Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Nein, meinen SPL Goldmike gebe ich erst her, wenn Verhungern die Alternative ist oder über meine kalte, tote Leiche.

Aber für (fast) den halben Preis bekommt man beim Hans einen SPL Goldmike für 477 €.

Es sind zwei Mono-Mikrofonvorverstärker mit selektierten Röhren. Ziemlich gut und bei dem Preis macht man gar nichts falsch.
Für Einsteiger vielleicht etwas über dem Budget, aber für Mitglieder mit etwas höhern Ansprüchen (und Budgets) ist das ein sehr attraktiver Preis.

Disclaimer:
Ich habe mal vor vielen, vielen Monden bei SPL gearbeitet, bin aber jetzt seit vielen Jahren in der IT. Ich bekomme weder von SPL noch vom Hans eine Provision oder andere Zuwendungen oder irgendwelche Vorteile. Ich mag SPL Geräte.
 

Alex

"Sprechen ist Entscheiden" (G. Heidenreich)
Sprechprobe
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Ah der Goldmike, des Gangster Rappers Liebling. ;)
Ich habe kürzlich meinen Track One verkauft. Den fand ich auch immer ziemlich gut bis ich zum
ersten mal über einen ADT Preamp Aufnahmen machen durfte. Da war es um mich geschehen.
Das ist ein anderes Klang Universum und kitzelt wirklich alles aus dem Mikro heraus.
Inzwischen habe ich alle klangerzeugende Komponenten durch analoge ADT Toolmod Module ersetzt.
Hammer! Wollte deinen SPL Thread jetzt nicht kapern aber das fiel mir dazu ein.
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Ich kenne ADT nur als Hersteller amtlicher Studio-Mischpulte. Das sie separate Mic-Preamps bauen, wußte ich nicht. Man lernt halt nie aus. :) Besser geht immer, aber es ist letztlich immer eine Frage des Budgets, es kann sich halt nicht jeder einen AMS Neve 1073 DPA Preamp leisten. Mich eingeschlossen. :)
Wir haben hier auch Mitglieder die das "nur" als Hobby machen und ein entsprechendes Budget haben. Genau für die etwas Ambitionierteren unter ihnen war meine Info gedacht. Und letztlich entscheidet auch immer ein bißchen der persönliche Geschmack, die Aufnahme-Situation (sprich Studio), das Mikrofon und last but not least das aufzunehmende Geräusch, hier die Stimme.
Deswegen gibt es in den professionellen Ton-Studios immer diesen "Fuhrpark" an Geräten, die meistens im Regal stehen. Aber wenn man sie dann mal braucht sind sie halt da. Was sich nicht zuletzt in der Tagesmiete niederschlägt. ;)
 

Alex

"Sprechen ist Entscheiden" (G. Heidenreich)
Sprechprobe
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Ok da war mein Beitrag sicher etwas am eigentlichen Thema vorbei. Die SPL sind ihr Geld allemal wert.
Auch der Track One war lang in meinem Dienst und klang immer gut.
Im Bereich bis 500€ ist inzwischen an Preamps eine Menge gutes Zeug zu finden.

Das sie separate Mic-Preamps bauen, wußte ich nicht. Man lernt halt nie aus. :)
ADT baut seit einigen Jahren die ToolMod Rahmen wo einzelne Module kombiniert werden können.
Alles made in Germany und mit Materialien erster Güte. Und Herr Jüngling ruft persönlich an wenn Fragen zur Beratung sind.
Billig ist sicher was anderes, allerdings gibt es auch deutlich teureres Zeug (siehe den Neve).
Ein Starterset mit TM 151 Preamp kostet hier etwa ein Drittel des Neve. Aber der Preamp macht einen Mordsunterschied.
Bietet der Stimme eine Riesenbühne und klingt trotzdem neutral.
Für den reinen Hobbyanwender, da bin ich bei dir, natürlich des Guten zuviel. ;)
 

Wohlgesagt

Mitglied
Mono-Mikrofonvorverstärker
Disclaimer
:
Ich habe mal vor vielen, vielen Monden bei SPL gearbeitet

Na, dann ergreife ich die Gelegenheit am Schopf und frage Dich gleich einmal: Wann macht so ein separater Mikrofon-Vorverstärker, vielleicht sogar ein kompletter analoger Channel-Strip zusätzlich mit EQ und Kompressor, eigentlich Sinn?

