• Blut-Tetralogie   Dark Space

knilch

Hä? Was heißt das?
Ahoi Zusammen,​

angeregt durch @Spirit328, möchte ich gern die Arbeit an einer Übersicht für Cutter beginnen, die Begriffe/Geräte/Funktionen/etc. der Tontechnik anreißt und Grundlagen erklärt. Ich habe dieses Wissen bisher (zu 95%) nicht, möchte mich damit aber beschäftigen und hier diese Dinge für andere mitschreiben. Wer Interesse hat, sich mir anzuschließen, meldet euch gern. Ich organsiere das hier und strukturiere es, damit eine gewisse Übersichtlichkeit gegeben ist. Ich bin aber natürlich auch sonst über jeden Hinweis auf fehlende Details, Fehler oder auch gern Screenshots oder Konfigurationsbeispiele glücklich.

Mein Vorschlag einer Struktur:
Dieser Thread dient der Übersicht. Zu jedem Thema gibt es eine kleine Einleitung von wenigen Sätzen, dazu einen Link zum einem detailierteren Thread. Der Detailthread enthält dann eine genauere Beschreibung, Einsatzzweck und im besten Fall Screenshots, Konfigurationsbeispiele und Hörproben. Hier würde ich mich vor allem über Materialien von anderen DAWs freuen. Ich kann nur über Ardour schreiben.
Allgemein, wird sich diese Seite hier immer mal wieder ändern. Ich würde dann Updates als Kommentare darunter setzen.

Also, los gehts:

Soweit ich das verstanden habe spechen wir über Effektgeräte. Diese können in Form von Plugins oder Effekten in den DAWs genutzt werden. Wikipedia unterteilt in folgende Formen der Effekteräte (wichtig: Effekte können in mehreren Kategeroien auftauchen es gibt Überlappungen, manche Effekte überlappen sich auch in ihren Eigenschaften und Wirkweisen):

Pegelorientierte Effektgeräte​

Diese Effekte gehen alle auf die Lautstärke der jeweiligen Aufnahme. Je Höher ein Pegel, desto lauter ist es, je kleiner der Pegel, desto leiser.
  • Kompressor
Ein Kompressor ist wie ein Klang-"Manager". Stell dir vor, du hast viele verschiedene Sounds und Stimmen in einem Hörspiel und manche Stimmen sind mal lauter, mal leiser. Der Kompressor sorgt dafür, dass die Lautstärke ausgeglichener wird. Wenn ein Ton zu laut ist, drückt der Kompressor ihn ein bisschen. Wenn er zu leise ist, hebt der Kompressor ihn etwas an. Das hilft, dass alle Töne gut zusammenklingen. Man kann den Kompressor auch dafür verwenden, bestimmte Sounds einer Spur mehr hervorzuheben.

Zweck: Gleichmäßigere Lautstärkeverteilung.
Wirkungsweise: Reduziert den Dynamikbereich, indem er automatisch die Lautstärke reguliert.
  • Limiter
Ein Limiter ist so etwas wie der Bodyguard der Lautstärke in der Tontechnik. Stell dir vor, du hast eine Aufnahme und plötzlich gibt es einen richtig lauten Moment, etwa einen Aufschrei, weil der Protagonist sich den kleinen Zeh angestoßen hat. Der Limiter ist da, um sicherzustellen, dass die Lautstärke nicht über eine bestimmte Grenze geht – er "limitiert" sie gewissermaßen. Wenn die Lautstärke zu hoch wird, tritt der Limiter in Aktion und reduziert sie auf das vorher festgelegte Maximum. Das verhindert, dass die Aufnahme verzerrt oder übersteuert klingt. Limiter werden oft in der Mastering-Phase verwendet, um sicherzustellen, dass die Gesamtlautstärke des Hörspiels im akzeptablen Bereich bleibt. Praktisch wie ein Beschützer für die Ohren und die Qualität des Sounds.

