knilch

Hä? Was heißt das?
Ahoi zusammen,

mein Rechner ist in die Jahre gekommen und Ardour kommt beim schneiden von Shorties schon nicht mehr klar und es häufen sich Fehler, die nicht softwareseitiger Natur sind. Letzten Monat ist er 13 Jahre alt geworden, ich denke, es ist an der Zeit große Teile von ihm in den Ruhestand zu setzen. Nun kann ich gerade schwer einschätzen, wie stark ich investieren muss/sollte, damit alles flüssig läuft und das gerne wieder 5-6 Jahre.

Ich wollte deshalb einmal in die Runde Fragen, was ihr grob für Rechner-Konfigurationen habt und ob ihr damit glücklich seid von der Leistung in der Hörspielproduktion her? Ich bin für jeden Input dankbar!

Grüße
 

MonacoSteve

Dipl.-Lachfalter - und nicht ganz Dichter
Teammitglied
Gerne. Ich habe seit ca. 1 Jahr einen starken Laptop (ASUS TUF Gaming A17) - mit einem zweiten großen Bildschirm und einem externen CD-Laufwerk daneben - der alles mühelos packt. Lediglich die knapp 1 TB interne Festplatte ist schon fast voll wegen der zahllosen Audio-Dateien, die sich bereits wieder angehäuft haben :) .

Weitere Daten:
OS: Windows 11 Home 64-bit
Prozessor: AMD Ryzen 7 5800H / Radeon Graphics (16 CPUs), ~3.2GHz
Arbeitsspeicher: 16,4 GB RAM
Preis derzeit laut online-Recherche: um die 1.400 EUR.
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
It all depends ... :)

Wenn Du hauptsächlich schneidest und mischst, dann ist nicht so viel Rechenpower notwendig, wie wenn Du 1925 Spuren mit Automation verschiedenster Parameter (pro Track) hast und noch 142 Plug-Ins zusätzlich einsetzt, dazu noch etwas MIDI und virtual Instruments ....

Schau Dir doch mal mit "htop" die Auslastung auf Deinem Rechner an, wenn Du mit Ardour unter Linux arbeitest.
Zu wieviel Prozent werden Deine CPU-Cores ausgelastet? Wenn Du "sudo htop" ausführen kannst, dann kannst Du ja mal versuchen, ob ein nice von -20 für die Ardour Prozesse ein bißchen hilft.
Wenn Du auf Windoze arbeitest, dann würde ich es mal mit dem Task-Manager beobachten.
Sollte Deine CPU aus dem "letzten Loch pfeifen", dann ist es Zeit für eine neue.

Sollte sich zeigen, daß die CPU Last hoch ist, dann würde ich in einen AMD Ryzen 9 5900X 12x 3.70GHz versuchen.
Für mich ein sinnvolles Preis/Leistungsverhältnis, denn dieses neue Gerät steht nun unter meinem Schreibtisch und "a Ruah is" :D
Dazu habe ich noch 64 GB RAM eingesteckt und ich muß sagen, daß das schon ganz gut passt.
Wenn ich aber viele Plug-Ins einsetze, dann wird der RAM schnell voll. Vermutlich werde ich wohl noch auf 256 GB aufrüsten, aber das werde ich erst noch einmal beobachten. Grunsätzlich gilt: Viel RAM kann nur durch noch mehr RAM ersetzt werden. ;) Auch hier lohnt ein sorgfältiges Monitoring.

Meine bisherige GraKa verwende ich weiter, das spart Geld (guuut, eine neue würde auch nur 80-100€ kosten, aber warum sollte ich sie nicht weiter verwenden?) Sie hat zwei HDMI Ausgänge für meine beiden Monitore und das langt mir.
Sie ist passiv gekühlt und dadurch denkbar leise. Damit kann ich sicher keine aktuellen Games zocken, mache ich aber eh nicht, weil ich dafür schon seit Jahren einfach keine Zeit mehr habe. Da schnippsle ich lieber ein weiteres Hörspiel oder probiere ein paar neue, verrückte Ideen aus. :)

Auch das neue PC-Gehäuse von Fractal trägt dazu bei, daß ich beim Cutten | Mischen | Arrangieren nur das höre, was ich hören möchte. :).
Die beiden 12 cm Propeller (CPU und Gehäuse) laufen sehr leise und erst wenn ich wirklich alle Cores zu 100% auslaste, werden sie leicht hörbar.
Das passt für mich. :)

Für mich kommen nur PCs in Frage, weil ich a) nicht unterwegs an Sounds arbeiten kann (viel zu viel Lärm und Ablenkungen) und b) weil ich mehr Kanäle als "nur" Stereo verwende c) ich massiv Rechenpower und RAM brauche (256 GB passen nicht in einen Laptop!), d) ich gerne nur in meinem "Studio" arbeite, weil ich dort die notwendige Ruhe habe, e) ich mir nicht einmal im Ansatz vorstellen kann mobil mit einem Laptop zu arbeiten.
Das sind meine, individuellen Anforderungen (kleiner Ausschnitt).

