Sprechprobe Kyra

[Kyra]

Hallo zusammen

Hier kommen meine ersten Sprechproben.
Wie ihr merken werdet, habe ich mich emotional etwas zurückgehalten, denn mir geht es hauptsächlich um den technischen Aspekt.

Raum: Ca. 20 qm (kahle Wände, aber mit Möbeln vollgepackt)
Hintergrundgeräusche: PC (Hauptproblem), Bürostuhl
Mikrofon: Rode NT-USB

Ich habe ein wenig gegen die Regel der Nicht-Bearbeitung verstoßen. Grund dafür ist mein PC, der ohrenbetäubend laut neben mir steht. Das lässt sich nicht verhindern, denn ich muss am Bildschirm lesen.
Da funktioniert das auch mit dem Wäscheständer nicht.
Deshalb gilt es neben anderen Maßnahmen, die ich noch testen werde, erstmal zu sehen, ob man das technisch ohne große Bearbeitung hinbekommt.

Deshalb habe ich:
- die Aufnahmen extra lauter gemacht, damit meine Stimme klar über dem des PCs / Raums liegt
- Hinterher habe ich die Gesamtstärke dann wieder reduziert, um Übersteuerung zu vermeiden
- im EQ habe ich das PC Geräusch hauptsächlich bei 315 gefunden und den Regler auf 0 gesetzt

Ich habe das bei allen Aufnahmen mit gleichen Einstellungen gemacht, damit es authentisch bleibt.
Jetzt weiß ich aber, dass euch nicht gleich die Ohren wegfliegen vom PC Lärm

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Sprecherkabine
Aufnahmepegel: 65 %

Entschlossen / wütend
 

Erzähler
 

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Müde - depressiv
 

Vor dem Monitor, mit einer Decke über Kopf und Monitor
Arrogant - überheblich
 

Erzähler: Wolf Haas - Der Brenner und der liebe Gott
 

Auch wenn ich jetzt weniger auf das Schauspielerische oder auf die Aussprache geachtet habe, freue ich mich natürlich über jedes Feedback

Liebe Grüße

PS. ich habe gerade gemerkt, dass ich die Lautstärke zu sehr reduziert habe. Leider ist es immer unterschiedlich. In Audacity ist es viel leiser als die mp3 auf meinem Rechner und hier ist es auch wieder etwas anders. Vielleicht habt ihr da auch einen Tipp.

 

[Spirit328]

Hallo @Kyra!

Zunächst ein herzliches Willkommen im Forum. Es ist schön, daß Du uns Deine Sprechproben zur Verfügung stellst.

Dein Ausdruck / Spiel ist gekonnt und ich würde die vor allem das "Müde - depressiv" sofort glauben. Das ist super.

Was leider noch nicht so ganz super ist, ist die Qualität der Aufnahmen. Die erste Aufnahme ist am Anfang übersteuert bzw. zu laut aufgenommen.
Zwar hört man den PC nicht mehr deutlich (nur ein klitze kleines Bißchen). Mit den 315 Hz hast Du wohl die richtige Frequenz gefunden und "rausgezogen".
ABER ... das wirkt sich leider nicht gut auf Deine Stimme aus, sie wird klanglich in Mitleidenschaft gezogen. Und bei Deiner Stimmlage passiert rund um diesen Frequenzbereich einiges. Das geht so leider nur mit starken Qualitätseinbußen und das ist schade.

Dann kommen wir zu meinem Tod-Feind. Gerade wenn Du etwas dynamischer, lauter sprichst, dann höre ich Deinen Raum bzw. die Reflektionen darin.
Da hilft schlicht und ergreifend einfach nur mehr Dämpfung. Die Decke über Dir ist leider nicht genug. Es wird auf mehr Dämpfung, also mehr Decken rauslaufen und es wird wohl eine kreative Variation des Wäscheständerstudios werden

Außerdem sollten wir uns noch mal Deine Lautstärken genauer ansehen. Am RODE USB Mikrofon selber kannst Du die Lauststärke nicht einstellen, das geht nur über die Software. Als Anfangswert würde ich mal ca. 70% des Maximalpegels einstellen. Wenn Du lauter sprichst würde ich den Kopf ein kleines Stück nach hinten nehmen oder wenn es gar nicht anders geht die Aufnahmelautstärke reduzieren.