Zweck: Verhinderung von Übersteuerung.
Wirkungsweise: Blockiert das Signal, wenn es eine vordefinierte Schwelle überschreitet.
  • Expander
Ein Expander ist sozusagen das Gegenstück zum Kompressor. Während der Kompressor laute Signale reduziert, hilft der Expander, leisere Signale noch leiser zu machen. Wenn du einen Expander einsetzt, senkt er die Lautstärke von Signalen, die unter einer bestimmten Schwelle (Threshold) liegen. Das bedeutet, dass wirklich leise Töne noch leiser werden. Warum könnte das hilfreich sein? In vielen Audioaufnahmen gibt es Rauschen oder leise Hintergrundgeräusche. Ein Expander kann dazu verwendet werden, diese leisen Hintergrundgeräusche zu reduzieren, indem er alles unterhalb einer bestimmten Schwelle absenkt. So kommen die lauten oder wichtigen Elemente stärker zur Geltung, da das Rauschen im Hintergrund weniger präsent ist. Es ist also mehr eine Betonung der lauten Teile, indem die leisen Teile reduziert werden. Das trägt dazu bei, dass das Hauptsignal klarer und dominanter erscheint.

Zweck: Erweitert den Dynamikbereich eines Signals, indem er leise Passagen leiser macht. Störgeräuschminimierung.
Wirkungsweise: Senkt die Lautstärke von Signalen unter einer bestimmten Schwelle.
  • Gate
Ein Gate ist so etwas wie der Türsteher der Audio-Welt. Stell dir vor, du hast eine Aufnahme, und es gibt leise Passagen oder Hintergrundgeräusche, die du nicht hören möchtest, wenn nichts Wichtiges passiert. Das Gate kommt hier ins Spiel. Es öffnet und schließt sich wie eine Tür, basierend auf einer voreingestellten Lautstärkeschwelle (Threshold). Alles, was lauter ist als diese Schwelle, wird durchgelassen, während alles, was leiser ist, "ausgesperrt" oder abgeschnitten wird. Es ist wie ein automatischer Schalter für leise oder unerwünschte Geräusche. Das ist besonders nützlich, um den Klang sauber zu halten. Zum Beispiel könnte ein Gate verwendet werden, um das Rauschen zwischen Sätzen einer Aufnahme zu eliminieren, während die eigentlichen gesprochenen Sätze weiterhin deutlich hörbar sind.

Zweck: Unterdrückung von Unterschwelligen Störgeräuschen
Wirkungsweise: Blockiert das Signal, wenn es unter eine vordefinierte Schwelle fällt.

Spektral modifizierende Effektgeräte​

Diese Effekte gehen alle auf die Frequenz der jeweiligen Aufnahme. Mit diesen bleibt die Lautstärke gleich, aber es werden die (hörbaren) Frequenzen verändert um bestimmte Effekte zu erzeugen, bspw. eine Stimme aus einem Telefonhörer. Das bekannteste davon ist der Equalizer (EQ)
  • EQ
Der Equalizer (EQ) ist wie der Klangformer in deiner DAW. Stell dir vor, du hast eine Mischung aus verschiedenen Tönen, und du möchtest bestimmte Frequenzen betonen oder abschwächen, um den Sound zu formen. Ein EQ ermöglicht genau das. Er teilt den Klang in verschiedene Frequenzbänder auf, von tiefen Bässen bis zu hohen Höhen. Du kannst dann jeden dieser Bereiche separat anheben oder absenken. Wenn du beispielsweise mehr Bass möchtest, erhöhst du die entsprechenden Frequenzen im niedrigen Bereich. Wenn etwas zu schrill klingt, kannst du die hohen Frequenzen verringern. Es ist, als ob du an einem Musikregler drehst, um den Klang so anzupassen, wie du es magst. EQs sind extrem vielseitige Werkzeuge in der Tontechnik und werden oft verwendet, um den Klang von Instrumenten, Stimmen oder der gesamten Musikmischung zu verfeinern.

Zweck: Klangformung zur gezielten Betonung bestimmter Töne.
Wirkungsweise: Trennt das Audiosignal in verschiedene Frequenzbereiche zur gezielten Bearbeitung. Formt den Klang, indem er bestimmte Frequenzen verstärkt oder absenkt.
  • Vocoder
Der Vocoder nimmt eine Aufnahme und verbindet sie mit einem anderen Klangerzeuger, oft einem Synthesizer. Der Trick dabei ist, dass der Vocoder die Frequenzen einer Stimme analysiert und dann die gleichen Frequenzen auf den Synthesizer anwendet. Das Ergebnis? Die Stimme klingt so, als würde sie vom Synthesizer "gespielt" werden. Es erzeugt also diesen einzigartigen Roboter- oder elektronischen Sound, den man vielleicht aus einigen Song kennt.

