AW: Endspiel
Zunächst möchte ich mich kurz wiederholen und euch für euer ganzes Feedback danken!
Einfach Wahnsinn! :thumbsup:
Dem schließe ich mich an. Herzlichen Dank!
Das stimmt nicht ganz – auf dem offenen Meer verbreiten sie sich rasend schnell (über 500km/h), aber in der Küstennähe werden sie wesentlich langsamer. In den Videoaufnahmen vom Tsunami am Weihnachten 2004 ist zu sehen, wie Menschen vor der Welle wegrennen und sich dadurch retten konnten.
Wikipedia sagt dazu:
Die Geschwindigkeit eines Tsunami hängt von der Meerestiefe ab; je tiefer das Meer, desto schneller, und je flacher, desto langsamer ist der Tsunami.
[…]
Auf dem offenen Ozean beträgt die Amplitude selten mehr als einige Dezimeter. Der Wasserspiegel wird somit nur langsam und nur um einen geringen Betrag angehoben und wieder abgesenkt, weshalb das Auftreten eines Tsunami auf offener See meist gar nicht bemerkt wird.
[…]
In Küstennähe wird das Wasser flach. Das hat zur Folge, dass Wellenlänge und Phasengeschwindigkeit abnehmen (s. Tabelle), die Amplitude der Welle und die Geschwindigkeit der beteiligten Materie aber zunehmen. Die Energie der Tsunamiwelle wird dadurch immer stärker konzentriert, bis sie mit voller Wucht auf die Küste auftrifft.
[…]
Beim Eintreffen der Welle an der Küste zieht sich zunächst die Küstenlinie zurück, unter Umständen um mehrere 100 Meter. Wenn der Tsunami eine unvorbereitete Bevölkerung trifft, kann es geschehen, dass die Menschen durch das ungewöhnliche Schauspiel des zurückweichenden Meeres angelockt werden, statt dass sie die verbleibenden Minuten bis zur Ankunft der Flutwelle nutzen, um sich auf höher gelegenes Gelände zu retten.
In dem Hörspiel hätten wir also erst ein längeres Ausbleiben des gewöhnlichen Wellenschlags bemerken müssen, dann das Krachen der 6 oder wesentlich mehr Meter hohen Welle auf das Festland.
Vielen Dank für die Infos! Genau genommen muss ich dir recht geben. Hier hätte ich ausführlicher recherchieren müssen. Andererseits, speziell zur Hörspielbearbeitung wären mir keine geeigneten Geräusche eingefallen, die den genauen Verlauf der nahenden Flutwelle tontechnisch korrekt wiedergegeben hätten.
Aus der Geschichte geht nicht hervor,
wodurch die Flutwelle ausgelöst wurde. Vermutlich ein Tsunami, hervorgerufen durch ein Erdbeben unter dem Meeresboden. Meine Absicht war es zunächst jedoch nicht primär, eine Katastrophen-, sondern eher eine Endzeitgeschichte zu schreiben; das Wort "Tsunami" kommt in dem Text bewusst nicht vor. Nicht nur die Küstengegend ist menschenleer, sondern
ganz San Diego wurde evakuiert. Die Flutwelle sollte also weit höher sein als bei einem gewöhnlichen Tsunami. Ich dachte dabei an einen Meteoriten/Asteroiden, der im Meer aufschlägt und der in den Küstengegenden für entsprechend hohe Flutwellen sorgt, bis weit ins Landesinnere. Ich glaube nicht, dass den Menschen dann noch
Minuten geblieben wäre, um sich auf höher gelegenem Gelände zu retten.
Im weiteren Sinne des Wortes sehe ich die Kurzgeschichte als Science-Fiction-Story, und in diesem Genre war sie auch 2009 im Corona Magazine zu lesen.
Aber: Im Vordergrund stehen für mich ohnehin die beiden Charaktere. Nicht die nahende Bedrohung.
Daher ist es für den Verlauf des Gesprächs nicht prinzipiell entscheidend, ob "nur" ein Tsunami die Stadt auslöscht, oder ob es sich um eine weit größere Katastrophe handelt (vielleicht ähnlich dem Meteoriten, der einigen Theorien zufolge die Saurier vor Millionen Jahren ausgelöscht haben soll).
Nichtsdestotrotz: Egal, ob Katastrophen- oder Endzeitdrama, auch eine fiktive Kurzgeschichte mit kurzweiliger Unterhaltung als vordergründiges Ziel sollte inhaltlich so authentisch wie möglich rüberkommen, was Glaubhaftigkeit, etc. angeht. Insofern bin ich dir dankbar für deine Hinweise. Ich werde zukünftig noch gründlicher recherchieren.
Hm, naja, Mindi, so schlecht find ich die Recherche gar nicht. Denn ein Satz wie: "Seltsam. Es ist auf einmal so still hier" kann schon eine gute Wirkung haben, v.a. wenn dann direkt drauf auf die Stille ein riesen Rums kommt.
Das hätte man natürlich tun können. Wenn man auf den Gedanken gekommen wäre.
Andererseits war es ohnehin schon recht lange still und friedvoll gewesen. Barrett:
"Die Bucht. Das Wasser sieht so friedvoll aus." Da
muss es am Ende mal ordentlich RUMMMSS machen.

Der Satz "Es ist
auf einmal so still hier" passt m. E. nicht ganz, liest sich fast wie eine inhaltliche Wiederholung.
Vielleicht kam meine Kritik zu scharf rüber, aber ich habe auch gesagt, und das ist wohl das Wichtigste, was man über ein Hörspiel sagen kann, dass ich dieses Hörspiel als Ganzes als gut gelungen ansehe. Natürlich ist da nicht alles vollkommen, aber für mein Empfinden immer noch um Längen besser als manch anderes Hörspiel, das ich bisher hier gehört habe.
Keineswegs! Scharfe, konstruktive und ehrliche Kritik finde ich generell sehr hilfreich, um sich zukünftig beim Schreiben zu verbessern.
Nun ja, laut Skript war nichts vorgegeben und ich persönlich habe die beiden Herren so kennengelernt, dass sie eben nicht um ihr Leben schreien oder so.
Sicher, beide waren gegen Ende aufgebracht und hatten Angst, aber dennoch waren sie auch müde und sahen sich mit der ernüchternden Tatsache, dass sie nun wahrhaftig sterben würden, konfrontiert.
Sehe ich genauso. Kurzgeschichte und Hörspiel verlaufen sehr ruhig, die beiden Herren haben sich trotz ihrer Angst irgendwie mit dem Tod abgefunden. Was hätte es geholfen, hätten sie um Hilfe gerufen? Ich wollte bewusst kein hollywood-typisches Katastrophendrama schreiben, sondern die Thematik dem Leser bzw. Hörer eher subtil durch zwei Einzelschicksale näherbringen.