Kolibri

Hannah
Sprechprobe
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In einem anderen Thread von Nee wo es eigentlich darum ging, wie viel Text gut ist, damit das werk "gut" ist, wurde das Thema der "Zielgruppen" angesprochen.
Für wen mache ich mein Werk?
einige habe gesagt sie orientieren sich an einem Zielpublikum, andere fanden das völligen Blödsinn und meinten, das Wichtigste sei mit Freude an das Werk zu gehen und es selbst zu mögen...

Ich fand dieser Diskussion sehr spannend, zumal ich mit meiner Geigenlehrerin auch schon diverse Diskussionen darüber hatte, und man ja vor allem wenn man Geld verdienen will auf ein gewisses Zielpublikum angewiesen ist. Ist es trotzdem möglich seinen Charakter dabei zu bewahren und seine Wünsche zu berücksichtigen?

Es wurde gebeten die Diskussion in einen anderen Thread zu verschieben.
Meiner Meinung nach zeigt dieses Thema etwas sehr wichtiges, ich war mir der Tragweite zuerst gar nicht bewusst, aber wenn man mehr darüber nachdenkt, dann kann man sich letztendlich ja auch fragen, warum und für wen will ich Hörspiele machen?

Ich würde mich freuen, wenn wir hier weiterdiskutieren könnten und wieder viele verschiedene Sichtweisen hören könnten...
 

michelsausb

Laphroaig forever!!!
AW: Orientierung an Zielgruppen? Für wen mache ich mein Werk?

Also MEIN Hörspiel muss MIR gefallen....ich will mich damit selbst verwirklichen und meiner ureigensten Fantasie freien Lauf lassen. Und da ich keine Auftragsarbeit abliefern muss und auch nicht kommerziell produziere, ist es mir in erster Linie egal, was andere davon halten...wobei es natürlich umso schöner ist, wenn meine Idee breiten Anklang findet....man freut sich ja über Anerkennung....
 

Swetty8

Foren-seelen
AW: Orientierung an Zielgruppen? Für wen mache ich mein Werk?

All so ich mache das für mich,weil ich möchte mich dadurch verbessern beim schreiben Rechtschreiben.;)

Und 2 ist die Menschen zu unterhalten damit etwas abtauchen könne,um den Stress zu vergessen:)
Und weil es schön ist Hörspiel zu schreiben.
 

Nero

Anne
AW: Orientierung an Zielgruppen? Für wen mache ich mein Werk?

Schließe mich vollkommen michelausb an.
In erster Linie mache ich es so, wie es mir gefällt. Wenn es noch vielen anderen gefällt, umso besser.
Ich bezweifle auch, dass es ein Hörspiel gibt, was nur dem Macher gefällt. Dazu gibt es zu viele Menschen, die Hörspiele hören und sooooo abstrake Sachen kommen ja auch meist nicht bei raus :)
 

michelsausb

Laphroaig forever!!!
AW: Orientierung an Zielgruppen? Für wen mache ich mein Werk?

Aber eine Sache kann ich doch noch dazu fügen: da ich überwiegend das Horrorgenre bedienen werde, besteht meine Zielgruppe zwangsläufig aus Erwachsenen :)
 
B

balou

AW: Orientierung an Zielgruppen? Für wen mache ich mein Werk?

Eben, das Hörbuch ist auch nicht anders als Musik, Filme, Bücher oder sämtliche anderen Medien...
Ich als Musiker muss sagen, klar ich KANN Musik machen die eine spezielle Gruppe anspricht, deswegen spiele ich auch in einer Coverband wo wir Mist covern wie "aber bitte mit sahne" und sonstigen geistigen Durchfall, da wir damit die Zielgruppe der Winzer und Veranstalter ansprechen, um so an Auftritte an Kellertagen, Weinfesten o.ä. zu kommen. Es gibt viele Leute die das nicht anspricht (bsp mich wenn ich nüchtern bin), jedoch wird damit gezielt eine breite Masse angesprochen - Herren und Damen mittleren Alters mit dicken Geldbeuteln.
Somit kommt Geld in die Kasse für Musik die mir am Herzen liegt und die ich gerne mache - die aber leider kein breites Publikum spricht. Aber ehrlich: nur damit ich mir selbst auf die Schulter klopfen kann würde ich nie etwas tun, aber sobald eine Person sagt "wow, krass" weiß ich dass ich etwas richtig mache.