Ich habe mir hier meine Sprecherbox mit einem recht passablen Mikro (sE 2200) eingerichtet, dazu ein nicht gerade billiges USB Interface (Arturia AudioFuse). Das hat Verstärker für zwei Mikrofone verbaut; und als Laie nehme ich an, nicht die schlechtesten. Für meinen Use-Case Sprecher-in-der-Box-aufnehmen klappt die Kombi recht gut. Alle weiteren Effekte mische ich bei Bedarf nachträglich digital im DAW ein.

Und letztlich entscheidet auch immer ein bißchen der persönliche Geschmack, die Aufnahme-Situation (sprich Studio), das Mikrofon und last but not least das aufzunehmende Geräusch, hier die Stimme.
Deswegen gibt es in den professionellen Ton-Studios immer diesen "Fuhrpark" an Geräten, die meistens im Regal stehen

Also, erzähl mal aus Deiner Erfahrung:
Wann macht so ein Röhren-Vorverstärker wirklich Sinn?
Was leistet er, was so ein kleines USB-Interface mit DAW nicht kann?

Geht es da um die berühmten letzten Quentchen Hörgenuss für Hifi-Enthusiasten? Audio-Voodoo? Oder macht sich so ein Ding auch bei alltäglichen Brot-und-Butter-Aufnahmen positiv bemerkbar?
 
Zuletzt bearbeitet:

WolfsOhr

Mario Wolf
Sprechprobe
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Hej, erstmal herzlich willkommen hier!

Schöne Fragen, ich bin auf Thorstens Antworten gespannt, also auf die Erfahrungswerte.

Was ein Pre-Amp machen soll, mal abgesehen von vielleicht schon etwas gewünschter oder auch nicht gewünschter "Soundformung" (durch z.B. dessen Schaltungsaufbau, Röhre ja/nein, etc.) , ist ja, wie der Name sagt, vor allem das Verstärken des ziemlichen kleinen Mic-Signals. Und das bitte rauschfrei, ausreichend und linear. Und hier liegt der Hase im Pfeffer begraben, besonders wenn es, wie hier bei uns, um Sprache geht. Da hört man das Rauschen viel eher als bei einer Rockröhre die dann mit einem Haufen Frequenzen aller Instrumente untermalt ist. Und deshalb halte ich gute und separate Vorverstärker im Sprecherbereich für mindestens genauso wichtig wie das Mic selbst. Und je billiger die Interfaces sind, desto größere Probleme dürfte man haben was das Rauschen angeht. Und willst du dann auch noch ein dynamisches Mic verwenden wie z.B. das SM7B von Shure, dann brauchst du eine höllische Verstärkung, ohne natürlich dass du dir durch schlechte Pre-Amps wieder viel Rauschen ins Signal holst.

Und zu deiner Frage mit dem Röhren-Pre-Amp: Ich denke das muss man, genau wie bei Mics auch, ausprobieren und hören. Bei der Röhre hast du halt durch Obertöne bereits eine Soundformung des Signals die im allgemeinen als "wärmer" beschrieben wird. Aber das ist jetzt nur sehr rudimentär und ich kann da auch aus Erfahrung nicht viel zu sagen (nur bei Gitarrenamps), deshalb ja auch deine Frage an Thorsten.

So, genug um Kopf und Kragen gelabert, allen einen schönen und sonnigen Tag! :cool:
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Du hast gefragt, hier folgt die Antwort:

Es hat nichts mit Voodoo oder den berühmten letzten 2% zu tun, wenn man einen Röhrenvorverstärker einsetzt.

Zunächst muss auch ein Röhrenvorverstärker das Signal möglichst rauschfrei verstärken. Das macht der GoldMike und zwar sehr gut, also für einen Röhrenverstärker.

Doch warum sprechen alle von dem warmen Röhrensound? und braucht man das?

