• Blut-Tetralogie   Dark Space
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Tagirijus

Hallöchen, da bin ich mal wieder,

Vorweg. Tut mir Leid, dass ich sogut wie gar nichts mehr hier schreibe. Hoffe, dass Verständnis dafür besteht (Unistress, u.a. folgendes Projekt, das ich jetzt vorstellen wollte).

Erstmals habe ich mich an eine Art Animationsfilm gewagt. Es handellt sich um ein Projekt im Rahmen meines (Musikpädagogik)-Studiengangs. Und nun ist es so weit, ich bin endlich fertig mit Produzieren und morgen wird abgegeben. Anzugucken ist der Film aber schon heute! Natürlich nicht all zu viel erwarten, da ich immer noch primär ein akustischer Mensch bin. 90% der Produktionszeit gingen für die grafische Seite des Films drauf. ;)

Ich freue mich über jedes Feedback; auch gerne auf meiner Seite. Bei genügend Feedback und vor allem Interesse, würde ich mich eventuell irgendwann in nicht all zu ferner Zukunft dazu überreden lassen einen Produktionsbericht zu veröffetlichen.

demutatio.jpg


Der Film kann sowohl auf meiner Seite wie auch auf Youtube angeguckt werden. Viel Spaß beim Gucken.


Manu
 
G

Gelöschtes Mitglied 1415

AW: Tagirijus - demutatio

Also der Kurzfilm ist ja echt gut gemacht, nur das ich noch nicht alles verstehe xD
Muss ich mir wohl noch mal irgendwann ansehen.

Aber echt gute Grafiken und gute Musik und alles ziemlich genial düster.

Eine sehr gute Arbeit!

Ich hoffe du schreibst einen Produktionsbericht, da ich gespannt bin, was alles dahinter gesteckt hat! ;)
 
T

Tagirijus

AW: Tagirijus - demutatio

Hallo Mindmaster,

Freut mich das zu hören. Ja, im Produktionsbericht würde ich dann möglichst alles aufschreiben, was ich mir wo und wie gedacht habe. Freue mich schon auf noch mehr Feedback; gerne auch Kritik. :)
 

Brandywine

Falko Diekmann
AW: Tagirijus - demutatio

Also ich bin ziemlich ratlos.

Ich dachte erst der Baum/Wurzeln am Anfang symbolisieren jetzt seine Unbeweglichkeit (Rollstuhl) nach dem Autounfall und der Vogel oben drauf die Freiheit der Gedanken. Er phantasiert sich ja seinen Sieg über die Rabauken zusammen.

Das ergibt aber alles keinen Sinn weil er nirgendwo im Rollstuhl gezeigt wird und offensichtlich auch nach dem Ereignis noch rumläuft; wenn auch unbewegt.

Ich hab den Verdacht das der Film eigentlich gar nichts mitzuteilen hat und das mit der (zu Interpretationen einladenden) Bildsprache überdeckt wird.

Er sagt ja auch (sinngemäß) das er nicht Schuld ist an den schlimmen Dingen die da passiert sind; nüchtern ist er aber nicht mit dem Auto unterwegs gewesen.

Das Ding will geheimnisvoll sein; trägt aber kein Geheimnis oder etwas entschlüsselbares in sich.

Das ist so mein Eindruck :gruebel:
 
T

Tagirijus

AW: Tagirijus - demutatio

Hi Falko,

Danke für dein Feedback. Weiß nicht, ob du es absolut ernst meinst, musste aber etwas schmunzeln gerade beim Lesen. Das soll deine vermeintliche Meinung aber keinesfalls in Frage stellen oder vergleichbares!

Insgesamt werde ich nach einigen mehr Feedbacks und vergangenen Tagen gerne mal meine Intentionen erläutern. (Ich streite nicht ab, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass Vieles wieder zu verschlüsselt und nur überwiegend in meinem Kopf schlüssig war, dem Zuschauer aber viel zu unklar dargestellt wurde; diesbezüglich bin ich dann auf konstruktive Kritik gespannt).