Dein Abstand zum Mikrofon ist schon fast gut. Ein bißchen näher kommen schadet nicht. Die Profis halten so 8-10 cm Abstand zwischen Lippen und Mikrofon. Das bekommt man NUR durch Ausprobieren raus, auch Profis machen das nicht anders.

Wenn dann in Audacity (Stimme I M M E R nur Mono aufnehmen) genügend Pegel ankommt, ist die Aufnahmelautstärke im Mikrofon erst mal okay.
In Audacity würde ich die Eingangsregler auf ~90% stellen. Wenn es zuviel Pegel ist, dann langsam soweit runterziehen, bis es passt.
Die Erfahrung zeigt, daß man immer noch einen kleinen Ticken mehr runterziehen sollte, denn bei einer Aufnahme spricht man in aller Regel etwas lauter.

Um die optimale Lautstärke an allen Punkten zu finden würde ich kleine Texte einsprechen wo Du die jeweiligen Einstellungen einsprichst. So findest Du schnell und zuverlässig DEINE Lautstärke und kannst das jederzeit reproduzieren.
Denn das RODE NT USB hat einen kleinen Haken. Wenn man es ausschaltet, springt es beim nächsten Einschalten in einen Default Zustand zurück. Dann mußt Du zwar nur die Aufnahmelautstärke wieder einstellen, aber wie war die doch gleich .....?

Für den lärmenden PC würde ich einen großen Karton nehmen, ihn innen mit Schall dämpfenden Material auskleiden, vorne und hinten ein größeres Luftloch reinschneiden und immer ein Auge auf die Temperatur haben. Auskleiden kannst Du den Karton mit allem was Schall absorbiert. Decken, Kissen, Kleidung, Handtücher oder "more enhanced" Steinwolle. Die absorbiert ziemlich gut bei ~300 Hz und ist nicht brennbar.
Doch immer auf die Temperatur des PCs achten. Denn PCs mögen drei Dinge nicht: Staub, Hitze und Wasser in allen nur erdenklichen Kombinationen. Aber Du bist ja vom Fach, also kein Problem.

Wenn Du noch Fragen hast, frag einfach. Viele Mitglieder vor Dir haben auch so angefangen und machen mittlerweile echt gute Aufnahmen. Es wird ein paar Versuche brauchen, aber mit ein bißchen Einsatz und Geduld schaffst Du das. Da bin ich mir sicher!

Aber alles in Ruhe. Laß Dir Zeit, probier viel aus und Du wirst sehr schnell sehr viel besser werden. Irgendwie haben wir alle so (oder so ähnlich ) angefangen.

Viele Grüße
Thorsten

 

[Kyra]

@Spirit328
Lieben Dank für dein tolles Feedback, das war sehr konstruktiv und hilfreich für mich. du sprichst vieles an, wo bei mir noch Fragezeichen waren bzw. woran ich auch schon arbeite.

PC
Die Sache mit dem PC, da bin ich gerade dran. Die Idee mit dem Karton habe ich nämlich auch gehabt Das Dämmmaterial ist schon in der Post und auf dem Weg zu mir. Müsste Samstag da sein. Ich wollte erst viel bestellen, damit noch was für die Wände bleibt, aber ich will das Material erstmal am PC testen, ob das was taugt. (Dämmmaterial ist nämlich nicht gleich Dämmmaterial habe ich bei meinen Recherchen gelernt). Temperatur habe ich wegen meinen neuronalen Netzwerken und Rendering Sachen immer im Blick. Der Arme muss viel schuften

Dämpfung
Das macht mir von Anfang an Sorgen, denn 20 qm dämmen kostet .... ich habe auch über eine Kartonvariante für den Monitor nachgedacht, aber unter der einen Decke war es schon sehr heiß. Ich werde die Tage mal versuchen einen Wäscheständer auf meinen Wohnzimmertisch zu stellen. Dann bin ich auch weiter vom PC weg.
Skripte muss ich mir dann eben überdimensional groß ausdrucken, um sie lesen zu können, mal sehen. Darüber mache ich mir Gedanken, wenn die Klangqualität sehr viel besser dort sein sollte.

Pegel
Deine Pegelangaben helfen mir sehr, denn welche Werte die besten sind für mich und mein Mikro hat mir schon Gedanken gemacht. Zudem kam ja hinzu, dass es sich als extrahierte Datei ganz anders anhört. Das hat mich extrem verunsichert. Wie würde es sich dann hier anhören?