Das mit dem warmen Sound hat NICHTS mit der Abwärme der Röhren zu tun. Es sind die sog. Harmonischen, die dem Klangbild hinzugefügt werden. Röhren erzeugen sehr viele Harmonische (und Subharmonische) der graden Ordnung. Das empfindet das menschliche Ohr als "warm" und angenehm, harmonisch.
Transistor Verstärker neigen zu Harmonischen der ungraden Ordnung und das wird als kühl, technisch, weniger angenehm empfunden.

Braucht man einen Röhrenvorverstärker? Nein. Er ist nicht zwingend erforderlich.
Wenn man mit dem Vorverstärker in dem Wandler für seine DAW zufrieden ist und die erforderlichen Pegel ohne hörbares Rauschen erreicht, geht das wunderbar ohne.
Eine Stimme durch eine Röhre geschickt, wirkt kräftiger, setzt sich im Mix besser durch. Das ist bei einer einzelnen Sprachaufnahme nicht sooooo entscheidend, aber wenn man eine Stimme aus einer Vielzahl von Stimmen herausarbeiten möchte, dann hilft das sehr.

Doch wenn man eine eher dünn klingende Stimme hat und möchte ihr ein bißchen mehr Volumen verleihen, dann kann so ein Röhrenpreamp helfen. Jetzt gibt es wieder die Puristen, die sagen, neee bloß keine Verfärbungen.
Es ist wie Vater Kneip schon so wahr sagte: Die Dosis macht das Gift. Bei diesem Röhrenpreamp finde ich die Dosis im grünen Bereich. Man hört den kleinen Unterschied, aber er drängt sich nicht so auf.

Die aktuellen, externen USB Wandler haben recht ordentliche Mikrofonvorverstärker verbaut. Meistens sind es ICs von That. Die kommen mit wenig Versorgungsspannung aus und für den "normalen" Bedarf von Sprechern ist das schon okay.
Aber bei einer Versorgungsspannung von bestenfalls +/- 15V ist halt nicht viel Dynamik möglich. (Das zu erklären würde jetzt den Rahmen sprengen). Bei den Röhren hat man mehrere Hundert Volt Betriebsspannung an den Röhren und da ist eben mehr Dynamik möglich und Sprache ist sehr dynamisch.
Doch um einen, im Vergleich zu den handelsüblichen USB Wandlern, höher preisigen Röhren Vorverstärker, sollte man sich überlegen, ob man ihn "braucht", also ihn mit einem ordentlich dynamischen Signal beschickt.
Deswegen steht auch im ersten Beitrag, daß er sich für ambitioniertere SprecherInnen empfiehlt.

Vielleicht komme ich noch dieses Wochenende dazu mal eine Vergleichsaufnahme zu machen. Dann könnt Ihr Euch das mal anhören. Im A/B Vergleich und entscheiden, ob es Euch das wert ist.
 

Delay

Mitglied
Sprechprobe
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Kann von Röhre eher nur abraten. Das ist gerade bei Sprachaufnahmen eher so ein Spezial-Ding.
Was ich bisher in Studios gesehen habe die sich auf Sprachaufnahmen eingeschossen haben ist das SPL Track One, SPL Channel One MK2 2950
oder das Focusrite ISA
Wobei das SPL Track One und das MK2 2950 mit Röhre sowieso auch schon leicht schön färbt.
Wer ein ordentliches, neutrales Signal haben will ist mit den Preamps von RME sehr gut beraten. Mehr braucht es eigentlich auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Damit mal die Unterschiede hörbar werden habe ich eine kleine Testaufnahme gemacht.
Ich entschuldige mich für die schlechte Sprecherqualität, es gibt eben Gründe warum ich das den Leuten überlasse, die das können ;)

Der Testaufbau:
Zwei AKG C414 XLII direkt nebeneinander. Das bedeutet, daß die Mittelpunkte der Kapseln etwa 2,5 cm von einander entfernt sind. Da ich aus knapp 8 cm Entfernung drauf spreche, können wir die Laufzeitunterschiede getrost vernachlässigen. Die "Schoepsis" würden wieder die Beugungen um die für ihre Verhältnisse "großen Klötze" bemängeln, aber irgendjemand hat immer irgendetwas zu bemerken.

