Aurelon

Toerhalker
Hallo zusammen,

ich wollte mal ein Thema auf den Tisch bringen, das mich seit einer Weile beschäftigt und zwar "Leichtgläubigkeit".

Ich denke dabei nicht per se an eine naive Leichtgläubigkeit im Sinne von zwischenmenschlichen Vertrauen sondern das, was mich beschäftigt, ist die Leichtgläubigkeit bzgl. "alternativer Fakten".
Sicherlich hängt der Begriff "alternativer Fakten" jedem mittlerweile zum Hals raus, weil es medial so breit getreten wurde. Aber wie kann es eigentlich dazu kommen, dass ein nicht unwesentlicher Teil der Menschen, die allesamt eine rational-orientierte Grundbildung genossen haben, ungeprüft "Fakten" schlucken, die ihnen vorgesetzt werden.
Um nur ein paar Beispiele zu nennen, die mir da vorschweben:
  • Flache Erde
    • Ich durfte mal in den "Genuss" kommen mit einem Flacherdler zu sprechen. Es führte dann soweit, dass er versuchte mich davon zu überzeugen, dass auch Geometrie, speziell die Winkelberechnung, Teil dieser ganzen Verschwörung sei, da du man mit Winkelberechnung ja beweisen kann, dass wir auf einem runden Planeten leben. Es machte in seiner Logik Sinn, dass die "herrschende Elite" das Schulsystem weltweit seit der Antike darauf auslegt, dass wir "die blaue Pille" weiterhin schlucken und "als Schafe weiter in der Matrix leben".
  • Impfungen würden Autismus erzeugen
  • Das deutsche Volk soll "ausgetauscht/umgevolkt" werden
Ich denke ihr versteht worum es mir geht?
Vielleicht ist es nur mein Eindruck, aber "alternative Fakten" (vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich) scheinen auf dem Vormarsch zu sein, was mir doch sehr zu Denken gibt.

Wie seht ihr das? Kommt es euch anders vor? Habt ihr persönliche Erfahrungen damit gemacht?
 

OldNick

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Du hast jetzt so vieles in einen Topf geworfen, dass es schwierig ist, darauf zu antworten. Meine Erfahrung ist die, dass ich in den letzten Jahren meinen Freundeskreis um gut 50% dezimieren musste. Ich war unter anderem "linksgrünversiffter Gutmensch", "Türkenversteher", "Putinfreund", "Trumpliebhaber" und "Bahnhofsklatscher" (eine Bezeichnung für die Leute, die Flüchtlinge applaudierend empfangen haben). Kurzum: Für mich haben die wenigsten politisch aktiven Menschen in meinem Alter überhaupt noch alle Latten am Zaun. Sie sind - ob links oder rechts - extrem indoktriniert und ihnen ist der Wille immanent, den Andersdenkenden zu vernichten - sei es physisch oder psychisch durch Diskreditierung. Eine annähernde Liberalität (und ich will jetzt gar nicht mit dem falsch zugeschriebenen Voltaire-Zitat "ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen" aus dem Gebüsch kommen, sondern einfach mit dem puren Anspruch: "Ich will Dich nicht töten oder gesellschaftlich vernichten, weil Du eine andere Meinung hast") ist in den beiden Polen, die mittlerweile Mainstream geworden sind, nicht mehr gegeben. Es gibt Ausnahmen, gewiß, aber die führen in der Regel keine Begriffe wie "linksgrünversifft", "Umvolkung", "Hate-Speech", "Nazi" oder "Aluhutträger" im Gepäck, und sind auch selten einer dieser beiden extremen Seiten zuzuordnen.
Mir kringeln sich die Nackenhaare, wenn ich lese, was die linke Seite dieser Tage verzapft und ich kriege das Kotzen bei dem, was Söder, Seehofer & Co. in Reaktion auf diese komische 15%-Partei verzapfen.
Das Internet spielt eine gravierende Rolle. Die Filterbubbleproblematik und überhaupt das Internet (Stichwort: Flache Erde, btw. etwas, das ursprünglich aus der Neo-Nazi-Community kommt), das natürlich jeden noch so absurden Scheißdreck in die Öffentlichkeit bringt. Was sich Anfang der 90er Jahre noch sechs Spacken in einem Keller bei zu vielen Sixpacks Bier ausgedacht haben, wird heute als Facebookgruppe verbreitet und - je nachdem wie viele Abonnenten und "Freunde" sie haben - mit etwas Glück zigfach "geteilt", bis man sich dazu positionieren muss. Ich selbst habe zwar noch nie jemanden erlebt, der diese "Flache-Erde"-Theorie hatte, aber es gab mal einen Anrufer bei Domian, der wirklich heftig war. Und der machte nicht mal den Eindruck, als sei er in irgendeiner Form intellektuell zurückgeblieben, aber das, was er inhaltlich von sich gab, war völlig absurd.
Es ist das alte Massenphänomen - je öfter etwas verbreitet wird, desto eher wird es geglaubt. Aus "ich hab’s ja im Fernsehen gesehen" wird heute "ich hab’s ja im Internet gelesen" - und dann bauen darauf natürlich wiederum Leute auf, die damit Geld verdienen und ein gewisses Charisma und Überzeugungskraft haben. Der gute alte Gruppeneffekt: Wahr ist, was alle Anderen im Munde führen. Wir leben (leider) in Zeiten, in denen dieses Phänomen wieder einmal eine große Rolle spielt.
 