Wenn ich nach deinen Angaben gehe hast du recht, z.B. statt 70 % habe ich 97 % (ich wollte ja lauter sein als der PC). Ich habe nicht dran gedacht, dass man das Übersteuerte dann auch noch hört, wenn man hinter leiser regelt. Also heißt es einfach lauter sprechen und nicht lauter aufnehmen

Hz
Ich weiß nicht, ob der eine 315 Hz Regler meine Stimmqualität wirklich so verschlechtert hat. Definitiv hatte er mehr Einfluss auf den PC, das hört man sofort.
Aber ich vertraue da deiner Erfahrung und werde das nächste Mal (wenn der PC gedämmt ist) den Regler in Ruhe lassen.


Lautstärke
Ja das mit der Lautstärke ist ein altes Problem. Jedes Mal wenn ich ein neues Mikro (Sonst Headsets natürlich) habe fängt die Tüftelei wieder von vorn an.

Da werde ich euch vermutlich noch einige Male konsultieren müssen bis alles passt

Liebe Grüße

 

[Spirit328]

Hallo Kyra!

Es ist immer so, daß ein neues Equipment bedeutet, daß man alles neu einstellen muß. Das ist auch bei Profis nicht anders. Das sieht bei denen NUR deswegen leichter aus, weil sie das schon ein paar Mal gemacht haben Aber der Prozess ist derselbe!!!!

Bei den EQs / Klangregelungen ist es, daß man mit für Normalsterbliche erschwinglichen EQs / Klangregelungen nicht genau eine Frequenz rausziehen kann. Da ist FFT (Fast Fourier Transformation) bzw. HQ-FT in sehr (!) hoher Qualität nötig. Das ist nur mit DSPs zu erschlagen und die müssen darauf spezialisiert sein .... TL;DR: T E U E R !
Normale EQs haben eine sog. Mittenfrequenz. Aber links und sechs davon wirken sie auch noch. Das sind wir aus der analog Welt so gewohnt und unser Gehör hat sich daran gewöhnt. In der digitalen Welt kann man ziemlich exakt eine Frequenz rausrechnen. Fourier - Transformation ist das Stichwort.

.Was bei Dir in der DAW passiert ist aber eine Nachempfindung der analogen Filter. Oder hast Du mehr als 10.000€ dafür bezahlt?

Aber wenn es hilft der PC Sound rauszuziehen ist das nicht schlecht. Aber auch nicht gut!.



Versuch Dich mit den Lautstärken Stück für Stück an ein Optimimum für genau Deinen Setup heranzutasten. Du wirst viel lernen und immer weiter optimieren, Stück für Stück. Das ist völlig normal, Du wirst Fort- und auch den ein oder anderen Rückschritt machen, da muß jede angehende Ton-Ingenieurin durch
Aber wenn Du mal nicht weiterweißt, kannst Du mich gerne Fragen fragen.

Keep on rocking!

 

[Kyra]

@Spirit328

Ich habe die heitere Moderatorin durch eine wütende Ex-Frau von Bruce Willis ersetzt und noch einen Erzähler dazu gepackt. Darauf wird es mit meiner Stimmlage wohl hinauslaufen. Groß begeistern kann ich in höheren Lagen die mit Freude, Überschwang, Überraschung, schrill zu tun haben eher nicht.

Außerdem habe ich mir eine Wäscheständerkabine gebaut und den PC mit Matten gedämmt. Aber das hilft leider nicht. Dafür ist er einfach zu laut und schrill. Ich hoffe die Kabine hat das so stark abgemildert, dass man es ohne Qualitätsverlust filtern kann.

Mit dem Tablet kann auch ein Blindfisch wie ich lesen und die Schrift vergrößern. Außerdem spart mir das die Lampe. Wegen des PCs habe ich 2 Lagen Decken auf den Ständer gepackt. Das Bild habe ich vor der 2. Lage gemacht

Die Aufnahmeregler habe ich auf 65 % gemacht, weil es bei 70 % noch immer zu laut war. Der Abstand zum Mikro war wie immer. Ich hatte auch mal Pegel bei 60 % und näher am Mikro probiert, aber da hört man schon den Zahnstein wachsen. Also näher lieber nicht ans Mikro ran. Diese ca. 10 oder eher mehr müssen reichen.