Das linke C414 geht über ein 2m langes sym. Mikrofonkabel direkt in meinen H6 (Ch 1). Die Verstärkung steht auf 6, ein bißchen.
Das rechte C414 geht über ein 2m langes sym. Mikrofonkabel in den SPL GoldMike und über ein zweites 2m sym. Mikrofonkabel in den H6 (Ch. 2). Da ich mit einem großen Pegel ankomme, ist hier das PAD auf -20 dB eingestellt und die Verstärkung am H6 steht auf ~3,5.

Die Pegel der Mikrofone wurden durch die "Differenz-Lautstärke-Methode" auf einen sehr, sehr ähnlichen Wert eingestellt.
Dann erfolgte die Aufnahme. Das Panning erfolgte in meiner DAW (Samplitude X4).
Es erfolgte keine Entzerrung und es wurden keine Effekte hinzugefügt.

Der Raum ist leider nicht bedämpft, deswegen auch der hörbare Raumhall.
Die akustischen Korrekturen (Diffusoren und Absober) aufzubauen hatte ich keine Lust.

 

... und was andere Studios so machen, ist ihre individuelle Entscheidung. Genauso wie ich mich auch entscheide.

P.S.: Kleiner Tipp, die Unterschiede sind sehr fein und man wird sie nur dann sicher hören können, wenn man den Volume Regler ein bißchen weiter nach rechts dreht ;)
 

Delay

Mitglied
Sprechprobe
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Darf jeder nutzen was er möchte und was gefällt :)
Muss jeder für sich selbst entscheiden ob ein Preamp ein Mehrwert bringt wenn es letztlich auch amtliche in Interfaces eingebaute Preamps tun. Der Trend geht bei Sprachaufnahmen eher zu möglichst neutral, das ist zumindest das was ich in meiner Informationsblase so mitbekommen habe.
SPL ist noch einer der sanfteren Vertreter, werden wie gesagt auch nicht umsonst so gerne für Sprachaufnahmen verwendet.
Danke für die Mühe mit dem Aufnahmevergleich, werde ich mir später mal anhören.
 

WolfsOhr

Mario Wolf
Sprechprobe
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Danke Torsten für deine Mühe und den Vergleich! Es wäre natürlich ideal den Test tatsächlich nochmal in guter Aufnahmeumgebung und mit idealerweise mehreren unterschiedlichen Sprechern durchzuführen, dann könnte man aus der Ferne natürlich noch besser die Unterschiede hören und vor allem wie diese sich bei unterschiedlichen Stimmtypen bemerkbar machen. Aber da wollen wir die Kirche mal lieber im Dorf lassen. ;)
Ich denke, wie Eric schon schrieb, es kommt bei uns doch recht stark auf Neutralität und eher Verzerrungsfreiheit an. Und, wie ich immer betone, vor allem auch auf rauschfreie Verstärkung. Und es gilt hier das selbe wie bei Mics: Wenn man sich vermehrt mit dem Sound und seinen Unterschieden durch unterschiedliches Equipment beschäftigt, dann muss man irgendwo unterschiedliches Zeugs für sich und seine Stimme ausprobieren und vergleichen. Denn die Kombination muss stimmen und die ist so individuell wie die Stimme selbst.
Von daher: Der Pre-Amp mit Röhre kann der perfekte Kandidat sein, oder vielleicht auch nicht.
Und wenn du von durchsetzungsfähig sprichst, dann spielt das vermutlich mehr im „Rock ‘n‘ Roll“ eine Rolle als im Hörspiel oder gar in anderen Sprechgenres.
Aber prinzipiell ist es auf jeden Fall gut solche Dinge hier aufzuzeigen oder eben auch solche Hinweise auf taugliches Equipment hier zu posten und zu diskutieren.
Beste Grüße und einen schönen Sonntagabend!
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Im Musik-Bereich kommt es häufiger vor, daß man eine Stimme im Arrangement "nach vorne" holen möchte.

