TL;DR: Grund könnte eine Panning-Implementation sein, die auf einem Stereo-Kanal für die Reduktion auf dem anderen kompensiert. Vermutung, möglicherweise nicht tatsächlicher Grund.
Wenn du eine Mono-Spur für ein Stereo-Ziel/-System/-… pannst (ergibt ja für ein Mono-Ziel keinen Sinn), dann wird das Mono-Signal in entsprechenden Proportionen auf beide Kanäle, also Links und Rechts, kopiert. Im Spezialfall mittig pannen ist das einfach stupide
Links = Mono-Spur; Rechts = Mono-Spur.
In jedem anderen Fall könnte ein naiver Ansatz einfach das Signal für den linken oder rechten Kanal reduzieren, um das entsprechende Verhältnis zu erreichen – also z.B. für eher rechts:
Links = 0.5 * Mono-Spur; Rechts = Mono-Spur.
Aber wenn wir jetzt die beiden resultierenden Signale vergleichen, stellen wir fest, dass das mittig gepannte Signal insgesamt viel mehr Energie hat als das nach Rechts gepannte. Je mehr ich zu einer Seite panne, desto leiser erscheint das resultierende Signal – weil sich der Faktor für Links und rechts zusammengenommen zwischen 1 + 1 = 2 und 0 + 1 = 1 bewegt.
Einen anderen Ansatz, den ich kenne, versucht, das Signal gleichmäßig zu verteilen, sodass die gesamte Energie immer konstant bleibt. Dafür betrachtet es die Position p zwischen 0 (nur Links) und 2 (nur Rechts):
Links = (2 - p) * Mono-Spur; Rechts = p * Mono-Spur.
2-p + p summiert sich hier immer zu 2, sodass die Energie für jeden beliebigen Wert von p konstant bleibt. Dafür wird die Mono-Spur eben für einen Kanal verstärkt, um für die Reduktion des anderen Kanals zu kompensieren. Je nachdem, wie genau dein Programm Panning implementiert und wie der Ausgangspegel am Ende gemessen wird. Wenn es um den Peak geht, also z.B. um sicherzustellen, dass es nirgendwo übersteuert und Audioinformation verloren geht, wird der definitiv höher sein – darüber hinaus kenne ich mich nicht gut genug aus, kann mir aber vorstellen, dass es auf dieses Konzept zurückgeht.