Zweck: Roboterartige Stimmen und Effekte erzeugen.
Wirkungsweise: Verwendet die Frequenzen der menschlichen Stimme, um einen Synthesizer zu modulieren und einen einzigartigen Klang zu erzeugen.
  • Ringmodulator
Ein Ringmodulator ist wie ein Klangverzerrer mit einer Prise Sci-Fi. Er nimmt zwei Töne, mischt sie zusammen und erzeugt dadurch neue, ungewöhnliche Töne. Denk dir das wie die Verschmelzung von zwei Klangwelten, um etwas ganz Neues und oft futuristisch Klingendes zu erschaffen.
Ringmodulatoren wurden in der Musikproduktion eingesetzt, um experimentelle Klänge zu erzeugen, insbesondere in der Elektronischen Musik und Sound-Design. Sie wurden auch in Science-Fiction-Soundeffekten verwendet, um futuristische oder außerirdische Klänge zu erzeugen.

Zweck: Schafft dissonante, futuristische Klänge, häufig in der Elektronik und im Sound-Design.
Wirkungsweise: Erzeugt ungewöhnliche Klänge, indem er zwei Signale multipliziert und neue Frequenzen erzeugt. Multipliziert Eingangssignale, erzeugt Summen- und Differenztöne.
  • Exciter
Ein Exciter ist wie ein Klang-Booster. Er fügt dem Ton zusätzliche helle und lebendige Töne hinzu, um ihn brillanter zu machen. Denk dir das wie eine magische Brille für den Klang – alles wird klarer und lebendiger. Der Exciter ist besonders nützlich, um Instrumente oder Stimmen in der Musikproduktion mehr herausstechen zu lassen.
Exciter werden oft in der Musikproduktion eingesetzt, um Instrumente oder Vocals aufzupeppen und ihnen mehr Brillanz zu verleihen. Sie können auch in der Postproduktion verwendet werden, um den Klang von Dialogen in Filmen oder Fernsehsendungen zu verbessern.

Zweck: Betont bestimmte Frequenzen, um dem Klang Brillanz und Lebendigkeit hinzuzufügen.
Wirkungsweise: Erzeugt künstlich harmonische Obertöne im Audiosignal.

Verzerrende Effektgeräte​

Durch das Hinzufügen von Obertönen wird die Originalspur des Audios verzerrt
  • Bitcrusher
Ein Bitcrusher ist wie ein Digitalzerstörer für den Klang. Er nimmt einen klaren digitalen Ton und reduziert absichtlich die Qualität, sodass er "zerbrochen" oder "verpixelt" klingt. Der Bitcrusher macht das, indem er die Anzahl der Informationen im Klang verringert. Das Ergebnis ist ein künstlicher, lo-fi-artiger Sound, der oft in der elektronischen Musik verwendet wird.

Zweck: Erzeugung einen Lo-Fi-Effekt oder digitale Zerfalls- oder Vintage-Sounds.
Wirkungsweise: Reduzierung der Auflösung und/oder Abtastfrequenz eines Signals.

Verzögerungszeitorientierte Effektgeräte​

Der Originalton wird verdoppelt und zeitversetzt eingespielt. Daduch können Effekte wie ein Echo künstlich erzeugt werden.
  • Reverb:
    Reverb (Hall) ist eine künstliche Nachbildung des Schalleffekts, der in natürlichen Umgebungen wie Räumen oder Hallen auftritt. Wenn du in einem leeren Raum klatschst, hörst du das Nachhallen. Reverb fügt dieses Nachhallen künstlich hinzu, damit es so klingt, als ob der Klang in einem Raum widerhallt, was dem Ganzen mehr Tiefe und Atmosphäre verleiht. Reverb simuliert den Klang, als ob er in einem Raum widerhallt oder nachhallt. Es fügt dem Originalklang reflektierte Schallwellen hinzu, die den Eindruck eines bestimmten Raumes erwecken.

