Wohlgesagt

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Hallo,

nachdem @Spirit328 mir meinen Röhrenverstärker wieder schmackhaft gemacht hat, wollte ich dann auch mal eine Sprechprobe abgeben und meine Stimme vorstellen. Marco sagt in seinem Video zur Sprechprobe, daß wir nicht gleich die komplette Bandbreite einsprechen sollen, sondern erst einmal einen neutralen Erzählertext abliefern sollen, damit Ihr Gelegenheit habt, technisches Feedback zu geben, bevor es ans Eingemacht geht.

Nun also:
 
2020-10-06

Umgebung: Studiobox Sprecherkabine
Mikrofon: sE2200
Vorverstärker: TLAudio A3 Röhrenverstärker
AD-Wandler: Arturia AudioFuse
Software: Reaper
(Kurznotiz für mich: Input 1, Warmth 4, Output 2.5 - nächstes Mal mehr Output!)

Wenn das aus technischer Sicht für Euch in Ordnung geht? Dann spreche ich gerne die Emotionen ein :)
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Hallo @Wohlgesagt !

Da ist ja gar kein Raumhall drauf! ;) ;) ;) ;) ;) ;) ;)
Was soll ich sagen: Technisch geht das für mich in Ordnung. Eine gute Schippe mehr Pegel, wäre noch super.

<Meckern auf hohem Niveau: AN>
Wenn wir jetzt gaaaaaaanz tief in die Details gehen, höre ich da noch eine leichte Resonanz im Bassbereich, aber nicht immer. Versuch mal eine kleine Veränderung der Position des Mikrofonstativs. Vielleicht ist es das schon?!

Der TLA liefert ein rauscharmes Signal. Vielleicht könntest Du das nutzen, um Dein Arturia AudioFuse mit mehr Pegel zu beschicken und die volle Dynamik Deiner Stimme mit möglichst vielen Bits wandeln zu lassen?

Zunächst am TLA solange den Input hochdrehen, bis das VU Meter ("IN Modus") genug Pegel anzeigt. Dann einen kleinen Tick zurück. Dafür ruhig mal LAUT sprechen.
Das Arturia auf etwa 70% des maximal möglichen Pegels stellen und dann solange am TLA den Ausgang hochdrehen, bis hier auch die CLIP LED kurz aufblinkt und hier einen etwas größeren Ticken zurück drehen. Am besten bis die -3dB Leuchte nur noch gelegentlich angeht. Das sollte genügend Headroom lassen, sonst noch einen Tick weiter zudrehen.
<Meckern auf hohem Niveau: AUS>

Jetzt noch die Erzähleraufnahme mit dem neuen Pegel-Setup wiederholen und mindestens drei Emotionen Takes hinzufügen, alles an den Thread-Anfang stellen und [intern] bekommen. :) Fertig!
 

Wohlgesagt

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Danke für das Feedback. Mit klingeln natürlich die Ohren bei dem Lob. Die Naschaffung der Kabine hat sich also wirklich gelohnt :) Für die Resonanz kommt eigentlich nur der Notenständer in Frage; ich schmeisse den mal raus.

Tatsächlich bekomme ich ein Problem, wenn ich den Gain vom A3 weiter aufdrehe - dann fängt das gute Ding an zu scheppern. Ich bin im Augenblick nur ein Punkt über Line-Stärke. Das Scheppern bekomme ich nur dann in den Griff, wenn ich die Röhrenwärme weiter zurück nehme. Und das wollte ich nicht unbedingt. Beim Regler für das Ausgangssignal habe ich dagegen noch Luft nach oben, habe aber gezögert, hier auf Vollanschlag zu gehen.

Ich liefere nächste Woche, wenn ich wieder daheim bin, mal eine zweite Sprecheraufnahme um 0dB. Und zum Vergleich auch mal ohne TLA, aber dafür mit dem Verstärker vom Arturia. Und vielleicht dnach auch mal mit einem dynamischen Mikrofon zum Vergleich? Dann lernt Ihr auch mein EV Electro Voice RE320 kennen.
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Er hat ein RE20, großartig. <freu>

Hm, dann laß alles so, daß es nicht zerrt, scheppert oder sonstwie komisch klingt. Ich weiß auch nicht mehr so 100%ig wie der TLA zu Werke geht. Ist schon gut 20 Jahre her, daß ich einen in den Fingern hatte.