Und ich kann es nur nachdrücklich empfehlen, schreib Deine Anforderungen auf!!!
Was willst Du machen, wo willst Du arbeiten, wie oft, wie lange, mit welchem Anspruch, machst Du "nur" Stereo oder Mehrkanal, was möchtest Du vielleicht in Zukunft machen, usw., usw., .....
Je mehr Details Du hast, um so fundierter wird Deine Entscheidung sein. Meiner Erfahrung nach, ist so eine Liste NIE an einem Tag fertig. ;)

Guuuut. Das war alles nicht ganz günstig, es hat ein bißchen mehr als ein 1.000er gekostet.
Eine NVMe "Platte" hatte ich noch und meine beiden "Archiv Platten" (3 und 2 TB, drehende Platten) werden es wohl noch für ein paar Wochen in den neuen Rechner schaffen. Dann sind die bisherigen Projekte abgeschlossen und von da an wandert alles ausschließlich auf mein "NAS". Ist eh sicherer und weil es im Keller steht, ist hier in meinem "Studio" auch nichts von dem Gerappel zu hören.
Vom NAS aus wandert dann alles gemächlich in die Cloud und damit ist genügend Redundanz vorhanden. Ich verwende Sync.com in der Professional Version, weil "unlimited" Storage. Für 360 € im Jahr kann ich nicht mal den Strom kaufen, um ein weiteres System zu betreiben, außerdem ist es weit weg von Zuhause und damit ist auch "Geo-Redundanz" gegeben. ;)
Das NAS wird deswegen bleiben, weil ich schnell Daten ablegen und wieder holen kann. Das geht mit meiner Internet-Verbindung um viele Faktoren langsamer. PC <-> NAS = 40 GBit/s , PC -> Cloud 180 Mbit/s (netto) (Faktor ~18), Cloud -> PC 375 Mbit/s (nachts, netto, Faktor ~11).
Letztendlich kommt es immer auf Deine Anforderungen und last, but not least auf Dein Budget an. Und wie paranoid Du bist. Was Datenschutz und -sicherheit angeht, ist das Level bei mir, berufsbedingt recht hoch ;)

Sicherlich kann man alles immer noch günstiger beschaffen. Doch es gibt Gründe, warum manche Systeme 13 Jahre (und mehr) ihren Dienst versehen und andere nach 13 Monaten ersetzt werden müssen. Und preislich ist da NIE der Faktor 12 dazwischen.
Zumal man sich auch mal überlegen sollte, welcher Schaden einem entstehen kann, wenn das System ausfällt, länger kaputt oder gar irreperabel defekt ist.
Deswegen habe ich drei Redundanzen für meine Field-Recordings: Lokal (RAID 1), das NAS und dann die Cloud. Es sind Aufnahmen dabei, die ich wohl nur genau einmal im Leben machen kann und da lohnt schon ein gewisser Aufwand, finde ich.
Wenn ich vom Sound-Engineering bzw. -Design leben müsste, würde ich noch viel mehr in Sicherheit investieren. Zum Glück habe ich (noch) einen Arbeitgeber, der für einen kontinuierlichen Geldstrom sorgt.
 
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knilch

Hä? Was heißt das?
Schöne Wall of text, vielen Dank!

It all depends ... :)