Will aber gerne erst noch einmal mindestens wenige Tage warten, dass noch etwas Feedback kommt; was ich mal hoffe. :)

Manu


Edit: Eins noch, um es doch schon klarer zu machen: der Autofahrer ist nicht Luk Hefer (dann hätte es auch keinen extra Creditseintrag am Anfang gegeben ;) ... )
 

Brandywine

Falko Diekmann
AW: Tagirijus - demutatio

Ich bin gespannt.

Vor allem darauf was es mit dem Blümschen auf sich hat ;)
 

Achim

Mitglied
Sprechprobe
Link
AW: Tagirijus - demutatio

mir kommt es vor, als wäre da ein träumer. der sich etwas ausmalt und das dann in das gegenteil umschlägt. ein date mit einem mädel, alles schön......autounfall, alles doof. dann die typen die zur bank kommen.....er bekämpft sie.....dann wird er verprügelt.

ich weiß, dass ist nicht ausführlich, halt nur meine gedanken zu dem gesehenen. aber das kommt vermutlich, weil ich es nicht so richtig verstanden habe.

davon aber mal ab, die musikalische untermalung war spitze!!!


Achim
 
T

Tagirijus

AW: Tagirijus - demutatio

Hi Achim,

Danke fürs Lob bezüglich Musik. Inhaltlich auch nett, wie du es siehst. So falsch ist das insgesamt nicht. Bin gespannt was noch so kommt und was dann zu meinen eigentlichen Intentionen gesagt wird, hehe. :)
 

ScarHunter

Veit Schneider
AW: Tagirijus - demutatio

So...hab ihn mir nun mal "reingezogen"....

Musik--> Nun ja, was soll ich da schreiben, ich HASSE DICH, da du GUTE MUSIK schreibst;)...du bist wirklich gut darinn und das hört man...

Gestalltung--> Ich kenne einen Film, der ist so ähnlich gemacht...sieht aber gut aus(auch wenn es am Anfang seltsam ist, dass sich nur wenig bewegt wird....)

Name--> demutation = Veränderung
Der Name an sich gefällt mir gut, ebenso die Ansätze, die ich im Film finde, jedoch scheine ich nicht so recht zu verstehen, wo nun DIE "Veränderung" kommt, denn am Ende ist alle wie am Anfang.
Der Titel von Filmen(oder jedes anderen Werkes) verrät normalerweise etwas über den Film(oder dem Werk)[bestes Beispiel "fearing and loathing in las vegas" = "Angst und Abscheu in Las Vegas"], darauf solltest du achten....

Inhalt-->Leider scheine ich den Inhalt nicht ganz zu Verstehen. Irgendwie ist das alles Seltsam, denn wenn wir das ganze mal so betrachten, geht es um einen Mann, der, nachdem er Schuld an dem Tod eines Menschen hatte, drüber Nachdenkt, ob die Menschen sich nicht selbst töten. Mhhh

Zusatz-->Ich glaube die Story hättest du klarer gestallten können. Mann sollte nicht versuchen eine "abgefahrene" und "hundert pro Neue" Story auf zu bauen(wie du schon selbst sagtest, man kann das Rad nicht neuerfinden). Wenn du die Story logisch(meine Step to Step) aufgebaut hättest, würde sie klarer rüberkommen und man würde nicht das Gefühl haben, dass man am Ende noch mehr Fragen, als am Anfang hat...

Insgesamt--> Dafür, dass es dein Erstlingswerk ist, find ich es gut...:)...Aber wegen der Story solltest du noch mal schauen....:(

Gruß
ScarHunter

P.S.: Ich hoffe ich klinge nicht alt zu beleidigend(nicht meine Absicht), aber ich bin nicht so der Experte bei Kritiken, leider....
 
T

Tagirijus

AW: Tagirijus - demutatio

Hi ScarHunter,

Schade, dass du mich nun hasst. :p

Insgesamt danke auch für dein Feedback. Wieder sehr interessant für mich zu sehen, wo doch tatsächlich etwas nicht so ganz klar geworden ist. Etwas vorweg rechtfertigen (eh ich dann vermutlich schon morgen meine Intentionen doch mal aufschreibe) will ich mich trotzdem.

