Poldi

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Top Secret – Akte 004. Schwarzes Blut

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Erster Eindruck: Tief im Dschungel lauert das Grauen…

Ein Team aus Wissenschaftlern entdeckt im brasilianischen Dschungel eine hochgiftige Spinnenart. Doch einer aus ihrem Team spielt falsch… Doch auch 30 Jahre nach diesen Ereignissen hat die hoch aggressive Spinne nicht von ihrer Bedrohung verloren. Das ruft die beiden Sonderermittler Jade Morgrave und W. Ashton Rawleigh auf den Plan.

Eines unterscheidet die vierte Folge (beziehungsweise Akte, wie es die thematische Einkleidung der Folgennummerierung vorschlägt) der Serie „Top Secret“ des Dortmunder Lables Maritim von ihren Vorgängern: Statt einer Szenencollage hat man es hier mit einer stringent erzählten Geschichte zu tun, die aufeinander aufbaut, es ist wesentlich leichter von Beginn an alle Komponenten logisch zusammenzufügen. Und obwohl kein wirklichen Geheimnis in der Folge steckt, ist sie äußerst spannend geworden. Schnell kann man mit den Personen mitfiebern, nie ist wirklich klar, was als nächstes passiert. Gespickt mit kleinen Überraschungen, viel Action und vielschichtigen Charakteren wird aus dieser Folge ein Genuss, doch auch der rote Faden, der sich durch die Handlung zieht, wird aufgenommen. In einem geheimnisvollen Gespräch zwischen Charles Desmond und Mr. Barker wird die Lust auf die nächsten Folgen geweckt, denn noch immer ist nicht klar, was mit den beiden Ermittlern geschehen ist. Eine Szene fällt jedoch völlig aus dem Rahmen: Als Jade Morgrave ihre amourösen Gefühle für ihren Partner entdeckt, werden ihre sexuellen Phantasien in einer sehr seltsamen Weise beschrieben. Die blumige Ausdrucksweise will sich nicht recht einfügen und wirkt besonders gegen Ende eher peinlich. Die Entwicklung der Figuren ist zwar eine der großen Vorzüge von Top Secret und soll auch gerne in diese Richtung getrieben werden, so ist diese Szene leider nicht gelungen. Bis auf diese kleine Schwäche bekommt man wieder über eine Stunde spannende und actionreiche Unterhaltung geboten, die nahtlos an die tollen Vorgänger anschließen kann.

Großes Lob gebührt auch hier den Sprechern. Christine Pappert und Thomas Karallus verleihen den beiden Hauptfiguren wieder ganz eigene Charakterzüge und sind in ihrer Gestaltung sehr intensiv. In der Introszene ist Edgar Bessen als Dr. Stephen Norman zu hören, den er mit viel Leidenschaft und Professionalität spricht. Den besten Eindruck hinterlässt Eberhard Prüter als Konstantin Yushin, der mit betonter Sprechweise sehr realistisch wirkt. Außerdem sind noch Erich Räuker, Melanie Manstein und Michael Harck zu hören.

Untertsützt werden die Sprecher von recht atmosphärischer Musik, die in jeder Szene der Stimmung angepasst ist und so die Wirkung verstärkt. Hier können sich besonders die besonders spannenden oder actiongeladenen Szenen profilieren, aber auch die ruhigeren Töne sind gut integriert.

Die gefährliche riesige Spinne wird direkt auf dem Cover gezeigt, was in den meisten Arachnophobikern schon Beklemmungen auslösen dürfte. Ein gelungenes Titelbild, das mit dem schwarzen Hintergrund schön geheimnisvoll wirkt und sich auch in der restlichen Gestaltung wieder finden lässt.

Fazit: Obwohl das Thema von vornherein feststeht und kein großes Geheimnis mehr offenbart wird, ist „Schwarzes Blut“ ein spannendes und temporeiches Hörspiel geworden. So kann es gern weitergehen.
 
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