Nitschi

Neues Mitglied
Dieser Text ist vor ein paar Tagen mitten in der Nacht entstanden, keine Ahnung warum er so (traurig, melodramatisch?? mir fällt das passende Wort nicht ein) wurde, war eigentlich nicht so geplant... Wahrscheinlich liegts an der Einsamkeit der Nacht :D Ich bin noch ganz neu hier und nimm das jetzt einfach mal so als "Einstieg" ^^
Ich freu mich wenn ihn jemand gebrauchen kann und bitte immer her mit der Kritik!;-)

Morgen, die Zukunft. Heute ist die Zukunft vielversprechend. Glänzend, voller Verheißungen und Erfahrungen. Morgen macht sie mir Angst, verunsichert, ja quält mich. Der Gedanke an das was kommt ist überwältigend. Als würde man laufen, laufen ohne zu wissen wohin, mit geschlossenen Augen einfach laufen. Immer weiter ins Ungewisse. Schritt für Schritt, unaufhaltsam dem Ende entgegen, das vielleicht auch ein neuer Anfang ist. Manchmal so schnell dass die Zeit verblasst ohne Spuren zu hinterlassen. So schnell dass alles was bleibt ein Bild ist, die schwache Erinnerung an ein Gefühl. Und dann gibt es diese Momente in denen wir innehalten, Momente in denen die Zeit nicht mehr wichtig ist. Augenblicke die uns die Augen öffnen, uns zeigen wer wir sind. Doch was spielt das für eine Rolle, wenn schon Morgen alles anders sein kann? Wenn schon die nächste Sekunde alles ändern kann. Wenn ich in jeder Sekunde die ich lebe, auch ein bisschen sterbe? Bei diesem Gedanken fühle ich mich so ohnmächtig, das es mich fast wahnsinnig macht. Welchen Sinn hat mein Leben, wenn es mir eines Tages doch nur wieder genommen wird. 70- 80 Jahre und dann? Nichts mehr, kalt und tot. Begraben und vergessen. Mit aller Kraft versuchen wir unser Leben lang jemand zu sein, etwas Besonderes, wichtig, bedeutend. Das alles, völlig unwichtig. Schaffen wir es aus diesem Leben, das mir manchmal so nutzlos vorkommt, etwas Lebenswertes zu machen ist es gut, schaffen wir es nicht ist es nichts als eine Abfolge von grauen Tagen. Tagen die zu Wochen werden, zu Monaten, Jahren. Jahre die dann leer sind, ohne Inhalt.
Für ein Kind ist die Welt bunt, voller fröhlicher Farben. Alles ist neu, aufregend. Nur Kinder besitzen die Fähigkeit die Welt so zu sehen wie sie es tun. Ohne Angst, weil sie keine Gefahren kennen. Mit Neugier, weil alles Unbekannte so unglaublich spannend ist. Hoffnungsvoll, weil Enttäuschung ein Fremdwort für sie ist. Irgendwann wird ihnen allen die Unschuld genommen. Ausnahmslos. Jedem. Das Leben macht uns hart, lässt uns vergessen, das wir Wünsche hatten, Träume. Träume die nie in Erfüllung gehen werden. Aber warum eigentlich nicht? Hat nicht jeder Einzelne ein Recht darauf, dass seine Hoffnungen in Erfüllung gehen? Warum kann ich kein Held sein? Warum nicht Präsident oder Astronaut? Was lässt uns zu solch verdammt beschränkt denkenden Menschen werden, die ihre Träume vergessen und ihr Leben nicht leben, sondern jammernd und unzufrieden auf den Tod warten?
Das Schicksal entscheidet was uns geschieht, sagen manche. Jeder ist seines Glückes Schmied sagen andere. Schicksal? Allein die Vorstellung einer höheren Macht die alles vorherbestimmt nimmt mir den Mut. Macht mir klar, dass egal was ich tue, alles doch so kommt wie es kommen muss. Sollte das Schicksal tatsächlich existieren, dann haben wir keine Wahl. Dann ist es nicht wichtig welche Entscheidungen ich treffe oder in welche Richtung ich mich wende. Ich kann und will das nicht glauben.
 

jam

Absolut
Sprechprobe
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AW: Lebenszeit

Ja, schöne Betrachtung. Ich glaube, wenn man älter wird, muß man sich zwangsweise mit diesen Fragen auseinandersetzen (Midlife Crisis?). Für mich ist das eher philosophisch, aber das ist Geschmackssache:) Auf jeden Fall gut erkannt und mir aus der Seele gesprochen - ich hab's nur nicht aufgeschrieben, weil ich mir die Fragen bereits beantwortet hatte...:D
 

Nitschi

Neues Mitglied
AW: Lebenszeit

Ich glaube für ne Midlife Crisis bin ich noch nbissl zu jung ^^
Das war mehr sowas wie ne seehr nachdenkliche Phase :gruebel:in der man sich viel älter fühlt als man eig. ist... irgendwie...:D
 
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