Der Titel ist durchaus nicht willkürlich gewählt. Man muss nur versuchen drauf zu achten, was insgesamt bisher geschehen ist (in der fiktiven Welt des Films), laut Aussage des Films... nein ich meinte: laut versuchter Aussage des Films, hehe.

Zur Story: Die ist erstmals so klar und überlegt entstanden, wie noch nie in meinen Projekten. Auch hier habe ich mir sehr viel bei gedacht und das Konzept war (zumindest meines Erachtens) schon sehr schlüssig. Ein Mangel, den ich mitlerweile selbst bemerke, liegt eher in der Umsetzung. Ich bin echt saugespannt, wie die Leute den Film verstehen und finden werden, sobald sie das Konzept durchschauen, wenn ich die Intentionen kundgebe. :)
 

ScarHunter

Veit Schneider
AW: Tagirijus - demutatio

dann warte und freu ich mich schon mal auf morgen:)
Gruß
ScarHunter
 
T

Tagirijus

AW: Tagirijus - demutatio

Also dann mal meine Intentionen; aber vermutlich nicht so ganz alles, da ich gar nicht alles auf einmal aufschreiben kann und auch ungern das unformatierte Konzeptdokument hier reinkopieren will:


Einmal die Rahmenhandlung: Luk geht spazieren und erfreut sich an der Natur / Schönheit dieser Welt. Am Feld oben trifft er dann aber auf die Alkohol trinkenden und randalierenden Jugendlichen. Die kommen zu ihm und verprügeln ihn, wobei er sich während dessen vorstellt sie zu verprügeln.

Binnenhandlung (vermutlich meine größte Schwäche in der Umsetzung, leider): Die Flashbacks sollen Einblick in die Vergangenheit und somit entstandenen Motive des Protagonisten geben. Zunächst sieht man einen Mann (nicht Luk!), der glaubt noch betrunken Autofahren zu können. In den folgenden Flashbacks wollte ich zeigen, dass er einen Onkel und eine Freundin hatte. Die dann folgenden Flashbacks zeigen den Tod des Onkels durch den betrunkenen Autofahrer und den Schluss seiner Freundin. Der vermeintlich "gewollt mystische" Flashback, wie eventuell manch einer dachte, zeigt sicherlich eine eher unauthentische Szene, soll aber dennoch an die Realität gebunden sein. Mehr dazu gleich noch; also in dem Flashback diese schwarze Gestalt an Luks Bett. Danach kommen die Flashbacks mit denen ich hoffte die anfänglichen etwas zu erklären: Luk lehnt und sitzt heulend auf dem Bett und trauert erst seinem Onkel nach und danach seiner Freundin Melina. Anschließend wieder die schwarz Gestalt; warum gleich noch.

Blöd ist, dass viele dachten, der Alkoholiker sei Luk. Der vermutlich einzige Hinweis bieten (unprofesssioneller Hinsicht) die Credits, in denen der Alkoholiker einen eigenen Eintrag hat. Hatte leider irgendwie keine Zeit mehr einen extra Typen dafür zu bekommen, hätte aber dennoch den Alkoholiker klarer von Luk abgrenzen sollen und die Ego-Perspektive lassen sollen.

