Was ist eure Meinung?

  • Als Cutter möchte ich von Anfang an bei einem Projekt dabei sein und viell. auch mit casten!

    Stimmen: 6 42,9%
  • Als Cutter mag ich es, wie es ist. Ich plane die Verzögerung schon selbst ein.

    Stimmen: 2 14,3%
  • Als Cutter würde ich total toll finden, sofort loslegen zu können und eher zusagen!

    Stimmen: 4 28,6%
  • Als Sprecher hätte ich zu viel Angst, dass das Projekt nichts wird, wenn noch kein Cutter dabei ist.

    Stimmen: 3 21,4%
  • Als Sprecher ist mir das total egal - ein bisschen Risiko ist ja immer dabei ;)

    Stimmen: 3 21,4%
  • Als Sprecher suche ich mir meine Projekte gezielt aus und will wissen, wer da mit an Bord ist!

    Stimmen: 3 21,4%
  • Als Produzent würde ich niemals mit dem Orga-Aufwand anfangen ohne Cutter. Zu gefährlich!

    Stimmen: 7 50,0%
  • Als Produzent würde ich es sehr begrüßen, nach Skriptfertigstellung direkt casten zu können.

    Stimmen: 3 21,4%
  • Als Produzent habe ich eh meine festen Cutter und plane die Projekte nach deren Kalender ;)

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ich glaub, das gibt nirgends Optimierungsbedarf, läuft doch alles! :)

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    14

Ani

Nicht mehr die Frau im Schrank :D
Teammitglied
Sprechprobe
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Hallo zusammen,

ich habe mich gerade in Überlegungen zu einem bestimmten Thema verloren, bei dem ich gerne mal eure Meinung hören würde. Und zwar läuft unser normaler Produktionsprozess ja so, dass nach der Skript-Freigabe/Lektorat/Fertigstellung die Cuttersuche folgt. Sobald man solch ein seltenes Exemplar gefunden hat, erstellt man ein Casting, sucht sich die passenden Sprecher und lässt von diesen die Takes einsprechen. Erst dann kann der Cutter seine Arbeit antreten. Da kann ja mitunter auch nochmal ordentlich Zeit ins Land ziehen, wie mal an einem fiktiven aber nicht unrealistischen Beispiel skizziert:
Casting erstellt: 01.Februar
Casting Ende: 28. Februar (4 Wochen später)
Sprecher-Cast besetzt und Skripte verschickt: 7.März (1 Woche später)
Einsprechzeitraum: 4 Wochen.
Da sind nun also mal locker etwa zweieinhalb Monate ins Land gezogen, bevor der Cutter seine Arbeit verrichten kann, und dies auch nur, wenn alle Sprecher rechtzeitig liefern. Ich habe bei meinen eigenen Hörspielen z.B. meistens eine Einsprechzeit von zwei Monaten, dementsprechend würde es sich verlängern.

Nun zu meiner eigentlichen Fragestellung:
Cutter sind einfach rare Ware. Mitunter ist es recht schwer, einen zu finden, da die meistens bereits durch Produktionen ausgelastet sind oder generell nur ihre eigenen Sachen machen. Plant ihr diese Zweieinhalb Monate Spielraum wenn ihr euch für ein Projekt verpflichtet sowieso schon mit ein, sagt also neuen Projekten zu bevor alte abgeschlossen sind? Und würdet ihr Projekten, die praktisch sofort starten könnten, weil alles bereit liegt, eher zu sagen als solchen, die - wahrscheinlich - in guten 8 Wochen los gehen? Und würden Sprecher überhaupt einem Projekt zusagen, wenn es noch keinen Cutter hat? Wäre es den Produzenten zu viel Unsicherheit, schon mit der Arbeit der Sprechersuche und Takes einsammeln loszulegen bevor sie einen Cutter haben?

Zur Info (Wichtig: Lesen VOR dem Kommentieren!! ;))
Ich möchte hiermit nicht den offiziellen Prozess in Frage stellen und natürlich ist mir auch klar, dass wir die Reihenfolge erst Cutter suchen, dann Sprecher unter anderem so haben, damit möglichst wenig Takes 'für die Tonne' gesprochen werden, weil Projekte dann doch nicht zustande kommen. Ich bin wirklich einfach nur an einem Meinungsaustausch interessiert, wie die verschiedenen Fraktionen (Sprecher, Cutter, Produzenten) das sehen. Vielleicht gab es ja sogar mal Experimente, die ich nicht kenne? Also, erzählt, was denkt ihr? Ich bin gespannt auf eure Sichtweisen :)

LG,
Ani
 
Zum Glück ist es mir bisher immer leicht gefallen, einen Cutter zu bekommen, aber ich verstehe, was Du meinst. Um etwas Zeit zu sparen, starte ich das Casting bereits, während das Skript noch im Lektorat liegt (nach Absprache mit dem Lektor). So fällt die Zeit des Lektorierens mit dem Casting zusammen, also zwei mit einer Klappe. Natürlich wäre es schön, wenn man das in anderen Bereichen auch optimieren könnte. Aber natürlich ist, wie Du schon sagst, die Gefahr für die Sprecher gross, daß sie umsonst aufgenommen haben. Schwierige Sache.
 