Wenn Du hauptsächlich schneidest und mischst, dann ist nicht so viel Rechenpower notwendig, wie wenn Du 1925 Spuren mit Automation verschiedenster Parameter (pro Track) hast und noch 142 Plug-Ins zusätzlich einsetzt, dazu noch etwas MIDI und virtual Instruments ....
Wahrscheinlich schön dazwischen :-D MIDI und virtual Instruments nicht, aber einige Spuren mit Automation schon, wenn ich Plug-Ins zum laufen kriegen vielleicht auch, aber erstmal nicht 142 verschiedene.
Schau Dir doch mal mit "htop" die Auslastung auf Deinem Rechner an, wenn Du mit Ardour unter Linux arbeitest.
Zu wieviel Prozent werden Deine CPU-Cores ausgelastet? Wenn Du "sudo htop" ausführen kannst, dann kannst Du ja mal versuchen, ob ein nice von -20 für die Ardour Prozesse ein bißchen hilft.
Wenn Du auf Windoze arbeitest, dann würde ich es mal mit dem Task-Manager beobachten.
Sollte Deine CPU aus dem "letzten Loch pfeifen", dann ist es Zeit für eine neue.
Mein Rechner pfeift auf dem letzten Loch, wenn ich Firefox und Thunderbird zusammen aufhabe. Von daher, ja, die CPU (und auch der Rest) hat wirklich ausgedient. Dass dieser Mittelklasse PC so lange durchgehalten hat, verdanke ich dem Umstieg auf Linux und auch, weil ich nicht mehr zum spielen komme :-D
Sollte sich zeigen, daß die CPU Last hoch ist, dann würde ich in einen AMD Ryzen 9 5900X 12x 3.70GHz versuchen.
Für mich ein sinnvolles Preis/Leistungsverhältnis, denn dieses neue Gerät steht nun unter meinem Schreibtisch und "a Ruah is" :D
Dazu habe ich noch 64 GB RAM eingesteckt und ich muß sagen, daß das schon ganz gut passt.
Wenn ich aber viele Plug-Ins einsetze, dann wird der RAM schnell voll. Vermutlich werde ich wohl noch auf 256 GB aufrüsten, aber das werde ich erst noch einmal beobachten. Grunsätzlich gilt: Viel RAM kann nur durch noch mehr RAM ersetzt werden. ;) Auch hier lohnt ein sorgfältiges Monitoring.
Danke für die Empfehlungen, das nehme ich mal als Startpunkt und schaue, was das Budget hergibt.

Sicherlich kann man alles immer noch günstiger beschaffen. Doch es gibt Gründe, warum manche Systeme 13 Jahre (und mehr) ihren Dienst versehen und andere nach 13 Monaten ersetzt werden müssen. Und preislich ist da NIE der Faktor 12 dazwischen.
Viel zu häufig aber leider auch dem Fakt geschuldet, dass zu wenig repariert wird. Aber ja, 'Wer günstig kauft, kauft zweimal' kommt ja nicht von ungefähr.

Nochmal: Vielen Dank für den Input! Gibt nun eine gute Richtung.
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Also ... Linux ist erst einmal ein guter Plan. :D
Bis auf meinen "Musik-PC" (wie ich ihn nenne) habe ich nur noch Linux Rechner. Davon aber 21 Stück, alle Server mitgezählt. Darauf läuft RHEL, aber das ist eine andere Geschichte.

Mein "Musik-PC" ist für das Erstellen von Musik gedacht und wird auch zu 99% dafür eingesetzt. Ab und zu schreibe ich mal einen Blog Eintrag darauf, weil es einfacher ist Screenshots an der Quelle zu machen und sie gleich hochladen zu können.
Warum dann also noch Windoze? - Weil einige Komponenten, die ich einsetzte bzw. noch einsetze leider keine Treiber für Linuxe haben. Damit wären sie nicht einsetztbar, was völlig unmöglich ist.
In meinem Wahn habe ich mal versucht einen Treiber selber zu programmieren; wofür hat man mal C gelernt? Nun, ich war wohl zu sehr aus der Übung und habe zähneknirschend wieder Windoze installiert.
Es ist halt leider das, was immer das Problem ist: Was ist wo zu welchen Preis (nicht nur Geld damit gemeint) zu haben?
Ich habe viel zu wenig Freizeit (gefühlt!) und dann möchte ich Systeme haben, die funktionieren und mich nicht mit Troubleshooting beschäftigen. Deswegen kommt Windoze 11 auch nicht einmal in die Nähe meines Hauses. (sic est!)

Wenn Du Linux einsetzt, dann muß es nicht der AMD Ryzen 9 Bolide sein. Ein wesentlich wirtschaftlicherer AMD Ryzen 7 oder gar 5 könnten da schon ausreichen. Ist halt alles eine Frage Deiner ... (richtig) Anforderungen.
Selbstverständlich kann man auch Intel CPUs einsetzen, aber ich mag die AMD Pruzzelzessors einfach lieber. :) Dafür sind in fast allen meinen Servern Xeon (Intel) CPUs. Der Ausgewogenheit ist also Genüge getan.