So. Warum nun "demutatio"? "demutatio" = "Veränderung" laut Latein. Mein Thema am Anfang war zunächst so etwas wie "Alkhol verändert den Menschen". Neben dem auch Dinge, wie "Das Übel der Welt zertsört die Schönheit dieser; verändert sie sozusagen". Und letztendlich auch noch die Aussage "Das Übel ist präsent und man kann nichts dagegen tun, außer selbst damit klarzukommen".
Veränderungen, die im Film vorgehen:
Rahmenhandlung: Luk ist zufrieden; auch im Monolog. Beiderseits wird er allerdings beim Betrachten des Übels zunehmen wütender und verzweifelter. Auch mit dem Wetter und der Umgebung versuchte ich eine stetige Änderung zu erzielen. So wird eigentlich das Wetter zunehmend schlechter (Bilder werden leicht dunkler und blasser) und es beginnt zum Schluss sogar zu regnen. Des Weiteren sind die Anfangs-shots noch in der Siedlung (unnatürlich) und wandert hinaus aufs freie Feld (natürlich). Die Siedlung ist beim Blick hinter Luk trotzdem vorhanden, da das "Übel" ja trotzdem stets präsent ist.
Binnenhandlung: Zunächst (abgesehen von dem Alkoholiker, der nur seine weiteren Erinnerungen auslöst) ist die Welt in der Vergangenheit von Luk vermeintlich schön, wandelt sich aber zunehmend ins Üble. Ich denke das sollte mindestens erkennbar sein, hoffe ich zumindest.
Das Blümchen: Dies ist ein weiteres Symbol für die Schönheit, die Luk noch in dieser Welt sieht, die aber vom Übel (Jugendlicher 1 tritt die Blume kaputt) zerstört wird.
Die Veränderung von Luk selbst: Früher war er ersichtlich zufrieden mit allem, verlor dann aber zunehmend den Glauben an Vieles. Diesbeüglich hat er sich etwas verändert, was natürlich wieder eher schwerlich dem Film zu entnehmen ist, oder? Bin mir da nicht so sicher.

Um eine weitere Frage zu klären: Warum diese schwarze Gestalt und dieser vermeintlich pseudohafte mystische Touch? Ist doch klar, zu wenig Sex im Film, also wollte ich die Zuschauer anders bekommen. Ne Scherz beiseite. Es sollte die Situation von Luk verdeutlichen. Die Szenen sollen das Erwachen in einer Schlafparalyse wiedergeben. Die Schlafparalyse setzt beim Menschen ein, wenn er schläft, damit er Geträumtes nicht in echte Bewegungen umsetzt (Schutzmechanismus noch aus vergangenen Zeiten). Ab und zu erwachen Menschen während einer solchen Schlafparalyse halb; sie sind dann bei Bewusstsein, können sich aber nicht bewegen und nur schwer atmen (früher dachte man, der "Alb" sitze einem auf der Brust, woher der Begriff "Albtraum" kommt). Da es noch in einer Art Halbschlaf ist, passiert es, dass durchaus mal Traumwelt und "Realität" zusammenkommen und man sich z.B. Gestalten im Zimmer vorstellt oder dergleichen. Bewegen kann man sich aber trotzdem nicht, wobei wir zum Punkt kommen. Luk sieht das "Übel", kann aber nichts tun; weder in der Schlafparalyse, noch bei den Jugendlichen oder dem allgemeinen Übel dieser Welt. Der 2. schwarze-Gestalt-Flaschbak sollte nur noch eine Steigerung bringen.

Warum kämpft er erst und verliert dann doch? Damit wollte ich ausdrücken, dass auch noch so gutes und starkes Kämpfen das Übel dieser Welt nur schwerlich beseitigen kann.

Es gibt auch sehr versteckte Einbauten von mir, da ich gerne mit Zahlen spiele. Z.B. ist der erste vermeintlich mystische Aspekt der 6. Flashback (6 = meist eher böse, ist ja bekannt) und insgesamt gibt es 9 Flashbacks (9 = Zahl der Vollkommenheit). Aber das eher Spielereien meinerseits, da ich sowas gerne tu.

Eventuell ist es schon einigen aufgefallen, dass "Luk Hefer" abzuändern zu "Luzifer" ist. Laut christlicher Mythologie ist das ein Synonym für den Teufel. Meine Intention war dabei eher die römische Mythologie, in der "Luzifer" der Lichtbringer ist und den Tag heraufbeschwört. Inhaltlich zum Film passend war die Intention dabei, dass Luk die Schönheit dieser Welt betrachtet und sie somit, sei sie noch so versteckt, dem Zuschauer zunächst zeigt. Außerdem bekämpft er ja zunächst die Jugendlichen und beseitigt das Übel erst, um der Welt "das Licht" zurückzugben. Ist jemanden dabei aufgefallen, dass die Wolken hinter Luk, als er etwas heroisch da steht, fast Flügel bilden? Naja zum Schluss hat das Übel den Lichtbringer dieser Welt dennoch niedergeschlagen. Sicherlich ist das alles schon fast pathetisch. Aber mir gefiel es.