    Zweck: Simuliert den Klang von Räumen oder Umgebungen durch Hinzufügen von reflektierten Schallwellen.
    Wirkungsweise: Verzögert und reflektiert das Audiosignal, um einen räumlichen Effekt zu erzeugen.
  • Delay/Echo:
    Delay oder Echo in der Tontechnik ist wie ein akustisches "Widerhall" oder "Nachklang". Stell dir vor, du schreist im Gebirge und der Klang deiner Stimme kommt zurück. In der Musik fügt das Delay künstlich wiederholte Versionen des Klangs hinzu, um einen räumlichen und interessanten Effekt zu erzeugen. Es ist, als ob der Klang im Raum springt und zurückkommt, was dem Ganzen mehr Tiefe und Dynamik verleiht. Echo ist eine direktere Wiederholung des Originalklangs mit einem zeitlichen Abstand zwischen den Wiederholungen. Es simuliert den Effekt, den man hören würde, wenn der Klang von einem festen Objekt wie einer Wand reflektiert wird.

    Zweck: Schaffung räumlicher Weite, Erzeugung eines Echos.
    Wirkungsweise: Erzeugt Kopien des Originalsignals und spielt diese zeitverzögert ab.
  • Chorus:
    Chorus in der Tontechnik ist wie eine musikalische Gruppe von Instrumenten oder Stimmen, die denselben Song singen. Stell dir vor, du hörst nicht nur eine einzelne Gitarre, sondern mehrere Gitarren, die leicht unterschiedliche Töne spielen. Der Chorus-Effekt erzeugt genau das, indem er das Originalsignal mit leicht veränderten Kopien kombiniert. Das Ergebnis klingt breiter, dicker und erzeugt eine Art "Chor" aus Klängen.

    Zweck: Simuliert den Klang mehrerer gleichzeitig sprechender Stimmen, um einen breiteren und dickeren Klang zu erzeugen. (Chor-Effekt)
    Wirkungsweise: Erzeugt leicht veränderte Kopien des Signals, die leicht verstimmt sind und dann mit dem Original kombiniert werden.

Zeitorientierte Effektgeräte​

Das hab ich noch nicht verstanden.
  • Time Shifter:
    Ein Time Shifter ist wie eine Zeitmaschine für den Klang. Der Time Shifter ermöglicht das abspielen vor oder nach dem ursprünglichen Zeitpunkt, indem er den Klang zeitlich verschiebt, ohne die Tonhöhe zu beeinflussen.

    Zweck: Verändert die zeitliche Position eines Signals, um es vor oder nach seinem ursprünglichen Zeitpunkt abzuspielen.
    Wirkungsweise: Verschiebt das Signal zeitlich, ohne die Tonhöhe zu beeinflussen.
    Anwendung: Kreatives Sound-Design, um zeitliche Verschiebungen oder ungewöhnliche Effekte zu erzeugen.
  • Time Stretcher:
    Ein Time Stretcher verändert die Abspieldauer einer Aufnahme, ohne die Tonhöhe zu ändern. Er ermöglicht es, die Zeitdauer eines Klangs anzupassen, um das Tempo zu verlangsamen oder zu beschleunigen. Das ist besonders nützlich, um die Geschwindigkeit von Aufnahmen anzupassen.

    Zweck: Veränderung der Dauer eines Audiosignals, ohne die Tonhöhe zu beeinflussen.
    Wirkungsweise: Dehnt oder komprimiert das Signal zeitlich.
  • Harmonizer:
    Ein Harmonizer fügt automatisch zusätzliche Töne einer Aufnahme hinzu, die harmonisch dazu passen. Es ist, als ob das Gerät deine Musik automatisch mit Begleitstimmen anreichert, um einen reicheren und volleren Klang zu erzeugen. Harmonizer werden oft verwendet, um Melodien oder Akkorde zu erweitern und mehr Tiefe in die Musikproduktion zu bringen.

    Zweck: Erzeugung von reicheren, harmonischeren Texturen in der Musikproduktion.
    Wirkungsweise: Fügt harmonische Intervalle zu den originalen Tonhöhen hinzu.
    Anwendung:
  • Auto-Tune:
    Auto-Tune hilft dabei, deine Tonhöhe zu korrigieren. Es erkennt automatisch, wenn du ein wenig daneben liegst, und gleicht das aus, um deine Stimme perfekt in die gewünschte Tonlage zu bringen. Auto-Tune wird oft in der Musik verwendet, um Gesang sauberer klingen zu lassen oder um künstlerische Effekte zu erzeugen, die du in vielen modernen Songs hörst.

    Zweck: Korrigiert oder verändert die Tonhöhe von Gesang oder Instrumenten automatisch.
    Wirkungsweise: Erkennt und justiert automatisch ungenaue Tonhöhen.
 
