Dennis Künstner

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Teammitglied
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SWR2-Info:
Hörspiele vom 22.06. - 28.06.2009
in SWR2 und SWR4
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Donnerstag, 25.06.2009
22.03 Uhr, SWR 2
Krimi

Die Geldmacher von Harlem
Nach dem gleichnamigen Kriminalroman von Chester Himes
Hörspielbearbeitung und Regie: Martin Heindel
Komposition: Carsten Meyer
Produktion: SWR 2009
Länge: 55 Minuten

Die Linken hassten meine Geschichten, die Rechten hassten
sie, die Juden und die Schwarzen hassten sie ... Ich glaube,
was die Amerikaner am meisten hassten, war die Tatsache, dass
ich der Wahrheit zu nahe kam.
Kaum zu glauben, dass es in Harlem so vertrauensselige und
tollpatschige Kerle gibt wie Jackson: Er verliert nicht nur
einen Koffer voller Gold und seine große Liebe Imabelle,
sondern auch noch die Leiche seines Bruders. Wie kann es nur
so weit kommen? Eigentlich geschieht alles nur aus Liebe:
Zuerst sitzt Jackson einer Bande von vermeintlichen
Geldfälschern auf, dann verschwindet Imabelle samt Geld und
Goldkoffer, und auf der Suche nach ihr gerät Jackson in die
Hände einer Mörderbande. Da braucht er eigentlich nur noch
den Leichenwagen seines Chefs zu klauen, und die Tragödie
nimmt lustig ihren Lauf. Mit diesem Roman begann Chester
Himes seine Serie von »Harlem-Thrillern«. Hier lässt er das
erste Mal die knallharten schwarzen Cops Grave Digger und
Coffin Ed auftreten, die ein unschuldiges Lamm wie Jackson
gnadenlos ins Visier nehmen.

Zweitsendung in DASDING um 22.05 Uhr
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Freitag, 26.06.2009
22.03 Uhr, SWR 2
Hörspiel-Studio

Der Ball ist rund und Schwierigkeiten beim Umschalten
Zwei Fußball-Collagen von Ror Wolf
Realisation: Ror Wolf
Produktion: HR 1978
Vorgestellt von Hermann Bohlen
Länge: ca. 50 Minuten

Der Hörspielautor Hermann Bohlen, der diese Sendung von SWR2
Hörspiel-Studio moderieren wird, schreibt:
»Was Sie erwartet, sind zwei kurzweilige Stücke von 15 bzw.
18 Minuten Länge, bei denen es sich der Form nach um O-Ton-
Collagen handelt. Sie bestehen zu 100 Prozent aus kleinen,
manchmal fummelig-kleinen Fragmenten von Fußball-Reportagen.
Ohne den Teppichhändlern unter den Hörern zu nahe treten zu
wollen: Die beiden Hörspiele haben eine Gemeinsamkeit mit
orientalischen Teppichen. Und zwar nicht mit braven Kelims,
sondern mit kleinteilig-üppig verzierten Werken, also mit
Persern, in die sich unsere Wahrnehmung endlos lange
vertiefen kann und immer wieder noch Neues entdeckt ? und
seien es bloß die vielen vom Muster abweichenden Details, die
die Fülle zunächst sorgsam verborgen hält. Obwohl aus
Fragmenten aufgebaut, möchte ich die Stücke trotzdem nicht
mit Mosaiken vergleichen. Und das aus einem einfachen Grund:
Sie werden sich in dieser Kleinteiligkeit wunderbar zurecht
finden, ohne dass sie sich wieder zu einem ganzen
Fußballspiel fügte. Was Ror Wolf nämlich der
Gesamtdarstellung vorzieht, ist die Analyse von Aspekten des
Fußballspielens. Seine Stücke nehmen den früher üblichen
Reportagestil über Fußballspiele aufs Korn. Nach leicht
erkennbaren Prinzipien ist die Analyse in Kapitel unterteilt:
So hören Sie zum Beispiel in »Der Ball ist rund« eine Passage
mit den Beschreibungen der Trikots der Spieler, die die
Fußball-Reporter in früheren Zeiten zu Beginn oder noch vor
Beginn eines Spiels durchgegeben haben. Innerhalb eines
solchen Kapitels werden Sie wiederum eine musikalische
Ordnung hören, die vom Jazz inspiriert ist, genauer vom
Bebob. Den Beleg muss ich Ihnen hier aus Platzgründen
schuldig bleiben. In der Sendung aber werde ich das nachholen
und auch nicht davor zurückschrecken, zur Verdeutlichung die
eine oder andere Passage nachzusingen. Wenn jetzt der
Eindruck entstanden sein sollte, die beiden Hörspiele würden
sich nicht so sehr für Fußballfans eignen, weil zu wenig
gefeiert und zu viel zergliedert werde, möchte ich dem
energisch widersprechen. Sowohl »Der Ball ist rund« als auch
»Schwierigkeiten beim Umschalten« sind Hymnen an den Sport
und seine lebhafte Reportage. Ich wünsche gute Unterhaltung!"
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Samstag, 27.06.2009
16.05 Uhr, SWR 2
Spielraum

Das Mädchen mit dem Stern
Hörspiel mit Inge Auerbacher
Von Mark Ginzler und Cordula Dickmeiß
Regie: Mark Ginzler und Cordula Dickmeiß
Produktion: SWR 2009
Länge: 54 Minuten