Nun noch einige Stellungnahmen zu euren Kommentaren:
Falko:
Das Intro sollte nur Symbole für Schönheit und Übel darbieten. Außerdem ist Luk nicht Schuld, da er nicht der Autofahrer war. Nach wie vor: große Schwäche in der Umsetzung, ich weiß. Das Ding sollte eigentlich nicht geheimnisvoll sein, war zumindest absolut nicht meine Intention.

Scarhunter:
Ich bin ja eher ein Freund von versteckten Dingen, bei denen man erst extrem genau hinschauen muss, eh man merkt, was da nun ganz genau Sache ist. Meiner eigenen Erfahrung nach gibt es dann zum Schluss einen viel tolleren "Aha-Effekt". Deswegen auch der Titel. Ich denke so etwas wie "Der zum Fall verurteilte Spaziergang des Luk Hefer" oder sowas wäre mir zu platt gewesen. Keine Ahnung diesbezüglich, wo hier Geschmack beginnt und aufhört.
Mein Ansatz war es keinesfalls eine "abgefahrene und hundert pro neue" Story aufzubauen (nebenbei bemerkt finde ich den ganzen Film gar nicht so innovativ-wirkend, hehe.). Am Anfang war eine Idee und ein Thema und dann auch noch eine Aussage. Da herum entstand ein Charakter und die Plots. D.h. im Endeffekt habe ich mich nicht drauf konzentriert etwas Innovatives zu erschaffen, sondern lediglich eine Botschaft in einen Film zu packen, quasi. In einem eventuell folgenden Produktionsbericht würde ich dann nochmal das Vorgehen dokumentieren. Fing alles an mit Brainstorming, Charakter erschaffen, Plots erschaffen, dann irgendwann mal Script ausarbeiten und so weiter (wobei ich stets auf Zusmamenhalt der Details und Aussagen geachtet hatte). Also durchaus alles "Step by Step". :)

So. Nun bin ich gespannt was kommt und befürchte schreckliches Zerfleischen des Projekts. :p
 

Civok

Drück mein Bäuchlein!
AW: Tagirijus - demutatio

Hi Manuel!

Also ich habe mir den Film zweimal angesehen, einmal bevor ich Deinen "Begleittext" dazu gelesen habe, und einmal danach.

Beim ersten Mal sehen, habe ich auch einen völlig anderen Eindruck vom Geschehenen bekommen. Ich dachte auch, dass Luk der betrunkene Fahrer war, der seinen Onkel getötet hat und die Szene mit den Jugendlichen VOR der Fahrt stattgefunden hat.

Beim zweiten Mal sehen, war mir Deine Intention schon klarer, aber Du hast wahrscheinlich versucht, zu viele Dinge in die 5 Minuten zu packen. Gerade die Schlafparalyse ist so ein Punkt, mit dem ich gar nicht einverstanden bin, da man ihn ohne eine Erklärung auch beim besten Willen nicht verstehen kann.

Die Aussage des Films ist ja wohl: "Es gibt Übles da draußen und man ist nicht in der Lage sich dagegen zu wehren." Das halte ich generell schon für eine sehr pessimistische Botschaft, aber Du wolltest zu viel Unheil über Deinen Protagonisten hereinbrechen lassen, was die Story sehr wirr gemacht hat.

Ich denke die Jugendlichen hätten gereicht und die Story hätte genau Deine Botschaft vermittelt. Der Onkel, die Freundin, sind in meinen Augen leider nur Effekthascherei und stehen in keinem Zusammenhang zum Rest. Der einzige Zweck der Rückblenden ist es, die Botschaft noch einmal zu unterstreichen. Da fühle ich mich als Zuschauer dann auch wieder ein wenig verschaukelt, weil ich mir denke: "Ist ja gut, ich hab's verstanden, musst ja nicht gleich drauf rumreiten". ALLERDINGS erst nachdem ich Deinen Text gelesen habe. Vorher, hatten mich die Rückblenden nur verwirrt.