Beim Hörbuch ist es ja nicht anders - klar man kann ein Hörbuch machen was mit einer großer Wahrscheinlichkeit eine breite Masse anspricht - quasi durch "covern". Man könnte sich einfach an einem kommerziell erfolgreichen Hörbuch orientieren. Eine ähnliche Geschichte, ein ähnlicher Aufbau mit vergleichbarer Umsetzung. Oder aber einfach an erfolgreichen Büchern orientieren (siehe Twilight Feuchtgebiete oder whatever). Aber will man wirklich nur etwas abkupfern nur damit es einer breiten Masse gefällt? Es gibt für fast alles eine Sparte. Ich zb bin ein großer Fantasyfreund (Markus Heitz - Die Zwerge, sehr empfehlenswert übrigens). Ich glaube ein gut gemachtes Hörbuch findet immer seine Fans - und solange eine Person sagt "geiles Hörbuch" würde ich sagen - das Ziel ist erreicht. Aber würde ich etwas machen wo jeder andere Mensch sagt "bullshit" würde ich anfangen an mir zu Zweifeln.
 

Nero

Anne
AW: Orientierung an Zielgruppen? Für wen mache ich mein Werk?

Ich glaube ein gut gemachtes Hörbuch findet immer seine Fans - und solange eine Person sagt "geiles Hörbuch" würde ich sagen - das Ziel ist erreicht. Aber würde ich etwas machen wo jeder andere Mensch sagt "bullshit" würde ich anfangen an mir zu Zweifeln.

Aber du wirst eben NIE ALLE erreichen. Es gibt immer Leute, die finden was gut, langweilig, klasse, doof, blöd, toll etc.
Und ich glaube nicht, dass schon ein Hörspiel oder Buch geschaffen wurde, wo ALLE gesagt haben, das wäre kacke. Es gibt immer eine Gruppe, der das gefällt (was ja vollkommen in Ordnung ist). Und selbst wenns keinem gefällt: Shit happens, life goes on. :)
Von daher würde ich mich eben weniger auf eine vermeintliche Zeilgruppe konzentrieren.

Klar freut man sich tierisch, wenn man gesagt bekommt, dass das Hörspiel super war.
Ich würde aber nicht den Kopf in den Sand stecken, wenns eben nicht so ist (eher mir anhören, was er verbessern würde und schauen, ob ich das für mich umsetzen wollen würde).

Grüßele
 

ansuess

Andy Suess
AW: Orientierung an Zielgruppen? Für wen mache ich mein Werk?

Ich habe wohl eine andere herangehensweise. Ich schreibe das, was ich schreiben möchte, habe aber beim Schreiben immer auch den Hörer bzw. das Publikum im Kopf. Denn was nützt es, ein Stück zu schreiben, wenn es dann später nicht gehört wird? Das erlebe ich immer wieder bei einem Freund von mir, der Filme macht. Er schreibt die Drehbücher in erster Linie für sich und aus Liebe zur Kunst. Wenn dann die Filme gedreht werden und fertig sind, sieht sie gerade mal ein Bruchteil von den Zuschauern, die der Film eigentlich erreichen könnte, wenn man ein paar Kompromisse eingeht und manche Dinge doch anders gestaltet.

Und deshalb sind meine Scripte auch in vielen Dingen an den sogenannten Mainstream angelegt, tragen aber doch immer meine Handschrift.
 

michelsausb

Laphroaig forever!!!
AW: Orientierung an Zielgruppen? Für wen mache ich mein Werk?

@Ansuess ja klar, wenn der Filmemacher damit sein Geld verdient, ist er natürlich auf positive Resonanz angewiesen. In dem Fall ist es immer eine Gratwanderung zwischen Mainstream und eigenen Bedürfnissen (das eine schließt ja das andere nicht aus).
 

Noir

Mitglied
AW: Orientierung an Zielgruppen? Für wen mache ich mein Werk?

Ich sehe das immer so: Ich selbst gehöre ja auch immer zu einer bestimmten Zielgruppe. Deshalb schreibe ich meine Skripte immer so, dass sie MIR persönlich auch gefallen würden. Bei Nightmares waren das vor allem Grusel-Fans -> eben weil ich selbst einer bin. Bei den Chroniken Fantasy-Fans, Rollenspieler und all sowas -> eben weil ich selbst einer bin :)

Demnach macht man nie nur etwas für SICH allein...man schraubt so etwas für die Zielgruppe zusammen, der man selbst angehörig ist.
 