Das ist eine GANZ ANDERE Aufgabenstellung.
Aber auch in einem Hörspiel könnte ich mir Situationen vorstellen, wo man dies dezent einsetzen und den gewünschten Effekt erzielen könnte, ohne das es einen "anspringt".

Ich habe mir mal die Mühe gemacht und die Verzerrungen bei meinem GoldMike zu messen ... ja, man kann sie messtechnisch darstellen, wenn man den Amp in den roten Bereich fährt. Aber so laut zu sprechen ... nun, ich kann es nicht. :)
 

Wohlgesagt

Mitglied
Hmmm - ich sitze hier mit meinen DT770 PRO Kopfhörern und fühle mich wie in einem Werbespot aus den 80ern:
(ja... ich bin alt genug um den zu kennen)

Ich würde lügen wenn ich behaupten würde, ich könnte einen Unterschied hören. Vielleicht ist mein Ohr dafür nicht fein genug.

Danke, Torsten, für Deine lange Erklärung. Das war jetzt viel ausführlicher, als ich erwartet habe.

Meine neugierige Frage hatte tatsächlich einen sehr konkreten Hintergrund: vor etwa einem Jahr hatte ich mir (gebraucht) einen TLAudio A3 Röhren Mono Prozessor gekauft. Ich hatte von dem warmen Röhrensound gehört und dachte, der müßte gut zu meiner Stimme passen. Meine ersten Experimente im Zusammenspiel mit einem Steinberg UR22 mkII USB-Interface fielen... ernüchternd aus. Es lag sicher auch daran, daß ich damals noch viel weniger Erfahrung mit der richtigen Verkabelung und dem Einpegeln hatte.

Dann gab es einige Umbrüche und zum Sprechen war nicht mehr die Zeit da.

Jetzt baue ich mir (mit etwas mehr Wissen) mein eigenes kleines Heimstudio auf - und Deine Rückmeldung, Torsten, hat mich motiviert, auch den A3 wieder aus seiner Ecke zu ziehen. Jetzt bin ich mal gespannt, wie Ihr den Vergleich findet. Mein Test-Setup ist weit weniger "sophisticated" als das von Torsten - ich habe nur ein Mikro (mein treues sE2200) angeschlossen an meinem AudioFuse von Arturia - einmalnur Verstärkt durch das USB-Interface, einmal ohne die USB-Interface-Verstärkung aber dafür mit Röhren-Verstärker. Hört Ihr einen Unterschied (mal abgesehen von meinem Amateur-Pegel-Level):

 

Ich finde es jedenfalls super-spannend :)
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Hallo @Wohlgesagt !

Ich verstehe, daß Du die Unterschiede nicht direkt hörst.
Versuch es später noch einmal mit ausgeruhten Ohren und hör zwei, drei Mal hin.
Die Unterschiede sind nicht deutlich, sondern fein. Es ist wie bei gutem Wein. Rotwein ist Rotwein, denkt man, bis man die Unterschiede erkennt und dann ist Günstig-Plürre nicht mehr so lecker ;)

Da ich gerade auf der Einweihungfeier von unseren Nachbarn war und zwei Bier intus habe, werde ich mir Deine Aufnahmen morgen anhören, denn jetzt höre ich die Unterschiede nicht mehr.
 

Wohlgesagt

Mitglied
Hallo @Spirit328

na, dann entkorke ich die Flasche noch einmal und schaue dann, ob ich einen Unterschied höre ;-)

Mir ist da noch ein Nebensatz von Dir im Kopf herumgesponnen und der hat mir keine Ruhe gelassen:

Die aktuellen, externen USB Wandler haben recht ordentliche Mikrofonvorverstärker verbaut. Meistens sind es ICs von That. Die kommen mit wenig Versorgungsspannung aus und für den "normalen" Bedarf von Sprechern ist das schon okay.

Ich habe also auf der Arturia-Homepage gestöbert - die scheinen "eigene" Verstärker zu bauen und nennen das ganze DiscretePRO:
Arturia - DiscretePRO®
Wobei mir das Fachwissen fehlt um genau die ganzen Graphen zu interpretieren...
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Hai @Wohlgesagt !

