihr da reingerutscht? bzw. wie war euer Weg bis dahin wo ihr jetzt seid? Ich finde solche Stories irgendwie spannend :)
 

Dagmar

I'm not weird, I'm gifted
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Ich nehme an du meinst Leute wie mich.
Ich hab hier bei Hörtalk angefangen (erster Post: hallo, zweiter Post: äh.. von welcher Seite sprech ich wie ins Mikro?!), hab nen Abschluss in Archäologie und Erziehungswissenschaften, habe nach einem Volontariat in nem Verlag stinklangweilige Texte für Berufsbildung erstellt, hingeschmissen und ich lebe mittlerweile voll und gut vom Sprechen.

Ich bin die klassische Quereinsteigerin, würde aber nicht sagen dass ich "keine Ausbildung" habe. Ich habe mir das Wissen halt nach und nach angeeignet. Ich habe jahrelang Schultheater gespielt, danach viel Semiproftheater, da schon sehr viele Workshops mitgemacht gehabt, und auch größtenteils schon ordentliches Medienhochdeutsch mitgebracht, bis auf die Schwachstelle süddeutsches S, an der ich zügig und intensiv noch gearbeitet habe. Ich habe Workshops besucht, sehr viel aufgenommen, abgehört, wieder aufgenommen, bin extrem selbstkritisch mit den Sachen von mir umgegangen, und habe wahnsinnig viel Fleiß und Hartnäckigkeit in die Sache reingesteckt. Anfangs hab ich 90% akquiriert und 10% gesprochen.
Daher unterschreibe ich auch das von dir geschriebene "per Zufall" nicht. Zufall war da gar nichts. Das war gezielte und sehr harte Arbeit. Du musst es 100% wollen, und du musst investieren. Man wird nicht einfach so "entdeckt".

In meinem Fall heißt das auch heute z.B. noch 8wenn kein Corona ist): trotz Heimstudio (ohne das ich die ersten nötigen Jobs um Referenzen aufzubauen nie bekommen hätte) fahre ich permanent durch Deutschland. ich wohne in keiner Medienstadt. Da gibt es nur:umziehen. Oder fahren. Und bevor dich jemand kennt heißt das: Fahren um dich vorzustellen. Letztes Jahr hatte ich das Gefühl ich weiß gar nicht mehr wie mein Bett aussieht daheim ;) Ich würde sagen ich habe mehr Zeit in Zügen und Hotels als in Studios verbracht.
Es gibt SprecherInnen, die auf Erklärvideos, Imagefilme und so setzen, die arbeiten viel aus dem Homestudio und mit Direktkunden. aber das ist nicht was ich will. Ich brauche Kontakt ab und an.
Mittlerweile tun sich seit ein paar Jahren aber mehr Jobs für Heimstudios auf, auch im Hörbuchbereich. Aber das heißt dann: du bist auch TechnikerIn, eigentlich machst du 2 Berufe in einem. Liegt auch nicht jeder Person.
 

ROH

Ryan
Ach, jetzt hat mich die Dagmar hier voll darauf gebracht.... hier was zu schreiben - das ist von 2019.^^
Wir haben 2020, die Frau ist mitlerweile vielleicht schon verheiratet hat 3 Kinder und lebt in Kanada.^^
 
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Delay

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Was ist das süddeutsche S? :O Kenne ich gar nicht!
Ich nehme an damit ist gemeint das wir Süddeutschen nicht zwischen stimmlosem und stimmhaftem S unterscheiden. Im Zweifel sprechen wir alles eher stimmhaft aus, also bspw. wie das S bei Sonne, gesummt also. Das S bei Eis ist stimmlos.
 
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Dagmar

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Ach, jetzt hat mich die Dagmar hier voll darauf gebracht.... hier was zu schreiben - das ist von 2019.^^
Wir haben 2020, die Frau ist mitlerweile vielleicht schon verheiratet hat 3 Kinder und lebt in Kanada.^^
ups.... wie kam ich denn dann auf diesen Thread? Irgendwo wurde der mir als hotsuperaktuelltotalwichtigneuneuneu angezeigt :p Pah... dann halt nicht *g*
 

Dagmar

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WolfsOhr

Mario Wolf
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Ich nehme an damit ist gemeint das wir Süddeutschen nicht zwischen stimmlosem und stimmhaftem S unterscheiden. Im Zweifel sprechen wir alles eher stimmhaft aus, also bspw. wie das S bei Sonne, gesummt also. Das S bei Eis ist stimmlos.
Ha ha, da können wir ein Lied zu singen, nicht wahr Eric? Besonders wenn das Wort so geschrieben wird wie eins das es im deutschen auch gibt, und dann anders ausgesprochen werden soll!

Für die anderen: Es geht um das Wort „Sole“, das aber in diesem speziellen Fall ein Männername ist und mit einem scharfen „s“, also so wie das ß, ausgesprochen wird (oder wie beschrieben stimmlos). ;):laughing:
 
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