Leichenengel
Mitglied
- #21
Themenstarter/in
Nun, doch darum geht es gar nicht. Der Darsteller braucht für den Einstieg zunächst in der Tat nur ein paar wichtige Eckpunkte, die du ihm mit so einer kurzen Rollen-Charakterisierung durchaus anbieten kannst. Die epische Tiefe zu erschaffen und den Charakter zu entwickeln ist jedoch die Aufgabe des Autors. Ein guter und sensibler Darsteller wird dieser Linie folgen, sie ausfüllen und vielleicht auch mit ein paar eigenen Nuancen bereichern. Aber du musst deine Figuren erschaffen, und zwar so, dass sie sich im Rahmen der vor dir festgelegten Handlung nachvollziehbar entfalten. Dies dem freien Spiel der Kräfte zu überlassen, indem du einen hochausdifferenzierten Charakter quasi auf ein offenes Spielfeld setzt und ihm dann das Agieren weitgehend selbst überlässt, wird bei einer Hörspielproduktion nicht weit führen. Für ein Hörspiel erwarten die Mitspieler präzise Vorgaben. Für ein Hörspiel braucht es - jedenfalls meiner Meinung und Erfahrung nach - ein von A bis Z gut durchdachtes Konzept, bei dem der Autor nicht nur die Figuren, sondern auch den Ablauf fest im Griff hat. Und wenn es eine Serie werden soll, ist das ganz besonders wichtig, um sich nicht im Verlauf der Story in Ungereimtheiten und Widersprüche zu verwickeln, die die Hörerschaft selten verzeiht.
Das mit den Ungereimtheiten und Widersprüchen ist mir bewusst und deswegen hatte ich auch vor das ganze in in sich geschlossene Einzel-Abenteuer aufzuteilen.
Ich frage mich nur, wie es der Sprecher/Darsteller ohne detailliertere Beschreibung schafft den Charakter so darzustellen, wie ihn sich der Autor (in diesem Fall ich) vorstellt. Vergangenheit, gut zu nem gewissen Grad ist das für den Sprecher wohl irrelevant, solange er eine einigermaßen genaue Basis-Charakterisierung hat wie zB grundlegende Stimmung/Gemütslage, wie sich der charakter auszudrücken pflegt (z.B. eher gebildet, oder eher wie n Straßenjunge, etc) vll noch wie er sonst so tickt...wobei ich dafür dann dennoch vermutlich mehr als 2 zeilen brauche, aber vermutlich weniger al ne Viertelseite ;-) oder ich machs in Stichpunkten.
Ich denke ich weiß nun wie das gemeint ist mit der Ausarbeitung des Charakters und der Integration dieser Details in das Skript anstatt in die Rollenbeschreibung. Danke für die differenzierte Aufklärung.
Gut gebrüllt, mein bester Stefan
Zumal das beste Konzept auch noch hinsichtlich Realisierung umgesetzt werden werden will, sowie Umsetzung anderen Spielregeln unterliegt und es nicht selten ja auch mitunter daran scheitert... oder ewig und drei Tage braucht.
Ohnehin ist jedem Newbie auch erfahrungsgemäß anzuraten, sich zunächst erst einmal im kleinen Rahmen zu bewegen/auszuprobieren und etwaige Prozesse überhaupt in der tatsächlichen Praxis kennenzulernen.
Auch bei kleineren Sachen wird der Aufwand nicht selten unterschätzt.
Ehehehe..., das wird mir irgendwie öfter gesagt. Mein Problem ist nur immer, dass meine Ideen extrem komplex sind :'D Schätze ich werde mir dann als erstes Projekt wohl eher etwas anderes suchen und das eigentlich überlegte wieder einmotten. Dennoch könnte ich vermutlich jemanden brauchen der mir beim ersten Script ein wenig "hilft". Ich bin besser in Fließtexten, aber das muss dann halt irgendwie in ein Skript umgesetzt werden...da kommen dann die Probleme :'D
Ich entnehme deinen Fragen außerdem auch, dass du noch keine Erfahrung im Bereich Hörspiel hast.
Ich würde dir dringend empfehlen als deine erste Arbeit hier, keine Serie in Angriff zu nehmen. Ich hab damals mit einem Zweiteiler angefangen und schon der hat allein fürs schreiben des Skriptes ewig gedauert.
Meine Empfehlung daher: Mach was kleineres. Ein einziges Hörspiel (gerne auch ein einstündiges wie von Frank vorgeschlagen).
Schau dir an, wie du damit zurechtkommst und wie so eine Produktion (für dich) am besten abläuft. Denn nichts ist unbefriedigender als eine angefangene Serie, die niemals beendet wird. Nicht nur für die Fans, sondern auch für dich selbst. Ich kann ein Lied davon singen.
Zu deiner ursprünglichen Frage:
Der Autor muss genau wissen, wie der Charakter ist. Woher er kommt. Wohin er geht. Wie er tickt. Was ihn bewegt hat. Was ihn antreibt. Ich mag sowas für mich als Autor lieber in Stichpunktform, weil ich das schneller durchsuchen kann, als einen Fließtext.
Nun ich hab nicht damit hinter dem Berg gehalten, dass ich ein blutiger Anfänger bin, das sagt ja auch schon der Titel meines weiter oben verlinkten Projektes aus ;-) aber ja, ich weiß ihr habt alle Recht...ich hab nur immer sehr komplexe Dinge im Kopf. Ich denke ich werd mir da mal was überlegen.
Danke für eure Antworten