... und schon wieder etwas gelernt. Wahrscheinlich gibt es noch den ein oder anderen weiteren Anbieter, der in seine externen Preamps/Wandler auch etwas Besseres einbaut. Wer weiß schon alles? - Ich jedenfalls nicht. :)

Es ist nie mein Anspruch gewesen, daß ich alles kenne. Das ist halt manchmal so ein Problem mit den verallgemeinernden Aussagen. Sie sind eben ... verallgemeinert. :)

Ich bin mir auch bei dem UAD Arrow nicht so ganz sicher, ob die nicht auch etwas anderes verbaut haben. Der Sound ist wirklich sehr transparent und hoch dynamisch. Vielleicht haben die auch einen Trick im Ärmel.
 

Wohlgesagt

Mitglied
Guten Abend, @Spirit328

Pah :) Du weißt mit Sicherheit um Längen mehr über Tontechnik und Verstärker als ich. Deshalb bin ich ja so neugierig auf Deine Meinung - auch über meine Vergleich-Aufnahme.
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
@Wohlgesagt
Sorry ich hatte heute nicht die Zeit mir Deine Aufnahme anzuhören.
Bei wir ist es so, daß mein Hintenmögen von einem kleinen Glas Bier whom deutlich beeinträchtigt wird.. Deswegen verstehe ich Tontechniker nicht, die mit einem Bier in der Hand am Mischpult arbeiten.

Durch die Menschen sind unterschiedlich und das macht die Welt bunt.

Morgen höre ich mir Deine Aufnahme in Ruhe an und melde mich dann.

Viele Grüße
Thorsten
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
@Wohlgesagt

Jetzt hatte ich mal ein bißchen Ruhe mir Deine Aufnahme anzuhören.

Ich höre da einen deutlichen Unterschied zwischen "Pur", "Halbe Röhre" und "Volle Röhre".
Es tritt dieser Effekt ein, den ich mit "Durchsetzungsfähigkeit" der Stimme bezeichne. Es wirkt fast wie ein Kompressor, (was es ganz streng genommen ja auch ist), aber es "fehlt" dieses Pumpen, das nicht optimal eingestellte Kompressoren schon mal haben.

Bei Deiner Stimme finde ich die halbe Röhre gar nicht schlecht. Sie bringt etwas mehr Präsenz und "Luftigkeit" in Deine Stimme. Es wird dadurch aber nicht kühl oder gar technisch, sondern einfach ... gefälliger.
Es ist, wie immer in solchen Fragen, viel persönlicher Geschmack im Spiel und einige mögen die Färbung durch Röhren nicht und empfinden das nicht als puristisch genug.

Ich finde, daß man durchaus etwas Politur auftragen kann, solange sich das in einem vernünftigen Rahmen bewegt. Also "Volle Röhre" würde ich nicht verwenden. Aber so +/- halbe Röhre klingt für mich sehr angenehm. Es bringt halt noch etwas mehr "Flair" hinzu.

Aber zuviel ist schnell auch wirklich zuviel des Guten. Das würde ich immer sehr wohl dosiert einsetzen.
Eins gilt es dabei aber immer zu beachten: Röhren sind Verbrauchsgegenstände, sprich man muß sie in regelmäßigen Abständen erneuern. Das hängt direkt von der Häufigkeit der Benutzung ab und auch, ob man sie häufig an- und ausschaltet.
 

Wohlgesagt

Mitglied
Danke, @Spirit328 - eigentlich hatte ich meinen A3 schon eine Weile bei ebay Kleinanzeigen eingestellt, weil ich ihn eh nie benutzt habe (geht doch alles viel leichter mit dem Interface). Aber jetzt sehe ich ihn mit ganz anderen Augen. Ich glaube, der darf bleiben. Und die Röhre? Das ist wahrscheinlich nocheinmal eine ganz eigene Wissenschaft für sich, wie und wo man die richtige kauft. Es werkelt eine ECC83 / 12 AX7 im Verstärker - aber solange der Klang gut ist, fasse ich das lieber nicht an :)
 
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