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Morgan & Bailey – 10. Einsatz im Vatikan

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Erster Eindruck: Das Leiden eines Schweizergardisten

Pfarrer Morgan ist zu einem Symposium in den Vatikan eingeladen – eine Gelegenheit, die er sich natürlich nicht entgehen lässt. Als Begleiterin nimmt er seine evangelische Kollegin Rose Bailey mit und besucht auch gleich seinen alten Freund Bruder Giacomo. Doch schon die erste Diskussion verpassen die beiden, den der Selbstmord eines Schweizergardisten wirft so einige Fragen auf...

Eine Serie über zwei Geistliche – da war es nur eine Frage der Zeit, bis die beiden sich in den Vatikan begeben. Bei „Morgan & Bailey“ von Contendo Media ist dies in der kleinen Jubiläumsfolge Nummer 10 geschehen, die den Titel „Einsatz im Vatikan“ trägt. Nach einer kurzen und heiteren Introszene um die etwas verspätete Abfahrt und dem ersten Kennenlernen von Bruder Giacomo wird auch gleich die Leiche des jungen Schweizergardisten gefunden, die Handlung nimmt schnell Tempo auf und verliert es auch dabei nicht. Die Mutter der Verstorbenen bringt dann vor allem dem Hörer eine erste Spur zu den Hintergründen der Tat – das Ermittlerduo benötigt ein bisschen länger, um hier die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Das macht aber nichts, denn der Weg bis zur Auflösung ist flüssig erzählt und mit dem typischen Charme der Serie ausgestattet. Auf Wunsch von Rose Bailey gibt es dann auch eine klassische Auflösungsszene, in der alle Protagonisten noch einmal zusammensitzen und sich den Tathergang schildern lassen und später den Täter zu überführen. Sicherlich ist das Spiel mit den Geheimnissen des Vatikan nicht ganz neu, wird hier aber gekonnt aufgegriffen und eigenständig weitergeführt, zumal sich mit einem der letzten Szenen noch ein kleiner roter Faden durch die Serie ankündigt.

Ulrike Möckel hat sich längst in der Rolle der Rose Bailey eingefunden und spricht diese sehr charmant und sanft, was gleich eine freundliche Stimmung sorgt. Mark Bremer ist in der Rolle des Bruder Giacomo zu hören, den er mit kraftvoller Stimme und glaubhafter Betonung umsetzt, zudem passt er sich gut der vorherrschenden Stimmung des Hörspiels an. Anke Reitzenstein ist als Mutter des toten Schweizergardisten zu hören und kann die heftigen Gefühlsausbrüche der emotionalen Frau ins rechte Licht rücken. Weitere Sprecher sind Frank Fabry, Torsten Sense und Otto Strecker.

Akustisch ist die Folge recht zurückhaltend umgesetzt worden, wobei recht viele Geräusche verwendet werden, die jedoch niemals die Dialoge zu überdecken drohen. Vielmehr laufen diese leise im Hintergrund mit, ebenso wie die Melodien. Die Stimmung im Vatikan wird dabei nicht allzu sehr in den Vordergrund gestellt, klanglich bewegt sich vieles im Rahmen wie in den vorigen Folgen.

Ein dickes Seil zu einem Strick gebunden – das ist das Hauptmotiv auf dem Cover dieser Folge, während recht ein Foto des Stephansdoms abgebildet ist und sich nur leicht vom vorherrschenden Grün des Covers mit den darauf gedruckten Schriftzeichen abhebt. Das ist stimmig, passt zur Folge und wird natürlich noch von dem hübschen Logo der Serie ergänzt.

Fazit: Wirklich brisant wirkt die Folge zwar nicht, obwohl ein großes Tabu der katholischen Kirche angesprochen wird. Aber unterhaltsam ist sie allemal, wofür nicht nur das sympathische Ermittlerduo, sondern auch die kurzweilige Handlung sorgen. Alles ist gut aufeinander abgestimmt und sorgt für eine gelungene Folge der Serie.

VÖ: 15. September 2017
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 978-3-945757-64-2
 
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