• Blut-Tetralogie   Dark Space

Dennis Künstner

Administrator
Teammitglied
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SWR2-Info:
Hörspiele vom 18.05.-24.05.2009
in SWR2 und SWR4
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Donnerstag, 21.05.2009
18.20 Uhr, SWR 2
Hörspiel am Feiertag
60 Jahre BRD

Das Treibhaus
Nach dem gleichnamigen Roman von Wolfgang Koeppen
Hörspielbearbeitung und Regie: Walter Adler
Produktion: HR/SWR/WDR 2009 - Ursendung
Länge: 98 Minuten

Felix Keetenheuve wird nicht glücklich. Der Bundestagsabgeordnete war schon
»geschlagen, als er anfing«, so erfährt man aus Wolfgang Koeppens 1953
erschienenem Roman, der den Mittelteil seiner gerühmten Nachkriegstrilogie
bildet.
Die Hörspielfassung greift die Stimmen auf, die Koeppen virtuos einsetzt:
die
innere Stimme des Protagonisten, die aufblitzenden Gedankenfetzen, die
meist
eng an der Hauptfigur orientierten Schilderungen eines Erzählers, die
Stimmen, die
sich szenisch fassen lassen. Sie alle beschreiben die hoffnungslose
Opposition
eines kompromisslosen, linksliberal geprägten Intellektuellen und
lethargischen
Träumers, der alles zerdenkt und vieles durchschaut, aber kaum in der Lage
ist,
tätig einzugreifen. Eine tragische Figur, die sich gegen die
Wiederaufrüstungspläne
wendet, gegen den neuen Nationalismus, gegen die Restauration alter
Verhältnisse. Nicht einmal in der eigenen Partei, der SPD, findet
Keetenheuve
Unterstützung. Und auch privat bleibt Felix Keetenheuve glücklos. Er
verliert seine
junge Frau, die er vernachlässigt für einen Politik-Betrieb, der ihm im
Grunde
zuwider ist.
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Freitag, 22.05.2009
22.33 Uhr, SWR2
Hörspiel-Studio

Die NS-Führung im Verhör
Teil 8 - Ausrottung: Endlösung
Nürnberger Mitschnitte der amerikanischen record group 238
Dokumentiert von Ulrich Lampen
Eingeleitet von Peter Steinbach
Mitarbeit: Michael Stolle/Johanna Dietrich/Elisabeth Hartjens
Regie: Ulrich Lampen
Produktion: SWR/MDR 2005
Länge: 55 Minuten

»Sonderbehandlung«, »Rassen- und Siedlungshauptamt«, »völkische
Flurbereinigung«, »Endlösung der Judenfrage« ? das sind mehr als Begriffe
einer
scheinbar rationalen Tarnsprache. Sie verbinden sich mit einem der
grausamsten
Verbrechen in der Geschichte: dem Völkermord an den Juden. In den
Nürnberger
Prozessen wurden Täter nicht nur mit ihren Verbrechen konfrontiert. Es ging
auch
darum, begriffliche Verklärungen von Untaten aufzubrechen. Deshalb
versuchten
Ermittler und Ankläger, durch Zeugenaussagen und Verhöre die Tarnsprache
der
Nationalsozialisten zu entschlüsseln. Wie rechtfertigten die Täter ihr
Verhalten?
Wie gingen sie mit Verantwortung und Schuld um? Die Täter stammten aus
allen
Bevölkerungsschichten. Warum wurden aus Bürokraten, Juristen und Ärzten die
Organisatoren des Völkermordes? Wie konnten sich, so fragten nicht nur
Nachgeborene, sondern auch die Opfer, die Deutschen in einen bis heute
nicht
vorstellbaren Vernichtungswahn hineintreiben? Waren sie »willige
Vollstrecker« der
Wahnvorstellungen ihres als charismatisch empfundenen Führers oder ein
Tätervolk?