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Aurelon

Toerhalker
Lustig, dass du den Domian Anrufer erwähnst, der ist uns nämlich auch bekannt :D
Nun, dass im politischen Bereich Schindluder mit "der Wahrheit" getrieben wird ist ja tatsächlich nichts neues, hat aber durch das Internet und unreflektiertes Teilen mit Sicherheit nochmal einen Schub nach vorne gemacht. Da die politische Komponente aber ja schon existiert seit die ersten Marktschreier existierten, würde ich das gerne hier vernachlässigen und eher das neuere Phänomen, der naturwissenschaftlichen Verachtung und zeitgleich dem Glauben an "alternative Fakten", in den Fokus rücken.

Also du bist auch der Meinung, dass ein Problem schlichtweg das Internet ist: Die 6 90er Spacken posten heute fleißig in ihre Facebookgruppe oder ihren persönlichen Blog und daher verbreitet sich das ganz rasend schnell.
Aber woran liegt das jetzt genau? Könnte man nicht meinen, dass jemand, der neutral dem Thema gegenüber steht, die Posts liest und erst einmal darüber nachdenkt?
Also ist es einfach, dass die Menschen nicht mehr reflektieren was sie lesen und wahrnehmen oder dass die Grenzen zwischen glaubwürdigen Artikeln der Fachwelt und DIY Artikeln verschwinden und nicht mehr unterschieden werden kann?
 

OldNick

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Also erst mal dürfte es schwer sein, den ganzen Themenkomplex vom Politischen zu trennen. Unabhängig davon, wie man sich dazu verhält, aber m.E. hat das ganze 9/11-Drama die Tür zum Verschwörungstheorienboom aufgestoßen. Leute haben gemerkt, dass man mit solchen Nummern Geld verdienen kann. Ich muss ehrlich sagen, dass ich (gerade im politischen Kontext) auch immer etwas zusammenzucke, wenn jemand von der "Wahrheit" spricht, da es die im Absoluten meist nicht gibt. Wenn ich aber sage, dass das intergalaktische Krümelmonster die Welt regiert und uns Menschen auf einem Schachbrett spielt, dann ist das schwer zu widerlegen - und den Umstand, dass Du meine Meinung über das weltherrschaftliche Krümelmonster nicht teilst, ist ein Beweis der Richtigkeit meiner Theorie, weil Du mit dem Krümelmonster unter einer Decke steckst und verschleiern willst, dass es alles beherrscht. D.h., logisch kannst Du gegen solche paranoiden Gebilde nicht gewinnen. Diese Vorstellungen (Flache Erde, Reptiloiden, etc.) gebrauchen ein grundsätzliches Mißtrauen in alle Instanzen. Dieses Mißtrauen ist über die Jahre gewachsen, in Deutschland und in den USA proportional mit der Verschlechterung der sozialen Situation vieler Leute. (Wenn wir in die USA schauen, ist es da heute verheerender als hier, aber im Vergleich zu den 90er Jahren hat hierzulande die Agenda-Politik, für die die SPD verantwortlich ist, eine Menge Unheil angerichtet). Wenn also das Mißtrauen in jede existierende gesellschaftliche Instanz steigt, dann akzeptiert man alternative Instanzen und nimmt auch das an, was ein charismatischer Ex-Radiomoderator mit guter Sprecherziehung alles von sich gibt, weil er ja theoretisch genauso qualifiziert ist wie jeder andere auch.
Wenn man die Grundfesten eines großen Kollektivs an Menschen erschüttert (um den Begriff "Volk" mal zu vermeiden, weil ich den 1. nicht besonders mag und das Problem 2. viele westliche Gesellschaften betrifft), dann ist das das Resultat. Wenngleich 9/11 der Stein des Anstoßes war, so ist die sukzessive kollektive Depression ein ganz gravierender Punkt für die Verbreitung solcher Theorien. Wenn eine ganze Generation getrieben wird von Versagens- und Abstiegsangst, Merkel ja u.a. schon von "marktkonformer Demokratie" spricht und alles nur durch den Leistungsgedanken reguliert wird, dann entsteht ein Urmißtrauen, ja, selbst ein Mißtrauen in die eigene Person, die eigene Identität. Bei dem Mißtrauenslevel ist es leicht, selbst sehr intelligenten Leuten den größten Stuß zu verkaufen, weil das Fundament ist weggerissen worden bzw. war bei einer ganz jungen Generation erst mal noch gar nicht vorhanden.
Insofern, wie gesagt, halte ich das alles für ein hochpolitisches Phänomen, das so nicht ohne die Analyse gesellschaftspolitischer Prozesse greifbar gemacht werden kann und auch mein Beitrag gerade war nur bestenfalls ein Baustein zu dieser Entwicklung.
 