Ohrwell

Hell-E-Barde
AW: Orientierung an Zielgruppen? Für wen mache ich mein Werk?

Mit den Wölfen heulen oder gegen den Strom schwimmen, das ist wahrlich eine elementare Frage wenn's um die Ausübung von kreativen Beruf(ung)en geht. Langfristig denke ich, kann eine Anpassung an den Mainstream nicht von Erfolg gekrönt sein. Der stete Tropfen höhlt den Stein und zwar so lange bis er zum Durchbruch führt, allerdings nicht im karriereförderlichen Sinne. Dann lieber doch die Variante mit der Gegen-Strom-Schwimmerei, auch wenn dieser Weg sicher mit Narben und Schmerzen verbunden ist. Ich möchte mich jedenfalls nicht bloß auf eine bestimmte Stilrichtung festlegen lassen; ich liebe die künstlerische Freiheit und sie aufzugeben, zugunsten eines schnellen Erfolges, wäre mit Selbstbetrug verbunden. Andererseits irgendeiner Orientierung folgt man immer, nennen wir es Inspiration, ob bewußt oder unbewußt, dahingehend kommt die Frage auf, wo beginnt die Eigenständigkeit des Werkes und ab wann bewegt man sich schon im Fahrwasser von Epigonen.
 

OldNick

Mitglied
Sprechprobe
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AW: Orientierung an Zielgruppen? Für wen mache ich mein Werk?

Ich finde diese Diskussion teilweise ziemlich virtuell, da sie wenig mit der Wirklichkeit des Schaffens zu tun hat. Ich gehe an dieser Stelle kurz noch einmal auf Yüksel ein, der in dem vorhergehenden Thread auf meinen Beitrag antwortete und das Genreargument anbrachte. In dem Augenblick, da ich beschließe, für Kinder zu schreiben, verändere ich meine Wahrnehmung der Geschichte. Dasselbe gilt für andere Genres gleichermaßen. Schreibe ich für Kinder, so sehe ich die Geschichte, die ich zu erzählen beschlossen habe, mit den Augen eines Kindes. Würde ich dieselbe Geschichte für Erwachsene erzählen wollen, so würde sich mein Blick darauf verändern. Die Lösungen, die mein Unbewußtes für bestimmte Konflikte der Charaktere sucht, unterscheiden sich dann automatisch ebenfalls von jenen, die in anderen Genres üblich sind. Das Genre ist selbstverständlich Teil der Planung einer Geschichte.

Auch während des Schreibens sollte Bewußtsein darüber herrschen, was man schreibt. Watet man von Seite zu Seite und ist nach dem 2. Plot Point noch nichts Relevantes passiert, so ist dies in einem hardboiled Krimi bsplw. der Moment, da man ein bewaffnetes Duo in die Kanzlei des Privatdetektivs jagt, um ihn etwas einzuschüchtern und 'rumzustoßen. In einer Horrorgeschichte greift hier der (meist übernatürliche) Antagonist an. Oder es fährt plötzlich ein Auto heran, das wir nicht eingeplant haben, ein mit einem Trenchcoat bekleideter Mann steigt aus, setzt sich den Stetson auf und beobachtet uns, während er sich eine Zigarette anzündet. Ein wissendes, düsteres Lächeln umspielt seine Lippen. Was will er? Warum taucht er ausgerechnet jetzt in den Gedanken auf? Weder der Leser weiß es, noch der Autor - das macht es so interessant.
Kurzum: Es ist illusorisch, davon auszugehen, dass ein Autor nicht auch sein eigenes Publikum ist. Wenn ich 3 Seiten lang durch einen Kapitelabschnitt wate, dann merke ich das. Als Resultat schreibe ich den Abschnitt oder das Kapitel entweder neu oder sorge dafür, dass auf den nächsten 3 Seiten etwas passiert.

Man hat den Leser dann vor Augen, wenn man eine Geschichte schreibt, die man selbst gerne liest. Denn der Leser, den man vor Augen hat, ist nur eine Antizipation des eigenen Leseverhaltens oder, oftmals im negativen Sinne, der eigenen Erwartung. Die mehr und mehr modern werdende "Verbreiterung der Zielgruppe", die nur ein Euphemismus dafür ist, dass man den eigenen Leser bzw. Zuschauer für einen lobotomierten Vollversager hält, ist m.E. nicht der richtige Weg. Ich fand schon den Spruch, den sich John Brunner an die Schreibmaschine hat montieren lassen ("NEVER UNDERESTIMATE THE STUPIDITY OF EDITORS") eher grenzwertig (Grafik beigefügt).
type101.jpg