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Samstag, 23.05.2009
16.05 Uhr, SWR 2
Spielraum

Matilda
Nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Roald Dahl
Aus dem Englischen von Sybil Gräfin Schönfeldt
Hörspielbearbeitung: Judith Ruyters
Musik: Mike Herting
Regie: Petra Feldhoff
Produktion: WDR 2006
Länge: 43 Minuten

»Vati?, sagte sie, meinst du, dass du mir ein Buch kaufen könntest? Ein
Buch? "«
fragte er » Wozu brauchst du denn ein verdammtes Buch?« »Zum Lesen, Vati.«
»Und was hast du gegen das Fernsehen, um Himmels willen? Wir haben einen
fabelhaften Fernsehapparat mit einem Riesenbildschirm, und jetzt kommst du
und
willst ein Buch haben? Du bist ganz schön verwöhnt Mädelchen!«
Ein Wunderkind wie Matilda hat es nicht leicht. Blitzgescheit ist sie,
schlau wie ein
Fuchs und voller origineller Einfälle. Das müsste den Eltern eigentlich
auffallen. Tut
es aber nicht. Eltern haben häufig ein Brett vorm Kopf. Besonders dann,
wenn sie
so schrecklich vernagelt sind wie die Wurmwalds: Wenn die beiden nicht
gerade
vor dem wunderbaren Fernsehapparat hocken, betrügt der Vater am liebsten
seine
Gebrauchtwagenkunden, während Mutter Wurmwald ihre Zeit mit Bingo
verbringt.
Mit einer bildungswütigen Tochter wie Matilda können solche Spießereltern
überhaupt nichts anfangen.
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Samstag, 23.05.2009
21.05 Uhr, SWR 4
Mundarthörspiele

Das Bürgermeisteramt oder Droben steht die Kapelle
Ein schwäbischer Radiomonolog
von Christian Hörburger
Regie: Günter Maurer
Produktion: SWR Tübingen 2009
Länge: ca. 30 Minuten

Werner Hummel, ein Mann im besten Alter, hat zwei Kinder und eine
Lebenspartnerin. Eigentlich läuft alles ganz gut für den Angestellten aus
Esslingen,
bis die Maschinenfabrik Boley Personal abbaut. Auch Hummel verliert dabei
seinen
Arbeitsplatz. Was soll er tun, resignieren und sich zurückziehen? Das ist
nichts für
einen Mann aus einer bodenständigen Arbeiterfamilie. Zum Glück sucht die
Stadt
Rottenburg eine »kreative, zielstrebige, verantwortungsbewusste und
entscheidungsfreudige Persönlichkeit«. So steht es zumindest in der
Zeitung. »Des
klingt nett schlecht und passt auf mi«, findet Hummel und kandidiert als
Oberbürgermeister. Er verteilt Kiwis als Wahlgeschenke, lässt Flyer
drucken,
macht Hausbesuche und begleitet die Presse ins Altersheim. Trotz aller
Hektik
behält Hummel den Überblick und erkennt relativ schnell, wie der Hase läuft
in der
Kommunalpolitik.

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Sonntag, 24.05.2009
18.20 Uhr, SWR2
Hörspiel am Sonntag
60 Jahre BRD

Tod in Rom
Nach dem gleichnamigen Roman
Von Wolfgang Koeppen
Komposition: Hermann Kretzschmar
Hörspielbearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann
Produktion: HR/SWR /WDR 2009
Länge: 95 Minuten