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Scarala

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Ich würde auch das (selbsterdachte) Wort "Informationsfaulheit" in den Raum werfen in dem Zusammenhang.
Das geht sogar noch sehr viel Weiter als das, was du oben geschrieben hast @Aurelon...

Meine Frau und Ich haben gestern erst über das Thema "Informationsfaulheit" im Bezug auf heutige Jugend und Jungerwachsene gesprochen. Sie macht gerade, mit 29, ihre Fachhochschulreife nach und hat in Ihrer Klasse fast ausschließlich 16-18-Jährige. Da kam gestern das Thema Streamingdienste in der Klasse. Als meine Frau die Worte "Video-on-Demand" und "Audio-on-Demand" aussprach, wusste niemand was damit gemeint ist. Auf die Nachfrage, ob sie denn Netflix oder Spotify nutzen, kam von allen Seiten, dass das für Sie nicht mehr weg zu denken sei.

Die sind damit aufgewachsen, das ist für Sie selbstverständlich. Da wird nichts hinterfragt oder recherchiert, was es denn ist. Es ist da, es macht was es soll, das reicht. Deswegen habe ich dafür das Wort "Informationsfaulheit" benutzt.

Ich denke mit Nachrichten/Medien allgemein ist es genau das selbe Problem. Die Gesellschaft ist zu Faul geworden, dinge zu hinterfragen. Das mag (auf politischer Seite) vielleicht daran liegen, dass man der Politik langsam überdrüssig wird, weil immer viel versprochen, aber doch wenig so umgesetzt wird. Man schaue sich als Beispiel das veraltete Telemediengesetz (und die Landesmediengesetze) an. Diese sind so veraltet, dass es derzeit zu einer "willkür" der Landesmedienanstalten kommt (Stichwort: Rundfunklizenz für Streamer). Dieses Problem ist seit 2 Jahren bekannt, es wurde viel versprochen und nichts hat sich getan. Ich bekomme selbst sehr viel davon mit, da ich mich viel auf Twitch bewege und auch selbst Streame. Das geht bereits soweit, das Streamer schon Auswandern, damit Sie diese Lizenzen nicht benötigen.
Und das alles nur wegen einer veralteten Gesetzgebung, mit der man zu "faul" ist, sie schnellstmöglich zu reformieren.

Das ist jetzt nur ein Beispiel, man könnte jetzt mit Trump weitermachen... Ein Präsident, der gewählt wurde, den aber im Nachhinein niemand gewählt haben will...

Ich hoffe es kommt irgendwie rüber worauf ich hinaus will.
 

OldNick

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Ich denke mit Nachrichten/Medien allgemein ist es genau das selbe Problem. Die Gesellschaft ist zu Faul geworden, dinge zu hinterfragen.

Wobei ich hier einwenden muss, dass der Verschwörungstheoretiker wahrscheinlich genau dasselbe sagen und von sich selbst behaupten würde, er sei ein Hinterfrager und - auch so ein schönes, absurdes Wort - "Selbstdenker".
 