Ani

Nicht mehr die Frau im Schrank :D
Teammitglied
Sprechprobe
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Hey @Frank Hammerschmidt , danke für deine Antwort :) Während das Skript im Lektorat liegt und du die Sprechersuche startest, hast du aber schon immer einen Cutter für das Projekt, oder? Also, anders gestellt, du würdest kein Casting starten, ohne zu wissen, wer das Stück cutten wird, hm?
 
Nein, das nicht. Ich hatte ja das Glück, daß z.B. Joky mir zugesichert hatte, gleich die ganze Staffel der Zukunfts-Chroniken zu übernehmen. Anfangs habe ich den Cut ja auch selber übernommen (mehr schlecht als recht), so daß ich auch nicht zu warten brauchte.
 
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schaldek

Mitglied
Teammitglied
Für mich als Cutter da alles gut. Wenn die Takes da sind, gehts eben los.
"Zwischendurch" gibt es bei mir nicht. Es sind noch viele andere Dinge zu tun, die man dann eben abarbeitet.
Btw finde ich es toll, dass ich seit langer Zeit echt kaum bis gar nicht hinter Takes her rennen musste; die meisten SprecherInnen
sind hundertpro zuverlässig und auch fix. :)

Wenn ich als Sprecher bei ner Produktion dabei bin, finde ich es gut, wenn
schon ein Cutter da ist. Das gibt mir nochmal das Gefühl, das die "Macher" an das Projekt glauben und einfach auch einen Plan haben.
Wenn ich als Produzent einfach loscaste ohne Cutter, fühle ich mich sehr unwohl, denn man will die Leute, die gesprochen haben, nicht enttäuschen und ja ihren Aufwand würdigen, habe das aber gar nicht in der Hand. ;)
 
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Bazeley

Hoertalker
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Deine Berechnung der zweieinhalb Monate würde ich etwas anders sehen. Der Cutter muss ja nicht den Einsprechzeitraum abwarten, er kann ja bereits anfangen wenn die ersten Sprecher geliefert haben. Takes beurteilen, bearbeiten und Retakes anfordern. Er hätte theoretisch auch schon etwas beim Casting selbst zu tun. Zum einen könnte er, wenn es eine große Rollenanzahl gibt, sich die Bewerber anhören und notieren, in welchen Rollen er sich die jeweilige Person vorstellen kann. Zum anderen könnte er in dieser Zeit die allgemeine Geräuschatmo aufnehmen/suchen. Da jeder Cutter aber seinen eigenen Weg hat, können Deine zweieinhalb Monate auch sehr gut zutreffen.
Soll heißen, der eine Cutter möchte vielleicht von Anfang an mit im Boot sein, der andere lieber erst anfangen wenn alle Takes bereits vorliegen. Da Du aber vorher nicht weißt, an wen Du „gerätst“, würde ich schon vor dem Casting mit der Suche nach einem Cutter beginnen.

Als Sprecher würde ich (okay, vorausgesetzt ich habe irgendwann meine interne Freigabe wieder ;) ) mich wohl nicht bewerben wenn es noch keinen Cutter gibt.
 
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Mr_Kubi

Der auf den Bus wartet
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Ich finde die Skriptlänge und auch die Anzahl der Rollen können eine nicht unwichtige Entscheidungsgröße bzgl. einer Umsetzung sein. Ist zumindest meine Meinung.

beste Greetings ;)
 
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Johanka

Nur Deko
Ich fand es echt super einen (erfahrenen) Cutter an meiner Seite zu haben, der sich komplett um den Schnitt kümmern wollte. Das gab doch ein sicheres Gefühl für den Start meines ersten Projektes. Je nach Erfahrung der Cutter kann es ja auch Sprecher geben, mit denen man gar nicht zusammenarbeiten will (oder Cutter, mit denen Sprecher nicht zusammen arbeiten wollen).
Außerdem hat jeder Cutter seine eigenen Anforderungen an die Aufnahmen (Am Stück, einzelne Takes, nur die besten 3 Versuche, alles, etc.). Wenn der Cutter erst später gesucht wird (oder wegen widriger Umstände ausgetauscht werden muss) muss er damit leben, was ihm vorgesetzt wird, was den gewohnten Arbeitsfluss beeinträchtigen kann.

Wenn man allerdings als Cutter keinerlei Mitspracherecht vom Produzenten bekommt und nur eine Auswahl der besten Takes erhält, sodass man sie nur aneinanderhängen und mit Atmo und Musik hinterlegen muss, reicht es, wenn der Cutter während der Einsprechphase gefunden wird.
 
