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Pater Brown - 12. Die Ehre des Israel Gow

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Erster Eindruck: Es ist nicht alles Gold, was glänzt…

Pater Brown besucht mit seinem Freund und ehemaligen Meisterdieb Hercule Flambeau Insector Craven, der ins weit entfernte Schottland versetzt worden ist. Doch statt eines erholsamen Urlaubs wird Craven zu einem Fall gerufen, und da lassen es sich Pater Brown und Flambeau natürlich nicht nehmen, dem Inspector unter die Arme zu greifen. Lord Glengyle ist verschwunden, und der wortkarge Diener Israel Gow, der von der Dorfgemeinschaft verachtet und gefürchtet wird, ist auch nicht gerade eine Hilfe. Hat er den Lord wirklich ermordet?

Pater Brown, der detektivischte aller Geistlichen, auf neuer Mission in Schottland. Der Fall um den toten Lord Glengyle ist wieder äußerst gut durchdacht und selbst für geübte Krimihörer nur wieder schwer durchschaubar. Insbesondere die Figur des Israel Gow ist dabei ausschlaggebend für die gelungene Geschichte: Wortkarg, abweisend, Sündenbock des ganzen Dorfes. Doch so leicht lässt sich Pater Brown nicht hereinlegen und zieht jede Möglichkeit, jeden kleinsten Beweis zur Lösung des Falls hinzu, obwohl die Beweislage erdrückend scheint. Dabei ist auch die leise Sozialkritik äußerst passend und angebracht. Doch das Interessanteste an der Reihe ist und bleibt nach wie vor der wunderbare Pater Brown, der mit seinem Witz, seinem scharfen Gedächtnis und mit etwas Hilfe Gottes den Fall auf spannende und unterhaltsame Art löst. Ganz große Krimiunterhaltung!

Als Hercule Flambeau, der ja mittlerweile seine eigene Serie bei Miritim bekommen hat, ist Hans-Georg Panczak zu hören, der hier beweist, dass er auch in einer Nebenrolle ganz wunderbar agieren kann. Auch Eckart Dux ist mit seiner Präsenz und seiner einprägsamen Stimme eine wunderbare Wahl für die Rolle des Bürgermeisters. Den anspruchsvollen Part als Israel Gow hat Helmut Krauss übernommen, der wieder sehr professionell und trotzdem mit genug Einfühlungsvermögen spricht. Weitere Sprecher sind unter anderem Thomas Karallus, Dagmar Dempe und natürlich Volker Brandt als Pater Brown.

Die akustische Gestaltung ist wieder eher spärlich, und so stehen die Sprecher voll und ganz im Mittelpunkt. Doch im Hintergrund werden immer wieder andere Szenen angedeutet, zum Beispiel der Besuch in einer Kneipe. Das reicht, um das Ganze in einen passenden Rahmen zu setzen und für den Hörer interessant zu gestalten, zumal der beschwingte Titelsong und die ebenso beschwingten Szenenübergänge ihren Rest dazu beitragen.

Das Cover ist wieder recht schlicht gehalten. Ein Foto in schwarz-weiß aus den Verfilmungen von Pater Brown mit Heinz Rühmann, ein gelber Balken, um das schwarz aufzulockern, das ist es auch schon. Aber genau das passt hervorragend zur Produktionsweise des Hörspiels, zumal alle wichtigen Angaben immer noch ihren Platz finden.

Fazit: Eine tolle Folge einer tollen Krimiserie, die viel zu wenig Beachtung findet. Für Leute die Sherlock Holmes mögen ist Pater Brown sicher genau das richtige.
 
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