Marius K

Composer
Die Menschen haben noch nie reflektiert, was sie gelesen haben. Man bekommt es einfach nur mehr mit, da heute jeder seine Hirnfürze frei im Internet verbreiten kann und es gibt so viel mehr Quellen, bei denen man sich falsche Informationen abholen kann. Das gilt inzwischen auch für die meisten News-Seiten, die völlig unreflektiert Informationen kopieren, ohne deren Wahrheitsgehalt auch nur im geringsten zu prüfen.

Ich behaupte aber auch, dass Indoktrination völlig normal ist. Das beginnt bei der Taufe und endet dabei, dass sich eine Generation deutscher Kinder anhören muss, in welcher Schuld sie stehen, weil vor etwas weniger als hundert Jahren eine Menge Leichtgläubiger der Meinung waren, dass Juden böse sind. Ich kenne auch einige Lehrer aus meiner Schulzeit, deren Ansichten Gesetz waren und nicht kritisch hinterfragt werden durften.

Am Ende muss jeder selbst entscheiden, ob er mit geschlossenen Augen durch's Leben gehen möchte oder mit gesunder Skepsis an Informationen herantritt. Dass viele zu faul dafür sind, liegt glaube ich daran, dass es uns heute (in Relation zu früher) verdammt gut geht. Umso schlimmer finde ich es, wenn regelmäßig der Weltuntergang oder zumindest der Untergang des Abendlandes heraufbeschworen wird.
 

Aurelon

Toerhalker
Ja in vielen Punkten sprecht ihr mir aus der Seele.
@OldNick :
Sehr interessant, wie du dein allmächtiges Krümelmonster Beispiel umschreibst bzw. die Logik der "Verschwörungstheoretiker" dahinter: Wenn du mir nicht zustimmst, musst du ja für die sein, also steckst du mit unter einer Decke! Sowie die Tatsache, dass der Logik nicht nachgekommen werden kann, weil Aussagen nicht überprüfbar sind.
Getreu dem Motto: Wenn Niemand, kein Tier, kein Mikrofon, kein Mensch im Walde ist, macht der Baum dann ein Geräusch, wenn er umfällt?
@Scarala :
Ja Informationsfaulheit ist ein schöner Begriff dafür, da gebe ich dir Recht.

Nochmal zur o.g. Logik der "Verschwörungstheoretiker". Ich habe vor langer Zeit einen Podcastbeitrag zum Thema Freimaurerei erstellt. D.h. vorab viel historische Recherche, wie präsentieren sie sich selber, was sagen Kritiker/Verschwörungstheoretiker und im Anschluss habe ich zwei Freimaurer interviewt. Seit damals sehe ich das Thema mit vollkommen anderen Augen, da ich meine Recherche selbst betrieben habe und den Verleumdungen (Stichwort Teufelsanbetung und der ganze Hokuspokus) auf den Grund gegangen bin und für mich festgestellt habe, dass all diese Geschichten völliger Blödsinn sind. Wenn man sich nicht doof anstellt kann man alles in Bibliotheken finden.

Hier erzähle ich jetzt etwas aus dem Nähkästchen
Seit meiner Recherche wird mir dauernd bei YouTube alles mögliche vorgeschlagen, das mit dem Thema irgendwie in Zusammenhang steht. Häufig sind es jämmerlich zusammengeschusterte Bilder Slideshows, während derer jemand irgendwas von Teufel und der Zahl 666 usw. brabbelt. Die Kommentare haben mich aber erst wirklich auf die Palme gebracht, denn es war offensichtlich, dass niemand dieser Leute (nein, nicht alle aber die meisten haben es nicht gemacht) ihre eigenen Recherchen angestellt haben. Es wurde blind in die gleiche Kerbe gehauen, dieselben verstaubten Gruselgeschichten immer wieder neu aufgelegt. Und immer wieder ging es um die "herrschende Elite", nach dem Motto: Selbst wenn 99% der Freimaurer wirklich nur karitativ aktive Herrenvereine sind, dann gibt es da den 1% "an der Spitze der Pyramide", der alle beherrscht und im Geheimen die Welt regiert.
Manchmal habe ich versucht mit diesen Leuten zu diskutieren, habe es mittlerweile aber aufgegeben, da genau das passiert, wie es @OldNick beschrieb: Sobald man Partei für eine neutrale Position und das kritische Hinterfragen solcher weder beweisbaren, noch widerlegbaren Theorien ergreift und versucht die Vernunft zu wecken, wird man als "mitlaufendes Schaf", usw. bezeichnet. Diese Menschen leben tatsächlich in ihrem eigenen Dunstkreis, in welchem sie glauben die absolute Wahrheit erlangt zu haben. Das ist mir ja erst einmal egal: Es kann ja ruhig jeder denken was er will, ist ja die Freiheit des Einzelnen. Aber diese Leute missionieren regelrecht. Von den Bibelvers Smashern will ich gar nicht erst anfangen :D
 

