Poldi

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Mord in Serie – 8. Doragon – Brut des Drachen

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Erster Eindruck: Düsseldorf in Angst und Schrecken

Tom Jordan, ein engagierter Nachwuchsreporter aus Düsseldorf, wittert seine Chance groß herauszukommen, als eine Reihe brutaler Angriffe auf die japanische Gemeinde der Stadt verübt wird. Schnell stellt sich heraus, dass die japanische Mafia dahintersteckt, die ihre Macht demonstrieren will. Tom dringt immer weiter in die Strukturen ein und lernt die Hotelerbin Maiko kennen…

In erfreulicher Regelmäßigkeit erscheinen momentan neue Folgen der Thriller-Reihe „Mord in Serie“, die unabhängig voneinander selbst verfasste Geschichten mit neuen Charakteren und Szenarien präsentiert. Und so unterscheidet sich auch die nun erschienene achte Folge stark von ihren Vorgängern, was die Thematik betrifft. Contendo Media hat hier wirklich einen überzeugenden Weg gefunden, dem Hörer viel Abwechslung zu bieten und kann so auch mit ungewöhnlichen Ideen aufwarten. Nach gelungenen anfänglichen Szenen, die durchaus Spannung und Interesse beim Hörer erzeugen können, geht es zwar durchgängig unterhaltsam und kurzweilig weiter, einen richtigen Kick gibt es aber erst wieder am Ende. Die Handlung kann sich im Laufe der Folge steigern und setzt einige interessante Szenen in den Mittelpunkt, die langsam die Strukturen der japanischen Mafia aufdröseln, große Überraschungen gibt es dabei aber eben nicht zu verzeichnen. Für Spannung sorgt vordergründig die stetig wachsende Bedrohung für Tom Jordan. Aber Mord in Serie wäre eben nicht Mord in Serie, wenn ganz am Ende noch ein Überraschungsmoment kommen würde, der hier wieder gut in Szene gesetzt wurde. Allerdings ist die vorangegangene Erotikszene mit dem exzessiven Gestöhne etwas zu lang geraten, hier hätte man eine gute halbe Minute wegkürzen können. Eine unterhaltsame Folge, die man sich ruhig zu Gemüte führen kann, die aber eben auch keinen langen Nachhall hinterlässt.

Im Wesentlichen sind die Sprecher gut besetzt, insbesondere gilt dies für die Hauptrolle, die mit einem der momentan populärsten Sprecher aufwarten kann: Oliver Rohrbeck ist als Tom Jordan locker, spontan und sympathisch wie eh und je und beweist sein Talent auch für dieses Genre. Claudia Urbschat-Mingues ist ihm als Maiko Takahashi zur Seite gestellt, die junge Japanerin kann durch sie sowohl unterkühlt und abweisend wie auch aufgeregt und leidenschaftlich wirken. Uve Teschner spricht ihren Bruder Kazuya und verleiht ihm einen gnadenlosen, harten Klang. Weitere Sprecher sind Detlef Bierstedt, Lutz Mackensy und Anke Reitzenstein.

Auch musikalisch wird hier wieder eine etwas andere Kost als bei den vorigen Folgen geboten, und wieder passen sich die Melodien an die erzählte Geschichte an. Und was läge näher, als bei dieser Geschichte fernöstlich inspirierte Klänge samt zahlreichen Gongschlägen zu präsentieren? Auch die Geräusche sind wieder gut eingefügt und verleihen dem Hörspiel einen lebendigeren Ausdruck.

Ein riesiger, auf einen menschlichen Rücken tätowierter Drache bildet das Covermotiv zu dieser Folge, das schwarz-weiße Kunstwerk auf der Haut wirkt bedrohlich und ist ansehnlich in Szene gesetzt. Erinnerungen an ein gewisses ähnliches Filmplakat sind natürlich rein zufällig. Dem Hörspiel wurde ein mehrseitiges Booklet verpasst, doch statt zusätzliche Informationen zu bieten, wurde hier viel Platz für Werbung verwendet.

Fazit: Ein spannendes Intro, ein guter Mittelteil der aber diesmal ohne die ganz großen Höhepunkte auskommt, ein überraschendes Ende – Unterhaltsame Thriller-Kost mit guten Sprechern. Mord in Serie macht auch in Folge 8 größten Spaß.

VÖ: 22.März 2013
Label: Contendo Media
Bestellnummer: 4049774258503
 
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