Poldi

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Traumwandler – 5. Prüfung

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Erster Eindruck: Auf der Suche nach Jonathan

Fieberhaft versuchen Betty Cross und Tim Carter, den verschollenen Jonathan Drake zu finden – doch immer wieder mischen sich die Behörden ein und fassen schließlich sogar Betty. Indes zieht sich Jonathan immer weiter aus dem Leben zurück und gibt der dunklen Verlockung der Traumwandler nach – bis ihm eine Geistererscheinung einen anderen Weg aufzeigt…

Nachdem man in der sechsteiligen Traumwandler-Serie in den ersten drei Folgen ziemlich im Dunkeln getappt ist und sich auf vieles keinen Reim machen konnte, ist man zu Beginn der fünften Folge schon ein ganzes Stück weiter – was insbesondere auf die großen Enthüllungen der vierten Episode zurückzuführen ist. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an Folge 5, doch weitere wesentliche Erkenntnisse werden hier nicht geboten. Vielmehr wird ein rasantes Katz- und Mausspiel erzählt, das sich schnell entwickelt und dem Hörer immer neue Grundsituationen präsentiert. Schnelle Szenenwechsel und immer wieder kleine Cliffhanger sorgen für die Spannung, während auch die Charaktere eine Weiterentwicklung erfahren – eine gelungene Mischung. Und dennoch will mich diese Folge nicht so sehr fangen wie der Vorgänger. Zwar merkt man deutlich, dass alles auf ein großes Finale zusteuert, doch es fehlt an wirklich Neuem, an überraschenden Erkenntnissen. Vielmehr dient das erzählte dazu, das Unvermeidliche heraufzubeschwören, Jonathan weiter in die Fänge der Traumwandler zu treiben. Der hervorragende Cliffhanger setzt dann aber noch einen spannenden Höhepunkt, und man wurde etwa eine Stunde bestens unterhalten – und ziemlich heiß auf den letzten Teil der Serie gemacht.

Wieder einmal ist die Besetzungsliste ziemlich lang, und bis in die kleinen Nebenrollen sind durchaus talentierte Sprecher eingesetzt worden. Thomas Karallus ist wieder als Dr. Seward zu hören, seine sehr markante Stimme mit dem interessanten Klang kann auch hier wieder für intensive Momente sorgen. Jens Wendland kann als Tim Carter mit viel Überzeugungskraft und einer glaubwürdigen Aussprache punkten, spricht eingängig und intensiv. Erik Schäffler kann als Dr. Layton ebenso punkten und setzt seinen ausdrucksstarken Klang sehr gekonnt ein. Weitere Sprecher sind Antje Otterson, Christine Pappert und Tetje Mierendorf.

Musikalisch schlägt die Folge voll ein, dramatische Stücke setzten die einzelnen Dialoge gekonnt in Szene und begleiten die Sprecher über die gesamte Laufzeit. Die so entstehende Atmosphäre ist sehr dicht und garantiert ein intensives Hörerlebnis, während die Geräusche den Rest dazu beitragen, das Gesprochene durchdringend wirken zu lassen und lassen die Szenen lebendiger wirken.

Wie immer ist auf dem Cover die geheimnisvolle rote Frau zu sehen, und ganz im Tenor der Serie ist auch die gesamte Gestaltung in einem tiefen, dunklen Rot gehalten. Zu erkennen ist außerdem eine blutige Hand – kein schlechtes Motiv, aber wohl ein wenig beliebig – dies hätte auch zu den anderen Folgen der Serie gepasst. Besonders das kleine Zitat, das hinter der CD abgedruckt ist, kann hier überzeugen.

Fazit: Nach den großen Enthüllungen wird hier kaum Neues präsentiert, vielmehr steuert alles hörbar auf das große Finale zu. Ein spannendes und dynamisches Versteckspiel mit vielen Wendungen.

VÖ: 27.Juli 2012
Label: iListen
Bestellnummer: 978-3-9430-5617-4
 
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