Swetty8

Foren-seelen
Oha Stichwort Flache Erde, alls ich davon zum ersten mal gehört habe,habe ich gedacht hä,,

Ich selbst habe zwar noch nie jemanden erlebt, der diese "Flache-Erde"-Theorie hatte, aber es gab mal einen Anrufer bei Domian, der wirklich heftig war.

und das auch bei Domian über Youtube,ich dachte hat der nicht alle Tassen im Schrank? und dann lese ich die Kommentaren Olla die Wald Fee da geht die Post ab,ich habe dann mal so aus Neugier Flache Erde bei googel eingeben und Youtube du mein Güte so viele Seiten,und Video! Ich habe mich dann ein bisschen damit beschäftige,doch dann wurde es mir zu blöd,ich frage mich warum behaupten die dass?was ist der sinne der Sache,nur weil in der Bibel steht oder wegen Gott?dass sie dann ja gerettet werden?weil sie verbreiten?Ich habe dann auf gehört,weil man weiß dass die Erde rund ist,da braucht man nur in die Sterne zu schauen,und ich schaue nur die Video von Flo plus an weil so schön die runde Erde erklärt.dafür ist mir die zeit zu schade,um solche dinge nach zu gehen,es gibt so viele Verschönerung, Theorien,die auf der Welt gibt wie das mit Aluhut,oder cherbails oder wie heißen,ich Glaube schon lange nicht mehr was lese und so weiter,ich glaub der beste weg man muss selber erfahren,ich finde dass schlimm,das Internet ist auf Art super,aber auch viele ist einfach nur Mist,und diese Behauptung immer die sind davon so felsenfest überzeugt,und vielleicht oder hoffe ich dass diese Menschen mal sehen was mit ihre Dummheit anrichten.Und nur sie sein die besten.Und wen erklären will dass ist Fake,Nasa Lügt und Mond ist auch nicht rund,ei ei ei oder die Erde muss Flach sein sonst fällt das Wasser runder,:fearscream::fearscream::fearscream::D

<<ich sage immer es geht ein Virus um her und dass nennt sich Dummheit!

P.sHarald Lesch ist der beste,
 
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Aurelon

Toerhalker
Huha, welch weltliche Themen plötzlich hier im Forum. :eek:
Glückseligkeit. :)
Hehe, ja es hat mich etwas in den Fingern gejuckt und der OffTopic Bereich hat sich ja angeboten ^^

@Swetty8
Ja die Flo plus Videos kenne ich, die sind sehr schön. Vielleicht ein wenig polemisch aber gut erklärt und (fast wie Löwenzahn) zum Nachmachen ermutigend.
 

Heiko-1970

Hörspielfan
Vieles wird einfach geglaubt, nur weil es im Fernsehen kommt. Ein netter Film dazu ist "Wag the Dog".
Was ich viel schlimmer finde sind die, ich sage mal Bildungsverweigerer, die dann den größten Mist nachplappern, ohne drüber nachzudenken.
 

PeBu34

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Hallo Zusammen,

Ich würde auch das (selbsterdachte) Wort "Informationsfaulheit" in den Raum werfen
Hm, so gesehen bin ich auch "Informationsfaul" :) Mir ist es z.B. egal, wie mein Herd oder der Zug, mit dem ich gefahren werde, im Detail funktionieren.

- Ich stelle einen Topf mit Inhalt auf den Herd, schalte die Platte an und warte bis das Essen gar ist.

- Ich steige in den Zug ein und lasse mich von A nach B fahren. Das Einzige, was mich interessiert ist, ob ich bei A oder B mit meinem Rollstuhl auf den Bahnsteig, in den Zug und wieder wegkomme. Wie die ganzen technischen und organisatorischen Einzelheiten funktionieren ist mir egal, solange sie funktionieren.