Als die kleine Inge vor 75 Jahren im südbadischen Kippenheim
geboren wurde, ahnte noch niemand, dass sie das letzte
jüdische Kind sein würde, das dort zur Welt kam. Die
Nationalsozialisten hatten die Macht übernommen und ihre
Schreckensherrschaft überschattete Inges Kindheit. Dennoch
versuchte sie, beschützt durch die Geborgenheit in der
Familie, überall das Gute zu sehen. Deshalb fand sie es gar
nicht schlimm, dass sie den gelben Stern tragen musste. »Ich
bin ein Stern«, stellte Inge staunend fest und sie wünschte
sich, dass alle Menschen Sterne wären, die hell leuchteten.
Inge war sieben Jahre alt, als sie mit ihren Eltern in das
Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde. Eine
Zeit unfassbaren Leidens begann; im Lager herrschten Hunger,
Krankheit, Terror, Angst, Verzweiflung und Tod. Dennoch gab
es auch im schlimmsten Dunkel noch Sternstunden: Zum
Beispiel, als die Kinderoper »Brundibár« von Hans Krása
aufgeführt wurde. Es gab illegalen Unterricht und die Kinder
schrieben heimlich Gedichte. Und Inge hatte ihre Puppe dabei
? Marlene. Ihr vertraute sie alles an: ihre Träume und
Hoffnungen und Wünsche. Manchmal wünschte sich Inge, ganz
viel zu essen. Und sie zählte Marlene all die leckeren
Lieblingsgerichte auf ? von Gsälzbrot bis zu Linsen mit
Spätzle. Es gab auch viele Spiele, die trotz allem Spaß
machten. Weil sie stark war und Glück hatte, überlebte Inge
unter der Obhut ihrer Eltern. Auch Marlene hat überlebt. Sie
ist zu sehen im Holocaust Museum in Washington. Wenn Inge
Auerbacher sich heute daran erinnert, was sie als Kind in
Theresienstadt erlebt hat, werden die Bilder von damals
wieder lebendig. Sie erzählt unmittelbar und ohne Umschweife,
warmherzig und verständlich. Aus O-Ton-Protokollen,
Interviews, literarischen Texten und Mitschnitten von
Veranstaltungen entstand der Text für dieses Stück, das zu
den Kindern der Nachgeborenen spricht, die so alt sind wie
damals Inge. Viele der Aufnahmen, die dem Hörspiel zugrunde
liegen, wurden während eines Besuchs von Inge Auerbacher in
der Freiburger Anne-Frank-Grundschule gemacht. Am 12. Juni
wäre Anne Frank, die Inge lächelnd als ihre »große Schwester«
bezeichnet, 80 Jahre alt geworden.

Zweitsendung in cont.ra um 8.03 Uhr
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Sonntag, 28.06.2009
18.20 Uhr, SWR 2
Hörspiel am Sonntag

Die Kunst des Lokomotivführens
Nach dem gleichnamigen Roman von Steven Carroll
Aus dem Englischen von Peter Torberg
Hörspielbearbeitung: Matthias Baxmann
Regie: Oliver Sturm
Produktion: SWR 2009
Länge: ca 90 Minuten

Rita, Vic und Michael sind auf dem Weg zur Verlobungsfeier im
Haus des Engländers. Sie schlendern die staubige Straße ihres
Vororts hinunter, der in Rita nach all den Jahren immer noch
keine Heimatgefühle weckt. Sie wäre lieber in Melbourne
geblieben. Aber nach der Heirat wollten sie einen Neuanfang,
ohne Pubs, ohne Säufer, raus aufs Land. Doch Säufer gibt es
überall und Vic wird immer zu ihnen gehören. »Heirate ihn
nicht,« hatte Vics Mutter zu Rita gesagt. Sie heirate ihren
eigenen Papa und sei eine verdammte Idiotin, wenn sie das
nicht sehe, hatte Ritas Mutter gesagt. Also hat Rita
natürlich Vic geheiratet. Vic, wie Victorian Railways. Vic,
den Lokomotivführer. Vic, der gut aussah und gut tanzte. Aber
das ist lange her. Rita ist 33 und fühlt sich, als hätte sie
schon alles hinter sich. Michael ist zwölf und möchte älter
werden, damit Pattsy nicht mehr bloß das Kind in ihm sieht.
Pattsy wird sich heute Abend verloben, nicht mit Jimmy, den
sie den Winter über in der verlassenen Kirche traf, sondern
mit dem jungen, schweigsamen Klempner, der um ihre Hand
angehalten hat.
Rita, Vic und Michael gehen langsam an den Häusern der
Nachbarschaft vorbei, aus denen die anderen Familien treten
und sich ebenfalls auf den Weg zum Haus des Engländers
machen.
Noch Jahre später wird Michael von diesem Abend träumen. Er
wird die Trümmer dieser Nacht durchkämmen auf der Suche nach
einem anderen Schluss, einem, der sich dem Schicksal in den
Weg stellt. Doch es wird keinen geben und was immer geschehen
soll, wird geschehen.

Dieses Hörspiel steht nach der Sendung eine Woche als "on
demand stream" bereit, unter: www.swr2.de/hoerspiel
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»Viele unserer Hörspiele sind im Handel erhältlich. Mehr Informationen dazu
in der Hörspielbroschüre, die Sie unter www.swr2.de/hoerspiel einsehen oder
herunterladen können.«

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ausführlichere Informationen zu unserem Programm erhalten Sie auf den
folgenden Internetseiten:
www.swr2.de/hoerspiel - www.kindernetz.de/spielraum -
www.swr.de/swr4/bw/programm/mundarthoerspiel
 
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