• Blut-Tetralogie   Dark Space

Poldi

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Wir Kinder aus Bullerbü

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Erster Eindruck: Lindgrens Klassiker in Hörspielform

Im kleinen Dorf Bullerbü,mitten im südlichen Schweden, gibt es nur drei Bauernhöfe. Dort leben Lisa, Bosse, Lasse, Inga, Britta und Ole, die auf dem gemeinsamen und ziemlich langen Schulweg immer neue Ideen für spannende Spiele und lustige Abenteuer bekommen – langweilig wird ihnen dabei sicherlich nicht...

Oetinger Audio hat eine ganze Reihe von Hörspielen veröffentlicht, die die Geschichten der schwedischen Autorin Astrid Lindgren umsetzen und in der 60er und 70er Jahren produziert wurden. Viele Helden unserer Kindheit tummeln sich hier, und natürlich dürfen da auch die Kinder aus Bullerbü nicht fehlen. Zwar ist dieses Motiv in vielen Werken Lindgrens zu finden, doch hier setzt sie ganz massiv auf die Darstellung eines friedvollen und idyllischen Schwedens, das auch heute noch das Bild des Landes vieler Leute prägt, sodass man tatsächlich vom Bullerbü-Syndrom spricht. Auch beim Genuss dieser Hörspielumsetzung fühlt man sich in die malerische Landschaft versetzt und kann mit den Kindern aus Bullerbü ihre Kindheit genießen, die kurzen, eher episodenhaften Geschichten sind sehr kurzweilig. Mit knapp 2 Minuten ist die kürzeste Handlung natürlich schnell erzählt, fast 6 Minuten dauert die längste. So eignet sich diese Produktion auch zum „zwischendurch“ hören, da man keine wichtigen Informationen verpasst und immer wieder in die Handlung einsteigen kann. Die Geschichten sind dabei sehr heiter und besonnen, strahlen stets eine Unbeschwertheit aus, in die man sich gern versinken lässt. Und natürlich haben nicht nur Kinder Spaß daran, auch viele Erwachsene freuen sich über den Ausflug in vergangene Tage – ein Hörspiel für die ganze Familie.

Bei den Sprechern wird sich natürlich insbesondere auf die sechs Kinder konzentriert, nur wenige andere sind in Nebenrollen zu hören. Ausnahme hiervon ist Erzähler Helmut Ahner, dessen feste und angenehme Stimme die Texte harmonisch und warm gestaltet. Monika Ogorek ist als Lisa zu hören, bei ihre ist eine große Lebensfreude und viel Engagement zu spüren, sie versetzt sich gut in die Rolle. Auch Michael Nowka, der den Lasse spricht, kann überzeugen und bereichert das Hörspiel mit glaubhafter Aussprache. Weitere Sprecher sind Marion Marlon, Sabine Topel und Jago Ziesmer.

Die Musik ist diesem Hörspiel besteht nicht etwa aus ausgeklügelten Orchestermelodien oder ähnlichem, sondern aus selbst gesungenen Liedern der Kinder aus Bullerbü. Da wird vor lauter Inbrunst auch schon mal eher gegrölt als gesungen, was dem ganzen einen rauen Charme mit Ecken und Kanten verleiht. Hinzu kommen einige wohl platzierte Geräusche, die einige Vorgänge eingängiger machen.

Wie in der gesamten Reihe ist auch hier die Aufmachung des Cover im selben Schema aufgebaut: Auf einem einfarbigen Hintergrund – hier rot – ist eine einfache Zeichnung zu sehen, die die Hauptdarsteller zeigt. Die sechs Kinder haben hier einige Tiere dabei, allerdings hätte der Reiz mit einem anderen Hintergrund sicherlich noch zugenommen.

Fazit: Eine liebevolle Produktion der wunderschönen Vorlage, das einige kurzweilige Episoden erzählt.

VÖ: Februar 2006
Label: Oetinger Audio
Bestellnummer: 978-3-8373-0172-4
 
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