Also alles auf "Schön" drehen und einfach mehr "Gas" geben. :)

Ich habe mir die Aufnahme noch ein paar Mal mehr angehört und würde fast dazu neigen, den Warmth Regler ein wenig zurück zu drehen. Aber das ist persönlicher Geschmack und hat für das [intern] keine Bedeutung. :)
Genau so ob Du nun mit oder ohne TLA aufnimmst. Das ist "künstlerische Freiheit". Aber wenn Du einen Setup auf [intern] hast, dann sollte der so bleiben, sonst bekommen die Suchenden nicht genau das was sie sich vorstellen und das wäre nicht gut.

Aber den "Neg...Pim.." (RE 20) würde ich schon mit ordentlich Pegel fahren. Das braucht's einfach. Mit diesem Mikrofon habe ich immer gerne Heavy-Metal Kick-Drums abgenommen, zusammen mit einem Shure SM 57 und einer "Grenzfläche" gibt es diesen speziellen Sound .... :D
Will sagen: Das RE20 kann wirklich VIEL Pegel ab!
 

Wohlgesagt

Mitglied
Hah... ein RE20... ne, da hätte ich nochmal 200EUR draufsatteln müssen. Ich habe hier das kleine Geschwisterchen, das RE320. Eigentlich wollte ich nur ein dynamisches Mikro für meinen Regiestand, den ich künftog auch zum Livestreamen hernehmen möchte. Und dann saß ich bei thomann in der Mikro-Abteilung.... und dann ist die Sache mal wieder eskaliert.

Fun fact, das ach so berühmte Shure SM7B hat mir im direkten Vergleich überhaupt nicht gefallen. Erst darum habe ich weitergesucht und bin auf das RE320 gestossen. Wenn ich mir mein Setup so ansehe? Ich glaube ich habe ein Herz für Exoten.
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
... ups RE320.. Das ist wie beim Telefonieren, da wird man auch völlig falsch verbunden, wenn man eine einzige falsche Ziffer wählt. :D

RE320, kenne ich nicht. <Youtube ON> ..... <Youtube OFF>
Klingt ein bißchen frischer als das RE20 und auch bei den Explosiv-Lauten verhält es sich ähnlich. Viele Youtuber haben noch nicht so viel Erfahrung und fahren das RE20 / RE320 mit recht wenig Pegel. Das ist aber nicht sonderlich förderlich.

Aber ja, mich interessiert wie es klingt.

... und ja, ich mag das Shure SM7B nicht. Es klingt für mich zu bauchig und träge. Auch wenn es in vielen Radio-Stationen in den USA der "Standard" ist, das macht es nicht besser.
"Esst mehr Mist, Milliarden Fliegen können nicht irren!" ist meine Lieblingsantwort auf solche Äußerungen. :D

Nehmt doch das Mikrofon, daß Ihr habt, positioniert es aus dem direkten Luftstrom heraus, geht eine Handbreit vom Korb weg und fahrt ordentlich Pegel, dann wird alles gut. :D
 

Wohlgesagt

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...ja, tatsächlich fand ich, dass das SM7B so überhaupt nicht zu meiner Stimme passt. Dann habe ich es ja richtig gemacht hier auf meine Ohren zu vertrauen, nicht auf die allgemeine Meinung.

Apropros Aussergewöhnliches... wenn ich mal so einen richtig miesen Tag habe und mich dringend trösten muss... dann hole ich mir das Sanken CU-51 ... aber da muss ich erst alle finanziellen Hemmungen abwerfen. Das Mikro ist... einfach meins.
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Versuch mal ein AKG C414 XL II und sprich unter ihm durch und das Mic leicht off-axxis. Das dann durch den TLA und schon ist's schön und preisgünstige ist es auch noch
 