Meine Meinung: Bezüglich der Story wäre weniger, mehr gewesen. Es ist zu verwirrend und überflüssig kryptisch geraten. Die Botschaft hätte einfacher und verdaulicher verpackt werden können. Die Umsetzung in Bild und Ton hat mir aber ausgesprochen gut gefallen.

Alles in allem für einen Erstling sehr ordentlich, mir persönlich aber zu verkopft.
 
T

Tagirijus

AW: Tagirijus - demutatio

Hi civok,

aber Du hast wahrscheinlich versucht, zu viele Dinge in die 5 Minuten zu packen.
War mitunter Vorgabe, dass das Projekt nicht länger als 5 Minuten gehen darf. Als ich gemerkt habe, dass das Projekt eigentlich länger werden müsste, war es zu spät sich ein komplett neues Projekt auszudenken.

Gerade die Schlafparalyse ist so ein Punkt, mit dem ich gar nicht einverstanden bin, da man ihn ohne eine Erklärung auch beim besten Willen nicht verstehen kann.
Das wird's vermutlich sein.

Die Aussage des Films ist ja wohl: "Es gibt Übles da draußen und man ist nicht in der Lage sich dagegen zu wehren." Das halte ich generell schon für eine sehr pessimistische Botschaft, aber Du wolltest zu viel Unheil über Deinen Protagonisten hereinbrechen lassen, was die Story sehr wirr gemacht hat.
Wie meinst du das mit dem "zu viel Unheil"? Ich dachte mir so nachvollziehbare Gründe für den Hass gegenüber der üblen Welt beim Protagonisten bilden zu können. Letztendlich sind es nur 2 plakative Beispiele aus seiner Vergangenheit und die gegenwäritgen Jugendlichen, die stellvertreten für das Übel stehen; denkst du, dass das bereits zu viel ist?
Ps: Im Konzept gibt es eine noch detailiertere Hintergrundgeschichte zum Protagonisten.

Ich denke die Jugendlichen hätten gereicht und die Story hätte genau Deine Botschaft vermittelt. Der Onkel, die Freundin, sind in meinen Augen leider nur Effekthascherei und stehen in keinem Zusammenhang zum Rest. Der einzige Zweck der Rückblenden ist es, die Botschaft noch einmal zu unterstreichen. Da fühle ich mich als Zuschauer dann auch wieder ein wenig verschaukelt, weil ich mir denke: "Ist ja gut, ich hab's verstanden, musst ja nicht gleich drauf rumreiten". ALLERDINGS erst nachdem ich Deinen Text gelesen habe. Vorher, hatten mich die Rückblenden nur verwirrt.
Die Sache ist ja die, dass ich bei ausschließlicher Rahmenhandlung absolut keine Erklärung für das Handeln des Protagonisten gehabt hätte ohne die Rückblenden; so zumindest mein Glaube bei noch recht geringer Erfahrung mit dramaturgischen Dingen.

Meine Meinung: Bezüglich der Story wäre weniger, mehr gewesen. Es ist zu verwirrend und überflüssig kryptisch geraten. Die Botschaft hätte einfacher und verdaulicher verpackt werden können. Die Umsetzung in Bild und Ton hat mir aber ausgesprochen gut gefallen.
Ich bin auch stets für weniger ist mehr; leider muss ich wohl noch viel lernen im Bereich "wasserdichtes Konzept + richtige Umsetzung schaffen". Ich hätte letztendlich auch gerne noch mehr Hilfe gehabt, aber musste ja alles komplett alleine machen. Eventuell wird ein eventuells nächstes Projekt ja besser. Und danke für das Lob bezüglich Bild und Ton.

Alles in allem für einen Erstling sehr ordentlich, mir persönlich aber zu verkopft.
Vielen Dank für dein Feedback! :)
 

ScarHunter

Veit Schneider
AW: Tagirijus - demutatio

Das Problem ist wahrscheinlich wirklich die Zeit...Ich kenne das auch, wir sollten mal ein fünf minuten Hörspiel schreiben und produzieren...konnte die Lehrerin vergessen, ich habe sie gefragt, ob man die Zeit nicht verlängern kann...
Wie Civok schon sagte, dass war zu viel für fünf Minuten und ich finde auch zu viel durcheinander...(Step to Step) damit meinte ich eigentlich eine andere anordnung. Die Hauptstory wird also vor unseren Augen aufgebaut und nur selten unterbrochen. Man hätte das mit dem Onkel und der Freundin und so auch versuchen können als Intro zu nehmen.
Beispiel:
Schnitt zwichen dem schlafendem Luke und seinem Traum(der Onkel und so)...dann schreckt er hoch:

INT. Schlafzimmer Luk


LUK:
Verganngenheit...Alpträume​

Luk schließt die Augen.

