Peter Eder

Mephisto
Sprechprobe
Link
Frage: Wie wird der Equalizer richtig eingestellt?

Hierfür müssen zuerst die für den Menschen hörbaren Frequenzen aufgeschlüsselt werden. Um uns, einen langen und sperrigen Text zu sparen, habe ich mit der Wavelab Spektralanalyse einen Schnappschuss erzeugt, und anschließend daraus eine beschreibende Zeichnung (recht dilettantisch) angefertigt. Sie zeigt eine Sprachaufnahme (schon bearbeitet) die die verschiedenen Frequenzen von 10 Hz bis 22 kHz erkennen lassen; die Vertikalachse ist nicht tragend – doch kann man sich hier die verschiedenen dB-Werte die den Null-Pegel erklimmen vorstellen. Die signifikanten Charaktereigenschaften sollen zeigen, wo gearbeitet werden sollte.

Beispiel (Spektrale Aufteilung der verschiedenen Frequenzen )

Unverzichtbare Anhebungen gibt es beim Bass und bei der Sprachverständlichkeit (Bass 25 – 400 HZ / Sprachv. 1,5 – 5 kHz); der genaue Bereich wo diese Anhebungen vorgenommen werden variiert von Stimme zu Stimme. Anhebungen sollten eher breitbandig, und Absenkungen eher steilflankig vorgenommen werden. Sonst gibt es keine zwingenden Regeln. Es können LowCut und HighCut gesetzt werden; im nasalen Bereich kann abgesenkt; und bei den Höhen (Äther) etwas angehoben werden. Die Pop- und S-Laute werden entweder manuell mit Wavelabwerkzeugen oder mit speziellen PlugIns (DeEsser, Dynamic EQ) bearbeitet.

Eine Einstellung „all´unisono“ gibt es nicht! Es muss von Stimme zu Stimme, jedes Mal neu fein justiert werden. Einzig hilfreich ist hier das eigene Gehör. Weiter unten in diesem Text, zeige ich ein Ende einer solchen Feinjustierung; von diesen Werten kann notfalls ausgegangen werden – aber ohne Gewähr!

Für eine Feinjustierung nimmt man sich am besten alle zur Verfügung stehenden Schallerzeuger – die Studiokopfhörer als Referenz – und stimmt den Klang solange ab, bis alle relativ gut tönen.
 
Zuletzt bearbeitet:

ANdy

Andreas Hegewald
AW: Wie wird der Equalizer richtig eingestellt?

Sehr interessant! Danke!
 
AW: Wie wird der Equalizer richtig eingestellt?

Für alle Neulinge sehr interessant damit man weiß wo man ansetzen muss. Dann nur noch üben und schrauben bis die Maus qualmt und man kommt an die gewünschten Ergebnisse.
 

Masterofclay

Marco Rosenberg
Sprechprobe
Link
AW: Wie wird der Equalizer richtig eingestellt?

Mal eine ganz blöde Frage:
Kann man das im Prinzip alles auch nachher in der Software machen, oder ist es generell besser es mit Hardware direkt bei der Aufnahme einzustellen?
 
S

steve_wonders

AW: Wie wird der Equalizer richtig eingestellt?

Normalerweise versucht man die Stimme so trocken wie möglich aufzunehmen um dann, nondestruktiv, im Sequenzer alle Möglichkeiten zu haben.

Wenn du deinen Sprecherplatz allerdings alleine nutzt, kannst du dich langsam an "deine" EQ Einstellung ran schrauben.

Gutes analoges Equipment ist nicht zu verachten. :music:
 

Peter Eder

Mephisto
Sprechprobe
Link
AW: Wie wird der Equalizer richtig eingestellt?

Servus!

Ja, einen gemeinsamen Kontext zwischen Hardware und Software gibt es nicht. Soll es auch nicht geben! In eine „Gleichschrittrichtung“ wollen wir niemals wieder gehen!