Zuletzt bearbeitet:

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
Sprechprobe
Link
Zeitorientierte Effekte wie z.B. (Realtime) Tonhöhenkorrekturtools ;):
- Time Shifter
- Time Stretcher
- Harmonizer
- Auto Tune
 
Zuletzt bearbeitet:

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Bei "Spektral modifizierende Effektgeräte" sollten noch der
"Ringmodulator" und der "Exciter" dazu. Sie werden nicht mehr all zu häufig eingesetzt, sind aber gute Helfer ;)
 

knilch

Hä? Was heißt das?
Zeitorientiere Effekte wie z.B. (Realtime) Tonhöhenkorrekturtools ;):
- Time Shifter
- Time Stretcher
- Harmonizer
- Auto Tune
Bei "Spektral modifizierende Effektgeräte" sollten noch der
"Ringmodulator" und der "Exciter" dazu. Sie werden nicht mehr all zu häufig eingesetzt, sind aber gute Helfer ;)

Danke euch beiden, das wird alles nach und nach mit rein kommen, ich musste nur erstmal absenden, weil die kids gleich heim kommen :D
 

Delay

Mitglied
Sprechprobe
Link
Expander finde ich ja spannend. Noch nie benutzt geschweige den vermisst. Muss ich mir mal anschauen was das Ding macht und vorallem wofür man das brauchen kann.
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Expander funktionieren in etwa so ähnlich wie ein Gate, gehen aber im Gegensatz zu einem Gate langsamer zu und diese Zeit kann man regeln, wie auch den Schwellwert ("Threshold"), ab dem diese Zeit zu laufen beginnt. Bei den etwas hochwertigeren Expandern kann man man das Regelverhalten noch beeinflussen. Also, ob es eine gerade oder auch "nicht" gerade Regelung ist.

In den berühmten SSL Tonstudio-Pulten der 4000er und 9000er Serie waren in allen Kanälen und Bussen Expander enthalten.
1700145894800.png

(links unten, die grünen Regler)

Damals die einzig brauchbare Möglichkeit das Rauschen unter Kontrolle zu behalten und dennoch diese Pulte "heiß" fahren zu können. "Heiß" im Sinne von am Rand des maximal möglichen Pegels.
Bob Clearmountain (Bruce Springsteen, The Rolling Stones, Bryan Adams, David Bowie, Hall & Oates, Robbie Williams, Toto, Bon Jovi, u.v.m.) ist ein großer Verfechter dieses Ansatzes und ein großer Meister darin!

Auch heute noch werden Expander an vielen Stellen in der Tontechnik eingesetzt. Man hört sie nie so richtig ;)
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
Sprechprobe
Link
Während normalerweise bei üblicher Kompression ab einem Schwellenwert reduziert wird, verstärkt der Expander ab diesen Wert. Imgrunde steht der Kompressor dann in seiner Funktionsweise sozusagen Kopf und somit die ohnehin schon lautstärkeren Signale noch einen Ticken lauter zu bekommen, ohne aber die leisen Events wie z.B. Rauschen, dadurch auch zu verstärken. Hier kümmert sich der Kompressor sozusagen in seiner Funktion als Expander also nicht um den leisen Kram, sondern lediglich um den schon etwas lautstärkeren, der noch einmal verstärkt werden soll.
Wie Spirit schon sagte, ist das auch heute noch ein probates Mittel, um ein Nutzsignal vom Rauschen besser trennen, bzw. anheben zu können.
(Zur z.B. Verstärkung von Audiosignalen über Funk, werden hierfür z.B. auch Kombigeräte aus Kompressor und Expander eingesetzt... der sogenannte Kompander).
 

Delay

Mitglied
Sprechprobe
Link
In den berühmten SSL Tonstudio-Pulten der 4000er und 9000er Serie waren in allen Kanälen und Bussen Expander enthalten.
Ah davon dürfte ich sogar ein zwei haben, also virtuell als VST, versteht sich. Muss ich mal ins Manual schauen. Danke euch für die ausführliche Erklärung. :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Delay