Wenn Du noch Fragen hast, frag einfach. Vielleicht kann ich Dir ein bißchen weiterhelfen. :D
 

knilch

Hä? Was heißt das?
Also ... Linux ist erst einmal ein guter Plan. :D
Bis auf meinen "Musik-PC" (wie ich ihn nenne) habe ich nur noch Linux Rechner. Davon aber 21 Stück, alle Server mitgezählt. Darauf läuft RHEL, aber das ist eine andere Geschichte.
Das ist aber keine normale Home-Umgebung mehr :ROFLMAO:
Warum dann also noch Windoze? - Weil einige Komponenten, die ich einsetzte bzw. noch einsetze leider keine Treiber für Linuxe haben. Damit wären sie nicht einsetztbar, was völlig unmöglich ist.
Es ist halt leider das, was immer das Problem ist: Was ist wo zu welchen Preis (nicht nur Geld damit gemeint) zu haben?
Ich habe viel zu wenig Freizeit (gefühlt!) und dann möchte ich Systeme haben, die funktionieren und mich nicht mit Troubleshooting beschäftigen. Deswegen kommt Windoze 11 auch nicht einmal in die Nähe meines Hauses. (sic est!)
Ich merke täglich mit dem Win10 Arbeitslaptop, dass da inzwischen nicht mehr weniger gefrickel stattfindet. Allein um den unsäglichen Antimalwaredienst abzuschießen doktore ich seit bestimmt 3 Monaten rum. Mir unerklärlich, wie man sowas produktiv einsetzen kann, sich aber auf anderer Seite über den Wartungsaufwand von Linux beschwert. Das Meme, dass Linux nur kostenlos ist, wenn deine Zeit keinen Wert hat, ist inzwischen überholt. Wenn man jetzt nicht unbedingt (wie du) Hardware hat, die standardmäßig nicht funktioniert, gibt es aus meiner Sicht kaum noch Gründe pro M$.
Wenn Du Linux einsetzt, dann muß es nicht der AMD Ryzen 9 Bolide sein. Ein wesentlich wirtschaftlicherer AMD Ryzen 7 oder gar 5 könnten da schon ausreichen. Ist halt alles eine Frage Deiner ... (richtig) Anforderungen.
Selbstverständlich kann man auch Intel CPUs einsetzen, aber ich mag die AMD Pruzzelzessors einfach lieber. :) Dafür sind in fast allen meinen Servern Xeon (Intel) CPUs. Der Ausgewogenheit ist also Genüge getan.
Ich bin allein wegen Stromverbrauchs schon ein AMD-Mensch. Ganz davon ab, dass AMD die opensource community mehr unterstützt. Team red all the way.
 

knilch

Hä? Was heißt das?
Hi @Spirit328,
ich wollte nur mal kurz Rückmeldung geben: Es ist ein 7800x3D mit 64GB RAM geworden. Grafikkarte habe ich erstmal weg gelassen, brauche ich dank iGPU gerade nicht. Zwar ist die CPU in Nicht-Spielen nicht Top von allen Listen, aber meine Güte rennt der trotzdem und ist dabei laut Benchmarks der absolute Stromverbrauchssieger. Ich habe auch drauf geachtet, dass die Lüfter besonders leise sind. Das lauteste sind jetzt die zwei HDDs, die starten beim Einschalten. Die werde ich irgendwann Ende des Jahres noch gegen eine große m2 tauschen, dann ist das Geräusch auch noch weg. Aber der Rest ist jetzt schon Flüsterleise.
Danke nochmal!
 

Spirit328

Everything - STOP!
Teammitglied
Sehr gerne!

Die iGPUs sind so leistungsstark, dass sie locker für alle DAWs reichen. Zum Zocken sind sie zu langsam, aber dafür machen nicht noch ein paar mehr Propeller auf der GraKa Lärm und weniger Strom verbraucht das alles auch.
Bei mir kommen jetzt demnächst noch mal 64 GB RAM dazu. Manchmal sind 64 GB doch noch etwas wenig und bei DEN Preisen kann man kaum Nein sagen. :D

Es ist schon eine verrückte Zeit. Irgendwie haben wir Chip-Mangel, aber RAM ist so billig wie schon sehr, sehr lange nicht mehr.

Man kann HDDs auch nach einer gewissen Zeit der Inaktivität in den Ruhemodus versetzen, bzw. das "Akustik-Management" aktivieren. Entweder im Betriebssystem und/oder im BIOS.
ABER ... das ist zusätzlicher Stress für HDDs, wenn sie häufig runter und wieder rauf gefahren werden.

Da empfiehlt es sich besser gleich auf Nvme M.2 zu wechseln. Diese "Platten" sind so etwas von rasend schnell. Ich kann es immer noch nicht wirklich fassen.
 
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