Bin gespannt über das Feedback

 

[Spirit328]

Hallo @Kyra!

Das geht schon alles in die richtige Richtung. Aber wenn 70% am Mikrofon schon zu laut sind, dann "verlierst" Du irgendwo noch MÄCHTIG Pegel.

Ich muß an meinem Kopfhörer-Verstärker die Lautstärke auf 100% stellen, damit ich Deine Stimme so einigermaßen deutlich hören kann => Es ist DEFINITV zu leise, was Du hochlädst. Wenn ich mit derselben Einstellung andere Sprechproben hören würde, springt mir der Kopfhörer vom Kopf.

Irgendwo zwischen Mikrofon und dem hochgeladenen MP3 geht viel (!) Pegel verloren. Das ist leider noch nicht optimal.
Das ist SEHR, SEHR SCHADE, denn eigentlich klingt es nicht schlecht.
Es würde noch besser klingen, wenn Du wirklich "nur" eine Handbreit vom Mikrofon weg bist, aber darum kümmern wir uns später.
Jetzt erst einmal den Pegel hoch bekommen, damit das auch für menschliche Ohren hörbar wird

Die Aufnahme klingt auch gut, sie scheint genügend Pegel zu haben, denn sie ist differenziert. Also nicht nur mit den letzten 5-7 bits gewandelt.


Könntest Du mir bitte mal einen Screenshot von Deiner DAW schicken? Vor allem interessiert mich der Eingangspegel und der Ausgangspegel.
Wahrscheinlich ist das nur eine Kleinigkeit und schon funtzt's . Du weißt ja wie Computer sind, wenn nicht alles GENAU SO eingestellt ist, daß die Blechbüchsen zufrieden sind, zicken die rum

Viele Grüße
Thorsten

 

[Kyra]

@Spirit328
Also wie gesagt, näher ans Mikro kann ich nicht gehen, dann hörst du wirklich jedes Zungengeräusch von mir. Ich stell dir später mal die Aufnahme ein, wo ich etwas näher ans Mikro gegangen bin. Aber sie war richtig mies, weil man alles gehört hat, jedes atmen, jedes Schlucken.

Beim letzten Mal hatte ich das Problem ja angesprochen. Wenn ich in Audacity etwas aufnehme und auf 100% stelle, höre ich alles optimal. Aber sobald ich das Ganze als MP3 exportiere und dann höre, fliegt mir der Kopf weg, weil es so laut ist. Lade ich es dann hier im Forum hoch, wird es wieder leiser.
Übrigens höre ich meine Aufnahmen hier im Forum zwar auch leise, aber ich muss mich nicht groß anstrengen und meinen Kopfhörer lauter drehen. Ich kann am PC Fernsehen streamen und im Hintergrund noch meine Stimme hören.

Ich weiß der untere Regler ist für den Kopfhörer, also uninteressant. Aber der obere ist ja der Mischregler für die Balance von Mikrofonsignal zu Ausgangssignal der Software. Ich habe damit schon bei Aufnahmen herumexperimentiert, aber da gabs nie einen Unterschied. Oder hat es doch was damit zu tun?

Nochmal danke für die Hilfe

Liebe Grüße

 

[Spirit328]

Hi @Kyra !

Der Eingangspegel in Audacity sieht okay aus. Da ist noch Luft nach oben, aber soweit allet schick.

Die Einstellungen sehen auch okay aus. Da wundert es mich um so mehr, daß beim Export SOOOO viel Pegel verloren geht.
Aber vielleicht hat hier ein/e Audacity Erfahrener/e noch den entscheidenden Tip.

Die Einstellung auf dem NT1-USB sind genau so wie Du geschrieben hast. Der obere Regler ist der Überblendregler für direktes Mikrofon-Signal und Playback. Das hat mit der Aufnahme und dem Pegel NICHTS zu tun. Sondern ist eine Einstellung für das Abhören von bereits erfolgten Aufnahmen und wenn Du noch etwas darüber sprechen möchtest. Für unser Problem aber irrelevant.

Vielleicht hat @Marco oder @Ellerbrok noch eine Idee? Ich sehe hier nichts mehr, wo Du noch mehr "Gas" geben könntest. SEHR, SEHR merkwürdig.
Habt Ihr, liebe Kollegen, noch eine Idee?

Viele Grüße
Thorsten