(Mein Pc muss sowieso funktionnieren und das tun, was ich will. Tut er das nicht, frage ich jemanden, der sich damit auskennt, ansonsten mache ich einfach, was ich damit machen möchte. ;))

Genau so selbstverständlich verwenden die heutigen Kinder und Jugendlichen Facebook, Twitter und Co. Ich weiß, dass der Vergleich etwas hinkt, weil die Leute, die hinter Twitter und Co stecken mit unseren Daten alles mögliche anstellen können - und das ja auch tun. Aber: Alles, womit man aufwächst oder woran man sich im Laufe von Jahren gewöhnt hat, ist erstmal normal und wird - zumindest von den meisten Leuten - so lange nicht hinterfragt, wie es scheinbar problemlos funktioniert und keine (bedeutenden) Nachteile bringt.

Ein zweiter Aspekt der "Informationsfaulheit" hängt für mich mit dem Thema "Informationsflut" zusammen und dem - für mich oft daraus resultierenden - Rückzug in eine "Filterblase". Ich mache das mal an einem Beispiel fest, in dem ich statt von "man" oder "wir" von mir selbst rede:

Täglich werden an mich X unterschiedliche Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft - z.B. durch die Nachrichten, Internet u.s.w. herangetragen. Sei es durch Kommentatoren, Politiker, Wissenschaftler oder Privatpersonen, denen ein bestimmtes Thema wichtig ist.

Ich muss jedesmal entscheiden, welche Themen ich weiter verfolgen will. Dazu muss ich mich aber mit jedem Thema, das ich nicht schon beim Titel "wegklicke", zumindest einmal oberflächlich beschäftigen, um mitzubekommen, ob es für mich interessant oder mir aus irgendeinem Grund sogar persönlich wichtig ist.

Wenn ich anfange mich mit einem Thema genauer zu beschäftigen, stelle ich sehr schnell fest, dass es sich 1. in X unterschiedliche Bereiche einteilen lässt und es 2. zu jedem Teilbereich X unterschiedliche mehr oder weniger begründete Fakten, Meinungen und Erfahrungen gibt.

Wenn z.B. von einem Problem, wie dem Klimawandel die Rede ist, gibt es in jedem Teilbereich des Themas unterschiedliche Meinungen dazu, ob und wie man den Klimawandel verhindern oder die Folgen abschwächen könnte/sollte/müsste. Genau genommen müsste ich, um wirklich informiert zu sein, jede dieser Thesen - aller Teilbereiche des Themas - bis zu ihrem Ursprung verfolgen und selbst prüfen um mir letzlich eine eigene Meinung zum Thema bilden zu können. Das heißt ich müsste mir aus möglichst zuverlässigen Quellen das nötige Wissen "zulegen" hinterfragen und wiederum prüfen. Dann erst könnte ich - irgendwann - zu einer eigenen fundierten Meinung kommen. (Grundfrage: Welche der hunderttausend Quellen ist zuverlässig?)

Leider reicht es aber nicht, das einmal zu tun und an dieser Meinung für den Rest meines Lebens festzuhalten, weil alle paar Wochen oder spätestens Monate wieder eine neue "Erkenntnis" zu einem Teilbereich des Themas Klimawandel groß genug wird, um einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu werden. Also muss ich mich mit dieser neuen Erkenntnis befassen und prüfen, ob sie so relevant ist, dass ich meine Meinung und meine Vorgehensweise zu dem Thema revidieren muss (müsste/sollte oder auch nur könnte).

Und jetzt soll ich das Ganze noch zu den Themen "Mindestlohn", "bedingungsloses Grundeinkommen", "Flüchtlinge", "Beteiligung 'der Deutschen' an Kriegen im Ausland" "Geldverschwendung der Bundesregierung", "Gender", "Reichsbürger", "Gleichberechtung von Frauen, Behinderten" u.s.w. machen. - Wobei zu beachten ist, dass diese Themen ja auch wieder in X Teilbereich "zerfallen", deren Anhänger auch noch jeweils meine Aufmerksamkeit auf ihre spezielle Sicht des Themas ziehen wollen. Dazu kommen noch Arbeit, eigene Probleme und Dinge, die aus der Familie oder dem Freundeskreis an mich herangetragen werden - und vielleicht noch ein kleines Hobby.