CUT TO: INT. Schlafzimmer von Luke(bei Nacht). Seltsames Wesen(ähnlichkeiten mit dem Tod) steht neben seinem Bett und drückt auf Luks Brustkorp.

CUT TO: INT. Schlafzimmer Luk


LUK:
Ich muss hier raus.​

Also Step to Step...Danach würde er raus gehen(und du hast da immer noch Dinge zum Nachdenken/WAS WAR DAS FÜR NEN WESEN...:) zum Beispiel)

Und dann kann er seinen Monolog halten und die Jugendlichen ihn verkloppen. Dann noch das Outro(heißt ein Schlusswort und dann wer hat mitgewirkt) und die Sache wird übersichtlicher.

Das Problem ist nicht, dass du nicht gute Ideen hattest oder schlecht gearbeitet hast, sondern, dass deine Story nicht geordnet wirkt(also nicht klar)...

Heißt:
Intro
Luks Verganngenheit
-Tod des Onkels, durch einen betrunkenen Fahrers
-seine Freundin verlässt ihn
-u.s.w.

Hauptteil
-Luk geht raus(spazieren)
-denkt über das Übel der Welt nach
-wird von Jugendlichen verkloppt
-liegt nun Hilflos auf der Erde

Outro
-Schlusswort
-wer hat Mitgewirkt

Die Stelle aber, wo er erst die Jugendlichen verkloppt, die aber dann ihn(also, wo er denkt er schlägt sie zusammen) die ist gut und sollte so bleiben...dort würde ich nichts ändern

_________

Wieder schreibe ich darunter, dass das nur mein Senf ist, keine Beleidigung seien soll und dass ich dich trotzdem bewunder, dafür, dass du dir Zeit genommen hast, sowas zu aufzubauen....

Gruß
ScarHunter
 
T

Tagirijus

AW: Tagirijus - demutatio

Hehe, befürchte doch nicht immer gleich, dass es wie eine Beleidigung klingt. Verwendest ja keine bösen Wörter.

Finde dein Feedback sehr sehr gut und nachvollziehbar und auch eine total tolle Idee. Ein Freund hat mir vorhin auch fast so eine ähnliche konstruktive Kritik gegeben; von wegen "mehr die Vergangenheit und Schlüsselmomente setzen, um später auf sie zurückgreifen zu können". So ähnliche Verbesserungsideen interpretiere ich aus deiner konstruktiven Kritik zumindest irgendwie auch. Also vielen Dank für die Idee und Meinung.

Ich glaube ich habe bereits schon ein bisschen gelernt und danke euch nochmals dafür, freue mich aber weiterhin über weiteres Feedback bzw. vor allem konstruktive Kritik! ;)
 

ScarHunter

Veit Schneider
AW: Tagirijus - demutatio

:)...In jeder Arbeit liegt viel Arbeit:laugh:[weiß leider nicht, wie ich das besser schreiben soll](die man ja auch erkennt), deshalb ist es immer schwer, was zu sagen, was nicht so gut ist[was man nicht so gut findet]...man will ja niemanden verletzen...^^
Gruß
ScarHunter
 

Karpatenhund

Karpatenhund
AW: Tagirijus - demutatio

Hallo Tagirijus,

ich habe mir demutatio zweimal angesehen, einmal vor deiner Interpretation, einmal danach.
Zunächst einmal: Optik und akustische Untermalung gefallen mir sehr gut.