Mitglied
Sprechprobe
Link
So ich habe mal soeben mit dem Expander rumgespielt und ärgere mich regelrecht das nicht vorher schon gekannt zu haben. Umso größer die Freude dahingehend ein neues, sehr nützliches Tool entdeckt zu haben was in Zukunft sicherlich für so manche Sache ihren Einsatz findet :) Sehr cool!
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
Sprechprobe
Link
So ich habe mal soeben mit dem Expander rumgespielt und ärgere mich regelrecht das nicht vorher schon gekannt zu haben. Umso größer die Freude dahingehend ein neues, sehr nützliches Tool entdeckt zu haben was in Zukunft sicherlich für so manche Sache ihren Einsatz findet :) Sehr cool!
Siehte, so kann es gehen.... man erfährt doch immer wieder was neues und schönes ;).
Ich hatte letztes Jahr mal meinen Keller aufgeräumt und `ne alte Kiste hervorgekramt, die da schon seit über 25 Jahren in der letzten Ecke vor sich hinstaubte.
Inhalt: Mein alter Eventide H3000 Ultra... und noch voll funktionstüchtig. Von dem wusste ich nicht mal mehr, dass ich den überhaupt noch hatte.
 

Delay

Mitglied
Sprechprobe
Link
Ach wie cool. Technik ist was feines. Ja muss mich mal wieder mehr damit beschäftigen. Gibt doch noch einiges zu lernen. Da bekomme ich doch glatt Lust mal wieder ein Hörspiel zu mischen oder etwas zu Sounddesignen. Schade dass das Wetter aktuell so mies ist dann könnte ich mal wieder raus und ein paar Töne angeln.
 

knilch

Hä? Was heißt das?
Update: Ich habe Kurzbeschreibungen zu den Effekten hinzugefügt. Wer Ahnung hat kann gern mal drüber lesen und mir Rückmeldung geben, wo ich Grütze geschrieben habe.... Mir raucht der Kopf, das war zu viel heute Vormittag 😅
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
Sprechprobe
Link
Nun ja, der "Klangmanager" wäre eigentlich ja der Equalizer.
Der Kompressor (und Expander) ist ja `n "Dynamikmanager".
 

soundjob

Tontüte & Hörspielfrisör
Sprechprobe
Link
Update: Ich habe Kurzbeschreibungen zu den Effekten hinzugefügt. Wer Ahnung hat kann gern mal drüber lesen und mir Rückmeldung geben, wo ich Grütze geschrieben habe.... Mir raucht der Kopf, das war zu viel heute Vormittag 😅
Ja, das ist dann mitunter doch immer `ne ganze Menge, die an so einem Rattenschwanz hängt und auch nicht ganz einfach, jene Informationen die normalerweise mehrere A4-Seiten füllen würden, auf ein A), kleines und B), verständliches Maß runter zu brechen. Da raucht dann schon der Kopf... und da kann man mit der Arbeit daran auch insofern zum "Kettenraucher" werden. :ROFLMAO:
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Mir hilft es immer sehr, wenn ich solch komplexe Zusammenhänge wie "Akustik" oder "Tontechnik" Leuten näherbringen und erklären möchte, sie noch tiefer zu verstehen.
Von daher bringt es demjenigen auch viel, wenn sie/er sich die Mühe macht, diese ganzen komplexen Zusammenhänger verständlich für "Noch-Nicht-Experten" zu erklären.

Weil ich weiß, wie schwierig das zum Teil werden kann, hiermit meine tiefsten Respekt. :)
 
Zuletzt bearbeitet:

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied

Verzerrende Effektgeräte​

Es ist nicht verboten als verzerrende Effektgeräte auch solche einzusetzen, die eigentlich für Instrumente gedacht sind.

Durch die DAWs ist es heutzutage leicht möglich (weil man nicht mehr auf Impendanz, Pegel und sonstige Probleme achten muß) auch Effektgeräte für Instrumente auf Stimmenspuren einzusetzen.

Ein böser Geist, der alleine böse gesprochen wird, kommt noch gespentischer rüber, wenn man einen "Tube-Screamer", "Fuzzy" oder sonstige Distortion Effekte einsetzt.

Und noch viel großartiger wird es, wenn dieser Verzerrungseffekt erst ab einem gewissen Schwellwert einsetzt.
Also ein Gate davor und wenn das "durchschaltet", wird erst der Verzerrungseffekt aktiv. Das macht man entweder auf einer zweiten Spurt oder über Busse bzw. Aux-Wege.
Das kommt sehr interessant rüber!
Und wer es wirklich fancy mag, kann noch einen Phaser und nachgeschaltet einen Chorus einfügen.

Nur mal so im Vorüberreiten. ;)
 
Oben