Und dann kommt da dieser Typ, der von "der flachen Erde" oder der "BRD GmbH" redet, mir auf jede Frage eine schlüssige Antwort gibt und mich auf die Verschwörung hinweist, die versucht diese Erkenntnisse nicht in der Öffentlichkeit bekannt werden zu lassen. Toll! Auf einmal ist alles ganz einfach und ich brauche nicht mehr so viel nachzudenken und zu prüfen, weil sowieso nur drei Autoren und ein paar Eingeweihte recht haben und alles andere gelogen ist.
Und wenn ich daran nicht glauben "kann", gibt es ja noch TV oder PC - oder beides. Also: Anschalten zum Abschalten. - Und schon ist das Leben ganz einfach.

Das wars erstmal von mir.

Liebe Grüße von
Peter :)
 
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Goylent Sreen

Exil-Rückkehrer
Demokratie bedeutet, dass man sich dieser Verantwortung stellt. Die Freiheiten und Privilegien dieser Staatsformen erfordern, dass sich die "Machthaber", also das Volk, mit allen relevanten Themen ihrer Gesellschaft auseinander setzen, um mit ihrer Stimme eine Entscheidung herbeizuführen.

Da, wie PeBu34 ja treffend feststellt, es ein Mega Aufwand ist, sich immer über alle Themen ein differenziertes Bild zu verschaffen gibt es ja speziell in unserer Demokratie die Parteien.

Mal abgesehen davon, dass es ihnen sicherlich auch um die Macht der Regierungsgewalten/ Ministerien geht, stehen sie für die Meinungsbildung im Volk.

Wenn ich also nicht die Zeit und Muße habe, mich selber ins Detail zu begeben, dann kann ich meine Meinung anhand dieser unterschiedlichen Positionen bilden.

Problematisch sehe ich derzeitig auch diesen Trend zur Informationsblase, da einfach Suchalgorithmen, von z.B. Google, dafür sorgen, dass ich Informationen erhalte, die der Algorithmus für mich als interessant und nicht als kontrovers erachtet.

Es mangelt zunehmend an der Bereitschaft sich andere Positionen anzuhören und mit den neuen Informationen sein Weltbild zu erweitern, da man durch die Informationsblasen zunehmend seine eigene Position als bestätigt empfindet.

"Informationsfaulheit" trifft es schon sehr exellent, was am Anfang als "Leichtgläubigkeit" zur Diskussion gestellt worden ist.
 
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schaldek

Mitglied
Teammitglied
Und schon ist das Leben ganz einfach.
Mein Senf (zuckerfrei natürlich ;)) dazu:
Wenn der Boulevard und Co nur auf die Emotionen der Konsumenten abzielen, weil
so überhaupt nur noch kurze Aufmerksamkeit hergestellt werden kann,
ist das auch ein hässlicher Kreislauf, denn die meisten Emotionen klingen
- menschlich bedingt - eben ab und neue müssen angeklickt werden.

Viele Leute, die das täglich in ihr Leben lassen, reflektieren das irgendwann
als ermüdend, weil es inhaltlich eher widersprüchlich ist.
Einige merken es nicht und lassen sich statt dessen auf weniger "Brisantes"
ein (was sie meistens auf der selben Website auch angeboten kriegen),
oder die blamieren sich iwann damit, indem sie versuchen,
auf dieser Grundlage Stimmung zu machen.
Also, wenn das gefährliche Halbwissen Halbwissende gefährlich macht.

Andere, die das Widersprüchliche bewußter wahrnehmen, verteufeln das Ganze
Ding und flüchten in ihre eigene kleine Nische.

Wieso sollte das nicht auch ein natürlicher Reflex auf etwas sein, das man
für sein eigenes Wohl ja auch nicht wirklich braucht?!
Informationsfaulheit kann auch echt mal schützend sein.
 

Swetty8

Foren-seelen
Informationsfaulheit kann auch echt mal schützend sein.

Genau darum schaue ich seit 5 Jahren ungefähr kein Tv mehr,bei YouTube habe auch ich Dinge reduziert ,Facebook ist dass schlimmste habe Dinge raus geschmissen,und es nicht mehr das was es früher war,bin schon länger am übrelgen ob ich es schlisse,ich bin eigentlich nur hier unterwegs,auf dem Ipohn habe habe die news geschlossen,machmal ist zu viel wissen auch nicht gut auser man sucht sie sich selber aus,was man wissen möchte!;):)
 
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