Wohlgesagt

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Versuch mal ein AKG C414 XL II
Mache ich... sobald Corona vorbei ist. Im Augenblick macht Mikrofone ausprobieren echt keinen Spass. Bei thomann gilt strenge Maskenpflicht (was vollkommen in Ordnung geht). Da kannst Du kaum eine vernünftige Aussage darüber treffen, wie ein Mikro mit Deiner Stimme wirklich klingt, wenn Du durch eine Maske nuschelst. Noch dazu läuft in dem engen Ausprobierraum der Lüfter auf Vollgas. Das Dauerrauschen macht Testen auch nicht gerade zum Vergnügen.
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
... und wenn Du nur ein Mikro mit Nieren-, Acht-, Superniere- und Kugel Charakteristik brauchst, dann ist das AKG C314 ein Geheimtipp. Es ist ein C414 XLII halt mit "nur" vier Charakteristiken und (das ist für mich SEHR entscheidend) hat nur 8dB(A) Eigenrauschen. Noch weniger Eigenrauschen gibt es erst in der 2.000+ Euro Klasse.
Ich habe mal ein Matched Stereo Pair von C 414 XLII zu einem unglaublich günstigen Preis geschossen (nein, nicht bei ebay ;) ), ansonsten hätte ich ein Matched Pair C314. Ich habe noch NIE die 9 Charakteristika gebraucht. In aller Regel kommt man mit 4-5 ganz bequem zurecht.
Hauptsächlich verwende ich Niere, mal eine Kugel (Groß A/B Stereo), und wenn ich eine Jazz Combo unplugged mit einer M/S Anordnung aufnehme kommt auch mal eine "Acht" zum Einsatz.

Kurz gesagt: Mit dem C314 kommt man als "Nicht-Super-Profi-Tonstudio" mehr als gut zurecht. Und es kostet nur etwas mehr als die Hälfte. Und ob man als engagierter Amateur die letzten filigranen Unterschiede zwischen einem C414 XLII und einem C314 heraushören kann und das bei Sprachaufnahmen ... ich würde keine hohen Wetten abschließen. Vielleicht im direkten A-B Vergleich, wenn überhaupt.

Aber es gibt noch soooo viele andere, gute Mikrofone. - Am besten, testen!
 

Marco

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Sprechprobe
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Oh mein Gott.....zwei Nerds reden miteinander.
Das ist so, als würde ich mich mit einem anderen Mediziner unterhalten ;)
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Das klingt ähnlich unverständlich :)
Wenigstens könnte ich es dabei mit meinem großen Latinum versuchen mitzukommen. :D

Aber so 19"-Sprech muß hin und wieder auch mal sein. Das entspannt und es ist Freitag.
 

Wohlgesagt

Mitglied
... und wenn Du nur ein Mikro mit Nieren-, Acht-, Superniere- und Kugel Charakteristik brauchst, dann ist das AKG C314 ein Geheimtipp.
Ganz ehrlich, im Augenblick gehe ich ganz auf Niere. Mein UseCase ist aktuell die Sprecher-Box und der Platz am Rechner. Wobei ich mein kleines Studio mittelfristig schon als Treffpunkt herrichten will. Also auch so, daß man zu dritt, zu viert gemütlich beisammen sitzen kann um zum Beispiel einen Podcast o.ä. aufzunehmen. Und spätestens dann wird die Kugel interessant. Aber fatalerweise ist thomann halt "um's Eck" - die habe da viel zuviel gutes Zeuch...

Ich bin mir ziemlich sicher, daß ich den letzten Unterschied nicht höre - und dafür ist mein Studio hier im zweiten Stock in einem Haus von 1908 mit Bushaltestelle vor der Haustür nicht wirklich ausgelegt. Aber aus dem was möglich ist? Möchte ich das rausholen, was geht. Und das soll ordentlich klingen. Das C314 sieht ja wirklich vielversprechend aus, das bekommt eine Chance... wenn ich wieder Spielgeld zur Verfügung habe. Mal schauen, bald ist ja Weihnachten...

Oh mein Gott.....zwei Nerds reden miteinander.
Das ist so, als würde ich mich mit einem anderen Mediziner unterhalten ;)
Och... als alter Rettungssani habe ich genug Halbwissen, um auch bei Medizin altklug zu nicken :-D
Und was Mikros angeht lerne ich hier ja nur vom Senpai
 
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