OK, ich habe deine Geschichte durchgelesen, Victor.
Hier kommt mein Feedback; vorab mit dem Hinweis, dass ich die „Aetherwestern-Reihe von Anja Bagus und Stephan Holzhauer" und ihre Kontexte nicht kenne und daher deine Geschichte nicht in Bezug auf diese besprechen kann, sondern lediglich meine Eindrücke von einem für sich stehendes Werk mitteilen kann, das ich ganz grob in Richtung Fantasy mit einen Touch "Klassischer Western incl. Science Fiction-Elementen" einsortiert habe, also eine eher ungewöhnliche, aber durchaus spannende Mixtur.
Was mir – genau wie auch Peter schon – sofort positiv aufgefallen ist, sind die kräftigen Farben, mit denen die einzelnen Szenen in Worte gemalt wurden. Es ist nicht schwierig, sich lebhafte Bilder von den Orten und handelnden Personen im Kopf vorzustellen. Die Protagonisten werden in den Eingangs-Szenen schlaglichtartig vorgestellt und finden im Verlauf der Story dann zusammen. Die Geschichte scheint mir allerdings offensichtlich nur der Anfang eines größer geplanten Werks zu sein, da sie ohne Abschluss endet. Insofern wirkt sie eher als eine Art Essay zur Vorstellung eines Romans, keinesfalls jedoch als eine Kurzgeschichte. Ob sie sich als Hörspiel, Hörbuch oder Buch eignet, ist deshalb schwer zu sagen, da sie dazu vollständig sein müsste.
Was den Schreibstil betrifft, so mischen sich dort sehr schöne Analogien und Vergleiche immer wieder auch mit solchen, die tatsächlich nicht ganz passen und manchmal auch noch etwas naiv klingen. Auch enthalten manche Sätze Wiederholungen, über die man stolpert, und wirken gelegentlich ungelenk. Das gibt für mich dem Ganzen - auch abgesehen von dem fehlenden Ende - ein etwas „unrundes“ Bild. Ganz allgemein würde ich daher denken, dass das Geschriebene sehr davon profitieren könnte, wenn ein guter Lektor kritisch drüber gehen und sprachliche sowie stilistische Stolperstellen ausbügeln würde. Vielleicht müsste auch an der inneren Logik der einen oder anderen Stelle noch gefeilt werden, um die Geschichte in einen ungebrochenen Fluss zu versetzen.
Alles in allem finde ich es jedoch einen sehr vielversprechenden Anfang einer vielversprechenden Geschichte, die mit Schwung und Phantasie erzählt ist.