Im Falle Brunners merkt man diese negative Ausrichtung zwar nicht an seinem wunderbaren Werken, aber das Resultat der "Zielgruppenverbreiterung" ist heute auf dem Buchmarkt und im Fernsehen nicht mehr zu leugnen. Hält man den potenziellen Leser für einen Volldepp, der nur schwerlich seine Unterhosen zu sortieren imstande ist, geschweige denn aus Buchstaben einen Zusammenhang zu erlesen, dann blockiert man sich in hohem Maße selbst und offenbart mangelnde Wertschätzung nicht nur dem späteren Leser, sondern auch seiner Arbeit gegenüber.
Außerdem halte ich die Antizipation einer Zielgruppe immer für obsolet. Du wirst Dich nicht hinsetzen und stundenlang an etwas arbeiten, das Du belanglos findest. Tust Du es dennoch (aus welcher Mischung aus eigener Unwissenheit, Abhängigkeit und Geldgier auch immer), dann wird das Resultat ein denkbar trauriges. Sowohl für Dich, als für jene Leser, für die Du schreiben würdest, würdest Du nicht den Versuch machen, den Anforderungen einer vermeintlichen Zielgruppe gerecht zu werden.
 

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ansuess

Andy Suess
AW: Orientierung an Zielgruppen? Für wen mache ich mein Werk?

OldNick.. wie kommst Du jetzt darauf, das die Diskussion wenig mit der Realität zu tun hat? Wir berichten hier doch unsere eigenen, ganz persönlichen Herangehensweisen an das Schreiben.. und die sind real. Verstehe auch, das muss ich leider sagen, den Rest Deines Beitrages im Bezug auch das Thema der Diskussion nicht wirklich. (Auch schmeisst Du mir zu viele Fachbegriffe in den Raum ;) )
 

OldNick

Mitglied
Sprechprobe
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AW: Orientierung an Zielgruppen? Für wen mache ich mein Werk?

@Andy:

Gerne auch "meine Realität", wobei ich nicht wirklich glaube, dass es nur meine ist. Ich kann mir kaum vorstellen, dass jemand aufsteht und sagt: "Oh, wow, heute schreibe ich mal was für Rentner, weil ich mit meiner Homepage statistisch zu 70% Rentner erreiche und deswegen die Zielgruppe bedienen muss!" Das entspringt dem Denken von Marketingabteilungen, die etwas für ihre Zielgruppe aufkaufen, aber weniger dem von aktiv tätigen Künstlern.
Vielmehr teilen sich doch Geschichten mit und reifen. Wenn wir generell gerne in bestimmten Genres (z.B. Krimi) schreiben, dann gehen wir mit offenen Augen durch die Welt, sammeln Eindrücke, aus denen in der Summe irgendwann eine Idee für ein Plot wird.
Und dann setzen wir Charaktere, die sich in unserem Kopf befinden, einer Situation aus und verfolgen sie dabei, wie sie jene lösen. Dabei sind grundsätzliche Entwicklungen durchaus planbar, aber auch nicht alles, weil beim Schreiben die Handlung ein Eigenleben entwickelt. Und wenn Du, um beim Krimibeispiel zu bleiben, dieses Genre bevorzugst, dann bedienst Du automatisch eine Zielgruppe. Und Du hast - wie ich ja schon darlegte - auch immer die Entwicklung Deiner Geschichte im Kopf - wird es langweilig, dann tust Du etwas dagegen.
Aber ich halte es für absolut merkwürdig, einen Markt X bedienen zu wollen und nach dieser Nachfrage seine gesamte Arbeit auszurichten. Insbesondere im Hinblick auf die im medialen Bereich immer weiter fortschreitende "Verbreiterung" des Absatzmarktes, was in Realiter bedeutet, Geschichten bis zur Schmerzgrenze zu trivialisieren (= wirklich jedem zugänglich machen zu wollen und dabei den potenziellen Leser oder Zuschauer als absoluten Vollidioten zu begreifen).
Was Du jetzt mit "Fachbegriff" meinst ist mir, offen gesagt, nicht zugänglich.
 
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OldNick

Mitglied
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AW: Orientierung an Zielgruppen? Für wen mache ich mein Werk?