Italien und Rom gelten seit Goethe als Fluchtpunkte deutscher
Künstlerseelen,
dem heimischen Muff zu entfliehen und humanistisch-antike Tradition mit
enthemmter Sexualität unter heiterer Sonne zu vereinen. Bei Wolfgang
Koeppen
wird Rom zur Kulisse einer tödlichen Gespensterséance: Hier treffen sich
Anfang
der 50er-Jahre, im vollsten Glanze der Aufbauphase unter Adenauer, die
Zweige
einer deutschen Familie. Ihre Abkömmlinge sind als Opfer, Mitläufer und
Täter tief
verstrickt in die Zeit des Faschismus. Und die damals gerufenen Geister
gestatten
gerade in der ewigen Stadt keinen Neubeginn. Koeppen entwirft auch hier
einen
Querschnitt deutscher Seelenlandschaft: Der junge homosexuelle Komponist
Siegfried Pfaffrath reist nach Rom zur Uraufführung seiner Sinfonie, die
die
Tradition der »entarteten« Musik von Arnold Schönbergs Zwölftonreihen
fortführt. In
Rom lebt untergetaucht Siegfrieds Onkel Gottlieb Judejahn, der es, aus
kleinen
Verhältnissen stammend, zum SS-General gebracht hatte und in Nürnberg in
Abwesenheit zum Tode verurteilt wurde. Das Konzert führt die Familie
zusammen:
Siegfried, Judejahn und dessen Sohn, einen Priesterseminaristen, sowie
Siegfrieds
Eltern, die als Mitläufer die Vorteile der Nazidiktatur zu nutzen wussten.
Jetzt ist
der Vater Oberbürgermeister des Provinzstädtchens, aus dem Laura als
Tochter
des jüdischen Kaufhausbesitzers vertrieben wurde. Und Laura ist die Frau
des
Dirigenten von Siegfrieds Sinfonie.
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Veranstaltungen:
DONNERSTAG, 21. MAI 2009
IM KONGO
Lesung mit Urs Widmer

Der Altenpfleger Kuno erhält einen neuen Gast: seinen Vater. In der
Abgeschiedenheit des Altersheims kommen sie endlich zum Erzählen. Kuno
glaubte immer, sein Vater sei ein Langweiler, ohne Schicksal und ohne
Geschichte. Er irrte: Erinnerungsaltlasten aus dem Krieg werden Anstoß für
eine
Erkundung nationaler und privater Vergangenheit. Es beginnt eine
wahnwitzige
Reise in die eigenen Abgründe, in deren Verlauf es Kuno in den Kongo
verschlägt.
Jene zugleich lockende und bedrohliche Ferne, die einst als ?Herz der
Finsternis'
beschrieben wurde, ist hier aber nicht das Afrika der Ethnologen, sondern
eine
Welt unbändiger Kinder- und Kolonialphantasien, voller Menschenfresser und
uralter Fetische. Widmers Relektüre von Joseph Conrads kolonialem Klassiker
ist
eine kafkaeske Abrechnung mit den europäischen Phantasien vom ?dunklen
Kontinent'.
Eine Veranstaltung von freiburger film forum, Literaturbüro Freiburg,
Kommunales
Kino, jos fritz Buchhandlung und iz3w.

Do 21.05. | 11.00 Uhr | Kinosaal im Alten Wiehrebahnhof | Urachstr. 40,
79102
Freiburg | Eintritt: 7,00/5,00 Euro |

HörBAR | Im Kongo
Im Kongo spielt im Kongo, in einem eher fiktiven Kongo, der auch das Herz
der
Finsternis sein könnte, die wir in uns tragen. Zwei Frauen,
abenteuerlustige
Urlauberinnen aus unsern Landen, geraten in die urweltlichen Geheimriten
alter
Stämme, deren Gesetze völlig unbekannt sind. Gewaltige, furchterregende
Monster, schreckliche Dämonen und furchtbare Ungeheuer treten auf. Mit
dabei ist
auch ein Missionar, Pater Harald, der vor allem eine Sorge hat, und die
heißt Pater
Jimmy. Tränke der nicht so gern Bier, wer weiß, ob Sabine und Elisabeth ihr
heimatliches Deutschland je wieder zu Gesicht bekämen.

Eine Veranstaltung von freiburger film forum, Literaturbüro Freiburg,
Kommunales
Kino und SWR2.
Regie: Urs Widmer | Musik: Peter Zwetkoff | SWF 1995 |

Do 21.05. | 20.00 Uhr | Galerie im Alten Wiehrebahnhof | Urachstraße 40,
79102
Freiburg | Eintritt: 5,00/4,00 ? |

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ausführlichere Informationen zu unserem Programm erhalten Sie auf den
folgenden Internetseiten:
www.swr2.de/hoerspiel - www.kindernetz.de/spielraum -
www.swr.de/swr4/bw/programm/mundarthoerspiel
 
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