Rein beruflich muß ich mit KI/ML auseinandersetzen und da staunt man schon wirklich, was alles so machbar ist.
DeepFakes sind ein Problem. So kann man mit einem handelsüblichen PC die Stimmencharakteristik einer Person A auf eine Sprachaufnahme einer anderen Person B "draufmodulieren", so das Person B so klingt wie Person A.
Das war in Terminator 2 noch Sci-Fi, heute Realität.
Das ist wirklich gut und über eine Telefonverbindung nicht mehr wirklich zu unterscheiden. Im direkten A/B Vergleich, mit guten Reproduktionsmöglichkeiten ... vielleicht.
Das Ganze geht auch für Videos, in Echtzeit. (Naja, zumindest innerhalb einer 25igstel Sekunde.) Das wirkt wirklich, wirklich echt!
Auch bei der "Erkenntnisgewinnung" aus Daten sollten alle Gesellschaften sich möglichst umgehend vernünftige Regeln geben, sonst ist der Misbrauch eine feste Option. Die Macht der Daten ist nahezu unvorstellbar. Um mal eine allererste Vorstellung zu bekommen:
IBM und der Holocaust.
Das war noch mechanisch/elektronische Datenverarbeitung. Was die früher in drei Wochen gemacht haben, geht heute im unteren Sub-Sekundenbereich!
Erst vor ein paar Tagen wurde einer Rechtsanwältin einer amerikanischen Kanzelei der Zutritt zu einem Kinder-Weihnachtsmusical verwehrt, weil die Gesichtserkennung am Eingang sie erkannt und als "unwanted-person" klassifiziert hatte. Der Veranstalter des Musicals hatte alle Mitarbeitenden der Kanzelei, die ihn wegen etwas verklagt hatte auf die Liste der unwanted persons setzen lassen, obwohl die Anwältin mit der Klage überhaupt nichts zu tun hatte.
Last, but not least: Ja, wenn wir nicht aufpassen und entsprechend gegenhalten, werden sehr viele Kreative in Kürze neue Jobs brauchen. Widerlich und abstoßend, aber Tatsache.
Text-to-Speech, sogar mit Dialekten und Stimmenmodulation (s. o.) ist schon gut unterwegs. Man kann sogar schon Sprechpausen und Betonungen vorgeben, sowohl generell (per Regeln), wie auch für individuelle Passagen.
Und selbst einfache Hörspiel-Skripte lassen sich schon mit dem im Internet verfügbaren ChatGPT tool erzeugen. Das ist keine Weltliteratur, aber ... geht. Siehe Kanal von Lunaris.
Im Vergleich zu der Leistungsfähigkeit der sog. "closed systems", also die auf die man (noch) nicht aus dem Internet zugreifen kann, ist das nicht mal die erste Silbe eines Witzes.
Da geht noch VIEL, VIEL, VIEL mehr. Wenn auch noch nicht ganz so geschmeidig, aber bald. Sehr bald.
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