Antizipation? Fachbegriff? Ehrm, nee, sorry ... aber gerne nochmal erklärt: Eine Antizipation ist die Vorwegnahme bzw. Erwartungshaltung eines Verhaltens. In diesem Zusammenhang bedeutet dies z.B., dass ich während des Schreibens denke: "Ok, wenn der michelsausb dieses Kapitel liest, dann wird er bei der Stelle, wo Johnny O'Hagan den Bettelknaben erschießt lachen. Dieser Abschnitt wird michelsausb gefallen. Er ist ein Horrorfan, also wird er das lieben ... Hrmm, aber was ist mit den Frauen? Dieses Kapitel wird den Frauen im Alter zwischen 40 und 49 sicherlich nicht gefallen. Welche Zielgruppe möchte ich bedienen? Mache ich ein Buch für Männer wie michelsausb oder für Frauen zwischen 40 und 49?"
Auf dieser Form der Antizipation beruht dieses diskriminierende Zielgruppendenken. Ich habe auch schon sehr häufig gehört "Das wird den Frauen nicht gefallen!" Ich habe mir diesen Spruch auch mal ausgedruckt und unter ein Dita-van-Teese-Poster geklebt.
 

michelsausb

Laphroaig forever!!!
AW: Orientierung an Zielgruppen? Für wen mache ich mein Werk?

ich meinte eher den Begriff "obsolet"....ggg....aber ist ja auch egal. Aber ich verstehe nicht, warum es so schlimm sein soll, gewisse Zielgruppen bedienen zu wollen?
EDIT: ist es nicht sogar eine hohe Kunst, verschiedene Zielgruppen bedienen zu KÖNNEN? Wenn jemand in der Lage ist, in nahezu jedem Genre ein Meisterwerk abliefern zu können (z.B. Spielberg), finde ich das absolut geil...wobei ich seine Beweggründe natürlich nicht kenne. Aber mir als Zuschauer gefällt es.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 1980

AW: Orientierung an Zielgruppen? Für wen mache ich mein Werk?

Das mag eine merkwürdige herangehensweise für einige sein, aber ich schreibe ein Skript nicht in Hinsicht auf eine bestimmte Zielgruppe. Ich habe eine Grundidee im Kopf, die in ein besitmmtes Genre geht, und diese Idee versuche ich dann umzusetzen.
Meine Zielgruppe, bzw. die des Skriptes, definiert sich in sofern nicht notwendigerweise durch meine Idee, sondern durch das Genre, das mit der Idee einhergeht. Ist es ne Horror-Geschichte ist das potentielle Publikum relativ eingeschränkt. Eine Komödie trifft da vielleicht ein breiteres Feld.
Aber auch innerhalb der Genres kann es ja Schwankungen geben, wer sich angesprochen fühlt. Das leg ich aber während des Schreibens auch nicht fest, da ich der Meinung bin, eine Geschichte muss sich Entwickeln und sozusagen ihren eigenen Weg gehen. Die Zielgruppe ist kann dann auch erst am Ende feststehen.

Das ist die nichtkommerzielle Seite.
Auf der kommerziellen Seite könnte ich mir vorstellen, dass sich einem Skriptschreiber diese Frage nicht mal unbedingt stellt, da er ja vom Verlag die Idee und damit dann auch in der Regel die Zielgruppe vorgelegt bekommt. Das ist eine rein spekulative Annahme, die ich natürlich nicht belegen kann, sondern eine Vermutung.

Ich weiß nicht, ob ich das jetzt so klar verbalisieren konnte, was ich ich eigentlich sagen will, aber vielleicht versteht ja jemand, was ich meine.
 

Civok

Drück mein Bäuchlein!
AW: Orientierung an Zielgruppen? Für wen mache ich mein Werk?

Ich halte es da ganz mit einem der absoluten Großmeister des Kinos und zwar Akira Kurosawa.

"Ich glaube, ein Regisseur dreht seine Filme immer für sich selbst. Wenn er sagt, er macht es für das Publikum, so lügt er. Wenn die Zuschauer den Film dann lieben, liegt es daran, daß sie dieselben Überzeugungen haben wie der Regisseur und nicht umgekehrt."
 

michelsausb

Laphroaig forever!!!
AW: Orientierung an Zielgruppen? Für wen mache ich mein Werk?

Das mag eine merkwürdige herangehensweise für einige sein, aber ich schreibe ein Skript nicht in Hinsicht auf eine bestimmte Zielgruppe. Ich habe eine Grundidee im Kopf, die in ein besitmmtes Genre geht, und diese Idee versuche ich dann umzusetzen.
So sehe ich es auch
 
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