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pierre_horn

Autor und Produzent
Ich habe immer zuerst das Lektorat abgewartet, denn in Zusammenarbeit mit dem Lektor hat sich das Skript immer wieder zum besseren gewandelt. Dann habe ich das Casting gestartet. Dabei hatte ich aber immer bereits den Cutter an meiner Seite. Die Besetzung habe ich dann mit dem Cutter zusammen vorgenommen. Die Takes haben wir dann erst zum Schluss von den Sprechern eingesammelt. Diese Vorgehensweise passt für mich bisher am besten.

Aber : meine Situation ist eine besondere. Ich bin mit Gerrit, der Cutter meines Vertrauens, befreundet. Er liest das Skript schon während der Entstehung. Somit ist er in jeder Phase des Projektes mit einbezogen. Das nur zum Hintergrund;).
 
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Ellerbrok

Sprecher, Cutter & Fledermaus
Teammitglied
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Hi,

ich habe schon vier Hörspiele fertig produziert und arbeite zur Zeit an einem fünften. Zwei der Projekte (Raus aus Berlin und Parapol Schweden) durfte ich in meiner Rolle als Cutter/Produzent von Anfang an begleiten und konnte auf diese Weise schon von vorne herein viel Einfluss auf die Regie nehmen, bzw. überhaupt Regie führen. Bei den anderen Drei (7Todsünden 1 & 2 und Timton) musste ich als Cutter mit dem Material auskommen, das ich aus dem Kühlfach bekommen habe. Retake unmöglich. Ich muss doch sagen, dass mir das das Leben, und den natürlichen Dialogverlauf doch deutlich schwer gemacht hat.

Ich würde eine Beteiligung von Anfang an, auch wenn ich nicht direkt mit dem Schnitt beginnen kann, deutlich allem anderen vorziehen.

Gruß,
Marcel
 

MewMew

Christoph
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Also da ich ja selber immer mein eigener Cutter bin, kann ich natürlich entspannter an die Sache heran gehen. Es wäre sicherlich in den Arbeitsschritten wesentlich einfacher, wenn ein "offizieller" Cutter dabei wäre, aber da diese hier Mangelware sind, habe ich mich selbst irgendwie in die Materie eingearbeitet, ohne auch nur ein Hauch von Fachwissen oder Fachwörtern zu kennen. Aber ich bin damit soweit glücklich geworden, auch wenn ich glaube, dass ein erfahrener Cutter viel mehr rausholen kann. Der einzige Nachteil den ich dabei sehe, ist dass durch so eine Zusammenarbeit die Bearbeitungszeit wesentlich länger wird. Das ist halt nur mein Eindruck. Bin da "gefühlt" ja eher von der schnelleren Sorte, wenn ich alles zusammen habe. Und daher nehme ich auf keine weiteren Anfragen zum Cutten an, denn ich bin mit meinen Projekt zeitlich absolut ausgelastet.

Würde ich mit einem Cutter zusammen arbeiten, so denke ich, wäre es aber von Vorteil wenn er am Prozess beteiligt wird. Ich weiß zwar nicht, ob ich mir bei der Besetzung andere Vorschläge annehmen würde, aber was die Art der Takes/Aufnahmen angeht, würde ich ihm völlig vertrauen. Da dürfte er auch ohne mein Einverständnis Retakes u.a. fordern. Aber um auf eine der Fragen zurück zu kommen, fände ich es wohl besser (wenn es nur um den reinen Cut geht), dass der Cutter erst gesucht wird, wenn das ganze Material da ist. Schon oft musste ich lesen, dass dann wieder Cutter abgesprungen sind. Klar gibt es Sicherheit im Vorfeld, aber man muss natürlich sehen, ob diese auch im weiteren Verlauf gewährleistet werden kann.

Als Sprecher muss ich gestehen, ist es manchmal frustrierend, wenn man eine Rolle einspricht und dann Monate oder vielleicht im schlimmsten Fall Jahre nichts zu hören bekommt. Das frustriert mich dann schon. Ich hatte bisher zwar nicht wirklich die großen Rollen, aber wenn es dann Hauptrollen wären, dann würde es mich schon ärgern. Und auch aus diesem Grund suche ich mir die Projekte, bei denen ich mich bewerbe, gut aus. Ob ich dann eine Rolle bekomme, steht auf einem anderen Blatt, aber ich spreche um der Rolle/des Projektes wegen und nicht, weil ich unbedingt die "Vita" voll bekommen möchte. :)

Also ich glaube die "Wahrheit" liegt irgendwo in vielen Punkten da oben und es gibt nicht den einen Standpunkt, sondern die Mischung aus vielen Faktoren ergibt nachher die endgültige Ansicht auf die Lage. ;)

LG
 
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