Aber auch ich habe inhaltlich vieles erst verstehen können, nachdem ich deine Interpretation gelesen hatte. Meine Verständnisprobleme rührten allerdings nicht von den Zeitsprüngen her. Ich fand, die zeitliche Reihenfolge war eigentlich sehr klar und verständlich codiert: Die Gegenwart bunt, die Vergangenheit schwarzweiß. Vor der ersten Rückblende wird von "all dem Übel meines Lebens" gesprochen, durch diesen Hinweis war mir zumindest eine Einordnung möglich, dass die folgende Szene ein Beispiel für dieses "Übel seines Lebens" darstellt.

Ganz unverständlich hingegen fand ich den Tod des Onkels. Nach dem ersten Anschauen war mir gar nicht klar, dass es überhaupt einen Onkel gibt. Nachdem ich deine Interpretation gelesen hatte, ist mir beim zweiten Anschauen dann aufgefallen, dass im Vorspann die Onkel-Rolle erwähnt wird und dass in einer Szene der Protagonist verzerrt "Onkel" ruft (beim ersten Anschauen hatte ich das nur für einen unartikulierten Schmerzenslaut gehalten). Aber auch nach dem Lesen deiner Interpretation kann ich immer noch nicht zuordnen, ob der in die Decke gehüllte Körper nun den toten Onkel oder den in einer Schlafstarre steckenden Protagonisten darstellen soll. (Auf die Schlafstarre selbst wäre ich ohne deine Interpretation nie gekommen.) Hier fehlt ganz einfach für den Zuschauer die essentielle Information: Wer ist wer?

Als ich diese Szene zum ersten Mal sah, habe ich sie übrigens so interpretiert:
Der Erzähler wurde vom Auto überfahren, liegt nun im Sterben (Person unter der Decke) und fantasiert von einem idyllischen Leben, dann aber tritt der Tod an sein Bett und er versteht, dass sein Leben vorbei ist.

Tagirijus schrieb:
Ich bin ja eher ein Freund von versteckten Dingen, bei denen man erst extrem genau hinschauen muss, eh man merkt, was da nun ganz genau Sache ist. Meiner eigenen Erfahrung nach gibt es dann zum Schluss einen viel tolleren "Aha-Effekt".

Sicherlich ist das reizvoll. Allerdings muss der Zuschauer überhaupt die Möglichkeit haben, dein Kunstwerk zu entschlüsseln. Bei der Vergangenheit/Gegenwart-Codierung hat das (zumindest für mich) geklappt, das war konsistent und deshalb nachvollziehbar.

Tagirijus schrieb:
Das Intro sollte nur Symbole für Schönheit und Übel darbieten.
Dir als Urheber ist natürlich klar, welcher Teil des Films mit Bedeutung aufgeladen ist und welcher nicht. Dem Zuschauer hingegen fehlen diese Informationen. Für ihn ist erstmal alles gleich bedeutungsvoll, und er kann auf die Idee kommen, dass Baum und Vogel hier für mehr stehen sollen. Wie auch zuvor: Es fehlt der Schlüssel, mit dem sich das Gesehene dechiffrieren lässt.

Grundsätzlich finde ich es toll, wieviele Gedanken du dir bei der Konzeption gemacht hast.
Ich denke nur, die Konzeption ging ein wenig zu einseitig in die Richtung: Wie kann ich die Inhalte, die mir wichtig sind, in Symbole und Bilder übersetzen.
Was mir fehlt, ist eine Konzeption nach folgendem Gesichtspunkt: Wie gestalte ich den Verständnisprozess des Zuschauers? Welche Hilfestellung gebe ich ihm dafür an die Hand?
 
Zuletzt bearbeitet:
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Tagirijus

AW: Tagirijus - demutatio

Hi Karpatenhund,

Vielen Dank auch für dein Feedback. Du hast ebenfalls irgendwie das angesprochen, das mir ein Freund heute Mittag sagte. Das lässt mich noch viel mehr verstehen, da es auch sehr ausführlich und nachvollziehabr für mich erläutert wurde von dir. Die Sache mit dem Schlüssel zum Dechiffrieren; klingt im Nachhinein jetzt total logisch für mich. Sehr vielen Dank dafür; ich hoffe ich werde es richtig umsetzen können die Hilfe und beim nächsten Projekt effektiv berücksichtigen können! :)
 
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