Solch eine VST (Abk. für „Virtual Studio Technology“) Bearbeitung ist nicht neu. Es gibt sie schon seit 20 Jahren; seit mindestens 10 Jahren wird sie auch von professionellen Anwendern eingesetzt! Sehen wir doch den größten Vorteil: den Preis. Will man sich ein analoges Studio aufbauen, so könnte es mit hunderttausend Euro nicht ausreichen, um sich dieses anzuschaffen. Mit virtuellen Arbeitsmitteln bekommen wir [fast] den gleichen Standard wie ein vollständig ausgerüstetes analoges Aufnahme- Masterings- und Produktionsstudio, zu einem anfänglichen Preis von ein paar Hundert Euro (Universal Audio UAD-2 Solo Flexi [mit 500 Euro Gutschein für zusätzliche PlugIns] – 635 Euro). Solche PlugIns wurden nicht von irgendwem berechnet, sondern meistens gleich von den Schöpfern vorangegangener Hardwaregeräte selbst – und deshalb klingen sie auch annähernd gleich. Bei dieser Bearbeitung gibt es noch andere riesige Vorteile: die ständige Wiederfindung älterer Projekte; die verschiedensten EQ, Kompressor, etc. Einstellungen auf einen Klick; ständige Vergleichsmöglichkeit mit allen verschiedenen Aufnahmen.

Die Frage (ob man eine Aufnahme rein puristisch machen kann und nachher erst bearbeitet) kann ich definitiv mit Ja beantworten. Man kann aber auch mit analoger Hardware arbeiten. Entscheiden muss der Geldbeutel! In welche Richtung es dann geht, wissen wir.

LG
 
Zuletzt bearbeitet:

Peter Eder

Mephisto
Sprechprobe
Link
AW: Wie wird der Equalizer richtig eingestellt?

Frage: Wie wird der Equalizer richtig eingestellt?

Hierfür müssen zuerst die für den Menschen hörbaren Frequenzen aufgeschlüsselt werden. Um uns, einen langen und sperrigen Text zu sparen, habe ich mit der Wavelab Spektralanalyse einen Schnappschuss erzeugt, und anschließend daraus eine beschreibende Zeichnung (recht dilettantisch) angefertigt. Sie zeigt eine Sprachaufnahme (schon bearbeitet) die die verschiedenen Frequenzen von 10 Hz bis 22 kHz erkennen lassen; die Vertikalachse ist nicht tragend – doch kann man sich hier die verschiedenen dB-Werte die den Null-Pegel erklimmen vorstellen. Die signifikanten Charaktereigenschaften sollen zeigen, wo gearbeitet werden sollte.

Beispiel (Spektrale Aufteilung der verschiedenen Frequenzen )


Servus an alle!

Ich habe vor einiger Zeit eine Frequenztabelle für die Arbeit mit EQ´s gemacht. Natürlich ist sie nur sehr vage. Kann man bei der Kompression ein paar Werte halbwegs genau bezeichnen, muss hier eine mannigfaltige Sprachcharakteristika berücksichtig werden (Mann, Frau, hohe und tiefe Stimme). Das Gehör spielt hier eine noch größere Rolle! Ein ungenauer Ausgangspunkt ist für alle Neueinsteiger aber sicher hilfreich.

Jetzt habe ich eine Frage an den Pio. Sind die Bereiche halbwegs richtig gesetzt?

Halbwissen ist ja ganz schön und gut; doch wenn man einen Mann mit im Boot hat, der die Tontechnik sogar studiert hat, fragt man besser zweimal nach.

Gruß, Peter
 
Zuletzt bearbeitet:

Motte

Mitglied
AW: Wie wird der Equalizer richtig eingestellt?

Mal eine ganz blöde Frage:
Kann man das im Prinzip alles auch nachher in der Software machen, oder ist es generell besser es mit Hardware direkt bei der Aufnahme einzustellen?

Das würde ich ganz gerne aufgreifen. Es ist durchaus manchmal sinnvoll eine destruktive Dynamik und EQ bearbeitung vor der "Bandmaschine"/DAW oder was auch immer zu machen.
Grad das Absenken von bestimmten Frequenzen(Lowcut/Highcut und was halt noch so nervt) hilft insofern, dass man dann den Vorverstärker mehr aufreißen kann und man so mit ein höheren Abstand zum Grundrauschen hat.
Das Gleiche gilt für "vorsichtige" Einstellungen beim Kompressor. Zudem hilft es allgemein besser zupegeln, weil das Signal halt weniger dynamisch sind.
 
Oben